DE111322C - - Google Patents
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- DE111322C DE111322C DENDAT111322D DE111322DA DE111322C DE 111322 C DE111322 C DE 111322C DE NDAT111322 D DENDAT111322 D DE NDAT111322D DE 111322D A DE111322D A DE 111322DA DE 111322 C DE111322 C DE 111322C
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D3/00—Distillation or related exchange processes in which liquids are contacted with gaseous media, e.g. stripping
- B01D3/001—Processes specially adapted for distillation or rectification of fermented solutions
- B01D3/003—Rectification of spirit
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Liquid Carbonaceous Fuels (AREA)
Description
aetill
i j"1 ·
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 6: Bier, Branntwein.
ROBERT ILGES in KÖLN-BAYENTHAL
mittels Ueberhitzungsrektifikation.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. Januar 189g ab.
Der in der Zeichnung dargestellte Gegenstand ist der untere Theil einer Rektifizirsäule,
in welcher aldehydhaltige, aber fuselfreie Dämpfe derart gereinigt werden sollen, dafs
deren Aldehydgehalt vollkommen in einer kleinen Menge Dampf oben ausscheidet, der
unten angekommene Lutter dagegen als reiner Sprit abläuft.
Als Rektifizirvorrichtung sind die vom Erfinder im Jahre 1870 zuerst eingeführten Porcellankugeln
gewählt worden, jedoch könnten auch Siebcolonnen u. s. w. entsprechend benutzt
werden.
Die Rektifizirabtheilungen A B sind ganz mit Kugeln angefüllt, welche auf den Rostplatten
b c ruhen und oben bis an die Tropfplatten d1 d lagern. Diese vier Platten, welche· nicht
Gegenstand des Patentes und deshalb in der Zeichnung nur angedeutet sind, lassen sämmtlich
die Dämpfe ungehindert durchstreichen. Die Tropfplatten befördern aufserdem den
Lutter gleichmäfsig vertheilt nach unten auf die Kugeln. Die Rohre ef in den Ueberhitzern
C D sind mit gespanntem Wasserdampfe geheizt, ebenso die Räume 0, wodurch auch
der Boden ρ und die Heizrippen q. erhitzt
werden.
Die bisher ausschliefslich angewendete einfache Rektifikation besteht in der Einwirkung
der Temperatur von Alkoholwasserdämpfen auf den entgegenfliefsenden Lutter von wenig
niederer Temperatur, wobei etwas Lutter verdampft und aus den Dämpfen etwas Lutter
niedergeschlagen, wird. Bei der Rektifikation mit überhitzten Dämpfen jedoch findet wohl
eine Verdampfung von Lutter, aber keine Verflüssigung von Dampf statt, so lange noch
Ueberhitzungswärme vorhanden ist. . Die Ueberhitzungsrektifikation ist ein neuer Procefs mit
neuem Erfolge und wird in folgender Weise verwendet.
Wenn durch Stutzen α aldehydhaltige Dämpfe
eintreten und — ohne Ueberhitzung — bis zum obersten Punkte der ganzen Säule durch
kräftig wirkende Rektifikatoren .streichen, so wird, je höher sie steigen, der Gehalt derselben
an Aldehyd und in geringerem Mafse an Aethylalkohol immer mehr zunehmen, dagegen
der Gehalt des abwärts fliefsenden Lutters an Aldehyd und Alkohol abnehmen. Man ist
also augenscheinlich im Stande, auf diesem Wege, nämlich indem man am oberen Ende
der Säule etwas aldehydhaltigen Dampf austreten läfst, ein verfeinertes Product zu gewinnen,
welches durch Stutzen h endgültig auszutreten hätte. Ebenso einleuchtend ist es
aber, dafs dieses Product nicht völlig aldehydfrei sein kann, schon weil die durch α eingetretenen
aldehydhaltigen Dämpfe gleich bei den untersten auf der Rostplatte b lagernden Kugeln
aldehydhaltigen Lutter absetzen würden, welcher ohne weitere Rektifikation durch Stutzen h
austreten und somit das Endproduct verunreinigen würde.
Ueberhitzt man dagegen die Dämpfe an den Heizrohren e, so geben diese Dämpfe im
Ueberhitzungsrektifikator A überhaupt keinen Lutter ab, während der dort ihnen begegnende
Lutter kräftig rektifizirt, d. h. wiederholt destillirt und aldehydfrei gemacht wird. Mittelst
dieses neuen Verfahrens kann man also mit aldehydhaltigen überhitzten Dämpfen aldehydhaltigen Lutter zu aldehydfreiem Feinsprit
rektifiziren.
