DE1106079B - Verfahren zur Herstellung von Mischpolymeren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von MischpolymerenInfo
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- C08F279/02—Macromolecular compounds obtained by polymerising monomers on to polymers of monomers having two or more carbon-to-carbon double bonds as defined in group C08F36/00 on to polymers of conjugated dienes
Description
DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von verbesserten Mischpolymeren aus flüssigen kunstharz-
und kautschukartigen konjugierten Dienhomo- und -copolymeren durch Polymerisieren derselben mit einer
oder mehreren polymerisierbaren Monoolefin- oder Multiolefinverbindungen in Gegenwart eines im folgenden
genauer beschriebenen Katalysatorsystems. Das Verfahren kann in Gegenwart oder Abwesenheit eines inerten
Verdünnungsmittels durchgeführt werden, und die polymerisierbaren Olefinverbindungen können konjugiert
oder nicht konjugiert sein. Wenn ein Verdünnungsmittel bei dem Verfahren verwendet wird, müssen Temperaturen
und Druckverhältnisse so eingestellt werden, daß das Verdünnungsmittel in flüssiger Phase verbleibt.
Die neuen erfindungsgemäß hergestellten Polymerisate können vulkanisiert werden und haben ähnliche Eigenschaften
wie die vulkanisierten Elastomeren. Die neuen Kunstharze können thermoplastisch oder duroplastisch
sein, je nachdem, wie stark ungesättigt das Produkt ist. Die erfindungsgemäßen Produkte sind zur Herstellung
von Artikeln nach den üblichen Methoden des Spritzgusses und Formpressens geeignet, können aber auch
durch die übliche Vulkanisationstechnik bearbeitet werden und zur HersteEung von Gußstücken und Schichtstoffen
verwendet werden oder als Ersatz für natürlichen und synthetischen Kautschuk dienen und zur Herstellung
von Dichtungen, Rohrleitungen, Automobilreifen und anderen Kautschukartikeln verwendet werden.
Es waren bereits Verfahren zur Herstellung von Polyäthylen bekannt, bei denen Katalysatormischungen aus
metallorganischen Verbindungen des Zinks, Magnesiums und Aluminiums und Verbindungen von Metallen der
IV. bis VI. Nebengruppe des Periodischen Systems verwendet wurden.
Der erfindungsgemäß zu verwendende Katalysator enthält folgende Bestandteile: (A) ein Metallhalogenid aus
der Gruppe der Halogenide des Titans, Zirkons, Hafniums und Germaniums und (B) wenigstens eine Komponente
aus (a) einer Verbindung der Formel M'R'z, worin M' ein Metall, wie Natrium, Kalium, Lithium, Rubidium,
Caesium, Beryllium, Magnesium, Zink, Cadmium, Quecksilber, Aluminium, Gallium, Indium und Thallium, und
worin R' Wasserstoff, Alkyl-, Cycloalkyl-, Arylreste oder Kombinationen dieser Reste sind und worin χ gleich der
Wertigkeit dieses Metalles M' ist; (b) ein metallorganisches Halogenid entsprechend der Formel RmMX», worin
R Alkyl-, Cycloalkyl-, Arylreste oder Kombinationen dieser Reste sind und M ein Metall wie Aluminium,
Gallium, Indium, Thallium und Beryllium und X Halogen bedeutet und m und η ganze Zahlen sind; die Summe
von m und η ist gleich der Wertigkeit des Metalls M;
und (c) einer Mischung eines organischen Halogenids und wenigstens eines Metalls, wie Natrium, Kalium, Lithium,
Rubidium, Caesium, Beryllium, Magnesium, Zink, Cad-Verfahren zur Herstellung
von Mischpolymeren
von Mischpolymeren
Anmelder:
Phillips Petroleum Company,
Bartlesville, OkIa. (V. St. A.)
Bartlesville, OkIa. (V. St. A.)
