DE1108850B - Verfahren zum Reinigen von alkylierten Saeureamiden - Google Patents

Verfahren zum Reinigen von alkylierten Saeureamiden

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DE1108850B
DE1108850B DEF30130A DEF0030130A DE1108850B DE 1108850 B DE1108850 B DE 1108850B DE F30130 A DEF30130 A DE F30130A DE F0030130 A DEF0030130 A DE F0030130A DE 1108850 B DE1108850 B DE 1108850B
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acid amides
ion
water
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dimethylformamide
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Dr Herbert Marzolph
Dr Walter Rufo
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Bayer AG
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C255/00Carboxylic acid nitriles
    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F13/00Recovery of starting material, waste material or solvents during the manufacture of artificial filaments or the like
    • D01F13/04Recovery of starting material, waste material or solvents during the manufacture of artificial filaments or the like of synthetic polymers
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    • Y02PCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
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Description

  • Verfahren zum Reinigen von alkylierten Säureamiden Beim Verspinnen von Lösungen von hochpolymeren Stoffen, wie Acrylnitrilpolymeren, in Alkylformamiden findet stets eine gewisse Zersetzung der benutzten Lösungsmittel statt. Es entstehen dabei neben anderen Zersetzungsprodukten hauptsächlich Amine und Säuren. Diese müssen bei der Rückgewinnung der Lösungsmittel vor deren erneutem Einsatz restlos entfernt werden, weil sie sonst eine Verfärbung der Spinnlösungen bewirken und diese dadurch für die Herstellung weißer Fäden unbrauchbar machen.
  • Es ist deshalb das Ziel vieler Verfahren, die im Kreislauf geführten Lösungsmittel bei jedem Rückgewinnungsprozeß möglichst weitgehend zu reinigen. Eine einfache Destillation der Lösungsmittel liefert jedoch keine genügend reine Produkte. Deshalb müssen kompliziertere Verfahren angewendet werden, die im allgemeinen über mehrere Stufen gehen.
  • Es ist bereits bekannt, die zu reinigenden Lösungsmittel unter Zusatz von Schleppmitteln, wie Benzol oder aliphatische Alkohole, fraktioniert zu destillieren. Ein anderer Vorschlag geht dahin, die im Lösungsmittel enthaltenen Amine durch Destillation mit Wasser abzutrennen und noch im Lösungsmittel verbliebene Ameisensäure anschließend in der Dampfphase katalytisch zu zersetzen.
  • Die einstufigen Reinigungsverfahren führen überhaupt nicht zum Ziel, aber auch die mehrstufigen können die im Kreis geführten Lösungsmittel nicht vollständig von Verunreinigungen befreien. Besonders bei längerem Gebrauch der Lösungsmittel zeigt sich, daß die geschilderten Verfahren noch nicht den technischen Ansprüchen genügen.
  • Weiterhin sind auch Verfahren zum Reinigen von bei Spinnprozessen verunreinigten Alkylformamiden unter Verwendung von Ionenaustauschern bekannt.
  • So wird nach der deutschen Patentschrift 1015 423 die Reinigung durchgeführt, indem man die unverdünnten Lösungsmittel mit adsorbierend wirkenden Stoffen behandelt und gegebenenfalls noch inerte Gase oder Dämpfe durch das Lösungsmittel hindurchleitet.
  • In einem Beispiel ist die Verwendung eines stark sauren Ionenaustauschers für die Reinigung von Dimethylformamid beschrieben. Das anfallende, schwachgelbgefärbte Filtrat muß zur Entfernung weiterer Verunreinigungen anschließend im Vakuum destilliert werden. Aber auch nach diesem Verfahren erhält man kein vollständig sauberes Dimethylformamid.
  • Nach den Angaben im J. Polym. Sei., 32 (1958), S. 323 bis 341, insbesondere S. 325, kann Dimethylformamid vollständig gereinigt werden, wenn man es mit einem Mischbett aus stark sauren und stark basischen Ionenaustauschern behandelt. Dieses Verfahren ist auf die Verwendung von absolut wasserfreiem Dimethylformamid beschränkt. Ist diese Forderung erfüllt, so erhält man gute Ergebnisse.