Zur
gröfseren
Sicherung dieser Wirkung, d. h. zur Erzielung der höchsten Feinheit des
Productes, wird der gereinigte Lutter, welcher bereits guter Feinsprit ist, einer zweiten Ueberhitzungsrektifikation
, und zwar im Gegensatze zur ersteren mit ganz reinen Spritdämpfen ausgesetzt.
Der Lutter läuft von der Rostplatte b durch Sackrohr g auf Tropfplatte d, weiter
über die Kugeln in B, von der Rostplatte c durch Sackrohr k in den als Verdampfer eingerichteten
unteren Theil des Ueberhitzers D und tritt von hier, nach einem aus dem Grundrisse
zu erkennenden Zickzacklauf an den geheizten Rippen q entlang, endgültig als feinstes
Product durch Stutzen η aus. Die aus dem Endproduct auf dessen letztem Wege entwickelten
Dämpfe werden an den Rohren f überhitzt und sind dann im Stande, aus dem an den Kugeln im Ueberhitzungsrektifikator B
niederrinnenden Lutter die etwa vorhandene letzte Spur von Aldehyd zu verdampfen, so
dafs der unten ankommende Lutter, wie auch die daraus entwickelten Dämpfe durchaus rein
sein müssen.
Diese Ueberhitzungsrektifikation mit ganz ■reinen Spritdämpfen, die höchste Steigerung
der Rektifikationswirkung, ist neu.
Bei jeder neuen Inbetriebsetzung ergiebt sich die Schwierigkeit, dafs die durch Stutzen a in
die noch kalte Rektifizirsäule eintretenden
aldehydhaltigen Alkoholdämpfe sofort verflüssigt werden und als nicht ganz reiner Feinsprit
unten ablaufen, während oben erst nach vollständiger Erhitzung der ganzen Säule Vorlaufsdampf
ausgeschieden werden kann. Diesem Uebelstande wird durch ein neues Betriebsverfahren
abgeholfen, indem man nämlich bei jedem Betriebsschlüsse durch Schliefsung des
Hahnes η den zuletzt laufenden Feinsprit im Verdampfer und Ueberhitzer D ansammelt und
bei der
folgenden Inbetriebsetzung
frühzeitig verdampft, bis die ganze Säule erhitzt und die Vorlaufausscheidung eingeleitet ist. Hierdurch
wird die zweite Rektifizirsäule aufs Beste in Betrieb gebracht, noch bevor die Dämpfe
aus der ersten in dieselbe bei Stutzen α übertreten.
Claims (4)
- Patent-Ansprüche:ι . Das Verfahren, aldehydhaltigen Lutter mittelst aldehydhaltigen Alkoholdampfes aldehydfrei zu rektifiziren, indem man den Dampf vorher überhitzt und dadurch in Stand setzt, den Lutter durch wiederholte Destillation (Rektifikation) zu reinigen, ohne dafs aus dem aldehydhaltigen Dampfe Lutter sich bildet und das Product verunreinigt.
- 2. Das Verfahren der Ueberhitzungsrektifikation mit reinen Dämpfen, dadurch gekennzeichnet, dafs der nach Verfahren ι bereits gereinigte Lutter einer zweiten Ueberhitzungsrektifikation ausgesetzt wird, und zwar mittelst Spritdämpfe, welche — aus dem aldehydfreien Endproduct entwickelt •—■ zunächst überhitzt werden, um aus dem Lutter die letzten Aldehydspuren verdampfen zu können, ohne selbst Lutter abzugeben.
- 3. Die Ausführung des Verfahrens nach Anspruch ι und 2 in der Weise, dafs beim Beginne der Rektifikation die ganze Rektifizirsäule durch Verdampfung von Feinsprit, welcher beim Schlüsse, des vorhergegangenen Betriebes im untersten Ueberhitzer angesammelt worden ist, erhitzt wird, bevor aldehydhaltige Dämpfe in den Rektifikator (durch Stutzen d) eintreten.
- 4. Ein Rektifizirapparat zur Ausführung des in den Ansprüchen 1 bis 3 genannten Verfahrens, gekennzeichnet durch die AnAnordnung von einem oder mehreren Ueberhitzern (C DJ in Verbindung mit je einem Rektifikator (A BJ, wobei der Boden (pj des Rektifikator zweckmäfsig mit Heizrippen (qj ausgestattet ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE111322C true DE111322C (de) |
Family
ID=381071
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT111322D Active DE111322C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE111322C (de) |
-
0
- DE DENDAT111322D patent/DE111322C/de active Active
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