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Verfahren zur Herstellung von in 1-Stellung substituierten 1 ,5-Diazacyclooctanen
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von in l-Stellung
substituierten 1 ,5-Diazacyclooctanen der allgemeinen Formel
worin R einen unsubstituierten oder durch eine freie, verätherte oder reaktionsfähige,
veresterte Hydroxygruppe, freie oder substituierte Aminogruppe oder eine Hydrazinogruppe
substituierten Alkylrest oder einen Aralkylrest, der in seinem aromatischen Teil
substituiert sein kann, bedeutet, sowie von ihren Salzen mit Säuren, quaternären
Ammoniumverbindungen und N-Oxyden.
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Als Alkylreste kommen insbesondere solche mit 1 bis 22, vorzugsweise
1 bis 12 Kohlenstoffatomen in Frage, z. B. die Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-,
Butyl-, Isobutyl-, Pentyl-, Hexyl- oder Laurylgruppe; ferner kann R ein Hydroxyalkylrest,
wie der ß-Hydroxyäthyl-, ß-Hydroxypropyl-, y-Hydroxypropyl- oder 8-Hydroxybutylrest,
ein Alkoxyalkylrest, wie der y-Alkoxypropylrest, ein freier oder weitersubstituierter
Aryloxyalkylrest, wie der y-Phenoxypropylrest, ein durch eine reaktionsfähige, veresterte
Hydroxygruppe substituierter Alkylrest, z. B. ein Halogenalkyirest, wie der y-Brompropylrest,
oder ein durch eine mit einer Sulfonsäure oder Schwefelsäure veresterte Hydroxygruppe
substituierter Alkylrest, ein Alkylrest, der eine freie oder substituierte Aminogruppe
trägt, wie der y-Diäthylaminopropylrest, oder ein Aralkylrest, wie der Benzyl- oder
Diphenylmethylrest, deren aromatischer Teil weitersubstituiert sein kann, sein.
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Diese Verbindungen werden erhalten, wenn man 1 ,2-Trimethylen-pyrazolidin
der Formel
mit einer Verbindung der Formel RX, worin X eine reaktionsfähige Estergruppe bedeutet,
umsetzt, die so
erhaltene 1 ,2-Trimethylen-pyrazolidiniumverbindung der allgemeinen
Formel
mittels naszierendem Wasserstoff oder Metallhydriden reduziert und gegebenenfalls
anschließend in an sich bekannter Weise eine im Rest R der erhaltenen 1,5-Diazacyclooctane
vorhandene freie oder verätherte Hydroxygruppe in eine reaktionsfähige, veresterte
Hydroxygruppe überführt und diese gegebenenfalls in eine verätherte Hydroxygruppe,
eine freie oder substituierte Aminogruppe oder eine Hydrazinogruppe umwandelt und/oder
erhaltene 1,5-Diazacyclooctane in ihre Salze mit Säuren, quaternären Ammoniumverbindungen
oder N-Oxyde überführt.
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Dieses Verfahren ist neu und ergibt gute Ausbeuten.
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Es war überraschend und in keiner Weise vorauszusehen, daß sich quaternäre
1 ,2-Trimethylen-pyrazolidiniumverbindungen glatt in 1 ,5-Diazacyclooctanderivate,
deren 8-Ringsystem eine hohe Ringspannung aufweist, umwandeln lassen.
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Die Reaktion des 1 ,2-Trimethylen-pyrazolidins mit einer Verbindung
der Formel RX kann in An- oder
Abwesenheit eines Lösungsmittels
erfolgen, vorzugsweise jedoch in einem wasserfreien, organischen Lösungsmittel,
beispielsweise in absolutem Aceton. Der Rest X ist vorzugsweise ein Halogenatom
oder eine mit einer Sulfonsäure oder Schwefelsäure veresterte Hydroxylgruppe.
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Als Reduktionsmittel zur Überführung der in l-Stellung substituierten
1,2-Trimethylen-pyrazolidiniumsalze in die in 1-Stellung substituierten 1 ,5-Diazacyclooctane
verwendet man entweder naszierenden Wasserstoff, beispielsweise den aus Metallen,
die aktiviert sein können, bei der Einwirkung von Wasser, wäßrigen Säuren oder hydroxylhaltigen
organischen Lösungsmitteln frei werdenden Wasserstoff, oder den Wasserstoff, der
unter geeigneten Bedingungen aus einfachen oder komplexen Metallbydriden, wie Lithiumaluminiumhydrid,
freigesetzt wird. Vorzugsweise arbeitet man mit amalgamiertem Aluminium in Anwesenheit
von lassen Gegebenenfalls läßt sich eine im Rest R der erhaltenen 1,5-Diazacyclooctane
vorhandene, freie oder verätherte Hydroxygruppe durch Behandlung mit einer starken
Säure, z. B. Bromwasserstoffsäure, oder einem reaktionsfähigen Derivat einer starken
organischen Säure, wie einem Anhydrid oder einem Säurehalogenid, in eine reaktionsfähige
Estergruppe, vorzugsweise ein Halogenatom, wie Brom, oder eine mit einer Sulfonsäure
oder Schwefelsäure veresterte Hydroxygruppe überführen.