Vertreter: Dr. F. Zumstein
und Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Assmann,
Patentanwälte, München 2, Bräuhausstr. 4
und Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Assmann,
Patentanwälte, München 2, Bräuhausstr. 4
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 30. Januar 1956
V. St. v. Amerika vom 30. Januar 1956
Paul Gershom Carpenter, Bartlesville, OkIa.
(V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
mium, Quecksilber, Aluminium, Gallium, Indium und Thallium.
Die Metallhalogenidkomponente des erfindungsgemäßen Katalysatorsystems besteht aus Halogeniden von Titan,
Zirkon, Hafnium oder Germanium. Der Ausdruck »Metallhalogenid« soll auch Komplexsalze der vorerwähnten
Halogenide mit Bestandteilen aus der Gruppe der Ammoniumhalogenide und Alkalimetallhalogenide umfassen.
Beispiele für solche Komplexhalogenide sind: Kaliumfiuotitanat (K2TiF6), Kaliumfluozirkonat (K2ZrF6), Ammoniumchlortitanat
[(NHJ2TiCl6]. Mischungen von
zwei oder mehreren Metallhalogeniden können bei dem erfindungsgemäßen Katalysatorsystem verwendet werden.
In Mischung mit einem oder mehreren der obenerwähnten Metallhalogenide umfaßt das Katalysatorsystem
ein Hydrid oder eine organische Verbindung der Metalle Natrium, Kalium, Lithium, Rubidium, Caesium, Beryllium,
Magnesium, Zink, Cadmium, Quecksilber, Aluminium, Gallium, Indium und Thallium. Die allgemeine
Formel für diese Verbindungen ist M'R'^, worin M' eines der vorerwähnten Metalle und R' Wasserstoff, Alkyl-,
Cycloalkyl- oder Arylreste oder Kombinationen dieser Reste, z. B. Alkaryl- oder Aralkylreste, sind und worin
χ gleich der Wertigkeit des Metalls ist. Beispiele für diese Verbindungen entsprechend der Formel M'R'^ sind:
C2H5Na, C3H7K, C4H9Li, Al(C2Hg)3. Diese Verbindungen
der Formel WR.'x können auch in Form ihrer
bekannten stabilen organischen Komplexe verwendet werden, z. B. Komplexe mit Äthern, Thioäthern, Aminen,
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Alkalihydriden, Alkalialkylen oder Alkaliaiylen. Bei- vorerwähnten Monomeren entweder in Mischung unterspiele
für solche Komplexverbindungen, welche in einander und/oder mit einer oder mehreren Verbindungen,
Mischungen mit den Metallhalogeniden als Katalysator die eine aktive CH2 = C <-Gruppe enthalten,
verwendet werden können, sind: LiAlH4, NaAl(CH3)4, Bei der Herstellung des polymeren Ausgangsmaterials NaBe (C6H5)3, NaBe(C2Hg)3. 5 sind wenigstens 10 Gewichtsprozent des verwendeten
verwendet werden können, sind: LiAlH4, NaAl(CH3)4, Bei der Herstellung des polymeren Ausgangsmaterials NaBe (C6H5)3, NaBe(C2Hg)3. 5 sind wenigstens 10 Gewichtsprozent des verwendeten
Als.Ersatz für oder zusammen mit den obenerwähnten monomeren Materials ein konjugiertes Dien oder eine
Verbindungen M'R'z umfaßt das Katalysatorsystem Mischung von konjugierten Dienen, wobei verschiedene
weiter eine Mischung von einer oder mehreren der oben- Monomerenmischungen verwendet werden können,
erwähnten Metallhalogenide und wenigstens einem metall- Die polymerisierbaren Olefine, mit denen die flüssigen
organischen Halogenid entsprechend der Formel RnMX8, io kunstharz- und kautschukartigen konjugierten Dienpoly-
worin R ein Alkyl-, Cycloalkyl- oder Arylrest oder eine meren umgesetzt werden, können sowohl moiioolefinische
Kombination dieser Reste, M ein Metall der Gruppe wie multiolefinische Verbindungen, konjugiert oder nicht
Aluminium, Gallium, Indium, Thallium und Beryllium konjugiert, sein, z. B. Äthylen, Propylen, 1-Buten,
und X Halogen ist; m und η sind ganze Zahlen, und die 1-Hexen, 1-Octen, Styrol, «-Methylstyrol, verschiedene
Summe von m und η ist gleich der Wertigkeit des Me- 15 alkylsubstituierte Styrole, 1,3-Butadien, Isopren, Piper-
talls M. X kann Chlor, Brom, Jod und Fluor sein. Die ylen, 2-Methylpentadien.