  • Die beiden obengenannten Verfahren zur Reinigung von Alkylformamid unter Verwendung von Ionenaustauschern weisen eine Reihe von Nachteilen auf, die ihre Durchführung, insbesondere im technischen Maßstab, sehr erschweren. Bis jetzt sind noch keine stark basischen bzw. stark sauren Ionenaustauscher bekannt, welche gegenüber dem außerordentlichen Lösevermögen von Dimethylformamid absolut beständig sind. Das bedeutet, daß die Ionenaustauscher bei längerem Gebrauch nach diesen Verfahren an Substanz immer mehr verlieren. Gleichzeitig wird das zu reinigende Dimethylformamid erneut verunreinigt. Dieser Prozeß wird noch dadurch unterstützt, daß bei dem wechselweisen Beschicken der Ionenaustauscher mit wasserfreiem Dimethylformamid und wäßrigen Regenerierflüssigkeiten starke Volumveränderungen der Austauscher durch Quellvorgänge stattfinden. In der Praxis wirkt sich weiterhin nachteilig aus, daß nach der Regeneration der Ionenaustauscher mit wäßrigen Regenerierflüssigkeiten das von den Austauschern aufgenommene Wasser durch inerte Lösungsmittel vollständig verdrängt werden muß, bevor die Austauscher mit dem zu reinigenden Alkylformamid in Berührung kommen. Wird die Wasserverdrängung unterlassen, so zersetzen insbesondere stark basische Ionenaustauscher das zu reinigende Alkylformamid. Dadurch wird einerseits die Kapazität des Austauschers durch die Adsorbtion eines Teils der Spaltprodukte stark vermindert und andererseits das Alkylformamid durch die anderen Zersetzungsprodukte erneut verunreinigt. Eine technische Anwendung der beiden obenbeschriebenen Reinigungsverfahren ist nicht vorteilhaft, da entweder keine reinen Produkte erhalten werden oder das zu reinigende Alkalformamid von Wasser vollständig befreit werden müßte, was bei den in den Spinnprozessen anfallenden Lösungsmitteln in technischem Maße nicht vollständig erreicht werden kann. Außerdem werden die nach diesen Verfahren verwendeten Ionenaustauscher zu schnell erschöpft.
  • Es wurde nun gefunden, daß man am Stickstoff alkylierte Säureamide, die durch den Gebrauch als Lösungsmittel für Acrylnitrilpolymere bei der Verformung verunreinigt worden sind, unter Ausschaltung der obengeannten Nachteile vollständig reinigen kann, wenn man die alkylierten Säureamide im Gemisch mit mindestens 10 Gewichtsprozent Wasser, vorzugsweise 30 bis 35 Gewichtsprozent Wasser, zunächst über einen stark sauren Ionenaustauscher in der H-Ionen-Form, dann über einen stark basischen Ionenaustauscher in der Carbonat-Ionen-Form oder aber über ein Gemisch beider Austauscher leitet und schließlich die alkylierten Säureamide durch fraktionierte Destillation vom Wasser befreit. Aus wirtschaftlichen Gründen empfiehlt es sich, den Wassergehalt nicht unter 10 % und nicht über 60% zu wählen.
  • Die vorliegende Erfindung beruht unter anderem auf der Erkenntnis, daß beim Verspinnen von Lösungen hochpolymerer Stoffe in alkylierten Säureamiden diese einem vielseitigen Zersetzungsmechanismus unterliegen und dabei nicht nur ionische, sondern auch nichtionische Spaltprodukte auftreten. So entstehen z. B. aus Dimethylformamid beim Trockenspinnen nicht nur Dimethylamin, Monomethylamin und Ameisensäure, sondern in Abhängigkeit von der Luftfeuchtigkeit, der Spinntemperatur und anderen Variablen Formaldehyd, Kohlensäure und Kohlenmonoxyd. Diese Zersetzungsprodukte reagieren anschließend miteinander in bekannter Weise, wobei z. B. alkylierte Ammoniumformiate entstehen und verschiedene Kondensationsprodukte aus Formaldehyd und Aminen. Es wurde nun erkannt, daß es besonders diese Kondensationsprodukte sind, welche bei einer normalen Destillation der verunreinigten alkylierten Säureamide nicht oder nicht vollständig abgetrennt werden können. So bewirken aber wie die Amine selbst eine Verfärbung der Spinnlösungen. Besondere Kondensationsprodukte dieser Art dissoziieren in Wasser praktisch gar nicht. Sie werden deshalb von den Ionenaustauschern nur ungenügend oder überhaupt nicht adsorbiert.
