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Rakete mit Stabilisiereinrichtung Die Erfindung betrifft eine Rakete
mit Stabilisiereinrichtung, insbesondere für pyrotechnische Zwecke. Raketen mit
Stabilisiereinrichtung sind bekannt. Eine Stabilisierung wird schon dadurch erzielt,
daß der aus der Verbrennungsdüse austretende Strahl zusammengehalten und aus der
Schubdüse ausgestoßen wird. Derartige Düsen sind aber für Feuerwerkskörper zu kostspielig,
da dieBearbeitung äußerst genau durchgeführt werden muß. Bei anderen Raketengeschossen,
die durch einen Treibsatz angetrieben werden, werden zur Stabilisierung aber auch
besondere Leitflächen vorgesehen, die am Ende des Geschoßkörpers angeordnet sind.
Aber auch diese Einrichtungen sind für Feuerwerkskörper ungeeignet. Es besteht daher
die Aufgabe, eine Rakete mit Stabilisiereinrichtung zu schaffen, die insbesondere
für pyrotechnische Zwecke geeignet ist und sowohl besonders einfach hergestellt
werden kann als auch besonders wirksam die Stabilisierung der Rakete während des
Fluges ohne Inkaufnahme anderer Schwierigkeiten zu bewirken vermag.
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Die Lösung dieser Aufgabe geschieht bei einer Rakete, die hinter der
Ausstoßöffnung mit einer Düse ausgestattet ist, deren Ouerschnitt größer als die
Ausstoßöffnung der Düse ist, und bei der der Zutritt der Außenluft vom vorderen
Ende der Rakete aus stattfindet, dadurch, daß die Düse mit dem Raketenkörper über
aus Stegen bestehende Arme verbunden ist, die nach innen zu eine sich über einen
Teil der Düse fortsetzende Einkehlung aufweisen und zwischen sich Fenster zum Lufteintritt
vom Vorderende der Rakete her freilassen.
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Durch diese Ausführung ist es nicht notwendig, besondere, über den
Raketenkörper radial herausstehende Luftkanäle anzuordnen. Vielmehr wird die Luft
durch die zwischen den Armen vorhandenen Fenster eingesogen und durch die Düse wieder
abgeleitet. Die Stabilisierung erfolgt damit durch die gleichmäßige Anordnung der
Fenster und damit durch die gleichmäßige Lufteinsaugung durch alle diese Fenster
und deren Ableitung durch die Düse.
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Hierbei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dieDüse an den Verbindungspunkten
mit den Armen zu verstärken und durch einen Ring, der mittels eines Hohlnietes an
dem Raketenkörper befestigt ist, zu verbinden, wobei der Hohlniet gleichzeitig zur
Befestigung des Raketentreibsatzes und dessen Hülle dienen kann.
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Weitere Verbesserungen und zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung
sind an Hand der Figuren erläutert, in denen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
vereinfacht dargestellt ist. Es zeigt Fig. 1 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäß
ausgebildete Rakete für pyrotechnische Zwecke, Fig. 2 eine Ansicht auf die Rakete
der Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III der Fig. 2. Gemäß den Fig. 1
bis 3 ist die Rakete, die allgemein mit 1 bezeichnet ist, in einer Patrone 2 angeordnet.
Die Abschußladung, die nur dazu dient, die Rakete aus einem Abschußrohr, in dem
die Patrone angeordnet ist, herauszuschießen, ist mit 3 bezeichnet. Im Boden 4 der
Patrone ist in bekannter Weise ein Zündhütchen 5 vorgesehen.