Alkyl-, Cycloalkyl- und Arylreste, welche in der Formel Das Verhältnis der Anteile an Polymeren zu dem poly-
mit R bezeichnet sind, umfassen Kohlenwasserstoffreste, merisierbaren olefinischen Material kann in weiten Gren-
die jeweils bis zu ungefähr 20 Kohlenstoff atome besitzen, zen schwanken. Der Anteil an Polymeren liegt im all-
wobei Reste mit 10 oder weniger Kohlenstoffatomen be- 20 gemeinen in der Größe von 10 bis 95 Gewichtsteilen pro
vorzugt werden. Mischungen von zwei oder mehreren 100 Teile an polymerisierbarem Gesamtmaterial und der
dieser metallorganischen Halogenide, wie eine Mischung Anteil an polymerisierbarem olefinischem Material in der
von Äthylaluminiumdichlorid und Diäthylaluminium- Größe von 90 bis 5 Gewichtsteilen, pro 100 Teile an poly-
chlorid, können in der Katalysatormischung verwendet merisierbarem Gesamtmaterial Die neuen Kautschuk-und
werden. 25 Kunstharzkörper können durch Polymerisation von einem
Einzeln oder in Verbindung mit diesen M'RVVerbin- oder mehreren Polymeren mit einem oder mehreren polydungen
und/oder RmMX»-Verbindungen umfaßt der merisierbaren Olefinen hergestellt werden.
Katalysator weiterhin eine Mischung eines oder mehrerer Das erfindungsgemäße Verfahren wird in einem Tem-Metallhalogenide, wie sie im vorstehenden beschrieben peraturbereich von —50 bis 200° C ausgeführt, vorzugssind, und einer Mischung von organischen Halogeniden 30 weise bei 15 bis 200° C. Die Drücke liegen zwischen und einem freien Metall. Als solche organischen Halo- Atmosphärendruck und bis zu 2100 atü, und auch höhere genide werden chlor-, brom-, jod- und fluorsubstituierte Drücke können verwendet werden, vorzugsweise wird ein acyclische oder cyclische Halogenide verwendet, und es Druck von 7 bis 49 atü verwendet,
können mono-, di-, tri- oder tetrasubstituierte organische Zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens Halogenide sein. Die Metalle, welche in Mischung mit 35 wird ein. Reaktor verwendet, welcher mit einem Rührer, einem organischen Halogenid eingesetzt werden, sind einem geeigneten Kühlsystem, wie einem Wasserkühler, eines oder mehrere folgender Metalle: Natrium, Kalium, einem Einlaßrohr für ein Inertgas wie Stickstoff und Lithium, Rubidium, Caesium, Beryllium, Magnesium, Mittel zur Feststellung der Temperatur versehen ist. Der Zink, Cadmium, Quecksilber, Aluminium, Gallium, In- Reaktor wird anfänglich mit gereinigtem Stickstoff durchdium und Thallium. Die Metalle werden in Form von 4° gespült, welcher nachher langsam durch das System Schab- oder Drehspänen oder von feinverteiltem Pulver während der Reaktion strömt. Diese Methode ist vorteilverwendet. Zahlreiche Mischungen oder Kombinationen haft, wenn ein inertes Verdünnungsmittel verwendet wird, der obenerwähnten organischen Halogenide und Metalle und ist auch anwendbar, wenn ein flüssiges Polymeres als können in dem erfindungsgemäßen Katalysator ver- Ausgangsmaterial in Abwesenheit eines Verdünnungswendet werden. 45 mittels verwendet wird. Wenn ein Reaktor dieses Typs
Katalysator weiterhin eine Mischung eines oder mehrerer Das erfindungsgemäße Verfahren wird in einem Tem-Metallhalogenide, wie sie im vorstehenden beschrieben peraturbereich von —50 bis 200° C ausgeführt, vorzugssind, und einer Mischung von organischen Halogeniden 30 weise bei 15 bis 200° C. Die Drücke liegen zwischen und einem freien Metall. Als solche organischen Halo- Atmosphärendruck und bis zu 2100 atü, und auch höhere genide werden chlor-, brom-, jod- und fluorsubstituierte Drücke können verwendet werden, vorzugsweise wird ein acyclische oder cyclische Halogenide verwendet, und es Druck von 7 bis 49 atü verwendet,
