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Anlage zur wahlweisen zweikanaligen, stereophonischen oder einkanaligen
Wiedergabe mit Lautsprechern Es ist allgemein bekannt, in einer zweikanaligen, stereophonischen
Wiedergabeanlage mit Lautsprechern den beiden Kanälen je einen Lautsprecher für
die mittleren und hohen Töne über etwa 300 Hz zuzuordnen, die mit möglichst. großem
Abstand voneinander entsprechend der gewünschten Wiedergabebasis außerhalb des Gerätes
aufgestellt sind, und für die tiefen Töne unterhalb von etwa 300 Hz einen den beiden
Kanälen gemeinsamen Lautsprecher zu verwenden, der über Tiefpaßfilter aus beiden
Kanälen gespeist wird. Wenn sich, wie bekannt ist (Zeitschrift »Audio«, Februar
1959, S.44, 81 und 82; französische Patentschrift 930 006), in der Zuleitung zu
dem gemeinsamen Tieftonlautsprecher ein eigener Verstärker, insbesondere eine eigene
Endstufe, befindet, können als Tiefpaßfilter RC-Filter verwendet werden.
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Andererseits ist es durch die deutsche Auslegeschrift 1071762 bekannt,
in Geräten zur wahlweisen zweikanaligen, stereophonischen oder einkanaligen Wiedergabe
als gemeinsamen Tieftonlautsprecher einen Breitbandlautsprecher zu verwenden, der
z. B. die Töne von 30 bis 8000 Hz wiedergeben kann, und die erwähnten Tiefpaßfilter
bei der Umschaltung auf einkanalige Wiedergabe zwangläufig durch Schalter unwirksam
zu machen, damit bei einkanaliger Wiedergabe die hohen Töne über 300 Hz auch aus
der Mitte kommen. Dies ist dann wichtig, wenn zwei im Gerät angeordnete Lautsprecher
für die tiefen Töne seitlich strahlen oder die beiden getrennt aufgestellten Lautsprecher
für die hohen Töne einen großen Abstand voneinander haben.
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Manche Stereodarbietungen sind mit übertrieben großer Basis aufgenommen,
um bei Lautsprecheranlagen mit kleiner Basis den Eindruck einer großen Basis zu
erhalten. Dies führt aber bei Lautsprecheranlagen mit großer Basis dazu, daß der
Schall nur von den beiden Seiten und nicht aus der Mitte zu kommen scheint. Um diesen
Nachteil zu vermeiden, ist es bekannt (deutsche Patentschrift 1010 519 und Zeitschrift
»Radio Mentor«, 1959, H.12, S.942, 944 und 946), auch bei stereophonischer Wiedergabe
von einem in der Mitte aufgestellten Lautsprecher mindestens die hohen Töne beider
Kanäle abstrahlen zu lassen und in den Zuleitungen zu diesem Lautsprecher einen
Lautstärkeregler anzuordnen. Dadurch wird für den Zuhörer der Eindruck eines »Loches«
in der Mitte vermieden. Man muß dann die tiefen Töne aber zusätzlich (oder allein)
von den äußeren Lautsprechern abstrahlen lassen, damit man den zum mittleren Lautsprecher
gehörigen Lautstärkeregler auf die Lautstärke Null einstellen kann. Die Erfindung
zeigt, wie dieser zusätzliche Aufwand an Tieftonlautsprechern vermieden werden kann.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zur wahlweisen zweikanaligen, stereophonischen
oder einkanaligen Wiedergabe mit Lautsprechern, bei der zur stereophonischen Wiedergabe
von jedem der beiden Kanäle die tiefen Frequenzen bis etwa 300 Hz über Tiefpaßfilter
zu einem Breitbandlautsprecher geführt sind, dem jedoch bei einkanaliger Wiedergabe
unter Umgehung der Tiefpaßfilter durch zwangläufig betätigte Schalter auch die höheren
Frequenzen zugeführt werden. Erfindungsgemäß dienen zur Umgehung der Tiefpaßfilter
an Stelle von zwanläufig betätigten Schaltern oder zusätzlich zu ihnen regelbare
Widerstände, deren Einstellmittel mechanisch miteinander gekuppelt sind.
