DE1112855B - Mittel zur Beseitigung oder Verhuetung von unerwuenschtem Pflanzenwachstum - Google Patents
Mittel zur Beseitigung oder Verhuetung von unerwuenschtem PflanzenwachstumInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D231/00—Heterocyclic compounds containing 1,2-diazole or hydrogenated 1,2-diazole rings
- C07D231/02—Heterocyclic compounds containing 1,2-diazole or hydrogenated 1,2-diazole rings not condensed with other rings
- C07D231/10—Heterocyclic compounds containing 1,2-diazole or hydrogenated 1,2-diazole rings not condensed with other rings having two or three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
- C07D231/14—Heterocyclic compounds containing 1,2-diazole or hydrogenated 1,2-diazole rings not condensed with other rings having two or three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached to ring carbon atoms
- C07D231/18—One oxygen or sulfur atom
- C07D231/20—One oxygen atom attached in position 3 or 5
- C07D231/22—One oxygen atom attached in position 3 or 5 with aryl radicals attached to ring nitrogen atoms
- C07D231/26—1-Phenyl-3-methyl-5- pyrazolones, unsubstituted or substituted on the phenyl ring
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
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- Plural Heterocyclic Compounds (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft Mittel zur Beseitigung oder Verhütung von unerwünschtem Pflanzenwachstum,
die durch einen Gehalt an Chlorderivaten von N-Phenyl-pyrazolonen, deren Salzen und/oder Substitutionsprodukten
gekennzeichnet sind. Die Verbindungen werden in hier nicht beanspruchter Weise durch die Einwirkung von elementarem Chlor oder
Chlor übertragenden Mitteln auf N-Phenyl-pyrazolone-(5) gewonnen, wobei die Ausgangssubstanzen
sowohl am Phenylring wie auch in 2-, 3- und 4-Stellung einfach oder mehrfach substituiert sein können. Diese
Ausgangsmaterialien sind zum Teil bekannte Zwischenprodukte der Arzneimittelsynthese, zum Teil sind sie
als großtechnisch hergestellte Pharmazeutika leicht und billig zugänglich. Die überraschend gefundene,
zerstörende Wirkung der chlorierten N-Phenyl-pyrazolone auf das Wachstum zahlreicher Pflanzengattungen
erlaubt erfindungsgemäß die Verwendung dieser Verbindungen zur Beseitigung oder zur Verhütung
unerwünschten Pflanzenwuchses. In der Land- und Forstwirtschaft, auf Bahndämmen, Industriegelände,
an Straßenrändern, an und in nutzbaren Gewässern usw. spielt die arbeitssparende Unkrautbekämpfung mit
chemischen Mitteln heute eine bedeutende Rolle. Die weitgehende chemische und auch biologische Variierbarkeit
der neu gefundenen Wirkstoffgruppe bringt eine wertvolle Ergänzung und Erweiterung bisher angewendeter
Mittel.
Wie aus der Literatur bekannt ist, kann die Position der Halogensubstituenten bei Einführung z. B. eines
oder manchmal auch zweier Chlor- oder Bromatome in die N-Phenyl-5-pyrazolone zwar noch mit einiger
Wahrscheinlichkeit angegeben werden. Die verschiedenen Tautomeriemöglichkeiten dieser Verbindungsgruppe, ferner ihre Eigenschaft, Halogene leicht zu
addieren, zu substituieren und wieder abzuspalten und besonders die Fähigkeit, Halogenatome in größerer
Zahl aufzunehmen, als theoretisch vorauszusehen ist, machen andererseits die Definition besonders der höher
chlorierten Produkte oft schwierig.
