DE1114397B - Selbsttaetige, auf starke Verzoegerung eines Fahrzeuges, insbesondere Luftfahrzeuges, ansprechende Einrichtung zur Ausstossung eines Gegenstandes - Google Patents

Selbsttaetige, auf starke Verzoegerung eines Fahrzeuges, insbesondere Luftfahrzeuges, ansprechende Einrichtung zur Ausstossung eines Gegenstandes

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DE1114397B
DE1114397B DEV17596A DEV0017596A DE1114397B DE 1114397 B DE1114397 B DE 1114397B DE V17596 A DEV17596 A DE V17596A DE V0017596 A DEV0017596 A DE V0017596A DE 1114397 B DE1114397 B DE 1114397B
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Carlos Devantier
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B64AIRCRAFT; AVIATION; COSMONAUTICS
    • B64DEQUIPMENT FOR FITTING IN OR TO AIRCRAFT; FLIGHT SUITS; PARACHUTES; ARRANGEMENT OR MOUNTING OF POWER PLANTS OR PROPULSION TRANSMISSIONS IN AIRCRAFT
    • B64D25/00Emergency apparatus or devices, not otherwise provided for
    • B64D25/08Ejecting or escaping means
    • B64D25/20Releasing of crash position indicators

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  • Business, Economics & Management (AREA)
  • Emergency Management (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Aviation & Aerospace Engineering (AREA)
  • Actuator (AREA)

Description

  • Selbsttätige, auf starke Verzögerung eines Fahrzeuges, insbesondere Luftfahrzeuges, ansprechende Einrichtung zur Ausstoßung eines Gegenstandes In den letzten Jahren sind Signalgeber, insbesondere kleine Radiosender bekanntgeworden, die dazu bestimmt sind, im Augenblick eines Unfalls sich selbsttätig von dem verunglückenden Transportmittel zu lösen und zu entfernen, um aus einer kurzen Entfernung von der Unfallstelle bestimmte Signale abzugeben, die es erlauben, den Signalgeber und dadurch die Unfallstelle schnellstens durch Radiopeilung aufzufinden.
  • Derartige Signalgeber sind heute allgemein bekannt und sind kein technisches Problem mehr. Dagegen hat sich herausgestellt, daß der sofortige Abschuß des Signalgebers eine Reihe von unvorhergesehenen Schwierigkeiten mit sich bringt, weil Treibmittel, wie Pulver jeder Art, wegen Hitzeerzeugung und Feuersgefahr ausgeschlossen sein müssen.
  • Auf Verzögerungskräfte wirkende elektrische Träg heitsschalter für das Auslösen bzw. Ausstoßen einer Einrichtung mit Feuerlöschmitteln sind ebenfalls bereits bekannt. Es handelt sich lediglich um eine pendelnd angeordnete Masse, die auf eine Feder wirkt, welch letztere eine elektrische Funktion bewirkt und das Verteilen von Feuerlöschmitteln besorgt.
  • Der Abschuß muß natürlich in einer der Fahrtrichtung entgegengesetzten Richtung erfolgen, also nach hinten, da ja sonst der Signalgeber fast sicher ebenfalls gegen dasselbe Hindernis stoßen wird wie das Flugzeug und gleichfalls sofort zerstört werden kann. Der Signalgeber drückt aber mit seinem ganzen Gewicht innerhalb der Abschußvorrichtung nach vorn anstatt nach hinten, und diese große Kraft, die im Augenblick eines Anpralls entsteht, muß überwunden werden, bevor dann eine zusätzliche Kraft den Abschuß in entgegengesetzter Richtung veranlassen kann.
  • Die bisher bekanntgewordenen Einrichtungen auf diesem Gebiet arbeiten mit starken Spiralfedern, die aber im Augenblick des Anpralls zusammengepreßt werden und erst in Tätigkeit treten können, wenn die durch das Beharrungsvermögen in Flugrichtung wirkenden Kräfte zur Ruhe kommen; dann ist es aber meistens zu spät, denn dann kann man nicht voraussehen, in welcher Lage sich die Austrittsöffnung befindet. Der Weg für das Geschoß ist dann nicht mehr mit Sicherheit frei.