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Der eigentliche Körper der Rakete ist mit 6 bezeichnet; in ihm ist
eine pyrotechnische Ladung 7 angeordnet. Der Treibsatz 9 der Rakete ist in eine
Hülse B. vorzugsweise aus Leichtmetall, über einen Dorn eingepreßt. Er besteht insbesondere
aus einem Gemisch von Schwarzpulver und Guanidinnitrat. Zur Stabilisierung der Rakete
dient eine Düse 10, die im Ausführungsbeispiel aus einem Rohrstück besteht, das
durch die Sicke 11 verstärkt ist. Diese Düse 10 ist über sich längs
erstreckende Arme 12 mit einem Ring 13 verbunden. Zwischen den Armen 12, von denen
im Ausführungsbeispiel fünf Arme vorgesehen sind, der hinteren Kante der Düse 10
und dem Ring 13 sind Fenster 14 ausgespart, die einen gleichen Durchtrittsquerschnitt
besitzen. Die Arme 12 sind - wie insbesondere aus Fig. 3 hervorgeht - mit nach innen
weisenden Einkehlungen 15 versehen, die sich - wie bei 16 gezeigt ist - über einen
gewissen Bereich in das die Düse 10 bildende Rohr hinein erstrecken (Fig. 2). Auf
diese Weise werden nicht nur die Arme 12 versteift, sondern auch die Stelle ihres
Eintrittes in die Düse 10 verstärkt. Dies ist wichtig, weil gerade diese Übergangsstellebesonderen
Beanspruchungen ausgesetzt ist.
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In dem Boden 31 der Hülse 8 ist eine zentrische Raketenausstoßöffnung
17 vorgesehen, die durch ein Stahlblech 18 geschützt ist, in dem eine entsprechende
Öffnung 19 vorgesehen ist. An vorderen Ende des Raketentreibsatzes 9 ist ein Verzögerungssatz
20 zwischen gelochten Bleischeiben 21, 22 angeordnet. Über
der gelochten
Bleischeibe 22 liegt eine ebenfalls mit zentrischen Öffnungen versehene Stahlblechscheibe23.
Die Verbindung des Ringes 13 der Stabilisiereinrichtung mit dem Boden 24 des Raketenkörpers
6 erfolgt mittels eines Hohlnietes 25, der gleichzeitig die Ausstoßladung 26 für
das Ausstoßen der pyrotechnischen Ladung 7 aus dem Raketenkörper 6 aufnimmt. Zwischen
dem Boden 24 des Raketenkörpers 6 und dem Ring 13 der Stabilisiereinrichtung ist
eine Weichpakkungsscheibe 27 angeordnet.
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Zwischen dem Hohlniet 25 und der pyrotechnischen Ladung 7 ist eine
Pappscheibe 28 angeordnet. Nach vorn zu ist das Innere des Raketenkörpers 6 durch
eine Pappscheibe 29 abgeschlossen. Außerdem ist eine Pappscheibe 30 zum Abschluß
des vorderen Endes der Patrone 2 vorgesehen.
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Es hat sich gezeigt, daß die beschriebene Stabilisiereinrichtung auf
äußerst einfache und wirkungsvolle Weise eine Stabilisierung der Rakete auf ihrer
Flugbahn sicherstellt. Außerdem wird eine Stabilisierung des Gehäuses vor Beginn
der Raketenwirkung erreicht. Hierbei wirkt sich besonders günstig die Tatsache aus,
daß die Widerstände beim Abschießen des Raketenkörpers aus dem Abschußrohr bzw.
der Patronenhülse in keiner Weise erschwert werden. Man erreicht auf diese Weise
äußerst große Schußweiten mit hervorragender Treffgenauigkeit.
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Die Erfindung kann noch weiter dadurch ausgebildet werden, daß den
Armen 12 und den Durchtrittsfenstern 14 ein gewisser Drall gegeben wird, wodurch
auch die Rakete selbst zu einer Drehung umihre Längsachse veranlaßt wird, wodurch
sich die Stabilisierwirkung noch erhöht. Es hat sich aber gezeigt, daß die beschriebene
und dargestellte Ausführungsform mit Armen und Fenstern, die parallel zu der Raketenachse
verlaufen, schon völlig ausreicht, um eine sichere Stabilisierung zu gewährleisten.
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Beim Abschießen wird zuerst die Abschußladung 3 mittels des Zündhütchens
5 gezündet, wodurch der Raketenkörper 6 aus der Patronenhülse 2 herausgeschossen
wird. Kurz danach wird der Treibsatz 9 der Rakete gezündet, der wiederum den Verzögerungssatz
20 zur Zündung bringt, der nach einiger Zeit die Ausstoßladung 26 zündet, wodurch
der pyrotechnische Körper 7 aus dem Raketenkörper 6 herausgeschossen wird.