  • Stark saure Ionenaustauscher sind bei diesen Reinigungsoperationen sehr wirksam. Sie machen in den zu reinigenden Flüssigkeiten starke Säuren frei, welche ihrerseits bei Anwesenheit ausreichender Mengen Wasser eine schnelle Hydrolyse der Aldehyd-Amin-Verbindungen bewirken. Die so frei gemachten Amine werden sofort von den stark sauren Ionenaustauschern adsorbiert. Die Aldehyde verbleiben in den Lösungsmittel-Wasser-Gemischen und können später durch Destillation abgetrennt werden. Würde man die durch Behandlung mit sauren Ionenaustauschern vorgereinigten alkylierten Säureamide stark basischen Ionenaustauschern in der OH-Ionen-Form zuleiten, so würden sich die alkyherten Säureamide wegen des gleichzeitig vorhandenen Wassers zersetzen. Dabei würde eine schnelle Erschöpfung des basischen Ionenaustauschers durch die Adsorption der sauren Spaltprodukte auftreten. Darüber hinaus würden die frei gemachten Amine die zu reinigenden alkylierten Säureamide erneut verunreinigen und mit den verbliebenen Aldehyden wieder Kondensationsprodukte ergeben. Man kann aber die Spalten der alkylierten Säureamide und die Neubildung von Kondensationsprodukten vermeiden, wenn man die basischen Ionenaustauscher anstatt in der OH-Ionen-Form in der Carbonat-Ionen-Form einsetzt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zeigt gegenüber den bisher bekannten Verfahren erhebliche Vorteile. Zunächst kann man die bei den Spinnprozessen anfallenden wäßrigen Lösungsmittelgemische unmittelbar für den Reinigungsprozeß einsetzen, da vollständige Entwässerung entfällt. Außerdem erhält man vollständig reine alkylierte Säureamide. Wegen des Wassergehaltes liegen die Amine und Säuren, welche den größten Teil der Verunreinigungen ausmachen, in der Ionenform vor. Die Ionenaustauscher sind in einem wassergequollenen Zustand. Beide Umstände bedingen, daß die zu reinigenden Säureamide mit sehr hoher spezifischer Belastung über die Ionenaustauscher geleitet werden können, was besonders hinsichtlich der Raum-Zeit-Ausbeute von Vorteil ist. Die Ionenaustauscher verbleiben stets in einem wasserhaltigen Milieu. Sie kommen mit wasserfreien oder fast wasserfreien alkyherten Säureamiden nicht in Berührung und werden somit nie deren intensiver Lösekraft ausgesetzt. Es findet kein Herauslösen von Ionenaustauschersubstanz statt. Die Volumenunterschiede infolge unterschiedlicher Quellung der Ionenaustauscher beim Beschicken mit wäßrigen alkylierten Säureamiden bzw. wäßrigen Regenerierungsflüssigkeiten bleiben gering. Eine Entwässerung der frisch regenerierten Ionenaustauscher mit inerten Lösungsmitteln ist nicht nötig.
  • Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gereinigten alkylierten Säureamide sind völlig entionisiert, enthalten keine Kondensationsprodukte aus Aminen und Aldehyden und können mit dem gleichen Erfolg wie entsprechende Lösungsmittel in frischem Zustand zur Herstellung von farblosen Spinnlösungen benutzt werden.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können alle alkylierten Säureamide gereinigt werden, die durch Verwendung als Lösungsmittel in trockenen Spinnprozessen oder Naßspinnprozessen oder auch durch die Verwendung als Weichmacher bei dem sogenannten Schmelzspinnen mit geringem Lösungsmittelanteil verunreinigt worden sind. Bei den gebräuchlichsten Lösungsmitteln für diese Spinnprozesse handelt es sich um Amide niederer aliphatischer Säuren, die am Stickstoffatom durch niedere Alkylgruppen substituiert sind. Zu dieser Gruppe gehören z. B. Dimethylformamid, Dimethylacetamid, Dimethylmethoxyacetamid und N-Methyl-l-cyanoäthylformamid.