  • Der Abschuß muß erfolgen, wenn das Flug- oder Fahrzeug noch nicht zur Ruhe gekommen ist, also wenn bei einem Flugzeug der Schwanz noch mit Sicherheit nicht zerbrochen ist.
  • Wenn man aber daran denkt, nicht nur einen kleinen Radiosender, sondern auch größere Gegenstände augenblicklich nach hinten auszuwerfen, dann kommen Federn überhaupt nicht mehr in Frage. Die Ausschleuderung eines Sitzes mitsamt dem Piloten bei Kampfflugzeugen erfolgt zwar durch Federn, aber in diesem Falle lastet ja nur das Eigengewicht darauf. Wenn ein Kampfflieger noch Zeit hat, eine Auswurfeinrichtung zu betätigen, also wenn das Flugzeug noch in der Luft ist, dann genügen geringe Kräfte, um einen Gegenstand aus dem Flugzeug zu entfernen. Ganz anders liegt aber der Fall, wenn beim Anprall gerade der Gegenstand, der nach hinten abfliegen soll, mit ganz ungeheuerlicher Wucht nach vorn drängt.
  • Der neue Gedanke, welcher der Erfindung zugrunde liegt, besteht nun darin, einen kleinen Teil der sehr großen nach vorn drängenden Kräfte auf hydraulischem Wege umzukehren und nach hinten zu richten und den zu entfernenden Gegenstand ohne andere aufgespeicherte Kräfte unter Benutzung der in der Richtung umgekehrten Kräfte auszustoßen.
  • Die technische Lösung dieses. Grundprinzips erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß ein starkes Rohr umgebogen und derart im Fahr- oder Flugzeug befestigt wird, daß der Bogen vorn liegt und die beiden geraden und freien Enden nach hinten zeigen. In einem Rohrende steckt der abzuschießende Gegenstand und im anderen Ende ein Gegengewicht. Zwischen beiden Gewichten befindet sich im Rohr und Rohrbogen .ein hydraulisches Druckmittel. Beim Anprall wird die nach vorn strebende Kraft beider Gewichte kompensiert. Wenn dann das Gegengewicht etwas schwerer genommen wird, so wird der Gegenstand mit Sicherheit und ohne Verzögerung nach hinten ausgestoßen. Die Zeichnungen erläutern die Erfindung.
  • Fig. 1 und 2 stellen schematisch den Grundgedanken dar; Fig. 3 ist schematisch eine Ausstoßvorrichtung, wobei bereits die wirklichen Größenverhältnisse berücksichtigt sind; der Signalgeber, der ja eventuell auch schwimmen muß, hat ein größeres Volumen als das Gegengewicht, welches z. B. ein Stab aus einem Schwermetall sein kann; Fig. 4 ist eine detaillierte Ausstoßvorrichtung in normaler Ruhelage; Fig. 5 und 6 stellen zwei verschiedene Phasen beim Ausstoß dar: Fig. 5 zu Beginn und Fig. 6 bei Vollendung des Vorganges; Fig. 7 ist dieselbe Ausstoßvorrichtung in größerem Maßstabe; Fig. 8 und 9 sind zwei verschiedene Einbaumöglichkeiten einer Ausstoßvorrichtung in einem Flugzeug; Fig. 10 ist ein Schnitt durch A -B der Fig. 7; Fig. 11 ist ein Schnitt durch C-D der Fig. 8, und Fig. 12 ist ein Detail einerAusstoßvorrichtung, wie solches schematisch in Fig. 9 in ein Flugzeug eingezeichnet ist.
  • In den Fig. 1 und 2 werden die Gewichte und die Richtung der auftretenden Kräfte dargestellt. In beiden Figuren ist mit 1 der Bogen eines starken Stahlrohres bezeichnet, 2 stellt den auszustoßenden Gegenstand und 3 das Gegengewicht dar.
  • In Fig.1 stellt 1' die Richtung und Größe der Beharrungskraft des Körpers 2 im Moment eines Anpralls in Richtung des Pfeiles A dar. 1" stellt die Richtung und Kraft des Gegengewichtes dar. Da, wie zeichnerisch dargestellt, 2 und 3 ein gleiches Gewicht haben, ist auch 1' bei jedweder Geschwindigkeit gleich 1".
