DE1105840B - Reinigungsbuerste mit einem runden, aus elastischem Material bestehenden Bestecktraeger - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Reinigungsbürste mit einem runden, aus elastischem Material, z. B. aus Gummi, Polyamid od. dgl., bestehenden Besteckträger, dessen vordere Fläche gewölbt ist und nicht durchgehende radiale, d. h. jeweils senkrecht zur gewölbten Oberfläche stehende Vertiefungen zur Aufnahme der Borstenbündel aufweist.

Bei den bekannten Bürsten dieser Art hat man zur Befestigung der Borstenbündel dünnen Bindedraht verwendet. Ein solcher Draht wird jedoch rostig und ist daher wie auch die bei der Bürstenherstellung sonst üblicherweise verwendeten gesponnenen Garne aus Hanf oder Seide bei längerem Gebrauch unhygienisch.

Alle diese bekannten Befestigungsmittel haben darüber hinaus aber bei Verwendung eines Besteckträgers aus elastischem Material noch den Nachteil, daß sie praktisch unelastisch sind. Das hat zur Folge, daß sie sowohl beim Festziehen während der Herstellung der Bürste als auch bei während der Benutzung der Bürste auftretenden Verformungen des Besteckträgers, die zur Schonung der mit der Bürste zu behandelnden Gegenstände erwünscht sind, den Besteckträger leicht einschneiden, was zum Losewerden der Borstenbündel führt.

Überraschenderweise hat sich ergeben, daß, wenn man zum Befestigen der Borstenbündel in dem aus elastischem Material, wie Gummi, bestehenden Besteckträger eine Polyamidschnur verwendet, ein solches Einschneiden nicht auftritt. Das ist auf die Elastizität eines solchen Fadens zurückzuführen, so daß einerseits der Bürstenbinder beim Anziehen, des Fadens ein besseres Gefühl für das richtige Maß der Anziehkraft erhält und andererseits bei Verformung der fertigen Bürste der Polyamidfaden diesen Verformungen nachgeben kann, so daß er den Besteckträger nicht einschneidet.

Ein solch glatter Polyamidfaden erfüllt wegen seiner bekannten Eigenschaften außerdem auch die Anforderungen bezüglich der Hygiene, da er keinerlei Fäulnis ermöglicht.

Ein weiterer Vorteil ergibt sich im Zusammenhang mit einer derartigen Bürste dann, wenn das Befestigen der Borstenbündel in dem mit nicht durchgehenden Vertiefungen versehenen Besteckträger durch Nähen erfolgt. Bei dieser Arbeitsweise ergibt sich nämlich praktisch, daß der hintere Teil des Besteckträgers bei jeder Vertiefung an zwei verschiedenen Stellen durchstochen wird, so daß das Borstenbündel beim Anziehen des Fadens nicht durch den hinteren Teil des Besteckträgers hindurchgezogen werden kann, was bei der großen Nachgiebigkeit des für ihn verwendeten Materials leicht geschehen kann, wenn der Faden, wie üblich, in beiden Richtungen durch das gleiche dünnere Verbindungsloch oder in eine die einzel-

Reinigungsbürste mit einem runden,

aus elastischem Material bestehenden

Besteckträger

Anmelder:

Wladimir Tschikowani,
Flensburg, Angelburger Str. 2

Wladimir Tschikowani, Flensburg,
ist als Erfinder genannt worden

nen Vertiefungen miteinander verbindende Rille geführt ist.

Es ist bei Bürsten mit einem Besteckträger aus elastischem Material zwar schon bekannt, die Vertiefungen nicht durchgehen zu lassen und den hinteren Teil des Besteckträgers beim Befestigen der Borstenbündel jeweils zu durchstechen. Doch hat man hierbei zur Befestigung Drähte verwendet und für j ede Drahtschlaufe ein Loch eingestochen.