  • Als saure Ionenaustauscher kommen im Prinzip alle stark sauren Austauscher in Frage, z. B. die Sulfonierungsprodukte vernetzter Polystyrole. Die Herstellung der H-Ionen-Form dieser Austauscher erfolgt in bekannter Weise.
  • Als basische Ionenaustauscher kommen im Prinzip alle Austauscher mit stark basischen Gruppen in Frage, wie die durch Aminomethylierung und anschließende Quatemierung erhaltenen quaternären Ammoniumverbindungen vernetzter Polystyrole. Die Herstellung der Carbonat Ionen-Form dieser Austauscher erfolgt in üblicher Weise.
  • Die zur Abtrennung des Wassers notwendige fraktionierte Destillation kann in jeder beliebigen Weise durchgeführt werden. Zur Vermeidung jeglicher Zersetzung wird das Arbeiten unter Vakuum bevorzugt. Das erfindungsgemäße Verfahren kann beispielsweise mit sehr gutem Erfolg zur Reinigung von Dimethylformamid benutzt werden, welches beim Trockenspinnen von Acrylnitrilpolymeren verwendet und dadurch verunreinigt worden ist. Auch wenn das Trockenspinnen bei relativ hoher Wandtemperatur des Spinnschachtes durchgeführt wird und sich das Dimethylformamid schon lange Zeit im Kreislauf befindet, wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren immer wieder ein wasserklares neutrales Lösungsmittel erhalten, mit dem man die üblichen, praktisch farblosen Spinnlösungen herstellen kann.
  • Beispiel 1 Es werden zwei Säulen mit Ionenaustauscherharzen gefüllt. Die erste enthält 100 cm3 eines sulfonierten, mit 8% Divinylbenzol vernetzten Polystyrols in der H-Ionen-Form. Die zweite Säule enthält 200 cm3 eines durch Aminomethylierung von mit 5 % Divinylbenzol vernetzten Polystyrols und anschließende Quaternierung mit Chlormethyl erhaltenen stark basischen Austauschers in der Carbonat-Ionen-Form. Die Säulen werden hintereinandergeschaltet und mit einem Dimethylformamid-»Rohgemisch« beschickt, wie es bei der Rückgewinnung des Dimethylformamids nach Verspinnen einer Polyacrylnitrillösung mittels Trockenspinnprozeß und Sammeln der anfallenden Streck- und Waschwässer angefallen war. Dasselbe besteht aus 65,4 Gewichtsprozent Dimethylformamid und 34,6 Gewichtsprozent Wasser. Es ist bräunlich gefärbt und enthält 8,3 Milliäquivalente Basen und 6,5 Miniäquivalente Säuren pro Kilogramm Dimetyhlformamid. Seine spezifische elektrische Leitfähigkeit beträgt 192 - 10-6 Ohm -1 cm -1. Die spezifische Belastung (gemessen in Volumen Flüssigkeit pro Volumen lonenaustauscherharz pro Stunde) der Ionenaustauscherharze beträgt 100 für den Kationenaustauscher und 50 für den Anionenaustauscher. Das ablaufende Filtrat besitzt eine elektrische Leitfähigkeit von 1,35 - 10-6 Ohm -1 cm -1. Es können 221 »Rohgemisch« durch die mit Ionenaustauscherharzen gefüllten Säulen geleitet werden, bevor die elektrische Leitfähigkeit des Filtrates merklich ansteigt und eine zunehmende Erschöpfung der Harze anzeigt. Nach Abtrennung des Wassers bei vermindertem Druck mit Hilfe einer Fraktionierkolonne wird ein farbloses Dimethylformamid erhalten, welches eine elektrische Leitfähigkeit von 0,5 - 10-6 Ohm -1 cm -1 besitzt und weder nachweisbare Mengen basischer noch saurer Verunreinigungen enthält. Eine mit diesem Dimethylformamid unter Erwärmen hergestellte 25%ige Spinnlösung von Polyacrylnitril ist schwach hellgelb. Wird jedoch das verwendete Rohgemisch ohne vorherige Reinigung durch Ionenaustauscher sorgfältig fraktioniert destilliert, so wird ein Dimethylformamid erhalten, welches dunkelbraungefärbte Polyacrylnitrillösungen ergibt.