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Diese reaktionsfähige Estergruppe kann dann durch eine Alkoxy-, eine
freie oder substituierte Aminogruppe oder eine Hydrazinogruppe ersetzt werden.
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Aus den l-substituierten 1,5-Diazacyclooctanen lassen sich auf übliche
Weise Salze mit Säuren, quaternäre Ammoniumverbindungen oder N-Oxydverbindungen
herstellen. Aus Bissalzen lassen sich nach an sich bekannten Methoden Monosalze
herstellen. Aus Monosalzen und mono-quaternisierten 1 ,5-Diazacyclooctanen lassen
sich gegebenenfalls auch gemischte Bissalze herstellen. Aus den Salzen lassen sich
gegebenenfalls die freien Basen herstellen. Zur Quaternisierung eignen sich beispielsweise
reaktionsfähige Ester von Alkoholen, wobei die reaktionsfähige Estergruppe vorzugsweise
ein Halogenatom oder eine mit einer Sulfonsäure oder Schwefelsäure veresterte Hydroxylgruppe
bedeutet. Insbesondere eignen sich reaktionsfähige Ester von Alkanolen, wie Alkylhalogenide,
vor allem Methyl- oder Äthylbromid. Der die reaktionsfähige Estergruppe tragende
Substituent kann dabei bereits mit dem 1 ,5-Diazacvclooctansystem verbunden sein;
so läßt sich beispielsweise N-(y-Brompropyl)-1,5-diazacyclooctan zum N-Trimethylen-1
,5-diazacyclooctanoniumbromid quaternisieren. N-Oxydverbindungen erhält man auf
übliche Weise durch Oxydation der entsprechenden tertiären Aminogruppen, insbesondere
durch Behandlung mit Wasserstoffsuperoxyd in Wasser oder einem wäßrigen Alkohol.
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Die als Ausgangsstoffe verwendeten 1,2-Trimethylenpyrazolidine sind
bekannt oder lassen sich nadl bekannten Methoden herstellen.
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Die neuen 1,5-Diazacyclooctane sind pharmakologisch wirksam. So hemmen
1-(y-Phenoxypropyl)-1,5-diazacyclooctan - dihydrobromid und 1- (y - Hydroxypropyl)
-1 ,5-diazacyclooctan-dihydrobromid die intraspinale Reflexübertragung und können
als Heilmittel zur Behandlung gewisser neurologischer Erkrankungen, vor allem solcher,
die mit erhöhter Spastizität einhergehen, Verwendung finden. Die erhaltenen 1,5-Diazacyclooctane
sollen deshalb als Heilmittel, ferner als Desinfektionsmittel, beispielsweise in
Form ihrer quaternären Derivate mit langkettigen Kohlenwasserstoftresten oder als
Schädlingsbekämpfungsmittel sowie als Zwischenprodukte zu deren Herstellung verwendet
werden.
Die Erfindung wird in den nachfolgenden Beispielen erläutert. DieTemperaturen
sind in Celsiusgraden angegeben.
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Beispiel 1 2,24 g (0,02 Mol) 1,2-Trimethylen-pyrazolidin (Kp. 168
bis 169,5°) werden mit einem leichten Überschuß an Äthylbromid (Siedepunkt 380)
in 100 cm3 absolutem Aceton (über Calciumchlorid getrocknet) 3 Stunden unter Rückfluß
erhitzt. Man läßt über Nacht auf -10" abkühlen, dekantiert das Aceton vom gut kristallisierten,
farblosen l-Äthyl-l ,2-trimethylen-pyrazolidiniumbromid der Formel
ab, digeriert zweimal mit wenig absolutem Aceton und trocknet am Wasserstrahlvakuum.
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Zur Reduktion werden 4 g sortierte, blanke Aluminiumspäne nach Vogel
(Journ. Chem. Soc., 1927, S. 597) entfettet und amalgamiert. Man überschichtet das
aktivierte Aluminium mit 80 cm3 Äther, gibt das rohe l-Äthyl-1,2-trimethylen-pyrazolidiniumbromid
und anschließend unter Eiskühlung portionsweise 10 cm3 Wasser zu und läßt über Nacht
bei 0° stehen. Das Reaktionsgemisch wird mit festem Kaliumhydroxyd im Überschuß
versetzt und erschöpfend mit Äther extrahiert. Das so erhaltene, rohe l-Äthyl-1,5-diazacyclooctan
der Formel
löst man in 40 cm3 Isopropanol, kühlt in Eis-Kochsalz und versetzt diese Lösung
mit 3,7 cm3 48°/Oiger Bromwasserstoffsäure (gelöst in 10 cm3 Isopropanol). Es kristallisieren
4,3 g Dihydrobromid aus; F. 209 bis 211°; Ausbeute: 71 ovo. Durch Umkristallisieren
aus Äthylalkohol steigt der Schmelzpunkt auf 211 bis 213° (Zersetzung).