Beispiele der erfindungsgemäß herbicid wirksamen Verbindungsgruppe sind:
N-Phenyl-3-methyl-4-chlor-pyrazolon-(5) (F. 18O0C)
N-Phenyl-3-methyl-4,4-dichlor-pyrazolon-(5)
(F. 60 bis 620C)
N-(4-Chlorphenyl)-3-methyl-4-chlor-pyrazolon-(5)
(F. 1840C)
N-(4-Chlorphenyl)-3-methyl-4,4-dicbJor-pyrazolon-(5)
N-(4-Chlorphenyl)-3-methyl-4,4-dicbJor-pyrazolon-(5)
(F. 48 bis 5O0C)
N-(2,5-Dichlorphenyl)-3-methyl-4,4-dichlor-pyra-
N-(2,5-Dichlorphenyl)-3-methyl-4,4-dichlor-pyra-
zolon-(5)
N-(2,4-Dichlorphenyl)-3-methyl-4-chlor-pyrazolon-(5) Mittel zur Beseitigung oder Verhütung
von unerwünschtem Pflanzenwachstum
N-(2,4-Dichlorphenyl)-3-methyl-4-chlor-pyrazolon-(5) Mittel zur Beseitigung oder Verhütung
von unerwünschtem Pflanzenwachstum
Anmelder:
Norddeutsche Affinerie,
Hamburg 36, Alsterstr. 2,
und C. F. Spiess & Sohn,
Kleinkarlbach über Grünstadt (Rhpf.)
Dr. Werner Perkow, Hamburg,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
N-(4-Nitrophenyl)-3-methyl-4,4-dichlor-pyrazolon-(5)
(F. 116° C)
N-(2-Chlor-4-nitrophenyl)-3-methyl-4,4-dichlor-
N-(2-Chlor-4-nitrophenyl)-3-methyl-4,4-dichlor-
pyrazolon-(5)
N-(4-CMor-2-nitrophenyl)-3-methyl-4-ehlor-
N-(4-CMor-2-nitrophenyl)-3-methyl-4-ehlor-
pyrazolon-(5)
N-Phenyl-2,3-dimethyl-4-chlor-pyrazolon-(5)
N-Phenyl-2,3-dimethyl-4-chlor-pyrazolon-(5)
•Chlorhydrat (F. 1400C)
N-Phenyl-2,3-dimethyl-4-chlor-pyrazolon-(5)
N-Phenyl-2,3-dimethyl-4-chlor-pyrazolon-(5)
(F. 130° C)
Chlorierungsprodukt des N-Phenyl-2,3-dimethyl-pyrazolons-(5) (Antipyrin) unbekannter Zusammensetzung,
enthaltend 4 Cl-Atome (F. 96° C),
Chlorierungsprodukt des N-Phenyl-2,3-dimethyl-4-dimethylamino-pyrazolons-(5) unbekannter Zusammensetzung mit einem Chlorgehalt zwischen 13 und 45%,
Chlorierungsprodukt des N-Phenyl-2,3-dimethyl-4-dimethylamino-pyrazolons-(5) unbekannter Zusammensetzung mit einem Chlorgehalt zwischen 13 und 45%,
Chlorierungsprodukt des N-Phenyl-2,3-dimethyl-4-nitro-pyrazolone-(5)
unbekannter Zusammensetzung mit einem Chlorgehalt von 40% Chlor, entsprechend 3 Chloratomen im Molekül.