  • Nach Fig.2 ist 3a größer als 2, und dementsprechend ist 1` stets größer als 1'. Die Differenz zwischen 1' und 1' ist die Kraft, welche nach der vollen Kompensierung von 1' den Gegenstand 2 ausstößt; je größer die Aufschlaggeschwindigkeit, je wirkungsvoller wird 1' -1'.
  • 4 ist der mit einem hydraulischen Druckmittel ausgefüllte Hohlraum des umgebogenen Rohres, und es wird dabei angenommen, daß die Körper 2 und 3 im Innern der Rohrenden 22 und 23 wie hydraulische Kolben in einem gut gebohrten und gedichteten Zylinder wirken.
  • In Fig. 3 stellt der auszustoßende Gegenstand 2 einen schwimmfähigen Hohlkörper dar, in dessen Innerem sich ein Radiosender befindet. 5 ist ein Stempel größeren Durchmessers, auf den das Druckmittel aus dem Raum 4 wirkt; der Stempel hat eine geringere Geschwindigkeit als das Gegengewicht 3 b, doch soll erfindungsgemäß der spezifische Flächendruck des Stempels 5 größer sein als der spezifische Flächendruck des Gegenstandes 2, so daß nach Zusammenpressung des Luftraumes und/oder der Feder 6 der Körper 2 in entgegengesetzter Flugrichtung ausgestoßen wird.
  • Die Form des auszustoßenden Radiosenders ist in der deutschen Auslegeschrift 1102 568 beschrieben. Zum besseren Verständnis der Beschreibung werden in Fig. 4 die Hauptteile ebenfalls dargestellt. Danach ist 2 der Radiosender in einer Ausstoßhülse 2 a mit einem Boden 7 und einer offenen Vorderkante 2 b. Der Körper 2 und die Hülse 2 a sind zylindrisch. Der Boden des flaschenartigen Behälters 2 für den Sender, der mit 2 c bezeichnet wird, ist ein flaches Kugelsegment, dessen ringförmiger Außenrand einen größeren Durchmesser als der Zylinder 2 hat, so daß dieser ringförmige Rand auf der ringförmigen Kante 2b der Hülse 2 a aufliegt. 2 d stellt einen zusammengefalteten Fallschirm oder eine Luftbremse dar.
  • Wenn erfindungsgemäß auf den Boden 7 die Ausstoßkraft zur Wirkung kommt, dann wird der Behälter 2 an der Kante des Bodens 2 c nach vorn gedrückt, und wenn dann die Hülse gebremst wird, so fliegt der Sender 2 aus der Hülse heraus und zieht den Fallschirm mit eventuell einem aufblasbaren Ballon hinter sich her.
  • Die Ausstoßhülse gleitet im Innern des Zylinders 6a, in welchem Preßluft, wie sofort beschrieben wird, wirksam werden kann Im Anschluß an die theoretische Erklärung des Erfindungsgedankens an Hand der Fig. 1, 2 und 3 werden in den folgenden Figuren die technischen Einzelheiten erläutert.
  • In Fig. 4 ist das Gegengewicht 3 a ein langer Stab aus einem Schwermetall, der in seinem Rohrende einen Weg von 2 m oder mehr in Richtung des Anpralls zurücklegen kann. Der Druck pro Quadratzentimeter, d. h. der spezifische Flächendruck, ist sehr groß und hängt natürlich von der Aufschlaggeschwindigkeit ab. Das hydraulische Druckmittel im Teil 4 wirkt dann auf den Kolben 5, der einen größeren Durchmesser als der Stab 3 a hat. Der Gesamtdruck in Kilo wird dadurch größer nach bekannten hydraulischen Prinzipien, und die Austrittsgeschwindigkeit des Körpers 2 wird geringer. Der Körper 2 zusammen mit der Hülse 2a drückt aber ebenfalls in der Richtung des Aufschlages, so daß die nächste Phase nach dem Anprall etwa so, wie in Fig. 5 gezeigt ist, aussieht. Die Luft im Raum 6 wird also von beiden Seiten her zusammengepreßt, bis der Druck des Bodens 7 die Luft nicht weiter komprimieren kann. Der Kolben 5 geht aber weiter nach der Ausschußriehtung des Senders zu, so daß dann die in Fig. 6 gezeichnete Stellung erreicht wird. Der Preßluftraum 6 hat sich dabei in entgegengesetzter Aufschlagrichtung verlagert, und der auszustoßende Sender hat bereits die Bewegung in entgegengesetzter Aufschlagrichtung begonnen. Das Beharrungsvermögen oder das Trägheitsmoment des Senders 2 ist also nicht nur kompensiert, sondern schon umgekehrt, aber die Bewegung des Kolbens 5 ist dann ebenfalls beendet, weil der Stab 3 a seinen ganzen Weg zurückgelegt hat und kein weiteres Druckmittel 4 gegen den Boden des Kolbens 5 mehr wirksam werden kann.
