DE1113090B - Verfahren zur Herstellung von Loesungspolymerisaten in waessriger Loesung, die wasserunloesliche, alkaliloesliche Filme ergeben - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Loesungspolymerisaten in waessriger Loesung, die wasserunloesliche, alkaliloesliche Filme ergebenInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F220/00—Copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and only one being terminated by only one carboxyl radical or a salt, anhydride ester, amide, imide or nitrile thereof
- C08F220/02—Monocarboxylic acids having less than ten carbon atoms; Derivatives thereof
- C08F220/04—Acids; Metal salts or ammonium salts thereof
- C08F220/06—Acrylic acid; Methacrylic acid; Metal salts or ammonium salts thereof
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Lösungspolymerisaten in wäßriger Lösung, die wasserunlösliche, alkalilösliche Filme ergeben Es ist bekannt, daß man wasserunlösliche Filme durch nachträgliche Vernetzung wasserlöslicher acryl-und/oder methacrylsäureamidhaltiger Polymerisate mit Formaldehyd herstellen kann. Man erhält auf diese Weise irreversibel vernetzte Überzüge. Des weiteren wurde schon vorgeschlagen, Salze carboxylgruppenhaltiger Mischpolymerisate mit flüchtigen Basen aus wäßriger Lösung aufzubringen. Um Wasserunlöslichkeit der Filme zu erreichen, ist es erforderlich, durch Erhitzen die flüchtige Base wieder zu entfernen. Das Verfahren ist umständlich, da es mehrere Arbeitsgänge erfordert.
- Es wurde nun gefunden, daß man bei der Polymerisation einer Monomerenmischung, die zu 50 bis 950/o aus Acrylsäure und zu 50 bis 50/o aus einem oder mehreren Diolmonoestern der Acryl- und/oder Methacrylsäure besteht, in Wasser Lösungspolymerisate erhält, die beim Auftrocknen wasserunlösliche Filme hinterlassen, die in Alkalien löslich sind.
- Neben den genannten Komponenten, die zur Erzielung des erfindungsgemäßen Effekts erforderlich sind, können bis zu 300/o einer weiteren monomeren Verbindung, z. B. Methacrylsäure, Acryl- und Methacrylsäureester, deren Nitrile oder Amide, am Aufbau der Mischpolymerisate beteiligt sein. Styrol ist nicht geeignet, da es wasserunlösliche Mischpolymerisate liefert.
- Als Oxyester der Acryl- und Methacrylsäure kommen z. B. in Frage: Glykolmonoacrylat bzw. -methacrylat, Propandiol- 1 ,2-monoacrylat bzw. -methacrylat, Butandiol-1,4-monoacrylat usw.
- Die Tatsache, daß man durch Mischpolymerisation von Oxyestern der Acryl-/oder Methacrylsäure mit Acrylsäure, gegebenenfalls unter Mitverwendung von anderen wasserunlöslichen oder gar wasserlöslichen Monomeren, Lösungspolymerisate erhält, die aus wäßriger Lösung wasserunlöslich auftrocknen, ist um so überraschender, als man bei dem vollständigen Ersatz der Acrylsäure durch Methacrylsäure wasserunlösliche (alkalilösliche) Mischpolymerisate erhält, die also nicht aus wäßriger Lösung angewandt werden können.
- Es sei hervorgehoben, daß die Wasserunlöslichkeit der gemäß vorliegendem Verfahren erhaltenen Filme nicht auf eine Vernetzung zurückgeführt werden kann, sondern eine charakteristische Eigenschaft der Polymerisate darstellt. Das wird daraus ersichtlich, daß die Filme unter milden Bedingungen, d. h. schon in der Kälte, mit schwachen Basen, wie Ammoniak oder Seifenlösungen, wieder in Lösung gebracht werden können.
- Die Lösungspolymerisate gemäß der Erfindung sind durch Polymerisation der Monomerenmischung in Wasser in Gegenwart wasserlöslicher Beschleuniger, z. B. von Persulfaten oder Wasserstoffperoxyd, erhältlich. Für manche Zwecke kann es von Vorteil sein, wenn die Polymerisation unter der Einwirkung von UV-Licht durchgeführt wird. Im allgemeinen erfolgt die Polymerisation in der 10- bis 30 0/0eigen wäßrigen Monomerenlösung. Die Viskosität der herzustellenden Polymerisatlösungen kann durch Auswahl der Beschleuniger und durch Dosierung der Beschleunigermenge geregelt werden. So erhält man z. B. bei Verwendung von Kaliumpersulfat als Beschleuniger bei der Polymerisation von 20 0/0eigen Lösungen unter Zusatz von mehr als 2,50/0 Persulfat, bezogen auf die Monomeren, mittel- bis niedrigviskose Lösungspolymerisate, während bei Verwendung einer geringeren Beschleunigermenge hochviskose Produkte erhalten werden, die sich besonders als Verdickungsmittel eignen.
