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Einrichtung zur Verteilung der elektrischen Beanspruchung entlang
der Isolation von Kabelarmaturen In für den Betrieb mit höheren Spannungen bestimmten
Kabelanlagen macht es sich störend bemerkbar, daß die in den Kabeln selbst bestehenden
Potentialverhältnisse in den Kabelarmaturen verändert sind, und hier zwar auch quer,
vor allem aber längs der Kabelachse im Abbau des hohen Leiterpotentials auf das
niedrige Mantel- oder Erdpotential ungleichförmig sind. Durch das in den Kabelarmaturen
nicht gleichförmig verteilte elektrische Potential steigt die elektrische Beanspruchung
an einzelnen Stellen der Isolation auf zu hohe Werte an, wodurch die Gefahr von
Durchschlägen oder Überschlägen entsteht. Diese Gefahr besteht nicht nur innerhalb
der Verbindungsmuffen und bei Durchführungen, sondern auch bei den Endverschlüssen
der Kabel, d. h. in allen Armaturen auf dem ganzen Wege vom blanken auf Hochspannungspotential
befindlichen Leiterende bis zum nahezu oder ganz auf Erdpotential befindlichen Metallmantelende
des Kabels.
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Es ist seit langem bekannt, zur Abhilfe hiergegen das Potential durch
zusätzliche Maßnahmen in oder auf den in Kabelarmaturen verwendeten Isolierkörpern
zu steuern. Neben der sogenannten Widerstandssteuerung durch halbleitende Beläge,
z. B. Halbleiterglasuren auf Porzellankörpern, ist vor allem auch schon die kapazitive
Steuerung des Potentials durch zusätzliche leitende oder halbleitende Einlagen in
den Isolierkörpern bekannt. Diese Maßnahme wird insbesondere bei den aus Papierbändern
gewickelten vielschichtigen, häufig noch mit Kunstharzen getränkten und dann ausgehärteten
Isolierkörpern in der Form angewendet, daß einzelne Stücke oder Abschnitte von Metallfolien,
metallisierten Bändern oder als Halbleiter wirkenden graphitierten Bändern als breite
konzentrische Ringe in mehr oder weniger großem Abstand voneinander mit eingewickelt
werden. Es ist dabei auch bekannt, Stücke von leitenden oder halbleitenden Bändern,
die, verglichen mit der axialen Länge des Isolierkörpers, nur eine kleine Breite
haben, derart anzuordnen, daß sie sich auf mehr oder weniger großer Breite, aber
durch nichtleitende Schichten voneinander getrennt überlappen.
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Es ist unter den vielen Vorschlägen zur Ausbildung von konischen und
auch zylindrischen Schutzkörpern mit kapazitiv wirkenden leitenden Einlagen weiterhin
schon bekannt, entweder nur den äußeren Einlagen an beiden Enden der Schutzkörper
oder auch einzelnen mittleren Einlagen im Innern der Schutzkörper ein Zwangspotential
aufzudrücken. Dies kann z. B. dadurch erreicht werden, daß die äußeren Einlagen
am einen Ende mit dem Leiter und am anderen Ende mit dem Metallmantel des Kabels
oder einer in ihm angebrachten sogenannten Höchstädter-Belegung elektrisch verbunden
werden. Es ist jedoch auch schon bekannt, mehrere oder sogar alle Einlagen an entsprechende
Anzapfungen von außerhalb der Kabelarmatur angeordneten Spannungstransformatoren
oder Parallelkondensatorbatterien anzuschließen.
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Zweck dieser verschiedenen bekannten Maßnahmen ist es, die Feldstärke
in axialer Richtung - anders gesagt, ihre Längskomponente - in den Kabelarmaturen
derart zu steuern, daß in ihnen auf gleiche Längeneinheiten möglichst gleich große
Spannungen entfallen oder, anders gesagt, der Spannungsgradient möglichst konstant
ist. Der in den Kabelarmaturen auch in radialer Richtung ungleichförmige Spannungsverlauf
- anders gesagt, die Ungleichförmigkeit der Querkomponente der Feldstärke - ist
erfahrungsgemäß weniger bedenklich, weil die Kabel selbst schon radial ungleichmäßig
beansprucht sind und weil an den Enden der Kabel in radialer Richtung meist keine
stärkere Beanspruchung als in den Kabellängen auftritt. Es sind allerdings auch
Kabel bekannt, bei denen die radiale Beanspruchung durch in sie auf ihre ganze Länge
oder wenigstens an ihren Enden eingelegte Potentialsteuerbeläge mehr oder weniger
weit ausgeglichen ist.