  • Beispiel 2 Die Säulen mit Ionenaustauscherharzen werden wie im Beispiel 1 hergerichtet. Sie werden beschickt mit einem Gemische aus Dimethylacetamid und Wasser, wie es bei der Verspinnung einer 24%igen Lösung von Polyacryhiitril in Dimethylacetamid nach einem Naßspinnverfahren und Sammeln der Fäll- und Waschflüssigkeiten zur Verfügung stand. Es setzt sich zusammen aus 55,2°/o Dimethlyacetamid und 44,8010 Wasser. An Zersetzungsprodukten enthält es 4,5 Milliäquivalente Essigsäure und 4,5 Milliäquivalente Dimethylamin pro Kilogramm Dimethylacetamid, eine nicht genau bekannte kleine Menge an niedermolekularem Polyacrylnitril, außerdem Alkalisulfate, welche aus den zur Polymerisation benötigten Salzen entstanden waren und bei der Aufarbeitung des Polymerisates nicht vollständig ausgewaschen werden konnten. Es weist eine spezifische elektrische Leitfähigkeit auf von 115 - 10-6 Ohm -1 cm -1. Die spezifische Belastung der Ionenaustauscherharze beträgt 140 für den Kationenaustauscher und 70 für den Anionenaustauscher. Nachdem etwa 35 1 Flüssigkeit über die Ionenaustauscher gelaufen sind, steigt die elektrische Leitfähigkeit des Filtrates auf Werte über 2 - 10-6 Ohm -1 cm -1 an. Das Filtrat wird unter Vakuum fraktioniert destilliert und ergibt ein wasserklares Lösungsmittel, welches keine durch Titration nachweisbare Mengen an Amin oder Säure enthält und mit dem praktisch farblose Spinnlösungen hergestellt werden können. Wird das gleiche Dimethylacetamid-Wasser-Gemisch destilliert, ohne das es vorher über die Ionenaustauscherharze gelaufen ist, so wird ein Destillat erhalten, welches sowohl Amin als auch Säure enthält. Damit hergestellte Spinnlösungen unter Verwendung von Polyacrylnitril sind gelbbraun verfärbt.
  • Beispiel 3 Es wird das im Beispiel 1 beschriebene Dimethylformamid-»Rohgemisch« über die ebenfalls im Beispiel 1 näher bezeichneten Ionenaustauscherharze geschickt mit dem Unterschied, daß nur eine Säule als sogenanntes Mischbett verwendet wird, in der die lonenaustauscherharze innig gemischt vorliegen. Die Arbeitsweise ist im übrigen die gleiche wie im Beispiel 1. Sowohl das erhaltene Filtrat wie auch das daraus hergestellte Destillat sind den nach Beispiel 1 erhaltenen Produkten vollkommen gleichwertig.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Reinigen von alkylierten Säureamiden, die durch Verwendung als Lösungsmittel für Acrylnitrilpolymere bei der Verformung verunreinigt worden sind, unter Verwendung von Ionenaustauschern, dadurch gekennzeichnet, daß man die alkylierten Säureamide, wie Dimethylformamid oder Dimethylacetamid im Gemisch mit mindestens 10 Gewichtsprozent Wasser zunächst über stark saure Ionenaustauscher in der H-Ionen-Form, dann über stark basische Ionenaustauscher in der Carbonat-Ionen-Form oder aber über ein Gemisch beider Austauscher leitet und anschließend die alkylierten Säureamide in bekannter Weise durch fraktionierte Destillation von Wasser befreit. In Betracht gezogene Druckschriften: Referat der französischen Patentschrift 1082 730 im Chemischen Zentralblatt, 1956, S. 14 539.
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