DE1107477B

DE1107477B - Verfahren zur Behandlung von Schweissdraehten fuer die elektrische Lichtbogenschweissung

Info

Publication number: DE1107477B
Application number: DEW20776A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Werner Hummitzsch; Dr-Ing Wilhelm Puengel
Original assignee: WESTFAELISCHE UNION AG
Current assignee: WESTFAELISCHE UNION AG
Priority date: 1957-03-13
Filing date: 1957-03-13
Publication date: 1961-05-25

Description

Verfahren zur Behandlung von Schweißdrähten für die elektrische Lichtbogenschweißung Um Stahldraht vor dem Angriff von Rost zu schützen, wird dieser mit einer dünnen Metallschicht, z. B. Kupfer, überzogen. Diese Kupferschicht kann entweder durch Zementieren (Austausch des edleren Kupfers aus einer Kupfersulfatlösung durch Eisen) oder elektrolytisch aufgetragen werden. Es ist auch bekannt, Stahl- und Eisendrähte durch Überzüge anderer Nichteisenmetalle, z. B. Blei, Aluminium und Zink, vor dem Angriff der Atmosphäre zu schützen. Solche Überzüge können durch Eintauchen in Schmelz- oder wässerige Salzbäder oder durch Aufspritzen hergestellt werden. Bei Drähten für die Gasschmelzschweißung oder für die Schutzgasschweißung sind Kupferüberzüge schon seit langem bekannt. Diese wurden aber lediglich zur Erhöhung des Korrosionswiderstandes verwendet. Es ist bekannt, daß Schweißdrähte, die dünne Schichten eines Metalls tragen, das die Lichtbogensäule stärker ionisiert als der Stahl des Drahtes selbst und beim Verschweißen eine höhere Stabilität des Lichtbogens haben als Drähte, die diese Schichten nicht aufweisen. Diese Metallschichten ionisieren nicht nur die Bogensäule, sondern schützen auch die Zusatzdrähte vor dem Angriff der Luftfeuchtigkeit.
Besonders bei den Stahldrähten für die Schutzgasschweißung unterArgon, Argon -i- Sauerstoff, Helium, Kohlensäure und deren Gemischen mit anderen zweiatomigen Gasen macht sich eine solche Schutzschicht vorteilhaft für die Verschweißung bemerkbar. Ferner bewirkt sie eine Verbesserung der Rostbeständigkeit. In Frage kommen z. B. Überzüge aus Aluminium, Titan, Zirkon, Magnesium, Lanthan, die im Tauchverfahren oder durch Aufspritzen aufgetragen werden können.
Die so hergestellten Schichten aus Nichteisenmetallen müssen gleichmäßig auf der Oberfläche des Drahtes verteilt sein. Dieses kann dadurch erreicht werden, daß der Draht nach dem Auftragen noch einen schwachen Polierzug erhält. Dabei hat sich aber gezeigt, daß leicht ein stellenweises Entfernen des Überzuges eintritt, wodurch die Schweißeigenschaften in außerordentlich ungünstiger Weise beeinflußt werden. Auch bei nicht nachgezogenen Drähten kommt es vor, daß die Schutzschicht bei leichtem Verformen des Drahtes rissig wird und abblättert.
Erfindungsgemäß werden diese Schwierigkeiten vermieden, wenn die Drähte mit aufgetragenem Überzug einer Wärmebehandlung bei Temperaturen zwischen 50 und 600° C, am zweckmäßigsten zwischen 200 und 400° C, unterworfen werden. Im allgemeinen genügt eine Glühdauer von etwa 1/s bis 2 Stunden. Nach dieser Behandlung überstehen die aufgetragenen Metallschichten bzw. ihre Verbindungen sowohl die Verformungen beim Biegen als auch beim Polierzug. Auf diese Weise lassen sich sehr dünne haltbare Schichten auf der Oberfläche von Drähten bis herab zu 0,5 mm Durchmesser auftragen.
Aus Gründen der Fertigung werden die in Frage kommenden Metallüberzüge entweder aus wässerigen Lösungen im Durchlaufverfahren oder noch zweckmäßiger durch Spritzen hergestellt. Im letzteren Falle können die Metalle Aluminium und Molybdän als Draht verspritzt werden, während pulverisierte Metalle wie Aluminium, Titan, Molybdän, Zirkon, Silizium, Mangan und Magnesium allein oder in ihren Mischungen als Paste mit einer Vinylverbindung angemacht verspritzt werden. Weiterhin ergaben Versuche der Anmelderin, daß auch Pasten aus Aluminiumpulver mit Zusätzen aus Eisenoxyd, Titan-, Aluminium-Zirkon-Oxyden sowie Si 02 gute Ergebnisse brachten, wenn das Verhältnis von Aluminium zum Oxyd, z. B. Titandioxyd bzw. Zirkondioxyd, 4 bis 5 Teile Aluminium zu 1 Teil Oxyd ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Behandlung von Schweißdrähten für die elektrische Lichtbogenschweißung, die zur Stabilisierung des Lichtbogens Überzüge aus solchen Metallen aufweisen, welche die Ionisierung begünstigen, wie Aluminium, Titan, Zirkon, Molybdän allein oder in Verbindung mit Oxyden, dadurch gekennzeichnet; daß die Drähte nach dem Auftragen der Metallüberzüge einer Glühung bei 50 bis 600° C unterzogen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Nachglühen der Drähte vorzugsweise bei 200 - bis Q100° C vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Glühung vor einem Kaltzug, der zur Vergleichmäßigung des überzuges dient, vorgenommen wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 886 088.