DE1109905B - Verfahren zur Gewinnung von Zink und Chlor aus Zinkchloridloesungen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Zink und Chlor aus Zinkchloridloesungen

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DE1109905B
DE1109905B DES52374A DES0052374A DE1109905B DE 1109905 B DE1109905 B DE 1109905B DE S52374 A DES52374 A DE S52374A DE S0052374 A DES0052374 A DE S0052374A DE 1109905 B DE1109905 B DE 1109905B
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zinc
electrolyte
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Dipl-Ing Werner Kilian
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Venator Germany GmbH
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Sachtleben AG fuer Bergbau und Chemische Industrie
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25BELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
    • C25B1/00Electrolytic production of inorganic compounds or non-metals
    • C25B1/01Products
    • C25B1/24Halogens or compounds thereof
    • C25B1/26Chlorine; Compounds thereof
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25CPROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
    • C25C1/00Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of solutions
    • C25C1/16Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of solutions of zinc, cadmium or mercury

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Zink und Chlor aus Zinkchloridlösungen Die Erflndung betrifft ein Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von metallischem Zink und Chlor aus sulfathaltigen Zinkehloridlösungen, wie sie großtechnisch, z. B. bei der chlorierenden Röstung von Schwefelkiesabbränden, anfallen.
  • Die heutige großtechnische Erzeugung von Elektrolytzink verwendet ausschließlich Sulfatlösungen als Elektrolyt. Das bedeutet nicht, daß es nicht möglich ist, auch aus Chloridlösungen betrieblich Zink durch Elektrolyse zu gewinnen, wie kleinere Anlagen um die Jahrhundertwende bewiesen haben, die vorwiegend nach dem sogenannten »Hoepfner-Verfahren« arbeiteten. Die Gründe der heute beherrschenden Stellung der Sulfatelektrolyse des Zinks sind zum größten Teil durch zu hohe Verfahrenskosten der Chloridelektrolyse bedingt.
  • Bekanntlich sind bei jeder Zinkelektrolyse sowohl die Stromkosten durch das relativ hohe Abscheidungspotential des Zinks als auch die Aufwendungen für die Entfernung störender Fremdmetalle aus dem Elektrolyten im Rahmen eines erforderlichen, sehr hohen Reinheitsgrades so beträchtlich, daß den weiteren Verfahrenskosten verhältnismäßig enge Grenzen gesteckt sind. Nun treten bei der Chloridelektrolyse leicht Verluste für Zink und Wertminderungen für Chlor infolge schlechter Abscheidungsbedingungen sowie Mehrkosten durch hohen Verschleiß der Apparatur, speziell der Anoden, ein, die die Wirtschaftlichkeit in Frage stellen. Bekanntlich dient als Ausgangsprodukt einer Zinkchloridelektrolyse bevorzugt chlorierend gerösteter Abbrand sulfidischer Erze, so daß die daraus gewonnenen Rohlaugen neben Zinkchlorid und Natriumchlorid Sulfat enthalten. Die elektrolytische Zersetzung derartiger Sulfationen enthaltender Lösungen führt unter den bisher bekannten und üblichen Bedingungen zu einer anodischen Abscheidung von Sauerstoff, der zugleich teilweise in statu nascendi mit dem Kohlenstoff der Graphitanoden reagiert. Diese Nebenreaktion der Graphitanoden und eine Verunreinigung des Anodenchlors mit Kohlendioxyd und Sauerstoff.
  • Zur Vermeidung dieser Nachteile, die einer technischen Durchführung der Zinkelektrolyse entgegenstehen, galt es bisher als unbedingt notwendig, ungeachtet der damit verbundenen beträchtlichen Kosten, vor der Elektrolyse den Sulfatgehalt weitgehend entfernen zu müssen. Dies geschah entweder durch Tiefkühlung (etwa -6'C) der Lauge zwecks Aussalzung als Natriumsulfat oder durch Ausfällung mit Kalk, Kalkstein oder Chlorealciumlösung als Caleiumsulfat, und zwar in einem Ausmaß, daß höchstens ein der Gipslöslichkeit entsprechender Sulfatrest von etwa 1 g/1 als noch tragbar hingenommen, bei Tiefkühlung der Lauge aber tunlichst unterschritten wurde.
  • Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß auch Zinkchloridlösungen mit relativ hohen Sulfatgehalten bis etwa 30 g/1 unter Verwendung von Diaphragmen, Drehkathoden und Graphitanoden störungsfrei und damit wirtschaftlich verarbeitet werden können, wenn die elektrolytische Abscheidung in Gegenwart eines hohen Leitsalzgehaltes in Chloridform, der mindestens 60 g CI je Liter Elektrolyt entspricht, sowie bei gleichzeitig hohem Zusatz eines organischen Kollolds in Mengen von etwa 3 bis 6 kg je Tonne erzeugtem Elektrolytzink durchgeführt wird.
  • Es ist bekannt, daß geringe Mengen derartiger Kolloide an der Kathode zu einer Strukturverfeinerung und OberflächenglättungderabgeschiedenenMetalleführen. Größere Mengen wurden als schädlich angesehen, da sie eine abträgliche Versprödung der Metallniederschläge sowie einen unerwünschten Anstieg des Badwiderstandes und damit der Spannung hervorrufen. Die betriebliche Verwendung von organischen Kolloidzusätzen bei der Zinkelektrolyse blieb bisher auf Sulfatlösungen beschränkt, wobei Mengen bis 500 g je Tonne Kathodenzink als zweckmäßig galten, jedoch solche von mehr als 1 kg je Tonne Kathodenzink aus den oben genannten Gründen nicht angewandt wurden.
  • Die vorliegende Erfindung hat demgegenüber den Vorteil, daß bei der Elektrolyse von Zinkchloridlösungen mit hohem Sulfatgehalt große Kolloidmengen, die die genannte obere Schädlichkeitsgrenze erheblich übersteigen, in Zusammenwirken mit einem hohen Leitsalzgehalt die anodische Sauerstoffabscheidung mit all ihren üblichen Folgerscheinungen nahezu völlig verhindern, ohne zugleich eine Versprödung des Zinks und eine wesentliche Spannungserhöhung hervorrufen.
  • Die Erfindung hat damit weiter den Vorteil, daß die bisher erforderliche hochgradige, kostspielige Entsulfatisierung der Elektrolyselauge wegfällt und daß trotz des hohen Sulfatgehaltes des Elektrolyten die Gewinnung eines hochprozentigen Anodenehlors, das mit guter Ausbeute auf flüssiges Chlor zu verarbeiten ist, sowie eine lange Haltbarkeit der Graphitanoden gewährleistet ist.
  • Auch bei hohen Stromdichten von etwa 1000 A/m2 und geringem Elektrodenabstand von etwa 25 mm ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren die Erzeugung eines hochwertigen, kompakten und knospenfreien Zinks bei Stromausbeuten von 90 0/, und mehr, einem Energieverbrauch von 3,2 bis 3,4 kWh/kg und langen Abscheidungsperioden von z. B. 36 Stunden. Die vorliegende Erfindung liefert damit erstmalig ein Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von metallischem Zink und Chlor aus sulfathaltigen Zinkchloridlösungen, wie sie aus den chlorierend gerösteten Abbränden sulfidischer Erze gewonnen werden können, das der Sulfatelektrolyse an Wirtschaftlichkeit nicht nachsteht.
  • Die elektrolytische Abscheidung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zweckmäßig in säurefesten bzw. säurefest ausgekleideten Bädern durchgeführt, in denen bewegte Kathoden aus Aluminiumblech umlaufen, deren Ränder mit Leisten aus isolierenden Stoffen abgedeckt werden, um eine Randknospenbildung zu vermeiden. Die Diaphragmen bestehen aus säurefesten Geweben, die auf kastenförmigen Rahmen aus säurefesten Materialien oder geeigneten Kunststoffen aufgeklebt sind. Diese Kasten dienen gleichzeitig zum Auffangen des abgeschiedenen Chlors. Zur Durchführung des Verfahrens eignen sich z. B. Graphitanoden, die vorteilhaft als Viertelsektorblöcke ausgebildet und an den Stromzuführungslaschen paraffiniert sind. Durch geeignete und bekannte Maßnahmen wird weiter dafür gesorgt, daß ein verlustfreier Stromübergang von der Stromzuführungsschiene zur Anode gewährleistet ist und Stromzuführungsschienen und -laschen weitgehend vor Korrosionen geschätzt werden. Das Verfahren arbeitet am besten in dem Temperaturbereich zwischen 30 und 45'C und mit relativ hohem Säuregehalt entsprechend einem pH-Wert von 1 bis 2.