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Bei der ersten Alternative kann man dann bei der stereophonischen
Wiedergabe die Lautstärke der aus der Mitte kommenden hohen Töne über etwa 300 Hz
zwischen dem Wert Null und voller Lautstärke nach Bedarf so einstellen, daß in der
Mitte kein »Loch« erscheint, und man benutzt dieselben Regler dazu, bei der einkanaligen
Widergabe die hohen Töne im gewünschten Maße aus der Mitte kommen zu lassen.
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Bei der zweiten Alternative besteht eine Einstellmöglichkeit nur bei
der stereophonischen Wiedergabe, während bei der einkanaligen Wiedergabe die regelbaren
Widerstände unwirksam sind. Dies hat den Vorteil, daß die regelbaren Widerstände
nach der Umschaltung von stereophonischer Wiedergabe auf einkanalige Wiedergabe
nicht bedient zu werden
brauchen. Eine Einstellbarkeit bei einkanaliger
Wiedergabe ist nicht immer notwendig, da die bestmögliche Rundstrahlung bei der
Konstruktion des Gerätes bemessen werden kann. Bei der stereophonischen Wiedergabe
ist dagegen wegen der Darbietungen mit verschieden breiter Basis eine Einstellbarkeit
erwünscht.
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Im Rahmen der zweiten Alternative liegt es auch, je ein Paar regelbarer
Widerstände für die stereophonische und einkanalige Wiedergabe. vorzusehen und durch
die zwangläufig betätigten Schalter jeweils ein Paar einzuschalten. Man kann dann
die regelbaren Widerstände unabhängig voneinander einstellen und z. B. auf dem einmal
eingestellten Wert stehen lassen (wenigstens diejenigen für die einkanalige Wiedergabe).
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Die beiden ersten Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun mit
der Zeichnung näher erläutert. Im Kanal A liegen die Verstärker V1 und V2 und im
Kanal B die Verstärker V4 und V$. Der Verstärker V2 speist den Hochtonlautsprecher
HÄ; - der die Töne von 300 bis 15 000 Hz abstrahlt. Der Verstärker V5 speist den
entsprechenden Hochtonlautsprecher HB des anderen Kanals. Der Verstärker
V3 speist den Breitbandlautsprecher T, der die Töne von 30 bis 8000 Hz abstrahlt.
Statt dessen kann ein Tieftonlautsprecher für die Töne von 30 bis 300 Hz und ein
Hochtonlautsprecher für die Töne von 300 bis 15 000 Hz parallel geschaltet werden.
Der Verstärker V3 wird von den beiden Kanälen über die Tiefpaßfilter FA und F8 gesteuert,
welche nur die Frequenzen bis etwa 300 Hz durchlassen.
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Bekannt ist, die Filter FA und F8 durch die gestrichelt gezeichneten
Schalter kurzzuschließen, wenn auf einkanalige Wiedergabe umgeschaltet wird. Diese
Schalter sind mit Schaltern SA und SB gekuppelt, die am Eingang der Kanäle
liegen und die Kanäle für die Stereowiedergabe mit dem Stereotonabnehmer
St
verbinden und für einkanalige Wiedergabe die Kanäle parallel schalten und
mit dem Demodulator verbinden. Statt der gestrichelt gezeichneten Schalter werden
gemäß der ersten Ausführungsform der Erfindung die Filter FA und F8 durch die regelbaren
Widerstände RA und RB überbrückt, deren Einstellmittel so miteinander gekuppelt
sind, daß sie gleichsinnig geregelt werden. Sind die Widerstände auf den Widerstandswert
Null eingestellt, so liegen die Kanäle für die einkanalige Wiedergabe parallel zueinander.
Für die Stereowiedergabe werden die Widerstände auf einen mittleren bis zum maximalen
Wert je nach Bedarf eingestellt.
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Die Schalter SA und SB am Eingang der Kanäle können so mit
den Einstellmitteln der Widerstände RA und RB gekuppelt werden, daß sie in der Null-Stellung
der regelbaren Widerstände auf einkanalige Wiedergabe eingestellt sind.
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Wie oben erwähnt, können gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel die
gestrichelt dargestellten Schalter zusätzlich zu den regelbaren Widerständen RA
und RB -vorgesehen werden, während bei der dritten Ausführungsform der Erfindung
zwei Paare regelbarer Widerstände vorhanden sind, die wahlweise eingeschaltet werden.