-
Verfahren zum Verbinden von zwei nebeneinanderliegenden Leiterseilen
und Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens Zusatz zur Patentanmeldung B 47802 VIIId
/ 21 c (Auslegeschrift 1096 442) Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
Verbinden von zwei nebeneinanderliegenden elektrischen Leiterseilen nach Patentanmeldung
B 47802 VIITd/21 c.
-
Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Ausübung des
Verfahrens.
-
Das Verfahren nach der Hauptpatentanmeldung B 47802 VIII d/21 c besteht
darin, daß zum Verbinden von zwei nebeneinanderliegenden elektrischen Leiterseilen,
vorzugsweise Kupferseilen, Aluminiumseilen und Stahlaluminiumseilen, die diese umfassende
Verbinderhülse mit Hilfe von Preßwerkzeugen derart behandelt wird, daß die Verbinderhülse,
abgesehen von kurzen Endstücken, auf ihrer ganzen Länge in unmittelbar nebeneinanderliegenden
Abschnitten derart gestaucht wird, daß die Längsachse des Hülsenquerschnittes noch
größer ist als die Querachse. Bei diesem Verfahren wird die Verbinderhülse über
die ganze Stauchlänge hin auf ein etwa überall gleiches lichtes Querschnittsmaß
gestaucht. Die bleibende Verformung der Verbinderhülse bedingt eine auf das Seil
wirkende Druck- und Haltekraft. Bei einer Zugbeanspruchung des Seiles kann die .durch
die Druckkraft bewirkte Haftung zwischen der Verbinderhülse und dem Seil überwunden
werden, so daß das Seil aus der Verbinderhülse herausgezogen wird.
-
Zwecks Vermeidung dieses Nachteiles besteht das erfindungsgemäße Verfahren
darin, daß mindestens in ein in die Verbinderhülse hineingeschobenes Seilende vor
dem Zusammendrücken der Verbinderhülse ein Spreizkörper von solcher Härte- und Festigkeit
eingeführt wird, daß er beim Stauchen der Verbinderhülse nicht wesentlich verformt
wird; und daß er vorzugsweise an einem Ende angespitzt bzw. keil-oder kegelförmig
ist.
-
Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, daß beim Zusammendrücken
der Verbinderhülse der Querschnitt der Verbinderhülse im Bereich des Spreizkörpers
stärker gepreßt wird als im Bereich außerhalb desselben, da der Spreizkörper der
Verkleinerung des Querschnittes einen zusätzlichen Widerstand entgegensetzt. Die
Seilenden bleiben folglich außerhalb des Spreizkörpers beim Pressen dicker. Will
das unter Zugspannung stehende Seil aus der Verbinderhülse herausrutschen, dann
müßte sein durch den Spreizkörper verdicktes Ende die Verbinderhülse auf dem größten
Teil ihrer Länge aufweiten, was aber wegen der hierzu erforderlichen sehr großen
Verformungsarbeit meist nicht möglich ist. Das gegebenenfalls vorhandene angespitzte
Ende des Spreizkörpers unterstützt diese Wirkung und hat den zusätzlichen Vorteil,
daß ein Knicken der Seildrähte vermieden wird.
-
Es ist an sich bekannt, innerhalb der Leiterseile einen Stift oder
eine Kabelseele aus elastischem Material, wie Nylon usw., einzulegen. Dieses Material
soll beim Zusammendrücken der Verbinderhülse ausweichen und sich zwischen die Drähte
quetschen, um letztere gegen Korrosion zu schützen, wobei als Nebenvorteil die Aufrechterhaltung
einer Druckspannung innerhalb der Verbinderhülse vorhanden sein soll. Diese aus
elastischem Material hergestellten Teile haben aber nicht die oben beschriebene,
durch die. Erfindung bedingte Wirkung, da nicht die Zustände erzielt werden, die
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erreicht werden. Die elastischen Teile werden
beim Stauchen in erheblichem Umfange verformt, so daß die Verbinderhülse über ihre
ganze Länge hin gleichmäßig dick bleibt, während bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
beim Stauchen der Verbinderhülse der Spreizkörper nicht wesentlich verformt wird,
so daß die Verbinderhülse die oben beschriebene Form erhält.