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Die meistgebrauchte Form für die Ausbildung von Schutzkörpern zur
Potentialsteuerung ist der Schutzkonus, auch Kondensatorkonus genannt, bei dem die
Steuerbeläge ähnlich wie zylindrische Treppenstufen auf dem Konusmantel angeordnet
sind. Dabei ist sowohl die Anordnung der Spitze des Konus am Leiter
als
auch die umgekehrte Anordnung der Konusspitze am Kabelmantel bekannt; ferner ist
sowohl die hohle als auch die ausgefüllte Form des Schutzkonus bekannt. Bei der
ausgefüllten Form ist insbesondere für Verbindungsmuffen die Auswicklung oder andere
Ausfüllung auch der Außenkegelräume bekannt, derart, daß ein durchgehender vollzylindrischer
Schutzkörper entsteht.
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Die kegelige Wicklung von Bändern zu konischen Schutzkörpern und auch
die kegelige Einwicklung von bandförmigen Steuerbelägen in zylindrische Schutzkörper
macht schon in den Kabelwerken bei der Voranfertigung von auf die Kabelenden aufzuschiebenden
Schutzkörpern erhebliche fabrikatorische Schwierigkeiten und kann auf Baustellen
höchstens von sehr geübten Monteuren einwandfrei ausgeführt werden. Die Einlagerung
von Steuerbelägen in nicht durch Wicklung von Bändern, sondern auf andere Weise,
z. B. durch Ausformung und Nachpressung von keramischen oder anderen Isoliermassen,
hergestellte Schutzkörper macht ebenfalls große Mühe und gibt keine Sicherheit für
eine in elektrischer Hinsicht einwandfreie Gruppierung und Wirksamkeit der einzelnen
Steuerbeläge in den fertigen Schutzkörpern.
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Mit der Erfindung wird eine Einrichtung zur Verteilung der elektrischen
Beanspruchung entlang der Isolation von Kabelarmaturen geschaffen, mit der eine
beliebige gewünschte Potentialsteuerung in aus Isolierstoffbändem gewickelten Schutzkörpern
ohne fabrikatorische Schwierigkeiten erzielt wird. Die Erfindung besteht darin,
daß der Schutzkörper wendelförmig als Zylinder gewickelt wird aus einem oder mehreren
im Vergleich zu seiner Länge schmalen Isolierstoffbändern von gleichbleibender Breite,
auf denen Steuerbeläge in einzelnen Abschnitten entweder mit zunehmender Breite
der Steuerbeläge bei Wicklung mit gleichbleibender überlappung der Bänder oder mit
gleichbleibender Breite der Steuerbeläge bei Wicklung mit zunehmender Überlappung
der Bänder angeordnet sind.
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Es ist zwar schon eine Einrichtung zur Verteilung der elektrischen
Beanspruchung entlang der Isolation von Kabelarmaturen bekannt, bei der der für
eine Verbindungsmuffe bestimmte Schutzkörper auch schon aus einem Isolierstoftband,
nämlich einer Papierbahn, gewickelt wird, auf dem Steuerbeläge in einzelnen, verglichen
mit der Bandlänge kurzen Abschnitten von Metallfolien mit hier von der Bandmitte
aus symmetrisch nach beiden Seiten zunehmender Breite angeordnet sind. Diese Steuerbeläge
bilden eine erste Gruppe neben einer elektrisch mit ihr verbundenen zweiten Gruppe
von weiteren Steuerbelägen, die aus vielen, verglichen mit ihrer Länge schmalen
Metallfolienstreifen von unterschiedlicher Länge, aber gleicher Breite bestehen
und parallel zueinander derart auf das Isolierstoffband aufgelegt sind, daß ihre
Länge von der Mitte des Isolierstoffbandes aus nach außen paarweise in Stufen zunimmt.
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Bei dieser bekannten Einrichtung wird jedoch abweichend von der Erfindung
ein Isolierstoffband mit einer der Länge des Schutzkörpers gleichen und somit viel
größeren Breite verwendet, das sich nur sehr schwer glatt wickeln läßt; außerdem
wird es um ein innen sitzendes Isolierstoffrohr nicht wendelförmig, sondern spiralförmig
herumgewickelt. Die breiter werdenden Steuerbeläge bilden bei dieser bekannten Einrichtung
metallische Zylinder, die in den Schutzkörper konzentrisch zur Längsachse der Armatur
mit von ihr aus zunehmendem radialem Abstand und zunehmender Länge eingebettet sind.
