DE1113735B

DE1113735B - Verfahren zum reihenweisen Verkerben von Huelsen mit elektrischen Leitern

Info

Publication number: DE1113735B
Application number: DESCH28417A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Kfm Alois Schiffmann
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1960-08-31
Filing date: 1960-08-31
Publication date: 1961-09-14

Description

Verfahren zum reihenweisen Verkerben von Hülsen mit elektrischen Leitern Bekanntlich werden Hülsen mit elektrischen Leitern, beispielsweise Kabelschuhe, mittels Kerbzangen in der Weise verklemmt, daß die sämtlichen Kerben gleichzeitig in die Hülse eingepreßt werden. Diese Verklemmungsart ist in mehrfacher Hinsicht nachteilig. In erster Linie erfordert das gleichzeitige Einpressen sämtlicher Kerben sehr hohe Drücke und infolgedessen schwere, mit Übersetzungseinrichtungen versehene Kerbwerkzeuge, welche umständlich zu handhaben sind und eine vorzeitige Ermüdung des Monteurs herbeiführen. Außerdem ergeben sich innerhalb der Hülse durch die gleichzeitig aufeinander einwirkenden Quetsch- und Stauchvorgänge zwischen Hülse und Leiter Hohlräume, welche den Kontakt zwischen diesen Teilen vermindern, auf jeden Fall ein lückenloses Umschließen des Leiters in Frage stellen. Letzteres ist von vornherein unmöglich, weil meist verseilte Leiter zu verkerben sind und die Kerben aus den schon erwähnten Gründen nur auf verhältnismäßig kleine, körnerartige Eindrücke sich beschränken.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum reihenweisen Verkerben von Hülsen mit elektrischen Leitern mittels Kerbwerkzeugen und bezweckt, das Einkerben zu erleichtern und in dem Sinn zu vervollkommnen, daß der Leiter, also auch der verseilte, spielraumfrei mit der Hülse verklemmt und dadurch sowohl eine auf die Dauer zuverlässige Verankerung des Leiters wie auch ein einwandfreier und korrosionssicherer Stromübergang geschaffen wird.
Im wesentlichen besteht das neue Verfahren erfindungsgemäß darin, daß die mit dem Leiter versehene Hülse absatzweise derart verkerbt wird, daß das Hülsenmaterial gemäß derplastischen Querschnittseinschnürungen mindestens nach einer Richtung axial ausweichen kann.
An Hand der Zeichnung wird das Verfahren erläutert.
In Fig. 1 ist in Ansicht und in Fig. 1 a im Querschnitt A -B von Fig. 1 ein unverkerbter Kabelschuh 1 üblicher Ausführung dargestellt, in dessen Hülse 1' auf ihrer Oberfläche stellenweise Rasten 2 eingekerbt sind. Diese dienen als Anschläge für die Kerbeinsätze der Kerbzange und erfüllen einen mehrfachen Zweck, indem sie einmal den gleichmäßigen Abstand der die Klemmung bewirkenden Kerben, ferner die senkrechte Stellung der Kerbeinsätze bzw. des Werkzeuges zur Hülse bestimmen und schließlich das Einhängen des Kabelschuhes in die Zangenöffnung desselben ermöglichen. Diese Rasten sind besonders bei großen Kabelschuhen vorteilhaft und sind seicht gehalten, wie aus Fig. 1 a ersichtlich, so daß sie den zylindrischen Innenraum der Hülse in keiner Weise beeinflussen und dem Einführen des Leiters nicht hinderlich sind. Bei kleinquerschnittigen Leitern können sich die Rasten erübrigen.
Die Fig. 2 und 3 lassen das eigentliche Kerbverfahren an einem mit einem Leiter 3 versehenen und teilweise längsgeschnittenen - Kabelschuh 1, 1' erkennen.
Nach dem neuen Verfahren wird in der Weise gearbeitet, daß der einstufige, in der Kerbzange (nicht gezeichnet) eingesetzte Kerbeinsatz Q. am Ende des Leiters 3, also unmittelbar neben der Anschlußlasche eingesetzt und fast auf den ganzen Umfang der Kabelhülse 1' eingepreßt wird, wie in Fig. 2 gezeichnet. Durch das auf eine einzige Stelle beschränkte Eindrücken der Hülse, und zwar mit auf beide Hälften verteiltem Druck, wird das unmittelbar neben der Preßstelle befindliche Hülsenmetall in der Hauptsache in der Längsrichtung der Hülse nach außen geschoben, wie durch den Pfeil in Fig. 2 angedeutet, weil der Metallwiderstand in dieser Richtung gegenüber der widerstandsfähigeren Kappe des Kabelschuhes geringer ist. Es erfolgt also eine Aufwölbung des Leiters. und somit ein dichtes Einpressen dieser Wulst in die Hülse. In gleicher Weise werden dann nacheinander, und zwar in einem durch die Rasten 2 gegebenen Abstand, die Einkerbungen wiederholt, so daß sich nach Beendigung der Kerbvorgänge die aus Fig. 3 hervorgehende lückenlose Einbettung des Leiters 3 in die Hülse 1' ergibt. Die ursprüngliche Länge l der Hülse 1' wird durch die Kerben auf die Länge L verlängert, und das absatzweise Strecken der Hülse 1' sichert das Verknoten des Leiters und damit nicht nur eine äußerst widerstandsfähige Verankerung desselben in der Hülse, sondern gleichzeitig einen einwandfreien Stromübergang. Außer diesem wichtigen Vorteil schließt das neue Verfahren noch den weiteren in sich, daß der Preßdruck durch die einzelnen Verkerbungen wesentlich geringer zu sein braucht als bei den Kerbzangen, deren Einsätze drei oder mehrere Kerben umfassen. Ferner ist die Folge des ermäßigten Preßdruckes, daß die Kerben fast auf den Umfang der Hülse 1 ausgedehnt, unter Umständen sogar geschlossen werden können.
Besonders für verseilte Leiter wirkt sich das neue Verfahren außerordentlich günstig aus, weil bei diesen Leitern von vornherein durch den Drall eine mit spiraligen Hohlräumen versehene Oberfläche vorhanden ist, die aber durch die Stauchung, welche bei der Einzelverkerbung auftritt, vollkommen ausgefüllt ist.
Selbstverständlich können nach dem neuen Verfahren nicht nur verseilte Leiter, sondern auch massive Leiter mit der Hülse verklemmt werden, wenn es darauf ankommt, Leiter aus Leichtmetall mit ebensolchen Hülsen zu verklemmen. Im übrigen sei bemerkt, daß natürlich nicht nur Kabelschuhe, sondern alle elktrischen Hülsenverbindungen nach dem neuen Verfahren hergestellt werden können, wenn es darauf ankommt, Reihenverkerbungen vorzunehmen, bei denen die Kerben unmittelbar nebeneinander zu liegen kommen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum reihenweisen Verkerben von Hülsen mit elektrischen Leitern mittels Kerbwerkzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Leiter versehene Hülse absatzweise derart verkerbt wird, daß das Hülsenmaterial gemäß der plastischen Querschnittseinschnürungen mindestens nach einer Richtung axial ausweichen kann.
2. Ausfühung des Verfahrens nach Anspruch 1, insbesondere für Kabelschuhe, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (1') des Kabelschuhes (l.) vom Leiterende aus verkerbt wird.
3. Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in die Hülse vor dem eigentlichen Verkerben auf ihren Umfang verteilte Rasten (2) für die Einsätze des Kerbwerkzeuges eingekerbt werden.