-
Ein weiteres wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß die Verformung der Verbinderhülse durch Druckausübung im Bereich
des eingeführten Spreizkörpers bis zur Erreichung eines Außendurchmessers geführt
wird, der dem außerhalb des Bereiches herbeigeführten Umriß der Hülse gleicht: Der
technische Zweck dieses Verfahrens
liegt darin, daß: die Verformung
der Verbinderhülse im Bereich des Spreizkörpers -so weit geführt wird, daß innerhalb
dieses Bereiche.: eine. volle Ausfüllung der Kabelzwischenräume- infolge Eindringens
des Verbinderhülsenmaterials zwischen die Drähte erreicht wird. Hierdurch ist die
Rutschgefahr vollständig verhütet, da der durch den Spreizkörper gehaltene Kabelquerschnitt
selbst bei sehr großen Längszugbeanspruchnngen nicht durch den verengten Verbinderhülsenteilgleiten
kann.
-
Die Zeichnung erläutert die Erfindung an Hand von Verbinderhülsen,
die als Doppelrohr ausgebildet sind, also einen achtförmigen Querschnitt haben.
Sie dienen zur Verbindung zweier Stahl-Aluminium-Seile. In der Zeichnung zeigt Fig.1
einen Querschnitt durch das eine Verbinderhülsenende mit einem eingelegten Seilende
vor der Verminderung des Verbinderhülsenquerschnittes gemäß I-1 der Fig. 2, Fig.
2 einen zugehörigen Längsschnitt etwa gemäß II-II der Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt
wie Fig. 1, jedoch nach Stauchen der Verbinderhülse in Längsrichtung des Querschnittes,
Fig. 4 einen Schnitt wie Fig. 1 durch eine zweite Ausführungsform, Fig.5 einen Schnitt
wie Fig. 1 durch eine dritte Ausführungsform, Fig. 6 einen Schnitt durch eine vierte
Ausführungsform eines eingeführten Spreizkörpers, Fig. 7 eine Seitenansicht des
Spreizkörpers gemäß Fig. 6.
-
Die Verbinderhülse 1 gemäß Fig. 1 ist ein Doppelrohr mit zwei Längsbohrungen
2 und 3. In der Längsbohrung 2 liegt das Ende eines Stahl-Aluminium-Seiles, während
in der Längsbohrung 3 ein durchlaufendes Seil oder ebenfalls ein Seilende liegen
kann. Das Stahl-Aluminium-Seil, das in die Längsbohrung 2 eingelegt ist, hat einen
mittleren Stahldraht 4 und sechs darumliegende Stahldrähte 5. Um den Kranz der Stahldrähte
5 liegt ein Kranz von zwölf Aluminiumdrähten 6. Um den mittleren Stahldraht 4 liegt
eine längsgeschlitzte Spreizhülse 7, deren Wandstärke vom äußeren Ende 1 a der Verbinderhülse
nach innen zu abnimmt. Die Spreizhülse 7 hat die Seildrähte 5 und 6 etwas auseinandergetrieben.
Die Verbinderhülse 1, deren Länge ein Vielfaches des dargestellten Verbinderhülsenendes
beträgt, wird nun in Längsrichtung ihres Querschnittes auf ihrer ganzen Länge gestaucht
(vgl. die Pfeile 8 in Fig. 3). Dadurch vermindert sich der lichte Querschnitt der
Bohrungen 2 und 3, wobei sich die Aluminiumdrähte 6 entsprechend dem ihnen noch
zur Verfügung stehenden Platz verformen, während die Stahldrähte 4, 5 und die Spreizhülse
7 im wesentlichen ihre ursprüngliche Form beibehalten. Das Aluminiummaterial der
Aluminiumdrähte dringt weit zwischen die Stahldrähte, so daß sich ein hoher Füllungsgrad
ergibt. Im Bereich außerhalb der Spreizhülse 7 wird die Verbinderhülse weniger stark
gepreßt als im Bereich der Spreizhülse 7, so daß die Seilenden außerhalb der Spreizhülse
dicker bleiben und bei Zug auf das Seil eine Aufweitung der lichten Querschnitte
stattfinden müßte, wenn das Seil durch die Verbinderhülse 1 hindurchgezogen werden
sollte. Da dies eine sehr starke Formänderungsarbeit bedingen würde, ist die Verbindung
außerordentlich haltbar: Wird die Verbinderhülse auch im Bereich der Spreizhülse
7 auf die gleiche Außenform gebracht wie außerhalb des Bereiches der Spreizhülse
7, so bedarf es hierzu größerer Druckkräfte als außerhalb des Bereiches der Spreizhülse
7, doch wird dafür auch im letzteren Bereich eine größere Seilverdichtung erzielt
bzw. wird das Aluminiumdrahtmaterial in noch stärkerem Maße zwischen die einzelnen
Stahldrähte getrieben als im übrigen Bereich der Verbinderhülse. Im Bereich der
Spreizhülse 7 kann dann unter Umständen auch ein Längsfließen des Verbinderhülsenmaterials
auftreten. Hierdurch wird die Festigkeit der Verbindung nur erhöht und der Füllungsgrad
verbessert, so daß das Seilende sehr dicht wird. Statt dem Verbinder in fertigmontiertem
Zustand eine ovale Form zu geben wie in Fig. 2, ist es auch möglich, die ursprünglich
ovale Form nach Fig. 1 durch Benutzung entsprechender Stauchwerkzeuge in ein Polygon,
vorzugsweise in ein Sechs- oder Achteck, zu verwandeln.