  • In diesem Augenblick muß nun der Kolben daran gehindert werden, daß er unter dem erzeugten Druck der Luft im Raum 6 wieder zurückweichen kann, und das erfolgt durch die Riegel 9a, deren automatisches Funktionieren an Hand der Fig. 7 und 10 genau beschrieben wird.
  • Es wird also erreicht, daß die im Raum 6 (Fig. 6) zusammengepreßte Luft sich nur gegen den Boden 7 des Körpers 2a ausdehnen kann und dadurch den Abschuß nach hinten bewerkstelligt.
  • Es muß aber auch vermieden werden, daß der Sender jedesmal, wenn eine Geschwindigkeitsverminderung des Fahr- oder Flugzeuges eintritt, nach hinten ausgestoßen werden kann, und zu diesem Zweck dienen die Riegel 8 b, die nur dann automatisch in Tätigkeit treten, wenn der Stempel 5 sehr weit nach vorn gedrungen ist und dadurch die Luft auf ein Maximum zusammengepreßt wurde, was nur bei einer Katastrophe, aber nicht bei einer normalen Landung oder Bremsung erfolgen soll.
  • Bei einer normalen Bremsung wird die Luft im Raum 6 wohl etwas zusammengepreßt und dient als Dämpfung. Sie dehnt sich dann aber wieder aus und bringt den Stempel 5 und den Boden 7 aus der Stellung nach Fig. 5 wieder in die Stellung nach Fig. 4 zurück, wobei dann also kein Abschuß des Radiosenders erfolgt.
  • Wenn das hydraulische Druckmittel, also normalerweise das Öl, den Stempel 5 bis in die Stellung nach Fig. 6 vorgetrieben hat, so werden seitliche Bohrungen in der Wandung des Zylinders 5a frei (10 in Fig. 7), und dann kann das unter hohem Druck stehende Öl seitlich austreten und das Öffnen der Riegel 9 a bewerkstelligen. Dies geht wie folgt vor sich: Die mindestens zwei Riegel 9 a sind kleine Hohlzylinder, die nach beiden Seiten hin geöffnet sind. Solange der Stempel s noch nicht seine maximale Vorwärtslage erreicht hat, wird durch die Außenwandung des Stempels das Loch 10 und damit ebenfalls die Bohrung 9 c in den kurzen zylindrischen Riegeln geschlossen gehalten. Wenn dann aber der Stempel so weit vorgepreßt ist, daß er eine Stellung wie in Fig. 6 und - in größerem Maßstabe - auf der rechten Seite der Fig. 2 gezeichnet ist, einnimmt, dann kann das Öl aus dem Raum 4 durch das Innere der hohlen Riegel 9 a bis in den durch die Kammer 9 gebildeten Hohlraum 9 d dringen. In diesem Hohlraum 9 d hat der Riegel eine ringförmige Erweiterung 9 b, auf welche dann das Öl den hydraulischen Druck ausübt und den Riegel nach der Innenseite des Zylinders 5 a schiebt, wodurch dann ein rückwärtiges Weichen des Stempels 5 vermieden wird.
  • In diesem Augenblick kann also der Stempel nicht wieder zurückweichen, aber die Anschlußhülse kann ebenfalls noch nicht abfliegen, weil die Riegel bei 8 dies verhindern. Diese müssen nun entriegelt werden, und dies geschieht ebenfalls auf hydraulischem Wege im Anschluß an das Schließen der Riegel 9 a. Sobald die Riegel 9 a die Stellung, wie aus Fig. 7, rechte Seite, ersichtlich, erreicht haben, kann das Öl, welches in den Raum 9 d vorgedrungen ist, seinerseits auf das Öl im Umführungsrohr 11 durch die Bohrung 11a einen Druck ausüben, der seinerseits wieder das Öl in der Kammer 8 unter Druck setzt und den Riegel 8 b nach außen drängt, wobei der geringe Widerstand der Schraubenfeder 8 c überwunden wird, welche normalerweise den Riegel in Riegelstellung hält.
