DE1110708B - Staendig dicht verschlossene Gegenzelle mit Elektroden aus Nickel oder rostfreiem Stahl - Google Patents
Staendig dicht verschlossene Gegenzelle mit Elektroden aus Nickel oder rostfreiem StahlInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine ständig dicht verschlossene Gegenzelle mit positiven und negativen
Elektroden aus Nickel oder rostfreiem Stahl mit Separatoren sowie einem alkalischen Elektrolyten.
Eine Gegenzelle besteht üblicherweise aus zwei oder mehr Elektroden, die in einen geeigneten Elektrolyten
eintauchen, und wird in einem elektrischen Stromkreis verwendet, um eine elektromotorische
Kraft oder Spannung zu erzeugen, welche dem Stromfluß in dem Stromkreis entgegengeschaltet ist, ein
wichtiges Erfordernis ist es dabei, daß keine Kapazitätsbildung in der Zelle auftritt. Die Wirkungsweise
dieses Zellentyps ist insofern der eines Widerstandes ähnlich, als bei ihrem Gebrauch die Spannung des
Hauptkreises auf einen gewünschten niedrigeren Wert herabgesetzt wird. Gegenzellen dagegen unterscheiden
sich von Widerständen darin, daß sie eine Spannungsverminderung bewirken, die im wesentlichen
unabhängig vom Stromfluß ist, während der Spannungsabfall über einem Widerstand direkt mit
dem durchfließenden Strom sich ändert.
Bisher sind Gegenzellen in verschiedenen Typen benutzt worden. Eine solcher Zellen besteht aus
Gittern aus Blei oder einer Blei-Antimon-Legierung, die in eine Lösung von Schwefelsäure eingetaucht ist,
jedoch hat sich bei dieser Type gezeigt, daß eine gewisse Kapazität sich bildet, die einen übermäßigen
Strom verursacht, wenn die Zelle kurzgeschlossen wird. Die Gitter haben ferner die Neigung, sich zu
zersetzen und Ablagerungen am Boden der Zelle zu bilden. Gegenzellen, die zur Zeit im Gebrauch sind,
haben allgemein einen alkalischen Elektrolyten mit plattenförmigen Elektroden aus Nickel, rostfreiem
Stahl oder anderen ähnlichen Metallen, die in alkalischen Elektrolyten inert sind, wenn ein elektrischer
Strom hindurchfließt. Diese Zellen haben jedoch den ernsthaften Nachteil, daß beim Durchgang des
Stromes das Wasser des Elektrolyten in Wasserstoff und Sauerstoff zersetzt wird, welche Gase aus der
Zelle entweichen und es notwendig machen, wiederholt Maßnahmen zu treffen, um die optimale Betriebsbedingung des Elektrolyten wiederherzustellen. Ferner
haben die alkalischen Elektrolyten, die allgemein eine Lösung von Kaliumhydroxyd sind, die Neigung,
Kohlendioxyd aus der Atmosphäre zu absorbieren und schädliche Karbonate in der Zelle zu bilden.
In der Absicht, Verluste an Elektrolyt und einen Kontakt des Elektrolyten mit der Luft zu verhindern,
sind Versuche gemacht worden, die Gegenzellen abzuschließen. Diese Versuche sind jedoch nur bei
Zellen wirksam gewesen, die eine begrenzte Menge Elektrolyt haben, wobei der letztere im wesentlichen
Ständig dicht verschlossene Gegenzelle
mit Elektroden aus Nickel
oder rostfreiem Stahl
Anmelder:
The Electric Storage Battery Company,
Philadelphia, Pa. (V. St. A.)
Philadelphia, Pa. (V. St. A.)