Sie überbrücken die Enden von jeweils einem Paar der schmalen, verschieden langen
Metallfolienstreifen, die nach der spiraligen Aufwicklung des Isolierstoffbandes
quer zur Armaturachse liegende elektrische Potentialscheiben bilden, deren Außendurchmesser
von der Mitte des Schutzkörpers aus nach seinen beiden Enden hin in Stufen zunimmt.
Diesen Potentialscheiben, die die Längskomponenten der Feldstärke abstufen sollen
und bei der Erfindung nicht vorhanden sind, werden die Zwangspotentiale aufgedrückt,
die als im Schutzkörper radial von innen nach außen abnehmende Querkomponenten der
Feldstärke von den metallischen Zylindern bestimmt werden. Zwischen der Erfindung
und der bekannten Einrichtung bestehen somit wesentliche Unterschiede nicht nur
in der räumlichen Gestaltung des Schutzkörpers und der Steuerbeläge, sondern auch
in deren Funktion.
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Die Erfindung soll an Hand der Zeichnung näher erläutert werden. Die
Fig. 1 und 2 dienen dabei der theoretischen Erläuterung, die übrigen Figuren dagegen
der Darstellung von Ausführungsbeispielen der Erfindung.
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Fig. 1 zeigt am Beispiel eines Endverschlusses das Kapazitäts-Ersatzschaltbild
für das in einer Kabelarmatur befindliche Ende eines Hochspannung führenden Leiters
11, der mit einer aus getränkten Papierbändern gewickelten Isolierung 12 und einem
metallischen Kabelmantel 13 umhüllt ist. Die innerste Papierbandlage 12' ist bis
zum blanken Ende des Leiters 11 durchgezeichnet, während die übrigen Papierbandlagen
am Kabehnantelende abgesetzt gezeichnet sind. Es sei nun angenommen, daß auf die
Leiterisolierung 12 vom blanken Ende des Leiters 11 aus bis zum Ende des Kabelmantels
13 ein Schutzkörper aufgebracht ist, der aus einem oder mehreren schmalen schmiegsamen
Papierbändern mit aufgelegten Metallfolienabschnitten gleichbleibender Breite mit
gleichbleibender überlappung wendelförmig als Zylinder gewickelt ist. In diesem
Fall bilden die Metallfolienabschnitte Kondensatorbeläge, die man sich als in Kugelform
dargestellte Glieder einer Kondensatorkette denken kann, die sowohl gegen den Leiter
als gemeinsame Elektrode als auch untereinander gleichen Abstand mit überall gleichem
Dielektrikum haben. In der Figur sind z. B. zehn solcher Glieder dargestellt, die
vom Leiterende aus zum Kabelmantelende hin fortlaufend mit 1 bis 10 bezeichnet sind.
Zwischen jedem Glied und dem Leiter besteht eine gleich große Kapazität
C und ferner zwischen zwei Gliedern eine gleich große, aber von
C verschiedene Kapazität C. Für die Teilspannungen zwischen den Gliedern
1 bis 10, die bei einer solchen Anordnung, wie bekannt, in Richtung der Glieder
mit den höheren Nummern zunehmen, ist das Kapazitätsverhältnis C'/C maßgebend.
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In Fig. 2 sind mehrere solcher unter Berücksichtigung der jeweiligen
Nachbarkapazitäten errechneten Verhältniskurven über der Kondensatorgliederkette
aufgetragen. Die Spannungsverteilung in der Kondensatorgliederkette wird um so gleichmäßiger
und nähert sich einem linearen Verlauf, je weiter die Verhältniskurven C'IC sich
der Abszisse nähern. Dies läßt sich dadurch erreichen, daß man zwischen den Gliedern
der Kette nicht mehr gleich große, sondern immer größer werdende Kapazitäten unterbringt.
Wenn man z. B. für das Glied 1 das Verhältnis C'/C=0,033 und
für
das Glied 10 das Verhältnis C'/3 C=0,011 wählt und dann für die übrigen Glieder
die Kapazitätsverhältnisse entsprechend linear verändert gewählt werden, so ergibt
die Berechnung der Spannungsverteilung für das Glied 10 einen Spannungsunterschuß
von rund -20'%. Würde man dagegen für alle Glieder das Verhältnis C'IC=0,033 bestehen
lassen, so ergäbe sich für das Glied 10 ein Spannungsüberschuß von rund 300,1/o.