  • Nun kann die stark zusammengepreßte Luft im Raum 6 (Fig. 6) sich wieder ausdehnen und den Ausstoß in Richtung der gezeichneten Pfeile hervorrufen.
  • Es ist außerdem vorgesehen, daß der Stempel 5 ein Hohlzylinder ist, der mit einem hochgepreßten Gas 15, wie Luft oder Kohlensäure, gefüllt ist. Dieser Stempel hat an seinem dem Preßöl ausgesetzten Ende eine Füllöffnung 13, die fest verschlossen werden kann. Am anderen Ende, welches dem Luftraum 6 zugewandt ist, ist die Öffnung durch eine Platte 16 aus einem Kunststoff mit Eigenschaften der Polyamide abgedeckt, und diese Platte wird durch eine Stahlplatte 14 mittels Schrauben mit versenkten Köpfen sehr fest gehalten. Gegebenenfalls kann der Zwischenraum 16a durch einen elastischen Flachring aus Gummi abgedichtet werden. Die ringförmige Platte 14 hat in der Mitte ein Loch, das vorzugsweise einen geringeren Durchmesser als der innere Hohlzylinder 5 hat. Die Kunststoffplatte ist gegen mechanische Einflüsse bekanntlich sehr widerstandsfähig, so daß das Gas 15 unter einem starken Druck gespeichert sein kann. Dagegen ist es ebenfalls bekannt, daß z. B. Nylon mit Schneidwerkzeugen ziemlich leicht bearbeitet werden kann. Unter Berücksichtigung dieser besonderen Eigenschaften ist nun erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Nylonplatte beim Vordringen unter dem starken hydraulischen Druck gegen einen Stichel 17 gepreßt wird. Dieser Stichel ist vorzugsweise ein kurzes Stahlrohr, welches am Boden 7 der Ausstoßhülse befestigt ist und dessen freies Ende, welches in den Raum 6 hineinragt, schräg abgeschnitten ist, wobei die langovale Kante messerartig geschärft ist. Hierdurch wird erreicht, daß im letzten Augenblick des Vordringens des Stempels in die Nylonplatte ein rundes Loch geschnitten wird. Wenn dann die Riegel 8 b den Boden 7 entriegeln (Fig. 7, rechte Seite) und die Hülse 2a abgeschossen wird, zieht sich der Stichel aus dem Loch heraus und gibt dem Preßgas den Weg frei.
  • In Fig. 8 ist der Einbau einer solchen Vorrichtung in ein Flugzeug als ein Beispiel gezeigt. Das Gegengewicht ist ein langer, dünner, aber schwerer Stab, wie schematisch in den Fig. 1, 2 und 3 gezeigt wurde. Dieser Stab kann sich innerhalb einer langen Röhre verschieben, und diese Röhre kann beispielsweise in der Vorderkante des Gepäcknetzes bei Passagierflugzeugen bestehen. Der Ausstoß kann nach oben oder aber vorzugsweise nach hinten am Schwanzende erfolgen. Beide Möglichkeiten sind in Fig. 8 gezeichnet.
  • Es ist nun aber beobachtet worden, daß bei sehr schnellen Düsenflugzeugen das ganze Flugzeug sich bei einem Anprall sofort verbiegt und zerbricht, weil es möglich ist, daß das Führungsrohr des Gegengewichtes sich schon zu biegen beginnt, bevor der Stab des Gegengewichtes seinen ganzen Weg zurückgelegt hat. Dieser Weg kann kaum geringer als etwa 2,5 bis 3 m sein, und der Stab selber muß auch mindestens 2 m lang sein, so daß sich bei einem Durchmesser von etwa 4 bis 5 cm der erforderliche Druck pro Quadratzentimeter und die genügende Menge Drucköl ergibt.