können mono-, di-, tri- oder tetrasubstituierte organische Zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens Halogenide sein. Die Metalle, welche in Mischung mit 35 wird ein. Reaktor verwendet, welcher mit einem Rührer, einem organischen Halogenid eingesetzt werden, sind einem geeigneten Kühlsystem, wie einem Wasserkühler, eines oder mehrere folgender Metalle: Natrium, Kalium, einem Einlaßrohr für ein Inertgas wie Stickstoff und Lithium, Rubidium, Caesium, Beryllium, Magnesium, Mittel zur Feststellung der Temperatur versehen ist. Der Zink, Cadmium, Quecksilber, Aluminium, Gallium, In- Reaktor wird anfänglich mit gereinigtem Stickstoff durchdium und Thallium. Die Metalle werden in Form von 4° gespült, welcher nachher langsam durch das System Schab- oder Drehspänen oder von feinverteiltem Pulver während der Reaktion strömt. Diese Methode ist vorteilverwendet. Zahlreiche Mischungen oder Kombinationen haft, wenn ein inertes Verdünnungsmittel verwendet wird, der obenerwähnten organischen Halogenide und Metalle und ist auch anwendbar, wenn ein flüssiges Polymeres als können in dem erfindungsgemäßen Katalysator ver- Ausgangsmaterial in Abwesenheit eines Verdünnungswendet werden. 45 mittels verwendet wird. Wenn ein Reaktor dieses Typs
Der Anteil an Katalysatorverbindung, welcher in dem. verwendet wird, können das Polymere und das polymerierfindungsgemäßen
Prozeß verwendet wird, kann in wei- sierbare Olefin zuerst gemischt und dann in den Reaktor
ten Grenzen schwanken. Verhältnismäßig kleine Anteile eingeführt werden, oder die zwei Reaktionspartner werden
an Katalysator genügen, um den gewünschten Aktivie- einzeln in den Reaktor eingeführt und dann gemischt vor
rungseffekt hervorzubringen, wenn die Reaktion in einem 50 Zugabe der anderen Bestandteile. Eine zweite Arbeitsdiskontinuierlichen
Verfahren ausgeführt wird. Ungefähr methode besteht in der Herstellung einer Dispersion oder
50 bis 2000 g des verbesserten kautschukartigen Poly- Lösung des Polymeren in einem Verdünnungsmittel, Zumerisats
oder des Kunstharzes können pro Gramm der gäbe des polymerisierbaren Olefinmaterials und Eineingesetzten
Katalysatorzusammensetzung erhalten wer- füllung der Mischung in den Reaktor. Es können auch das
den. Wenn ein kontinuierliches System verwendet wird, 55 Polymere und das Verdünnungsmittel in den Reaktor
liegt die Konzentration an Katalysator üblicherweise in eingeführt werden, wonach erst das polymerisierbare
der Größe von 0,01 Gewichtsprozent oder höher. Olefinmaterial zugegeben wird. Wenn das Verfahren in
Es werden 0,05 bis 20 Mol, vorzugsweise von 0,2 bis Abwesenheit eines Verdünnungsmittels ausgeführt wird,
3 Mol, an metallorganischer Verbindung, 0,05 bis 20 Mol, kann eine geeignete Mischvorrichtung, wie ein Reaktor
vorzugsweise 0,2 bis 3 Mol, an metallorganischen! Halo- 60 mit Kneteinrichtung, verwendet werden. Dieser Vor-
genid, 0,05 bis 20 Mol, vorzugsweise 0,2 bis 3 Mol, an richtungstyp ist besonders wirksam, wenn das Polymere
organischem Halogenid und 0,05 bis 20 Mol, vorzugsweise kautschukartigen Charakter besitzt. Alle diese Reaktionen
0,2 bis 3 Mol, an Metall pro Mol Metallhalogenid verwendet. werden vorzugsweise in einer inerten Atmosphäre aus-
Die erfindungsgemäß als Ausgangsmaterial verwendeten geführt.