Im ersten Fall hätte das Glied 10 also eine etwas niedrigere Spannung als das Glied
1 auszuhalten, was unschädlich wäre, im zweiten Fall dagegen eine dreimal so hohe
Spannung, was unerwünscht wäre.
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In Fig. 3 ist das Beispiel eines zur Ausführung der Erfindung bestimmten
Isolierstoffbandes schematisch dargestellt. Auf dem z. B. aus dünnem, möglichst
schmiegsamem Papier bestehenden Isolierstoffband 14 sind in seiner Längsrichtung
hintereinander Abschnitte 15 von dünner Metallfolie aufgeklebt. Diese Abschnitte
nehmen an Breite von dem Kleinstwert A am Leiter bis zum Größtwert B am Kabelmantel
in möglichst kleinen Stufen zu, was in der Figur durch eine schräg ansteigende Begrenzungslinie
der Metallfolienfelder angedeutet sein soll. In der praktischen Ausführung ist das
z. B. 0,1 mm oder weniger starke Isolierstoffband 14 mehrere Meter lang und
z. B. 30 bis 40 mm breit. Die einzelnen Metallfolienfelder können dann rechteckig
sein, nämlich z. B. je 50 bis 80 mm lang mit einem Zwischenabstand von 3 bis 5 mm.
Ihre Breite kann sich von A bis B verdreifachen, z. B. bei einem 36
mm breiten Band von 10 auf 30 mm oder etwas weniger.
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In Fig. 4 ist das gleiche Isolierstoffband 14 mit den Belägen 15 noch
einmal dargestellt; jedoch sind die einzelnen Beläge hier durch einen z. B. aufgedruckten
Strang 16 aus halbleitender Masse untereinander verbunden. Durch eine solche Halbleiterverbindung
von gleichmäßigem, genügend großem Widerstand wird die kapazitive Spannungsverteilung
nicht gestört. Bei in Bleimantelnähe geringer gewähltem Widerstand, z. B. durch
eine Verbreiterung des Stranges, kann die kapazitive Steuerung noch unterstützt
werden. Im übrigen wirken solche Verbindungswiderstände dämpfend gegen Schwingungen
und verhindern, daß ein Belag durch äußere kapazitive Fehlankopplung zu q weit vom
erwünschten Potential abgebracht wird. Der Längsstrang - oder an seiner Stelle auch
ein anderer auf das Isolierstoffband aufgebrachter nichtleitender Längsstrich -
kann auch als Wickelhilfe für den Monteur benutzt werden, um die Wicklung des Isolierstoffbandes
mit gleichbleibender überlappung vom Leiter bis zum Kabelmantel zu erleichtern.
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In Fig. 5 ist ein in dieser Weise gewickelter Schutzkörper gemäß der
Erfindung dargestellt, der sich vom . Leiterende 11 bis zum Kabelmantel 13 erstreckt.
Auf der Leiterisolierung 12 ist sowohl am Leiterende als auch am Kabelmantelende
ein geschlossener Ring 17 aus sogenanntem Höchstädter-Papier (perforiertes Metallpapier)
aufgebracht, der durch einen angelöteten oder angeklemmten Draht 18 mit dem Leiter
bzw. Kabelmantel verbunden ist. Das Isolierband 14 ist mit den nach innen gekehrten
Belägen 15, deren Anfangs-und Endabschnitte somit auf den Höchstädter-Ringen 17
leitend aufliegen, mit gleichbleibender Steigung und überlappung schraubenförmig
in einer Lage aufgewickelt.
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Die Schutzkörper gemäß der Erfindung sollen in jedem Fall als Zylinder
von möglichst gleicher Wandstärke möglichst glatt gewickelt werden, wobei die erste
innere Wickellage annähernd den gleichen Durchmesser hat wie die letzte äußere Wickellage,
.während bei der bisher üblichen Schutzkonuswicklung die erste und letzte Wickellage
bewußt möglichst verschieden große Durchmesser haben. Bei der Erfindung entsteht
trotz der zylindrischen Wicklung mit möglichst gleich großem Durchmesser der Lagen
ein elektrisch wie ein Kondensatorkonus wirkender Schutzkörper.