  • Die Zeit, in der das Gegengewicht den beispielsweise angenommenen Weg von etwa 3 m zurücklegen muß, kann in extremen Fällen aber schon zu lang sein wegen der Gefahr der Verbiegung des Rohres und des Einklemmens des Stabes, und für diese besonderen Fälle ist es vorgesehen, laut dieser Erfindung, daß der Weg etwa nur ein Zehntel sein soll, also z. B. 0,30 m, wobei natürlich dann der Durchmesser entsprechend viel größer werden muß, um auf einem so kurzen Weg die unbedingt nötige Menge des hydraulischen Druckmittels in den Zylinder 5a zu drücken. Das Gegengewicht muß ebenfalls im gleichen Verhältnis schwerer werden, um den erforderlichenDruck pro Quadratzentimeter zu erreichen. Es würde aber praktisch so groß, daß die ganze Einrichtung für ein Flugzeug zu schwer wird.
  • Es bestehen aber in allen Fahr- oder Flugzeugen große Gewichte, die im Augenblick eines Anpralls nach vorn drängen und nicht zur Struktur des Flugzeuges selber gehören, wie z. B. in einem Passagierflugzeug alle Sitze zusammen mit den Passagieren oder das Gepäck oder Frachtgut. Diese bereits vorhandenen Gewichte können zum Zweck der Erfindung als Gegengewichte benutzt werden, und somit stehen Hunderte von Kilos zur Verfügung, wenn man diese Gewichte mit der Ausstoßvorrichtung in Verbindung bringt.
  • Zur Erläuterung dieses Teiles der Erfindung dienen die Zeichnungen Fig. 9, 11 und 12.
  • Die Sitze im Flugzeug stehen auf kurzen Schienenteilen und sind unter sich und mit der Ausstoßvorrichtung durch ein biegsames Stahlsei120 stramm verbunden. Im Schwanzende des Flugzeuges ist ein Zylinder 19 fest und starr mit der Struktur des Flugzeuges verbunden. Im Innern des Zylinders 19 befindet sich der Kolben 18, der mittels der Kolbenstange 18a in das Innere des Zylinders 19 gestoßen werden kann. 18 b ist ein starrer Bügel, an den die Kolbenstange montiert ist, und am entgegengesetzten Ende des Bügels 18 b ist das Drahtseil 20 befestigt.
  • Wenn eine Katastrophe eintritt, drängen Sitze und Passagiere nach vorn, und das gesamte große Gewicht zieht am Seil 20 und drückt über den Bügel 18 b den Kolben 18 in Pfeilrichtung. Der ganze Zylinder 19 ist mit Öl gefüllt, welches dann in der bereits beschriebenen Weise den Stempel 5 in Wirkung treten läßt.
  • Unter Benutzung derartiger Gegengewichte kann man dann aber auch noch Gegenstände weit größerer Gewichte ausstoßen als nur kleine Radiosender, wie z. B. sehr wertvolle Ladungen oder Bordgeräte.
  • In jedem Falle wird durch die Benutzung von Stahldrahtzugseilen ein vorzeitiges Verbiegen oder Zerbrechen bestimmt vermieden. Das Seil kann im schlimmsten Falle zerreißen, wenn der Kolben 18 alles Öl ausgestoßen hat und hart auf den Boden des Zylinders stößt. Dann hat aber die Vorrichtung bereits ihren Zweck erfüllt und ist sowieso nutzlos geworden.
  • In der vorstehenden Beschreibung ist ganz besonders von der Anwendung der Erfindung für Flugzeuge gesprochen, jedoch soll sich diese keinesfalls nur darauf beschränken. Die Erfindung ist ebensogut für Kraftwagen jeder Art zu verwenden, besonders für solche, die lange Strecken auf wenig befahrenen Straßen zurücklegen. Es kann dabei alles einfacher sein, da ja keine großen Geschwindigkeiten wie bei Flugzeugen vorkommen. Einfache Empfangsgeräte für bestimmte vereinbarte Signale können z. B. an allen Tankstellen angebracht werden, wobei sich die Tankstellen telefonisch untereinander verständigen können, wenn ein solches Signal empfangen wird.
