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Einlaufbauwerk für Wasserkraftanlagen Die Erfindung bezieht sich auf
ein Einlaufbauwerk für Wasserkraftanlagen od. dgl., bei denen hinter dem Einlaufrechen
in der Einlaufdecke Schlitze vorgesehen sind. Diese Schlitze dienen zum Einsetzen
von Dammtafeln als Notverschluß und können vielfach auch dazu herangezogen werden,
Meßorgane einzuführen, insbesondere einen Meßwagen in die Strömung zu bringen. Der
Wasserspiegel in diesen Schlitzen stellt sich entsprechend dem durch den Einlaufrechen
verursachten Druckverlust in einem gewissen Verhältnis zum Oberwasserspiegel ein.
Zur Überwachung des Betriebes einer Wasserkraftanlage ist es erwünscht, die Höhe
des Wasserspiegels stets wahrnehmen zu können.
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Um den Druckverlust, der durch den Einlaufrechen hervorgerufen wird,
in erträglichen Grenzen zu halten, werden bei größeren Wasserkraftanlagen vielfach
die Einlaufrechen mit verhältnismäßig großen lichten Weiten zwischen den Rechenstäben,
beispielsweise bis zu etwa 200 mm, ausgeführt, so daß kleineres Treibzeug ohne weiteres
durch die Rechen hindurchtritt, dann aber entlang der Einlaufdecke bis zum Deckenschlitz
hin wandert. Im Schlitz selbst steigen die schwimmenden Teile vielfach nach oben
und sammeln sich dort an.
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Sobald sich Treibzeug in diesen Schlitzen angesammelt hat, ist es
nicht mehr möglich, die Wasserspiegeldifferenz zwischen Oberwasser und Stand im
Schlitz einwandfrei zu beobachten. Daß die Schlitze stets von irgendwelchen Fremdkörpern
freizuhalten sind, ist außerdem schon allein deshalb erforderlich, um im Falle einer
Gefahr schnell genug einen Notverschluß durch Einsetzen der Dammbalken bewerkstelligen
zu können. In Zeiten großen Treibzeuganfalles müssen daher Maßnahmen zur Sauberhaltung
der Schlitze getroffen werden, wobei es vieler Arbeitsstunden und gegebenenfalls
Bereitstellung geeigneter Räumanlagen bedarf, um die Schlitze stets in sauberem
Zustand halten zu können.
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Es ist bereits eine Vorrichtung zum Entfernen von Schwimmstollen aus
den Dammbalkenschlitzen von Turbineneinläufen bekanntgeworden. Bei dieser bekannten
Vorrichtung wird von einem im Wehrkörper zwischen dem Rechen und den Dammbalkenschlitzen
quer zum Stromstrich verlaufenden Spülkanal Gebrauch gemacht. Durch geeignete Öffnungen
zwischen Dammbalkenschlitz und Spülkanal, deren Überlaufschwelle tiefer liegt als
der niedrigste Wasserspiegel der Stauanlage, wird dabei ein übertritt der in den
Dammbalkenschlitzen aufsteigenden Schwimmstoffe in den Spülkanal ermöglicht. Die
bekannte Vorrichtung ist aber mit dem Nachteil verbunden, daß, abgesehen von der
Schwächung des Bauwerkes durch das Einsenken eines Spülkanals, mit einem stetigen
Wasserverlust zu rechnen ist und damit immer noch nicht die Gefahr abgewendet ist,
daß sich sperrige Schwimmstoffe im Dammbalkenschlitz klemmen und besondere Maßnahmen
zu ihrer Entfernung notwendig machen.
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Demgegenüber verfolgt die Erfindung den Gedanken, die Schlitze stets
sauber zu halten, ohne das hierfür Personal beschäftigt werden müßte oder Räumungsmaschinen
einzusetzen wären. Es geht dabei darum, das Eindringen von Treibzeug in den Schlitz
überhaupt zu verhindern, was durch geeignete, mit Durchtrittsöffnungen versehenen
Abdeckungen des Schlitzes bewerkstelligt werden kann. An sich ist es bereits bekannt,
einen Belüftungskanal mit einer geschlitzten oder gelochten Abdeckplatte zu versehen,
um auf diese Weise z. B. Wirbelbildungen und Störungen der Strömung an der Mündung
des Belüftungskanals herabzusetzen. Wenn nun in einem derartigen Einlaufbauwerk
für Wasserkraftanlagen mit hinter dem Einlaufrechen in der Einlaufdecke befindlichem
zum Einsetzen von Dammtafeln, zur Einführung von Meßorganen usw. geeignetem und
durch einen Abdeckrost abgedecktem Schlitz sich ein Rechen, Rost, Gitter, Sieb od.
dgl. mit im Verhältnis zur Öffnungsweite des Einlaufrechens verringertem Öffnungsmaß
befindet, so besteht die Erfindung nunmehr darin, daß der vorzugsweise in der Ebene
der Einlaufdecke befindliche Rechen mit dem Abdeckrost
in der Weise
verbunden ist, daß er, zusammen mit demselben beweglich, den Schlitz zur unbehinderten
Einführung von Dammtafeln, Meßorganen usw. freizugeben imstande ist. Je glatter
der Abschluß der Einlaufdecke im Dammtafelschlitz befindlichem Rechen od. dgl. übergeht
und je glatter der übergang von diesem wiederum zum anschließenden Teil der Einlaufdecke
ist, um so mehr läßt sich ein Festsetzen von Treibzeug am Schlitz verhindern, vielmehr
wird jegliches Treibzeug sofort mit der Strömung mitgerissen und gelangt durch die
Turbine hindurch zum Unterwasser.