  • Als Starkelektrolyt wird z. B. die Sickerlauge von chlorierend gerösteten, zinkhaltigen Kiesabbränden eingesetzt, die nach bekannten Verfahren, wie der hydrolytischen Eisen- und Manganabscheidung, der Zinkstaubfällung usw. gereinigt und von großen Glaubersalzmengen befreit wurde. Dieser zulaufende Starkelektrolyt enthält zweckmäßig nicht unter 50 g Zink je Liter.
  • Es ist möglich, mit dem erfindungsgemäßen Verfahren in den Zellen als Badelektrolyten nochLösungen mit 18 bis 20 g Zink je Liter ohne Schwierigkeiten zu knospenfreien Niederschlägen zu verarbeiten, was bisher nicht erreicht wurde. Zudem werden lange Abscheidungsperioden ermöglicht, so daß starke Kathodenbeläge erhalten werden und die Arbeit und die Kosten des Abziehens gering bleiben. Jede Abscheidungsperiode, die zweckmäßig etwa 36 Stunden beträgt, wird vorieilhait mit Starkelektrolyt begonnen, um feinkristalline Grundschichten der Zinkabscheidung zu erzielen. Wenn der Zinkgehalt in den Kathodenräumen auf etwa 20 gll abgesunken ist, wird er durch Zugabe von Starkelektrolyt auf dieser Höhe gehalten. NachBeendigungderAbscheidungsperiodewird zweckmäßig das gesamte Bad entleert und mit Starkelektrolyt neu aufgefüllt. Es ist jedoch auch möglich, das Verfahren kontinuierlich durchzuführen unter anteiliger Anolyterneuerung durch Abheberung.
  • Die ablaufende Badlösung kann durch Sickerlaugung chlorierend gerösteter Abbrände oder durch anderes zinkhaltiges Material wieder aufkonzentriert oder aber anderweitig aufgearbeitet und verwertet werden.
  • Das Verfahren gewährleistet bei einer Klemmenspannung von etwa 3,5 V und einem Energieverbrauch des Bades von etwa 3,2 kWh. je Kilogramm Kathodenzink eine kathodische Stromausbeute von mehr als 90 0/0 und das erhaltene Zink hat einen Reinheitsgrad von mindestens 99,99 "/,.
  • Aus dem Anodenkasten wird das Chlorgas mit geringem Unterdruck von etwa 30 mm Wassersäule abgezogen. Es besitzt eine Reinheit von 98 bis 100 0/, 02. Dieses Chlorgas wird je nach den Gegebenheiten des Betriebes als solches verwendet oder in bekannterWeise verflüssigt. Wegen des hohen Reinheitsgrades ergibt diese Verflüssigung besonders gute Ausbeuten an flüssigem Chlor, wobei etwa die gleiche Menge Chlor wie Kathodenzink erhalten wird. Beispiel 1 In einem Versuchsbad, das mit vier Drehkathoden von je 157 cm Durchmesser auf horizontaler Welle bei 1,3 m2 in den Elektrolyten eintauchender Fläche je Kathode, d. h. insgesamt 5,2 m2 Kathodenfläche arbeitete, wurde in vier fortlaufenden Abscheidungsperioden von je 34 Stunden, d. h. insgesamt 136 Stunden, gereinigter Zinkchlorid-Zinksulfat-Mischelektrolyt, der durch Sickerlaugung aus chlorierend gerösteten Abbränden von Schwefelkies gewonnen wurde, bei einer Badbelastung mit 3200 A entsprechend einer kathodischen Stromdichte von 615 A/m2 elektrolysiert. Die zwischen den Abscheidungsperioden liegenden Zeiten zum Abziehen des Kathodenzinks sind in diesem und den folgenden Beispielen bei den Abscheidungsperioden nicht mitgerechnet.
  • Der dem Bade zulaufende Starkelektrolyt besaß folgende Gehalte:
    9/1
    Zn .......... 80,3
    SO .......... 7,7
    Ca .......... 1,3
    Cl ........... 159 (davon 72 g Cl als Na C1)
    Fe .......... 0,003
    TI .......... 0
    As .......... 0
    Co .......... 0
    Freie Säure entsprechend 2,3 g HC1/1
    Dem Starkelektrolyten wurden 200 g Gummiarabikumje Kubikmeter zugesetzt. Diese Menge des Kolloidzusatzes wird üblicherweise auf die Menge des abgeschiedenen Kathodenzinks bezogen und entspricht damit im vorliegenden Fall bei der Entzinkung des Starkelektrolyten von etwa 74,5 0/, einer Menge von etwa 3,35 kg Gummiarabikum je Tonne Kathodenzink.