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In Fig. 6 ist die gleiche Anordnung wie in Fig. 5 nochmals im Schnitt
in etwas größerem Maßstab dargestellt, um die trotz gleichmäßiger Wicklung des Isolierstoffbandes
14 zunehmende überlappung der Steuerbeläge 15 zu zeigen. Die überlappung der hier
gestrichelt dargestellten Steuerbeläge nimmt vom Leiter zum Kabelmantel, also von
oben nach unten zu, und die Pfeilkette an der linken Seite der Figur soll anzeigen,
daß auf die Längeneinheit des Schutzkörpers trotz unterschiedlicher überlappung
der Steuer-Beläge gleiche Spannungen entfallen, weil durch geeignete Wahl des Kapazitätsverhältnisses
C'IC die Spannung von Belag zu Belag annähernd oder sogar ganz konstant ist. Zur
Vereinfachung der Herstellung und Aufbringung der Beläge auf das Isolierstoffband
kann allerdings auf eine Abstufung der Beläge genau nach Rechnung verzichtet werden,
weil bei linearer Abstufung der Beläge die auftretenden Spannungsfehler praktisch
unbedeutend sind.
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Der Schutzkörper trägt besonders bei einlagiger Wicklung, aber auch
bei mehrlagiger Wicklung nur wenig auf, so daß die Erfindung die Herstellung von
schlanken Endverschlüssen ermöglicht; dies ist aus Kostengründen erwünscht. Es empfiehlt
sich, an Stelle von üblichem Kabelpapier das dünnere und leicht faltenfrei wickelbare
Papier zu verwenden, aus dem Papierwickelkondensatoren hergestellt werden. An Stelle
eines einzigen Papierbandes kann man auch mehrere übereinanderliegende Papierbänder
von entsprechend geringerer Stärke verwenden, z. B. zwei Bänder von nur je 0,05
mm Stärke oder drei Bänder von nur je 0,03 mm Stärke, um auf diese Weise die Anschmiegung
der Bänder an die Leiterisolierung zu verbessern und Lufteinschlüsse zu vermeiden.
Aus dem gleichen Grunde empfiehlt sich auch die Verwendung von möglichst schmalen
Bändern, obwohl hierdurch die Anzahl der Wickelgänge gegenüber der Verwendung von
breiteren Bändern vergrößert wird. Die Höchstädter-Papierringe können dagegen aus
Bändern von üblicher Breite, z. B. 50 mm, gewickelt werden. Durch Verwendung von
besonders dünnen, verglichen mit Papier reißfesteren Kunststoffolien von hoher elektrischer
Durchschlagsfestigkeit und guter Ölfestigkeit läßt sich die Stärke des Schutzkörpers
noch weiter verringern und seine luftfreie Anschmiegung an die Leiterisolierung
noch weiter verbessern.
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Die Steuerbeläge können auf den Bändern statt durch Aufklebung von
Metallfolien auch durch Aufsprühen oder Aufdampfen von Metall hergestellt werden;
dies empfiehlt sich besonders bei Kunststofffolien. Der Kostenaufwand der Bänder
ist trotz der Aufbringung von zunehmend breiter werdenden Steuerbelagabschnitten
gering und wird dadurch bei weitem aufgewogen, daß die Montage eines Schutzkörpers
auch auf der Baustelle nur einen Bruchteil der Zeit erfordert, die für die Wicklung
der bekannten Schutzkonuskeulen erforderlich ist.
Auch die Herstellung
eines Schutzkörpers mit zunehmender überlappung der Isolierstoffbänder; auf denen
Steuerbeläge von gleichbleibender Breite angebracht sind, bereitet keine wesentlich
größeren Schwierigkeiten, zumal sie sich dadurch erleichtern läßt, daß auf den Isolierstoffbändern
ein z. B. von ihrer Mitte nach dem einen Außenrand hin schräg ansteigender Farbstrich
als Wickelhilfe angebracht wird. Bei dieser Ausführung der Erfindung kann man Isolierstoffbänder
verwenden, auf die sich die Metallisierung maschinell mit kurzen Aussparungen besonders
einfach aufbringen läßt. Die Bänder können zu diesem Zweck mit rechteckigen Feldern
bedampft und unter Aussparung unbedampfter Felder absatzweise weiterbewegt werden.