Polymeren sind Homopolymere, die durch Blockpoly- 65 Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren in
merisation von konjugierten Dienen mit 4 bis 12 Kohlen- Gegenwart eines inerten organischen Verdünnungsmittels,
Stoffatomen pro Molekül in Gegenwart von Natrium oder insbesondere eines Kohlenwasserstoffes, unter solchen
durch Emulsionspolymerisation hergestellt wurden, oder Bedingungen durchgeführt, daß das Verdünnungsmittel in
Copolymere, hergestellt durch Polymerisation von kon- flüssiger Phase gehalten wird. Für das Verfahren geeignete
jugierten Dienen mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie die 70 Verdünnungsmittel sind Paraffine, Cycloparaffine und/
oder aromatische Kohlenwasserstoffe, welche verhältnismäßig inert und flüssig unter den Verfahrensbedingungen
sind. Beispiele für solche Verdünnungsmittel sind: Pentan, Isooctan, Cyclohexan, Methylcyclohexan, Benzol,
Toluol und Xylol. Halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie halogeniert« Aromaten, halogenierte Paraffine, halogenierte
Cydoparaffine u. ä., können auch als Verdünnungsmittel
verwendet werden. Mischungen von zwei oder mehreren der obenerwähnten Verdünnungsmittel
können in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden, und in einigen Fällen können auch Äther, z. B.
Diäthyläther, in Mischung mit anderen Verdünnungsmitteln verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann diskontinuierlich oder es kann auch als kontinuierlicher Prozeß ausgeführt
werden. Im letzteren Falle müssen die gewünschten Konzentrationen der Reaktanten in dem
Reaktor für eine gewisse geeignete Zeit aufrecht erhalten werden. Diese Verweilzeit für das kontinuierliche Verfahren
kann in weiten Grenzen liegen, da sie zum großen Teil von der Temperatur abhängt, bei welcher das Verfahren
ausgeführt wird. Die Verweilzeit ändert sich auch mit dem polymeren Ausgangsmaterial und liegt im allgemeinen
zwischen 1 Sekunde und 1 Stunde. Bei einem diskontinuierlichen Verfahren liegt die Reaktionszeit im
allgemeinen zwischen 30 Minuten und 24 Stunden.
Es wurde gefunden, daß in einigen Fällen verschiedene Substanzen dazu neigen, die Katalysatoren zu inaktivieren.
Zu diesen Substanzen gehören Kohlendioxyd, Sauerstoff und Wasser. Es ist daher üblich, das polymere
Ausgangsmaterial, das polymerisierbare Olefinmaterial und die Verdünnungsmittel von diesen Katalysatorinaktivatoren
zu befreien. Es ist auch wünschenswert, daß Luft und Feuchtigkeit aus dem Reaktionskessel entfernt
werden, bevor die Reaktion anläuft. Trotzdem können in all diesen Fällen geringe Anteile der Katalysatorinaktivatoren,
wie Sauerstoff oder Wasser, in der Reaktionsmischung anwesend sein und dabei noch gute Reaktionsumsetzungen
erzielt werden.