  • Aber auch das Aufsuchen von großen Geschossen oder Raketenköpfen kann durch den Einbau einer hydraulischen Umkehrvorrichtung gemäß der Erfindung ermöglicht werden, ohne daß der Grundgedanke der Erfindung in irgendeiner Weise zu ändern wäre.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Selbsttätige, auf starke Verzögerung eines Fahrzeuges, insbesondere Luftfahrzeuges, ansprechende Einrichtung zur Ausstoßung eines Gegenstandes, gekennzeichnet durch eine fest mit dem Fahr- oder Flugzeug verbundene hydraulische Druckleitung (4) mit zwei geraden Enden (22, 23), welche beide parallel oder in einem spitzen Winkel zur Fahrtrichtung (A) liegen und beide in entgegengesetzter Fahrtrichtung geöffnet sind, wobei beide geraden Teile der hydraulischen Druckleitung durch einen in Fahrtrichtung vornliegenden konvexen Bogen (1) verbunden sind und in jedem geraden offenen Rohrende je ein Gewicht (2, 3) hydraulisch dicht gleitend gelagert ist und der von dem auszustoßenden Gegenstand oder Gewicht (2) bei einer Fahrzeugverzögerung auf die Druckflüssigkeit ausgeübte spezifische Flächendruck geringer ist als der des zweiten Gewichtes (3).
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der auszustoßende Gegenstand (2) einen Signalsender, z. B. einen Radiosender. darstellt.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden geraden Rohrenden (22, 23) verschiedene Durchmesser haben.
  4. 4. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der ausgestoßene Gegenstand einen schwimmfähigen Hohlzylinder darstellt.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegengewicht (3, 3 a) zu einem geringeren Teil einen Kolben (18) großen Durchmessers darstellt, der einen kurzen Weg von etwa dem Ein- bis Zweifachen seines Durchmessers zurücklegt und zu einem größeren Teil durch nicht zur festen fahr- oder flugzeugfesten Masse gehörende, lose verschiebbare Gegenstände, wie z. B. Ladung oder Passagiersitze, gebildet wird, wobei dieser größere Teil mit dem Kolben des Gegengewichtes durch ein Drahtseil stramm verbunden ist.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der Ausstoßleitung ein Stempel mit Preßplatte verschiebbar ist und zwischen Preßplatte und dem auszustoßenden Gegenstand ein Luftkissen zwischengeschaltet ist. -7: Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Riegelvorrichtungen vorgesehen sind, die mit hydraulischen Mitteln nacheinander zuerst das Zurückweichen des vorgestoßenen Preßkolbens verhindern und daran anschließend den Weg für die Ausstoßhülsen freigeben. B. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das hydraulische Druckmittel zur Betätigung der beiden Riegelvorrichtungen (8, 9) von dem durch das Gegengewicht (3 a) getriebenen Druckmittel abgezweigt wird, sobald der Preßstempel (5) bei seinem Vordringen eine seitliche Umführung (11) freigegeben hat. 9. Vorrichtung nach Anspruch 1, 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausstoßhülse derart verriegelt ist, daß dieselbe sich nicht in der Ausstoßrichtung, sondern nur nach dem Innern des Luftraumes zu bewegen und wieder in die Ausgangsstellung zurückweichen kann. 10. Vorrichtung nach Anspruch 1, 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß derStempel unter dem hydraulischen Druck des Gegengewichtes nach dem Innern des Luftraumes bewegbar oder unter dem Druck der im Luftraum zusammengepreßten Luft wieder in seine Ausgangsstellung zurückbewegbar ist. 11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Stempel automatisch durch Riegel an der Rückkehr in die Ausgangsstellung gehindert werden kann, sobald er derart weit in den Luftraum vorgedrungen ist, daß die Luft die maximale vorgesehene Pressung erfahren hat, die zum Ausstoß des Signalgebers erforderlich ist. 12. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßstempel einen mit einem Preßgas gefüllten Zylinder darstellt, dessen Preßplatte, die den Luftraum komprinniert, in der Mitte durch eine Platte aus Kunststoff fest abgedeckt ist, und daß am Boden der Ausstoßhülse ein Stichel fest anmontiert ist, der beim Vordringen der Preßplatte gegen diesen Boden in die Kunststoffplatte eindringt und dadurch den Preßgasbehälter öffnet. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 968 461.
DEV17596A 1958-11-19 1959-11-18 Selbsttaetige, auf starke Verzoegerung eines Fahrzeuges, insbesondere Luftfahrzeuges, ansprechende Einrichtung zur Ausstossung eines Gegenstandes Pending DE1114397B (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE968461C (de) * 1953-09-23 1958-02-20 Graviner Manufacturing Co Elektrischer Traegheitsschalter fuer die Feuerloeschanlage in Flugzeugen

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