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Der Feinrechen ist zweckmäßig leicht entfernbar angebracht, um jederzeit
im Falle der Gefahr Dammtafeln einsetzen zu können. Auch zum Zwecke des Einführens
eines Meßwagens kommt es darauf an, daß man den Feinrechen od. dgl. leicht entfernen
kann. Insbesondere bei Vorhandensein seitlicher, zur Führung von Dammtafeln geeigneter
Nischen kann es vorteilhaft sein, den Rechen mit einem Gerüst zu verbinden und zusammen
mit diesem aus dem Schlitz heraushebbar zu gestalten. Durch geeignete Streben kann
der Feinrechen mit dem Abdeckrost des Schlitzes fest verbunden sein, so daß ein
in sich geschlossenes Fachwerkgerüst entsteht, das mittels geeigneter Hebevorrichtungen
aus dem Schlitz gezogen und auf dem Rechenpodium abgestellt werden kann. An Stelle
einer Verbindung mit dem oberen Abdeckrost kann auch die Verstrebung nur bis zu
einer Stelle unmittelbar über dem Wasserspiegel geführt und dort mit Aufhängeösen
versehen werden, so daß der Abdeckrost unabhängig vom Rechen aufgeklappt werden
kann. In diesem Falle können geeignete, den freien Schlitzquerschnitt nicht störende
Halterungen für das Feinrechengerüst angebracht werden.
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Bei Einlaufbauwerken ohne seitliche Nischen, bei denen der Schlitz
in der Einlaufdecke im wesentlichen nur zum Einbringen des Meßwagens dient, kann
nicht nur der Abdeckrost, sondern auch der Rechen in geeigneter Weise schwenkbar
ausgebildet sein. Dabei kann gegebenenfalls der Schlitz mit einer geeigneten Vertiefung
versehen sein, in welche der Rechen einklappbar ist. Gegebenenfalls kann Rechen
und Abdeckrost gemeinsam mit Scharnieren versehen und mit einem beweglichen Gestänge
verbunden werden, so daß gleichzeitig mit dem Aufklappen des Rostes der unten im
Schlitz angeordnete Rechen angehoben und ebenfalls umgeklappt werden kann. Zum leichten.
Anheben von Abdeckrost und Rechen können diese in kleine voneinander unabhängig
aufklappbare Felder unterteilt werden.
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An Hand der Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden. Die
Figuren zeigen zwei Ausführungsbeispiele in ihren für die Erfindung wesentlichen
Teilen in vereinfachter Darstellung. In den Figuren sind gleiche Teile mit gleichen
Bezugszeichen versehen.
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In Fig.l ist ein Längsschnitt durch einen Teil eines Einlaufbauwerkes
veranschaulicht. Das Wasser strömt in Richtung des Pfeiles 1 durch den Einlaufrechen
2. In der Einlaufdecke 3 ist der mit 4 bezeichnete Dammbalkenschlitz vorgesehen,
welcher erfindungsgemäß durch einen Feinrechen 5 nach unten hin abgeschlossen wird.
Mit dem Abdeckrost 6 ist der Feinrechen mit Hilfe von Verstrebungen 7, 8 und 9 in
der Weise verbunden, daß ein in sich geschlossenes Fachwerkgerüst entsteht. Mittels
geeigneter Hebevorrichtungen kann das ganze Gerüst aus dem Schlitz gezogen und auf
dem Rechenpodium 10 abgestellt werden.
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In Fig. 2 ist ein Ausschnitt aus einem Horizontalschnitt einer in
Fig.1 dargestellten Anordnung unmittelbar über dem Rechen veranschaulicht. Der Rechen
5 ragt dabei seitlich in die zur Führung der Dammtafeln vorhandenen Nischen hinein.
Von diesen Nischen ist eine dargestellt und mit 11 bezeichnet.
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In Fig. 3 ist eine andere Ausführungsform der Erfindung veranschaulicht,
welche insbesondere für Einlaufbauwerke geeignet ist, bei denen keine seitlichen
Nischen vorhanden sind. Bei solchen Einlaufbauwerken werden die Dammtafeln an anderer
Stelle eingeführt, so daß die Schlitze in der Einlaufdecke lediglich zum Einbringen
des Meßwagens dienen. Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel sind Rechen
5 und Abdeckrost 6 schwenkbar gelagert und mit einem beweglichen Gestänge 12 miteinander
verbunden. Dadurch wird gleichzeitig mit dem Aufklappen des Rostes der im unteren
Teil des Schlitzes angeordnete Rechen angehoben und seitlich umgeklappt. Im unteren
Teil ist der Schlitz 4 an der Stelle 13 in entsprechender Weise erweitert,
damit der freie Schlitzquerschnitt nicht verringert wird und somit keine Behinderung
beim Einführen des Meßwagens eintritt.
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In Fig. 4 ist die in Fig. 3 veranschaulichte Ausführungsform in zwei
übereinander befindlichen Horizontalschnitten dargestellt. Im oberen Teil der Fig.
4 ist der Abdeckrost 6, im unteren der Feinrechen 5 veranschaulicht. Zum leichteren
Anheben von Abdeckrost und Rechen kann es zweckmäßig sein, zumindest den Rechen
in kleine voneinander unabhängig aufklappbare Felder zu unterteilen.