- Die Polymerisatlösungen lassen sich durch Zusatz von Basen, z. B. Ammoniak, auf p-Werte von 3 bis 5 einstellen. Durch diese Maßnahme wird die dispergierende Wirkung der Polymerisate erhöht und ein Klarwerden der mitunter trüben Produkte erzielt.
- Gleichzeitig tritt eine deutlich erkennbare Viskositätserhöhung auf.
- Die erfindungsgemäßen Polymerisate können vorteilhaft als Verdickungsmittel für Emulsionen und Pigmentaufschlämmungen, als Pigmentverteiler, als Textilhilfsmittel, insbesondere als Schlichte, als Klebstoffe, Dispergier- und Emulgiermittel und schließlich als Zusätze zu Bohrspülungen verwendet werden. Sie sind ferner geeignet als Dragiermassen, z. B. für wasserunlösliche Medikamente; Dünge- und Futtermittel.
- Es verdient besonders hervorgehoben zu werden, daß die erfindungsgemäßen Polymerisate ein ausgezeichnetes Haftvermögen, vor allem auf pulver- und faserartigem Material, zeigen. Außerdem sei hingewiesen auf ihre Verträglichkeit mit Schwermetallsalzen.
- Mit einigen Schwermetallsalzen, z. B. Chromtrichlorid, bilden die Polymerisate nach Erhitzen lösliche Komplexverbindungen, die durch Fällungsmittel, z. B.
- Ammoniak, nicht zerstört werden können.
- Beispiel 1 Eine Mischung von 95 g Acrylsäure und 5 g Glykolmonomethacrylat wird in eine auf 700 C vorgewärmte Lösung von 3 g Kaliumpersulfat in 300 g Wasser und Einleiten von Stickstoff unter Rühren eingetropft. Die Polymerisation setzt sofort ein, und nach etwa 20 Minuten ist das Zutropfen der Monomerenmischung beendet. Man läßt noch weitere 2 Stunden bei 70 bis 75°C polymerisieren und erhöht zum Schluß die Temperatur auf 90"C. Der Umsatz ist quantitativ.
- In entsprechender Weise wurden die in nachstehender Tabelle zusammengestellten Beispiele durchgeführt.
Löslichkeit des Films Bei- Kalium- in 10%iger spiel persulfat Zusammensetzung der Mischpolymerisate PH Ammoniak- Nr. in Wasser lösung bei Zimmer- % temperatur 2 3 900/o Acrylsäure, 10% Glykolmonomethacrylat 1,8 unlöslich löslich 3 3 850/0 Acrylsäure, 150/o Glykolmonomethacrylat 1,8 unlöslich löslich 4 1 80 0/, Acrylsäure, 200/o Glykolmonomethacrylat 1,8 unlöslich löslich 5 0,33 800/o Acrylsäure, 20 °/o Glykolmonomethacrylat 1,8 unlöslich löslich 6 5 700/o Acrylsäure, 300/o Glykolmonomethacrylat 1,8 unlöslich löslich 7 1 70 0/o Acrylsäure, 300/o Glykolmonomethacrylat 1,8 unlöslich löslich 8 3 66,7 0/o Acrylsäure, 33,3 0/o Glykolmonomethacrylat 1,8 unlöslich löslich 9 1 65°/o Acrylsäure, 35% Glykolmonomethacrylat 1,8 unlöslich löslich 10 3 90 °/0 Acrylsäure, 10 °/o Glykolmonomethacrylat*) 3,2 unlöslich löslich 11 3 90 °/0 Acrylsäure, 10 0/o Glykolmonomethacrylat*) 4 unlöslich löslich 12 3 90% Acrylsäure, 100/o Glykolmonomethacrylat*) 6 löslich löslich 13 3 60 0/o Acrylsäure, 400/o Glykolmonomethacrylat*) 4 unlöslich löslich 14 3 81 0/o Acrylsäure, 90/o Methacrylsäüre 1,9 unlöslich löslich 100/o Glykolmonomethacrylat 15 3 72% Acrylsäure, 18 0/o Methacrylsäure 1,9 unlöslich löslich 10 0/, Glykolmonomethacrylat 16 3 600/o Acrylsäure, 200/o Methacrylsäure 1,9 unlöslich löslich 200/o Glykolmonomethacrylat 17 3 500/o Acrylsäure, 30% Methacrylsäure 1,9 unlöslich löslich 200/o Glykolmonomethacrylat 18 3 900/0 Acrylsäure, 100/o Glykolmonoacrylat 1,8 unlöslich löslich 19 5 70% Acrylsäure, 30 0 0Glykolmonoacrylat 1,8 unlöslich löslich 20 5 60% Acrylsäure, 400/0 Glykolmonoacrylat 1,8 unlöslich