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Bei der schon erwähnten Herstellung des Schutzkörpers gemäß der Erfindung
aus mehreren Isolierstoffbändern kann man die Bänder entweder je für sich in mehreren
einzelnen Lagen übereinanderwikkeln oder zuerst mehrere Bänder übereinanderschichten
und dann hieraus eine einzige Lage wickeln. Im letzteren Fall kann man entweder
nur auf einem Isolierstoffband Steuerbeläge anordnen und die übrigen Bänder leer
einwickeln, oder man kann alle übereinandergeschichteten Isoherstoffbänder mit Steuerbelägen
versehen. Bei dieser Ausführungsform empfiehlt es sich, zwei oder mehr mit Steuerbelägen
versehene Isolierstoffbänder derartübereinanderzuschichten, daß die Lücken der Beläge
auf dem einen Band von den Belägen auf dem oder den anderen Bändern überdeckt werden.
Der Vorteil dieser Anordnung besteht darin, daß auf diese Weise die Kapazität C
im Verhältnis C'/C vergrößert wird, was mit der überlappung allein nicht zu erzielen
wäre.
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In Fig. 7 der Zeichnung ist eine solche z. B. dreischichtige Anordnung
schematisch dargestellt. Die zwischen die einzelnen Steuerbeläge 15 auf den Isolierstoffbändern
14 eingezeichneten Teilkapazitäten c ergeben zusammen die erwünscht große
Gesamtlängskapazität C, die sich mit wachsender Zahl aufeinandergelegter Isolierstoffbänder
14 vergrößert. Wenn man, wie schon erwähnt, möglichst dünne Isolierstoffbänder verwendet
und die Steuerbeläge ebenfalls so dünn wie möglich aufbringt, z. B. nur aufdampft,
läßt sich eine mehrschichtige Anordnung von Bändern wie ein einziges Band glatt
und faltenfrei wickeln.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung entsteht dadurch, daß das
Isolierstoffband nicht selbst auf die Leiterisolierung gewickelt wird, sondern zunächst
auf einen zusätzlichen Isolierstoffstrang, und daß dieser dann entweder unmittelbar
auf die Leiterisolierung oder auf einen besonderen, auf die Leiterisolierung aufschiebbaren
Isolierkörper gewickelt wird.
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Eine solche Ausführung ist in den Fig. 8 und 9 der Zeichnung dargestellt.
In Fig. 8 ist eine runde, mit möglichst glatter Oberfläche, z. B. aus Papierbändern
zusammengedrehte Schnur 19 zunächst mit einem Isolierstoffband 14 mit auf ihm aufgebrachten
Steuerbelägen 15 bewickelt. Dies kann gemäß dem Grundgedanken der Erfindung wieder
entweder mit zunehmender Breite der Steuerbeläge bei Wicklung mit gleichbleibender
überlappung des Bandes oder mit gleichbleibender Breite der Steuerbeläge bei Wicklung
mit zunehmender Überlappung des Bandes geschehen. Wenn die die Steuerbeläge tragende
Seite des Isolierstoffbandes nach außen gekehrt ist, empfiehlt es sich, darüber
noch ein weiteres Isolierstoffband 20 ohne Steuerbeläge zu wickeln. Diese Anordnung
kann, wie in der Figur dargestellt, noch einmal wiederholt sein, wobei die Steuerbeläge
der äußeren Lage ähnlich wie in Fig.7 die Lücken der Steuerbeläge der inneren Lage
überdecken können. Die Fig. 8 stellt dann auch einen Querschnitt für eine Anordnung
nach Fig. 7 dar, wenn man sich die Schnur 19 durch den isolierten Leiter 11 ersetzt
denkt.
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Eine in der beschriebenen Weise hergestellte Kondensatorschnur ist
in ihrer Länge durchgekoppelt und kann nun zur Längspotentialsteuerung benutzt werden.
Die Kondensatorschnur kann nämlich Windung an Windung auf die Leiterisolierung 12
gewickelt werden, wodurch wieder ein zylindrischer Schutzkörper entsteht.
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In Fig. 9 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt: Hier ist eine
solche Kondensatorschnur 21 in die Nuten eines schlankkegeligen Isolierkörpers 22
gewickelt, der z. B. aus Porzellan besteht und an seinem oberen und unteren Ende
mit metallischen Flanschen 23 und 24 besetzt ist. Die Kondensatorschnur 21 ist mit
ihren äußeren Steuerbelägen leitend an die Flansche 23 und 24 angeschlossen, die
ihrerseits leitend mit dem blanken Leiterende 11 bzw. dem in dieser Figur nicht
dargestellten Kabelmantel verbunden sind.