  • Jede Abscheidungsperiode wurde bei ruhendemAnolyt mit Starkelektrolyt als Badfüllung begonnen. Nachdem der Zinkgehalt im Kathodenraum der Zelle auf etwa 20 g/1 abgesunken war, wurde verbrauchter Elektrolyt abgezogen und durch entsprechenden Starkelektrolytzulauf ein Gehalt von 19 bis 24 g Zn je Liter aufrechterhalten, wobei sich ein Säuregrad entsprechend 0,8 bis 0,9 g freiem HCI je Liter und eine Temperatur von 31 bis 33'C einstellten. Die Klemmenspannung der Elektroden betrug 3,4 bis 3,6 V, d. h. im Mittel 3,5 V. Erzeugt wurden 478,7 kg dichtes, glattes Kathodenzink von 99,990/,iger Reinheit sowie 475 kg, flüssiges, sehr reines Chlor.
  • Aus den Versuchsdaten ergibt sich eine kathodische Stromausbeute von 90,20/, und ein Energiebedarf von etwa 3,2 kWh je Kilogramm Kathodenzink gleichstromseitig an den Elektroden, bzw. von etwa 4,3 kWh je Kilogramm Kathodenzink drehstromseitig unter Berücksichtigung von etwa 25 0/, Leitungs- und Gleichrichtverlusten. Beispiel 2 In dem gleichen Versuchsbad wie bei Beispiel 1, das mit vier Drehkathoden von je 157 cm Durchmesser auf horizontaler Welle bei 1,3 m2 in den Elektrolyten eintauchender Fläche je Kathode, d. h. insgesamt 5,2 m2 Kathodenfläche arbeitete, wurde in vier fortlaufenden Abscheidungsperioden von je 34 Stunden, d. h. insgesamt 136 Stunden, gereinigter Zinkchlorid-Zinksulfat-Mischelektrolyt, der durch Sickerlaugung aus chlorierend gerösteten Abbränden von Schwefelkies gewonnen wurde, bei einer Badbelastung von 4800 A entsprechend einer kathodischen Stromdichte von 925 A/M2 elektrolysiert.
  • Der dem Bade zulaufende Starkelektrolyt besaß folgende Gehalte:
    gli
    Zii .......... 93,2
    SO . ......... 31,2
    Ca .......... 1,5
    Cl .......... 160,5 (davon 60 g Cl als Na C1)
    Fe .......... 0,001
    Ti .......... 0
    As .......... 0
    Co .......... 0
    Freie Säure entsprechend 2,0 g H CI/1
    Ihm wurden 400 g Gummiarabikum je Kubikmeter zugesetzt. Diese Menge entspricht bei einer 72,70/,igen Entzinkung des Starkelektrolyten einer Menge von etwa 5,9 kg Gummiarabikum je Tonne Kathodenzink.
  • Nur die erste Abscheidungsperiode, die sogenannte Vorperiode, wurde mit Starkelektrolyt als Badfüllung begonnen. Nach Absinken des Zinkgehaltes im Kathodenraum der Zelle auf etwa 20 g/1 wurde er dann in dieser und den folgenden Perioden ohne Erneuerung des Elektrolyten nach dem jeweiligen Abziehen durch entsprechenden Starkelektrolytzulauf auf 20 bis 28 g Zn je Liter gehalten, wobei sich ein Säuregrad entsprechend 1,0 bis 1,8 g freiem HCI je Liter und eine Temperatur von 48 bis 53'C einstellten. Gleichzeitig wurde auch der Anolyt in den Anodenkästen von der zweiten Periode ab gesondert durch Starkelektrolytzulauf bei entsprechender Abheberung auf etwa dem gleichen Zinkgehalt wie der Katholyt gehalten. Die Klemmenspannung der Elektroden betrug 3,7 bis 4,1 V, d. h. im Mittel 3,9 V. Erzeugt wurden 738,5 kg knospenfreies Kathodenzink und 721 kg flüssiges Chlor, beide Produkte von der im Beispiel 1 angegebenen hohen Reinheit.
  • Aus den Versuchsdaten ergibt sich eine kathodische Stromausbeute von 92,8 0/() und ein Energiebedarf von etwa 3,45 kWh je Kilogramm Kathodenzink gleichstromseitig an den Elektroden, bzw. von etwa 4,6 kWh je Kilogramm Kathodenzink drehstromseitig unter Berücksichtigung von etwa 25 0/,) Leitungs- und Gleichrichtverlusten.