löslich 21 3 95 °/0 Acrylsäure, 5 0/o Propandiol-1,2-monometh- acrylat 22 3 800/o Acrylsäure, 200/o Propandiol-1,2-monometh- 1,8 unlöslich löslich acrylat 23 3 90 0/o Acrylsäure, 100/o Propandiolmonoacrylat 1,8 unlöslich löslich 24 3 85% Acrylsäure, 10 0/o Glykolmonomethacrylat 1,9 unlöslich löslich 50/o Acrylsäuremethylester 25 3 80 °/o Acrylsäure, 100/o Glykolmonomethacrylat 1,9 unlöslich löslich 10 0/, Acrylsäuremethylester 26 3 600/0 Acrylsäure, 17,5 0/o Methacrylsäure 1,9 unlöslich löslich 17,5 0/o Glykolmonomethacrylat 5% Acrylsäuremethylester Löslichkeit des Films Bei- Kalium- in 10%iger spiel persulfat Zusammensetzung der Mischpolymerisate PH Ammoniak Nr. in Wasser lösung bei Zimmer- Olo temperatur 27 3 800/o Acrylsäure, 100/o Glykolmonomethacrylat 1,9 unlöslich löslich 100/o Methacrylsäuremethylester 28 3 80 °/o Acrylsäure, 100/o Glykolmonomethacrylat 1,9 unlöslich löslich 10% Acrylsäurenitril 29 3 80 °/o Acrylsäure, 10 °/o Glykolmonomethacrylat 2,5 unlöslich löslich 10 °/o Methacrylsäureamid 30 3 80,5 0/o Acrylsäure, 130/o Glykolmonomethacrylat 1,9 unlöslich löslich 6,5 0/o Acrylsäureamid 31 3 800/o Acrylsäure, 100/o Glykolmonomethacrylat 2,1 unlöslich löslich 10 °/o Acrylsäureamid
Claims (1)
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bis zu 30 °/0 einer weiteren monomeren polymerisierbaren Verbindung am Aufbau der Mischpolymerisate beteiligt sind.3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als weitere Monomeren Methacrylsäure, die Derivate der Acryl- und Methacrylsäure, z. B. deren Nitrile, Ester oder Amide, für sich allein oder in Mischung miteinander verwendet werden.4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischpolymerisation in wäßriger Lösung bei pe 1,5 bis 5 durchgeführt wird.5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösungspolymerisate durch Basen auf p-Werte von 1,5 bis 5 eingestellt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1959R0026026 DE1113090B (de) | 1959-07-24 | 1959-07-24 | Verfahren zur Herstellung von Loesungspolymerisaten in waessriger Loesung, die wasserunloesliche, alkaliloesliche Filme ergeben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1959R0026026 DE1113090B (de) | 1959-07-24 | 1959-07-24 | Verfahren zur Herstellung von Loesungspolymerisaten in waessriger Loesung, die wasserunloesliche, alkaliloesliche Filme ergeben |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1113090B true DE1113090B (de) | 1961-08-24 |
Family
ID=600289
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1959R0026026 Pending DE1113090B (de) | 1959-07-24 | 1959-07-24 | Verfahren zur Herstellung von Loesungspolymerisaten in waessriger Loesung, die wasserunloesliche, alkaliloesliche Filme ergeben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1113090B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1176870B (de) * | 1962-05-17 | 1964-08-27 | Roehm & Haas Gmbh | Verfahren zur Herstellung von Loesungs-polymerisaten in waessriger Loesung, die wasser-unloesliche Filme ergeben |
-
1959
- 1959-07-24 DE DE1959R0026026 patent/DE1113090B/de active Pending
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1176870B (de) * | 1962-05-17 | 1964-08-27 | Roehm & Haas Gmbh | Verfahren zur Herstellung von Loesungs-polymerisaten in waessriger Loesung, die wasser-unloesliche Filme ergeben |
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