Vertreter: Dipl.-Ing. H. Schaefer, Patentanwalt,
Hamburg 1, Lilienstr. 36
Hamburg 1, Lilienstr. 36
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 13. Oktober 1958
V. St. v. Amerika vom 13. Oktober 1958
Eric Franz Kujas, Philadelphia, Pa. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
in den Poren von absorbierenden Separatoren und in den Poren der Elektroden selbst enthalten ist. Nach
der Theorie der Wirkungsweise einer abgeschlossenen Zelle mit einer begrenzten Menge Elektrolyt kommt
es darauf an, die Elektrolytmenge auf den Umfang, der erforderlich ist, um Ionen zwischen den Elektroden
zu übertragen, zu begrenzen, und zwar auf den Umfang, der notwendig ist, um einen dünnen
Film die Porenwände der Elektrode bedecken zu lassen, welcher die Porenwände in hohem Maße
chemisch-aktiv erhält. Die wirksame Oberfläche der Elektroden kommt so leichter mit den während des
Betriebes frei werdenden Gasen in Verbindung. In dieser Weise wird innerhalb der Zelle ein ausgeglichenes
System aufrechterhalten, welches eine Gasbildung nur in solchem Umfang bewirkt, daß eine
übermäßige Bildung von Gasdruck innerhalb der Zelle vermieden wird.
Während Gegenzellen, die in dieser Weise konstruiert
sind, in gewissem Umfang zufriedenstellend arbeiten, ist ihre Herstellung kostspielig, und sie
haben eine begrenzte Stromkapazität. Das erste Problem, das bei der Konstruktion abgeschlossener
Gegenzellen mit begrenzten Elektrolytmengen entsteht, ist die Beseitigung der Wärme, die während des
Betriebes in der Zelle erzeugt wird. In den üblichen nicht verschlossenen Gegenzellen, in denen die Elektroden
mit einem Elektrolyten überflutet sind, über-
109 647/126
3 4
trägt der Elektrolyt nicht nur Wärme von den Elek- kritisch begrenzten Menge anwesend war, und zwar
troden auf das Zellengehäuse, von wo sie abstrahlt, völlig in den Poren der Elektroden und in den Poren
sondern wegen seiner thermischen Kapazität und der Separatoren. Eine derartige Gegenzelle ist bereits
seines Volumens trägt er auch zur Wärmevernichtung vorgeschlagen worden. Diese Gegenzelle umfaßte
bei. Wenn die Menge des -Elektrolyten innerhalb der 5 sieben positive Platten und acht negative Platten,
Zelle begrenzt ist, ist nicht genügend Elektrolyt ver- zwischen denen Separatoren angeordnet waren, die
fügbar, um wesentlich zur Vernichtung der Zellen- aus feinporösem Polyvinylchlorid bestanden. Die
wärme beizutragen. Als Ergebnis ist festzustellen, positiven Platten waren nichtimprägnierte, poröse,
daß die Größe und die Stromkapazität solcher ab- gesinterte Nickelplatten, die keine elektrochemische
geschlossener Zellen sehr begrenzt sind. Es ist deshalb io Kapazität hatten. Die negativen Platten bestanden
ein Ziel der Erfindung, einen neuen und verbesserten aus porösem, gesintertem Nickel, das mit Cadmium-
Elektrolyten für die Verwendung in alkalischen hydroxyd imprägniert war, und zwar in einer Menge,
Gegenzellen vorzusehen, der es gestattet, daß solche die etwa 35% des gesamten Porenvolumens der Elek-
Zellen mit übergroßen Mengen an Elektrolyt dicht trode ausfüllte. Der beschriebene Elektrodenaufbau
verschlossen werden können. 15 wurde in einen geeigneten Behälter gesetzt, der dann
Eine andere Aufgabe der Erfindung ist es, einen mit dem Elektrolyten der vorliegenden Erfindung
Elektrolyten für eine ständig dicht verschlossene gefüllt und dann verschlossen wurde. Die Gegenzelle
Gegenzelle vorzusehen, der es gestattet, eine billige wurde dann zur Spannungsregulierung benutzt bei
und kompakte Zellenkonstruktion zu verwenden. Strommengen, die höher lagen, als sie bisher ohne
Die Erfindung gestattet es auch, größere dicht ver- 20 eine wesentliche Druckbildung innerhalb der Zelle
schlossene Gegenzellen herzustellen mit höheren möglich waren. Die Zelle ermöglicht auch eine Span-Stromkapazitäten,
nungsregulierung, die in jeder Hinsicht gleichwertig
Zu diesem Zweck enthält bei einer ständig dicht und in mancher Hinsicht sogar besser war als bei den
verschlossenen Gegenzelle mit positiven und nega- bisher erhältlichen Zellen abgeschlossener oder nicht
tiven Elektroden aus Nickel oder rostfreiem Stahl und 25 abgeschlossener Art.