Zu Beendigung der Reaktion wird der Katalysator durch Waschen mit Alkohol, Wasser oder einem ähnlichen
geeigneten Material inaktiviert, wobei auch der größere Teil des Katalysatorrückstandes entfernt wird, während
es in anderen Fällen nötig ist, das Produkt mit einer Säure, Base oder einem anderen geeigneten Material zu
behandeln. Die Behandlung kann in einem Mahlwerk ausgeführt werden, wobei ein feinverteiltes Material
erhalten wird, das durch Dekantieren isoliert und dann getrocknet wird. Das Verdünnungsmittel und die Reaktionsagentien
können auch durch andere geeignete Mittel, wie fraktionierte Destillation, abgetrennt und
wieder in das Verfahren zurückgeführt werden.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung soll das folgende Beispiel dienen, ohne aber eine Beschränkung
darzustellen.
Ein Glasreaktor, der mit einem Rührer, einem Wasserkühler und einem Einlaßrohr für den gereinigten Stickstoff
versehen ist, wird in diesem Beispiel verwendet.
Der Reaktor wird mit gereinigtem Stickstoff gespült und mit 2 ml Benzol gefüllt, welches vorher getrocknet
und über Natrium destilliert wurde, sowie einer Katalysatormischung, enthaltend 20 ml Benzol, 4 g Triäthylaluminium
und 2 g Titantetrachlorid. Dann werden 20 g flüssiges Polybutadien, hergestellt wie im folgenden angegeben,
und 64 g Styrol in den Reaktor eingefüllt. Die Reaktionsmischung wird auf eine Temperatur erhitzt, bei
welcher die flüchtigeren Bestandteile unter Rückfluß sieden. Die Mischung wird auf dieser Temperatur unter
Rühren 17 Stunden gehalten, wonach 10 ml Methanol zur
Inaktivierung des Katalysators zugegeben werden. Die Mischung wird dann in 21 Methanol gegossen, wobei sich
eine weiße bis graue faserartige Masse abscheidet. Dieser Körper wurde in einem Mahlwerk mit Methanol behandelt,
dann abgetrennt und 24 Stunden in einem Vakuumofen bei 6O0C getrocknet. 34 g eines schwachgelben Pulvers wurden erhalten. Dieses Material hat eine
Dichte von 1,131, zeigte keinen Erweichungspunkt und war in Tetrahydronaphthalin bei 1300C unlöslich. Demnach
ist das Material stark vernetzt und besitzt ein relativ hohes Molekulargewicht.
Das in diesem Beispiel eingesetzte flüssige Polybutadien wurde durch Blockpolymerisation unter Verwendung von
feinvefteiltem Natrium als Katalysator hergestellt. Die Polymerisation wurde in. Gegenwart von Normalheptan
bei einer Temperatur zwischen 87 und 94° C ausgeführt, und das erhaltene Produkt besaß eine Viskosität von
Saybolt-Furol-Sekunden bei 380C und eine Gardner-Farbe
von 11. Vor der oben beschriebenen Füllung des Reaktors wurde das flüssige Polybutadien durch Zugabe
von Methanol behandelt, wonach es mit verdünnter Schwefelsäure zur Entfernung von etwa noch vorhandenem
Natrium gewaschen wurde.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung verbesserter Mischpolymerer unter Verwendung einer aus einer metallorganischen
Verbindung eines Metalls der I. bis
III. Gruppe und einer Verbindung eines Metalls der
IV. bis VI. Gruppe des Periodischen Systems bestehenden Katalysatormischung, dadurch gekenn
zeichnet, daß man unter Polymerisationsbedingungen
(1) ein Homopolymeres eines konjugierten Diens oder
(2) ein Copolymeres aus einem konjugierten Dien und einer hiermit copolymerisierbaren Verbindung, die eine
aktive CH2 = C < -Gruppe enthält, und welches Polymeres
nach einem bekannten Verfahren hergestellt worden ist, mit einem polymerisierbaren Olefin in
Gegenwart eines solchen Katalysators umsetzt, der (A) ein Metallhalogenid, als welches Halogenide des
Titans, Zirkons, Hafniums und Germaniums dienen können, und (B) wenigstens eine der folgenden Verbindungen