-
Fig. 4 zeigt eine abweichende Ausführung in einem Querschnitt durch
eine erfindungsgemäße Verbindung. Hier sind alle Stahldrähte 4 und 5 von einer Spreizhülse
9 umfaßt. Der Schlitz der Spreizhülse ist breiter gehalten als beim ersten Ausführungsbeispiel.
Es kann sogar genügen, nur ein Hülsensegment von etwa 180° oder weniger einzusetzen.
Die Spreizhülse 9 spreizt die Aluminiumdrähte 6 in ähnlicher Weise nach außen wie
die Spreizhülse 7 bei der Ausführung gemäß Fig. 1. Beim Komprimieren ergibt sich
ein ähnliches Bild wie gemäß Fig. 3.
-
Fig. 5 erläutert eine Ausführung, bei welcher der eingeführte Spreizkörper
weder die Form einer Hülse noch eines Hülsensegments hat, sondern die Form eines
vollen Stiftes 10. Ein solcher Stift kann konisch sein. Es genügt jedoch -auch häufig,
wenn er nur am einzuführenden Ende angespitzt ist. Auch dieser Stift erfüllt die
Aufgabe, das Seilende aufzuspreizen.
-
Fig. 6 und 7 erläutern ein weiteres Ausführungsbeispiel eines einzuführenden
Spreizkörpers. Dieser Spreizkörper besteht aus einer geschlitzten Spreizhülse
11, die an ihrem Umfang Längsrippen 12 trägt, welche sich, wie Fig.
7 zeigt, um die rohrförmige Spreizhülse 11 mit einer Steigung herumwinden, welche
den Seilwindungen entspricht. Auch diese Ausführung kann so getroffen werden, daß
der Querschnitt der Spreizhülse 11 und ihrer Längsstege 12 von einem Ende zum anderen
abnimmt.
-
Um die Festigkeit der Verbindung noch zu erhöhen, können die eingeschobenen
Spreizkörper quergerillt werden. Bei den hülsenförmigen Spreizkörpern gemäß Fig.
1 oder 4 können die Querrillen sowohl an der Innen- als auch an der Außenseite angebracht
sein.
-
Besonders vorteilhaft ist es, die eingeführten Spreizkörper aus einem
nicht korrodierenden Werkstoff, vorzugsweise nichtrostendem Stahl, herzustellen.
Hierbei wirkt sich nicht nur die Härte des nichtrostenden Stahles, sondern besonders
die Eigenschaft des Nichtrostens günstig aus.
-
Die Erfindung kann auch Anwendung finden zur Verbindung von anderen
als Stahl-Aluminium-Seilen, beispielsweise zur Verbindung von Kupferseilen und reinen
Aluminiumseilen und auch reinen Stahlseilen.
-
Selbstverständlich sind auch andere Verbinderhülsen als die dargestellten
Doppelrohrverbinderhülsen, beispielsweise solche mit ovalen Rohrquerschnitten verwendbar.
-Die Spreizhülsen können auch mehrere Längsschlitze haben, die kurz vor dem aus
der Verbinderhülse herausragenden Ende endigen..
Es können auch
mehrere Spreizkörper, beispielsweise zwei Hülsensegmente, zusammen verwendet werden.
Es ist bekannt, bei Seilverbindern auf das Seilende eine Abschlußkappe zu setzen,
die meist aus Aluminium besteht und teilweise in die Verbinderhülse eingeführt wird.
Sie dient dazu, das Seilende gegen Feuchtigkeit abzuschließen. Die erfindungsgemäß
anzuwendenden Spreizkörper können mit solchen Kappen gemeinsam angewendet und auch
vor Anbringung am Seil miteinander verbunden werden.