Die beispielsweise genannten und weitere Chlorierungsprodukte von N-Phenyl-5-pyrazolonen oder ihren Salzen von der oben gegebenen Formulierung sind in Wasser löslich, soweit es sich um die mineralsauren Salze, insbesondere um die Chlorhydrate der Monochlorderivate handelt. Die Produkte mit 2 und mehr Chloratomen zeigen kaum noch Neigung zur Salzbildung. Sie sind in Wasser wenig löslich, dagegen, ebenso wie die Basen der Monochlorderivate, gut lösüch in einigen gebräuchlichen organischen Lösungsmitteln. Ein Teil der genannten und weiteren erfin-
Die beispielsweise genannten und weitere Chlorierungsprodukte von N-Phenyl-5-pyrazolonen oder ihren Salzen von der oben gegebenen Formulierung sind in Wasser löslich, soweit es sich um die mineralsauren Salze, insbesondere um die Chlorhydrate der Monochlorderivate handelt. Die Produkte mit 2 und mehr Chloratomen zeigen kaum noch Neigung zur Salzbildung. Sie sind in Wasser wenig löslich, dagegen, ebenso wie die Basen der Monochlorderivate, gut lösüch in einigen gebräuchlichen organischen Lösungsmitteln. Ein Teil der genannten und weiteren erfin-
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dungsgemäßen Chlorierungsprodukte ist bisher nicht kristallisiert, d. h. meist nur in zähsirupöser Form,
erhalten worden. Dementsprechend kann die Aufarbeitung der Verbindungen zu anwendungsfertigen Herbiciden
in bekannter Weise sowohl als Lösung wie auch als emulgierbares Konzentrat oder auch als Suspensionsspritzmittel unter Verwendung geläufiger Hilfsstoffe,
Netzmittel, Emulgatoren, Lösungsmittel, Inertmittel usw., ferner als Stäubemittel oder als Granulat
erfolgen. Die Anwendung geschieht zweckmäßig durch Ausspritzen der verdünnten Lösungen, wäßrigen
Emulsionen oder Suspensionen entweder auf die grünen Pflanzenteile oder im Gießwasser zwecks
Aufnahme durch die Wurzeln oder durch Einarbeitung in die obere Bodenschicht oder durch Verteilung in
Gewässern, wenn es sich um die Beseitigung submerser Pflanzen handelt. Die Ausbringung als Stäubemittel
oder als Granulat dient ebenfalls speziellen Zwecken der Beseitigung von Pflanzenwuchs. Je nach der
Aufwandmenge und Ausbringungsart kann die Vernichtung von jeglichem Pflanzenwuchs (Totalherbicid)
oder die selektive Zerstörung nur einiger Pflanzengattungen erzielt werden.
Ein besonderer Vorteil und Fortschritt gegenüber bisher bekannten Mitteln zur Beseitigung von Unkraut
ist die Anwendbarkeit der erfindungsgemäßen Produkte, insbesondere der Salze des l-Phenyl-2,3-dimethyl-4-chlorpyrazoIons-(5),
in Maiskulturen. Mais (Zea mays) wird auch durch hohe Dosierungen des Wirkstoffes, z. B. 30 kg Aktivsubstanz pro Hektar,
nicht geschädigt, während die in Maiskulturen üblicherweise vorkommenden Unkräuter sicher vernichtet
werden. Hierzu zählen besonders die verschiedenen Hirsearten, wie z. B. die lästige Bluthirse (Panicum
sanguinale), Kolbenhirse (Setaria italica) und Hühnerhirse (Panicum crusgalli), die durch die sonst in Mais
üblicherweise angewandten Herbicide aus der Gruppe der Triazine nicht erfaßt werden und auch durch
andere Unkrautvernichtungsmittel bei gleichzeitiger Schonung der Maiskultur nicht beseitigt werden
können.
Die Mittel gemäß der Erfindung können auch untereinander kombiniert werden oder gemeinsam
mit einem oder mit mehreren bereits bekannten Unkrautvernichtungsmitteln, wie beispielsweise Triazin-
oder Triazolderivaten, Harnstoff-, Carbaminsäure-, Phenoxycarbonsäure- oder halogenierten Fettsäurederivaten,
Verwendung finden, wobei wirkungssteigernde Effekte der Mischungen mit den chlorierten
N-Phenyl-pyrazolonen zu beobachten sind.