enthält: (a) eine Verbindung der Formel M' R'χ, worin M' eines der Metalle Natrium, Kalium,
Lithium, Rubidium, Caesium, Beryllium, Magnesium, Zink, Cadmium, Quecksilber, Aluminium, Gallium,
Indium oder Thallium und worin R' Wasserstoff, ein Alkyl-, Cycloalkyl- oder Arylrest oder eine Kombination
dieser Reste darstellt und worin χ gleich der Wertigkeit dieses Metalls M' ist; (b) ein metallorganisches
Halogenid entsprechend der Formel RmMX71, worin R ein Alkyl-, Cycloalkyl-, Arylrest
oder eine Kombination dieser Reste, M eines der Metalle Aluminium, Gallium, Indium, Thallium oder
Beryllium, X ein Halogen bedeutet und m und η ganze
Zahlen sind, deren Summe gleich der Wertigkeit des Metalls M ist, und (c) eine Mischung eines organischen
Halogenids und wenigstens eines der Metalle Natrium, Kalium, Lithium, Rubidium, Caesium, Beryllium,
Magnesium, Zink, Cadmium, Quecksilber, Aluminium, Gallium, Indium oder Thallium.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Temperatur im Bereich von
—SO bis 2000C in Gegenwart eines unter den Verfahrensbedingungen
flüssigen und inerten Kohlenwasserstoffverdünnungsmittels bei einem Druck polymerisiert
wird, der genügt, um das Verdünnungsmittel in flüssiger Phase zu halten.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mengenanteile der Komponenten
(a), (b) und (c) pro Mol Metallhalogenid in dem Katalysator in folgenden Bereichen liegen: 0,05 bis
20 Mol der Komponente (a), 0,05 bis 20 Mol der Kornponente (b), 0,05 bis 20 Mol des organischen Halogenide
und 0,05 bis 20 Mol des freien Metalls in der Komponente (c).
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mengenanteile der Komponenten (a),
(b) und (c) pro Mol Metallhalogenid in dem Katalysator in den folgenden Bereichen liegen: 0,2 bis 3 Mol
der Komponente (a), 0,2 bis 3 Mol der Komponente (b), 0,2 bis 3 Mol des organischen Halogenids und 0,2 bis
3 Mol des freien Metalls in der Komponente (c).
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator im wesentlichen
aus einer Mischung von Triäthylaluminium mit Titantetrachlorid oder Titantrichlorid besteht.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator im wesentlichen
aus einer Mischung einer ungefähr äquimolaren Zusammensetzung von Äthylaluminiumdichlorid und
Diäthylaluminiumchlorid mit Titantrichlorid oder Titantetrachlorid besteht.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator im wesentlichen
aus einer Mischung von Zirkontetrachlorid und Triäthylaluminium besteht.
8. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß als polymeres Material
Polybutadien und als polymerisierbares Olefin Äthylen verwendet wird.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als polymeres Material Polyisopren
und als polymerisierbares Olefin Styrol oder Äthylen verwendet wird.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als polymeres Material ein Copolymeres
aus 1,3-Butadien und 2-Methyl-5-vinylpyridin und als polymerisierbares Olefin Styrol verwendet wird.
11. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß flüssiges Polybutadien und Styrol in Gegenwart eines Katalysators, der aus einer
Mischung von Titantetrachlorid und Triäthylaluminium besteht, bei 15 bis 200° C und einem Druck
von 7 bis 49 atü umgesetzt werden.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Belgische Patentschriften Nr. 533 362, 534 792, 534 888.
Belgische Patentschriften Nr. 533 362, 534 792, 534 888.
© 109579/445 4.61
Applications Claiming Priority (1)
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FR1172129A (fr) | 1959-02-05 |
GB825882A (en) | 1959-12-23 |
CH370922A (fr) | 1963-07-31 |
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