mit Separatoren sowie einem alkalischen Elektrolyten Die Wirkungsweise des Jodidions im Elektrolyten
gemäß der Erfindung der Elektrolyt ein Jodsalz in der Erfindung welcher das dichte Verschließen einer
einer Menge von etwa 1 bis 10 Molprozent, und die Gegenzelle mit einer nichtkritischen Menge an Elek-
Menge des Elektrolyten ist so bemessen, daß er die trolyt gestattet, wird ersichtlich durch Betrachtung
Elektroden und die Separatoren bedeckt. 30 der folgenden Potentiale der elektrolytischen Reak-
Der Elektrolyt besteht beispielsweise aus einer ver- tionen:
dünnten Lösung von Alkalihydroxyd, wie etwa Ka- 1"+2(OH)" IO~ + H. O+2e-E=+0 49
liumhydroxyd oder Natriumhydroxyd. Es kann ΙΟ-+4(ΟΗ)" ΙΟ,-+2ΐίθ+2β i E=+θ|ΐ4
irgendein lösliches Jodsalz verwendet werden, das ό
Anionen besitzt, die mit der Betriebsweise der Zellen 35 Das Jodidion oxydiert an der positiven Elektrode
verträglich sind. Obwohl der Mechanismus, der die ZuIO3-. Das gebildete IO3- diffundiert zur negativen
Wirkung einer abgeschlossenen Gegenzelle mit einer Elektrode und wird dort wieder reduziert zu I~. Das
nichtkritischen Menge an Elektrolyt nach der Erfin- Jodidion hat keine korrodierende Wirkung. Die Oxydung
ermöglicht, nicht völlig erklärt werden kann, dation zu Jodat erfolgt rasch und ist umkehrbar. Das
kann eine teilweise Erklärung sich durch den Aufbau 40 Potential, bei welchem diese Reaktion stattfindet,
eines Jodzyklus in der ZeUe vorzugsweise mit dem liegt unterhalb des Oxydationspotentials von Sauernormalen Sauerstoffzyklus ergeben. Wenn ein solcher stoff und infolgedessen wird diese Reaktion unterZyklus
gebildet wird, werden im Elektrolyten vor- drückt. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, daß, wenn
handene Jodionen an der positiven Elektrode oxy- der Elektrolyt der Erfindung in einer Akkumulatordiert
und an der negativen Elektrode während der 45 batterie benutzt wird, d. h. in einem System mit elek-Wirksamkeit
der Zelle reduziert. Da das Oxydations- trochemischer Kapazität, die im Elektrolyten nach
potential dieser Ionen niedriger ist als das Oxyda- der Ladung anwesenden Jodationen eine Entladung
tionspotential des Sauerstoffes, wird die Bildung von der negativen Platte verursachen würden, so daß die
Sauerstoff unterdrückt. Selbstentladung einer Batterie, die einen solchen
Andere Aufgaben und Vorteile der Erfindung er- 50 Elektrolyten enthält, außerordentlich hoch sein
geben sich aus der nachfolgenden Beschreibung be- würde,
vorzugter Ausführungsformen. Außer Jodkalium können andere Jodsalze, wie
Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung wird Jodnatrium, Jodlithium oder irgendein lösbares Jodder
Elektrolyt durch Mischung folgender Materialien salz, das mit der Wirkungsweise der Gegenzelle vergebildet:
55 trägliche Anionen enthält, als eine Quelle von Jodid-Jodkalium 100 ε ionen im Elektrolyten nach der Erfindung verwendet
Kaliumhvdröxvd
100 e werden. Die Salze, welche mit der Wirkungsweise der
\yasser 400 g Gegenzelle verträgliche Anionen aufweisen, schließen
jene Salze ein, deren Anionen nicht in irgendeiner
Die molareZusammensetzung dieses Elektrolyten ist 60 Weise an der elektrochemischen Reaktion innerhalb
Jodkalium 2 5 °/ ^er Zelle teilnehmen bzw. metallische Verunreinigun-Kaliumhydröxyd
................. 7,'30/e §en auf irgendeiner Elektrode bilden. Natrium-Wasser
902"/O hydroxyd kann selbstverständlich durch Kaliumhydroxyd
ersetzt werden. Es ist ferner gefunden
Der gemäß der vorstehenden Formel zubereitete 65 worden, daß die molare Zusammensetzung des beElektrolyt
ist als Beispiel in eine Gegenzelle einge- schriebenen Elektrolyten bei anwesendem Jodsalz in
führt worden, die bisher in abgeschlossener Form nur Konzentrationen zwischen 1 und 10 Molprozent des
geeignet war, wenn Elektrolytflüssigkeit in einer Elektrolyten verändert werden kann. Eine optimale
1 HO
Leistung ist jedoch erreicht worden mit Elektrolyten mit Jodsalzkonzentrationen von etwa IV2 bis 4%.