  • Beispiel 3 In einer Anlage mit zehn Bädern der vorangehend beschriebenen Konstruktion, die je mit fünf Drehkathoden von 157em Durchmesser auf horizontaler Welle bei 1,3 M2 in den Elektrolyten eintauchender Fläche je Kathode, d. h. insgesamt mit 65 M2 Kathodenfläche arbeitete, wurden in fünf fortlaufenden Abscheidungsperioden von je 36 Stunden, d. h. insgesamt 180 Stunden, gereinigter Zinkchlorid-Zinksulfat-Mischelektrolyt, der durch Sickerlaugung aus chlorierend gerösteten Abbränden von Schwefelkies gewonnenwurde, bei einer Belastung der Einzelbäder mit 5000 A entsprechend einer kathodischen Stromdichte von 770A/m2 elektrolysiert.
  • Der den Bädern zulaufende Starkelektrolyt besaß folgende Gehalte:
    9/1
    Zn .......... 84,4
    S04 ......... 18,6
    Ca .......... 0,8
    Cl .......... 156 (davon 65 g Cl als NaC1)
    Fe .......... 0,002
    TI .......... 0
    As .......... 0
    Co .......... 0
    Freie Säure entsprechend 2,1 g HC1/1
    Ihm wurden 300 g Gummiarabikum je Kubikmeter zugesetzt. Diese Menge entspricht bei einer 76,30/,)igen Entzinkung des Starkelektrolyten einer Menge von etwa 4,65 kg Gummiarabikumje Tonne Kathodenzink.
  • Die einzelnen Abscheidungsperioden der Bäder wurden bei ruhendem Anolyt mit Starkelektrolyt als Badfüllung begonnen und nach Absinken des jeweiligen Zinkgehaltes in den Kathodenräumen der Zellen auf etwa 20 g11 durch entsprechenden Starkelektrolytzulauf auf 18 bis 24 g Zii je Liter gehalten, wobei sich Säuregrade entsprechend 0,8 bis 1,5 g freiem HCI je Liter und Temperaturen von 38 bis 45'C einstellten. Die Klemmenspannungen der Elektroden betrugen 3,5 bis 3,9 V, d. h. 3,7 V im Mittel.
  • Erzeugt wurden 10 020 kg dichtes, knospenfreies Kathodenzink und 10 500 kg flüssiges Chlor, beide Produkte von der im Beispiel 1 angegebenen hohen Reinheit.
  • Aus den Betriebsdaten ergibt sich eine kathodische Stromausbeute von 91,3 0/, und ein Energiebedarf von etwa 3,3 kWh je Kilogramm Kathodenzink gleichstromseitig an den Elektroden, bzw. von etwa 4,4 kWh je Kilogramm Kathodenzink drehstromseitig unter Berücksichtigung von etwa 25 0/, Leitungs- und Gleichrichtverlusten.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von metallischem Zink und Chlor aus technischen sulfathaltigen Zinkchloridlösungen, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrolytische Abscheidung in Gegenwart eines hohen Leitsalzgehaltes in Chloridform, der mindestens 60 g Clje Liter Elektrolyt entspricht, sowie eines gleichzeitigen hohen Zusatz eines organischen Kolloids in Mengen von etwa 3 bis 6 kg je Tonne erzeugtem Elektrolytzink vorgenommen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abscheidung in Gegenwart eines Leitsalzgehaltes von über 100 g/1 Elektrolyt vorzugsweise von 150 bis 250 g Natriumchlorid je Liter vorgenommen wird. 3, Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abscheidung bei hohen Stromdichten, vorzugsweise von 500 bis 1000 A/m2, vorgenommen wird.
DES52374A 1957-02-16 1957-02-16 Verfahren zur Gewinnung von Zink und Chlor aus Zinkchloridloesungen Pending DE1109905B (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0022324A1 (de) * 1979-06-22 1981-01-14 National Research Development Corporation Zink-/Cadmiumchlorid-Elektrolyse

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0022324A1 (de) * 1979-06-22 1981-01-14 National Research Development Corporation Zink-/Cadmiumchlorid-Elektrolyse
US4292147A (en) * 1979-06-22 1981-09-29 National Research Development Corporation Zinc chloride electrolysis

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