DE110681C - - Google Patents

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DE110681C
DE110681C DE1898110681D DE110681DA DE110681C DE 110681 C DE110681 C DE 110681C DE 1898110681 D DE1898110681 D DE 1898110681D DE 110681D A DE110681D A DE 110681DA DE 110681 C DE110681 C DE 110681C
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DE1898110681D
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G49/00Compounds of iron
    • C01G49/14Sulfates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)
  • Inorganic Compounds Of Heavy Metals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Das vorliegende Verfahren bezweckt, aus Schwefelkies und analogen Erzen, welche Schwefeleisen enthalten,. Eisenoxydsulfat zu gewinnen.
In dem Schwefelkies ist das Eisen als Bisulfid Fe S2 vorhanden. Wenn dieses mit fertig gebildetem Alkalipolysulfid im Muffelofen erhitzt wird, so bildet sich Eisenmonosulfid, und letzteres befindet sich in einer derartigen Form, dafs es besonders leicht oxydirt werden kann. Bei der Behandlung der Erze mit Alkalipolysulfiden kommt es nicht darauf an, wie in dem in der Patentschrift 20593 ^eschriebenen Verfahren Metalle zu lösen, so dafs die Menge des Alkalipolysulfides auch dementsprechend geringer sein müfs.
Wenn das Gemisch aus der Muffel genommen ist, lä'fst man es an der Luft erkalten und zerfallen und behandelt dann eventuell mit Wasser, um die zugesetzten Salze zu entfernen. Das getrocknete Gemisch wird nun wiederum der Luft ausgesetzt. Hierdurch tritt eine Selbstoxydation des Eisenmonosulfids ein, ohne dafs ein Glühen der Masse infolge ä'ufserer Wärmezufuhr (Rösten) nothwendig ist. Die Oxydation verläuft vielmehr von selbst, indem eine Erwärmung der Masse bis zum selbstständigen Erglühen durch die bei der Selbstoxydation eintretende Wärrneentwickelung erfolgt. Man kann zur Beschleunigung der Selbstoxydation die Räume, in denen man das mit Alkalipolysulfid behandelte Gemisch der Einwirkung der Luft aussetzt, erwärmen, doch ist dies nicht nothwendig, und soll man nicht höher als 2oo° C. gehen.
Nachdem die Masse unter Selbstoxydation bei Verglühen in Eisenoxydsulfat übergeführt ist, laugt man mit Wasser aus und gewinnt so das gebildete Eisenoxydsulfat.
Als Beispiel für die Ausführung des Verfahrens sei die folgende Schilderung gegeben.
Der zu verarbeitende Schwefelkies hatte folgende Zusammensetzung: 42 pCt. Fe, 48 pCt. S, 10 pCt. Rest. Das Erz wird fein gemahlen und mit 12 pCt. Natriumpolysulfid gemischt. Die Mischung wird in Portionen von 1 50 bis 200 kg in einer Muffel unter Ausschlufs der Luft bis zu starker Rothglut der Muffel erhitzt. Die Erhitzung dauert vortheilhaft 2Y2 bis 3 Stunden. Hierauf zieht man die Masse aus dem Ofen und läfst sie erkalten; sie zerfällt. Dieses Zerfallen wird dadurch befördert, dafs man die Masse mit Wasser leicht bespritzt; alsdann werden die vorhandenen löslichen Salze durch Wasser entfernt, worauf man die Masse trocknet. Die zerfallene trockene Masse wird dann in:, einen angewärmten Raum gebracht, dessen Temperatur nicht höher als 200° C. sein soll. Vortheilhaft wird die Masse in dünnen Schichten ausgebreitet und umgewendet, um alle Theile möglichst bald mit der Luft in Berührung zu bringen. Es erfolgt ein Selbsterglühen der Masse, wodurch dasEisenmonosulfid in schwefelsaures Eisenoxyd übergeführt wird, während der gleichzeitig vorhandene Magnetkies in dem Rückstande unverändert bleibt.
Die Einwirkung von Alkalipolysulfid auf den Schwefelkies verläuft derartig, dafs sich aus dem Eisenbisulfid Magnetkies und Eisenmonosulfid neben freiem Schwefel bildet.
Das beschriebene Verfahren unterscheidet sich von der aus der Patentschrift 20593 ^6" kannt gewordenen Behandlung von Erzen mit Alkalipolysulfiden dadurch, dafs die Einwirkung des Polysulfides derartig geleitet wird, dafs/ Eisenmonosulfid entsteht, welches dann durch Aussetzen der Luft in alkalischer Lauge unlöslich und durch Selbstoxydation in Eisensulfat übergeführt wird. Der nach Angabe der Patentschrift 20593 verbleibende Rückstand kann nicht durch blofse Einwirkung der Luft in Eisensulfat übergeführt werden, weil er kaum etwas (oder kein) Eisenmonosulfid enthält, welches vorher als sogenanntes colloidales Eisenmonosulfid in der Lösung gehalten und mit fortgeführt ist, vielmehr ist ein »sulfatisirendes Rösten« nothwendig. Die Vortheile des vorliegenden Verfahrens bestehen darin, dafs eine grofse Ersparnifs an Brennmaterial und Alkalipolysulfiden und dafs kein Verlust an Eisenverbindungen infolge der Lösung wie in dem in der Patentschrift 20593 beschriebenen Verfahren stattfindet.
Das beschriebene Verfahren unterscheidet sich von der bekannten Bildung des Eisenoxydulsulfates aus Eisenmonosulfid durch Oxydation an feuchter Luft dadurch, dafs, während letzterer Vorgang langsam eintritt, im vorliegenden Falle augenblicklich Selbstoxydation unter Erglühen erfolgt. Infolge dessen führt das vorliegende Verfahren auch zu Eisenoxydsulfat und nicht zu Eisenoxydulsulfat.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Eisenoxydsulfat aus Schwefelkies, dadurch gekennzeichnet, dafs man das Erz unter Luftabschlufs mit Polysulfiden der Alkalien derartig erhitzt, dafs aus dem Eisenbisulfid des Schwefelkieses Eisenmonosulfid entsteht, welches dann an der Luft der Selbstoxydation unterworfen wird, worauf das gebildete Eisenoxydsulfat z. B. mit Wasser in bekannter Weise ausgezogen werden kann.
DE1898110681D 1898-05-09 1898-05-09 Expired - Lifetime DE110681C (de)

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AT2539D AT2539B (de) 1898-05-09 1899-11-29

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