Der Elektrolyt nach der Erfindung, der im Zusammenhang mit einer Gegenzelle bekannter Konstruktion
beschrieben worden ist, ist besonders geeignet für die Verwendung in dicht verschlossenen alkalischen
Gegenzellen, in welchen die positiven und die negativen plattenförmigen Elektroden aus Nickel,
rostfreiem Stahl, gesintertem Nickel und anderen ähnlichen Metallen bestehen, die im alkalischen
Elektrolyten inert sind.
Claims (4)
1. Ständig dicht verschlossene Gegenzelle mit positiven und negativen Elektroden aus Nickel
oder rostfreiem Stahl und mit Separatoren sowie einem alkalischen Elektrolyten, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Elektrolyt ein Jodsalz in einer Menge von etwa 1 bis 10 Molprozent enthält und
die Menge des Elektrolyten so bemessen ist, daß er die Elektroden und die Separatoren bedeckt.
2. Gegenzelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrolyt Jodkalium,
Natriumjodid, Magnesiumjodid oder Lithiumiodid enthält.
3. Gegenzelle nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrolyt ein Jodsalz in
einer Menge von etwa 1,5 bis 4 Molprozent enthält.
4. Gegenzelle nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrolyt im wesentlichen
aus 16,66Ό/ο Jodkalium, 16,66% Kaliumhydroxyd
und 66,67 % Wasser besteht.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 594 321;
deutsche Auslegeschrift Nr. 1 029 437.
Deutsche Patentschrift Nr. 594 321;
deutsche Auslegeschrift Nr. 1 029 437.
© 109 647/126 7.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US867625XA | 1958-10-13 | 1958-10-13 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1110708B true DE1110708B (de) | 1961-07-13 |
Family
ID=22200737
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEE18342A Pending DE1110708B (de) | 1958-10-13 | 1959-10-09 | Staendig dicht verschlossene Gegenzelle mit Elektroden aus Nickel oder rostfreiem Stahl |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1110708B (de) |
FR (1) | FR1244511A (de) |
GB (1) | GB867625A (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE594321C (de) * | 1931-07-20 | 1934-03-15 | Alfonso Lizarralde | Akkumulator |
DE1029437B (de) * | 1956-07-07 | 1958-05-08 | Accumulatoren Fabrik Ag | Beliebig polbare, staendig dicht verschlossene elektrolytische Gegenzelle |
-
1959
- 1959-07-27 GB GB25643/59A patent/GB867625A/en not_active Expired
- 1959-10-08 FR FR807065A patent/FR1244511A/fr not_active Expired
- 1959-10-09 DE DEE18342A patent/DE1110708B/de active Pending
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE594321C (de) * | 1931-07-20 | 1934-03-15 | Alfonso Lizarralde | Akkumulator |
DE1029437B (de) * | 1956-07-07 | 1958-05-08 | Accumulatoren Fabrik Ag | Beliebig polbare, staendig dicht verschlossene elektrolytische Gegenzelle |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB867625A (en) | 1961-05-10 |
FR1244511A (fr) | 1960-10-28 |
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