Der elastische Besteckträger, bei dem die Borstenbündel dagegen durch Nähen unter Verwendung von Polyamidfäden befestigt sind, zeichnet sich infolge dieser Herstellungsart durch eine glatte und saubere Rückseite aus, so daß das Aufsetzen einer besonderen Abdeckplatte nicht erforderlich ist.

Infolge der dem Faden beim Nähen erteilten Spannung erhält der runde Besteckträger zu seiner ursprünglichen Wölbung der Vorderfläche eine zusätzliche Wölbung und damit eine stärkere Spreizung der Borsten. Dies ist vorteilhaft, weil eine stärkere Spreizung an sich erwünscht, jedoch aus Herstellungsgründen nicht ohne weiteres möglich ist, weil dann die an der Herstellungsform für den Besteckträger vorgesehenen, die Vertiefungen bildenden Zapfen trotz der Elastizität des Besteckträger werkstoffs nicht oder nur schwer aus dem fertigen Besteckträger herausgezogen werden können.

Es ist allerdings bei runden Bürsten bekannt, den aus Gummi bestehenden Besteckträger aus dem gleichen Grunde nachträglich zu wölben. Bei dieser bekannten Bürste wird der Besteckträger zu diesem Zweck an einem besonderen Haltekörper angeordnet, der den Rand des Besteckträgers erfaßt und seine Mitte vordrückt. Dies macht jedoch eine einfache und billige Ausbildung der Bürste, die Zweck der Erfin-

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dung ist, sowie die Nachgiebigkeit des Besteckträgers im Gebrauch unmöglich.

Der Besteckträger gemäß der Erfindung eignet sich besonders gut im Zusammenhang mit der bekannten Befestigung an einem Schaft, dessen Ende in ein zentrales Loch des Besteckträgers eingesetzt ist, weil dabei die durch die Erfindung erzielte große Elastizität des runden Besteckträgers voll zur Wirkung kommen kann.

In der Zeichnung ist eine Reinigungsbürste dargestellt, und zwar zeigt

Abb. 1 eine Seitenansicht der Bürste und

Abb. 2 eine Draufsicht auf die Rückseite des Besteckträgers.

Der runde, aus Gummi bestehende Besteckträger 1 ist mittels eines zentralen Lochs 2 an dem Bürstengestell befestigt, das aus einem stabilen Draht 3 mit einem durch zwei Scheiben gebildeten Kopf und einem Holz- oder Kunststoffgriff 4 besteht. Der Besteckträger 1 weist eine gewölbte Vorderfläche 5 auf, in der senkrecht zu dieser Fläche stehende Vertiefungen 6 in mehreren konzentrischen Kreisen vorgesehen sind. Die Borstenbündel 7 sind in den Vertiefungen mittels einer Polyamidschnur 8 durch Nähen befestigt, wobei die Schnur nacheinander in Kreisen geführt ist, so daß die Rückseite des Besteckträgers das aus Abb. 2 ersichtliche Bild bietet und trotz der Schnur verhältnismäßig glatt ist, weil die Schnurspannung genügt, um die Schnur unter die Oberfläche des Besteckträgers ohne irgendein Einschneiden in das Besteckträgermaterial zu versenken.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Reinigungsbürste mit einem runden, aus elastischem Material bestehenden Besteckträger mit von seiner gewölbten Vorderfläche ausgehenden, aber nicht durchgehenden radialen, d. h. senkrecht zur gewölbten Oberfläche stehenden Vertiefungen zur Aufnahme der Borstenbündel, dadurch gekenn zeichnet, daß zum Befestigen der Besteckbündel durch Nähen eine Polyamidschnur verwendet ist.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschriften Nr. 824 034, 835 292,
   433, 808 827, 586 345;

   deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1678 706;
   französische Patentschrift Nr. 883 863;
   britische Patentschrift Nr. 725 946;
   Buch von Stoye, »Die Bürstenfabrikation«, 1908, S. 45.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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