Durch Einleiten von trockenem Chlorgas in eine Lösung von Antipyrin (l-Phenyl-2,3-dimethyl-pyrazolon)
in Methylenchlorid bis zur beginnenden Chlor-Wasserstoffentwicklung und Abdampfen des Lösungsmittels
erhält man das Chlorhydrat des 1-Phenyl-2,3-dimethyl-4-chlor-pyrazolons-(5)
(Schmelzpunkt 138 bis 1400C, aus Aceton). 1 kg der abgeschleuderten,
etwas hygroskopischen Kristalle werden mit 1 kg hochdisperser Kieselsäure geknetet, wobei ein nahezu
trockenes Pulver entsteht, das in einem Rührgefäß mit 18 kg feinkörnigem Sand zu einem homogenen,
5% Aktivsubstanz enthaltenden Gemisch verarbeitet wird. Bringt man hiervon, je nach verwendetem
Gerät, eventuell nach weiterer Verdünnung mit Sand, im Vorauflaufverfahren 5 bis 10 kg Aktivsubstanz je
Hektar in Maiskulturen aus, so läuft Mais ohne Schaden auf, während das Feld, je nach Witterungsbedingungen, wochen- oder monatelang unkrautfrei
bleibt.
20 g des wie oben hergestellten Chlorhydrates des l-Phenyl-2,3-dimethyl-4-chlör-pyrazolons-(5) löst man
in 200 ecm Wasser und gibt zur Lösung unter Rühren 50%ige Natriumcarbonatlösung bis zur alkalischen
Reaktion. Der Niederschlag wird abgetrennt und getrocknet: 16 g l-Phenyl-2,3-dimethyl-4-chlorpyrazolon-(5),
F. 130° C. Man rührt die Substanz mit einem Überschuß von 50 %iger Trichloressigsäure, wobei ein
Öl entsteht, das nach Zugabe von Wasser in das kristalline Salz der Base mit Trichloressigsäure vom
Schmelzpunkt 79 bis 8I0C übergeht. 25 Gewichtsteile
dieses Salzes werden durch Mahlen und Mischen mit 10 Teilen Sulfitablauge und 65 Teilen Kaolin homogen
gemischt. Das Gemisch ist in Wasser als Suspension leicht verteilbar. Spritzt man in verunkrauteten Maiskulturen
eine wäßrige Suspension dieses Mittels in einer Aufwandmenge von 20 kg je Hektar, so erzielt
man einen ausgezeichneten Effekt z. B. gegen weißen Gänsefuß (Chenopodium album), Vogelmiere (Stellaria
media), . strahllose Kamille (Matricaria ssp.), Wicken (Vicia ssp.) und Hirse-Arten (Panicum ssp.),
während Mais nicht geschädigt wird.
5 Gewichtsteile l-(4-Chlorphenyl)-3-methyl-4-chlorpyrazolon-(5) werden mit 95 Teilen Talkum zu einem
homogenen Staub vermählen. Bei Anwendung von 50 kg/ha wirkt das Stäubemittel in Baumwollkulturen
als Entblätterungsmittel.
Claims (3)
1. Mittel zur Beseitigung oder Verhütung von unerwünschtem Pflanzenwachstum, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als wirksame Substanzen N-Phenyl-5-pyrazolone oder deren Salze oder
Substitutionsprodukte enthalten, die am Pyrazolonring einfach oder mehrfach chlorsubstituiert sind.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie zwei oder mehrere am Pyrazolonring
chlorsubstituierte N-Phenyl-pyrazolone enthalten.
3. Mittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie neben den chlorsubstituierten
N-Phenyl-pyrazolonen weitere herbicid wirksame Verbindungen enthalten.
© 109 678/218 8.
Priority Applications (7)
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DE1112855B true DE1112855B (de) | 1961-08-17 |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2639597A1 (de) * | 1975-09-23 | 1977-03-24 | Sankyo Co | Halogenpyrazolonderivate und diese enthaltendes herbizides mittel |
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- BE BE599562D patent/BE599562A/xx unknown
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1960
- 1960-02-03 DE DEN17839A patent/DE1112855B/de active Granted
- 1960-12-06 CH CH1365860A patent/CH385554A/de unknown
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- 1961-01-06 GB GB70461A patent/GB963224A/en not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2639597A1 (de) * | 1975-09-23 | 1977-03-24 | Sankyo Co | Halogenpyrazolonderivate und diese enthaltendes herbizides mittel |
Also Published As
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DE1112855C2 (de) | 1962-03-01 |
GB963224A (en) | 1964-07-08 |
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