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Beispiel 2 Eine Lösung von 10,01 g (0,89 Mol) 1,2-Trimethylen pyrazolidin
in 200 cm3 absolutem Aceton wird unter Eiskühlung vorsichtig mit überschüssigem
Methylbromid (15 cm3) versetzt. Nachdem die Reaktionsmischung einige Zeit bei Zimmertemperatur
gestanden hat, kühlt man sie auf -12" ab und filtriert das gut kristallisierte,
hygroskopische l-Methyl-1,2-trimethylen-pyrazolidiniumbromid der Formel
rasch ab, wobei man kurz mit absolutem Aceton nachwäscht.
Nach dem
Trocknen am Wasserstrahlvakuum erhält man 16 g (87 0/o) farblose Kristalle; F. 264
bis 2670 Die Aluminiumamalgamreduktion wird wie bei Beispiel 1 durchgeführt. Das
bei der Aufarbeitung erhaltene rohe l-Methyl-1,5-diazacyclooctan der Formel
siedet bei gewöhnlichem Druck zwischen 175 und 176° und liefert aus Isopropanol
auf Zusatz von 480/0iger Bromwasserstoffsäure ein Dihydrobromid vom Schmelzpunkt
215 bis 217°, das sich aus Äthylalkohol umkristallisieren läßt. Die Ausbeute beträgt
670/o.
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Beispiel 3 2,24 g (0,02 Mol) 1,2-Trimethylen-pyrazolidin (Kp. 169
bis 171°) werden mit 2,78 g (0,02 Mol) Trimethylen-bromhydrin in 100 cm3 absolutem
Aceton 21/2 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Nach dem Abkühlen auf 10 wird das Lösungsmittel
abdekantiert und das gebildete l-(y-Hydroxypropyl) -1,2-trimethylen-pyrazolidiniumbromid
der Formel
dreimal mit je 20 cm3 absolutem Aceton digeriert; F. 92 bis 93°.
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Zur Reduktion werden 4 g Aluminiumspäne entfettet und aktiviert.
Man gibt zuerst das rohe, kristalline Bromid und dann portionenweise 10 cm3 Wasser
zu dem mit 80 cm3 Äther überdeckten Aluminium und läßt über Nacht bei 0° stehen.
Zur Isolierung der gebildeten Base versetzt man das Reaktionsgemisch unter Kühlung
mit festem Kaliumhydroxyd im Überschuß und extrahiert erschöpfend mit Äther. Man
erhält 2,85 g rohes l-(y-Hydroxypropyl)-1,5-diazacyclooctan der Formel
Dieses wird in 40 cm3 Isopropanol gelöst und unter Eis-Kochsalz-Kühlung mit 3,9
cm3 480/,der Bromwasserstoffsäure (gelöst in 10 cm3 Isopropanol) versetzt. Das zunächst
ölig ausfallende Dihydrobromid kristallisiert sogleich bei leichtem Kratzen. Man
filtriert ab und erhält nach dem Trocknen 4,96g Kristalle; F. 199 bis 201° (Zersetzung);
Ausbeute: 740/o. Durch Umkristallisieren steigt der Schmelzpunkt auf 203 bis 204".
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25 g 1-(y-Hydroxypropyl)-1,5-diazacyclooctan-dihydrobromid werden
mit 400 cm3 480/0der Bromwasserstoffsäure zum Sieden erhitzt. Nach Abdampfen von
200 cm3
wird die restliche Lösung noch 8 Stunden unter Rückfluß gekocht. Hierauf
wird im Vakuum (Badtemperatur bis 80°) zur Trockne eingedampft. Beim Anreiben mit
Aceton erhält man Kristalle. Nach Abnutschen und Trocknen ergeben sich 28,5 g 1
-(y-Brompropyl) -1 ,5-diazacyclooctandihydrobromid der Formel
F. 216 bis 218 (Zersetzung).
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Beispiel 4 10,68 g (0,095 Mol) 1,2-Trimethylen-pyrazolidin (Kp. 169
bis 1700) werden mit 20,41 g (0,095 Mol) y-Phenoxypropylbromid (Kp. 131 bis 134"/14mm)
in 500 cm3 absolutem Aceton unter Feuchtigkeitsausschluß 4 Stunden unter Rückfluß
erhitzt. Aus der angeimpften Lösung beginnt sich kurze Zeit nach dem Aufheizen kristallines
l-(y-Phenoxypropyl)-1 ,2-trimethylen-pyrazolidiniumbromid auszuscheiden. Die Reaktionslösung
wird über Nacht bei -12" gehalten, und nach dem Abdekantieren des Lösungsmittels
wird das farblose Reaktionsprodukt dreimal mit je 20 cm3 absolutem Aceton digeriert.
Die sehr hygroskopische Susbstanz wird anschließend im gewöhnlichen Vakuum und dann
im Hochvakuum zur Entfernung letzter Spuren von Aceton und Feuchtigkeit einige Stunden
bei 80" getrocknet.
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Ausbeute: 26,5 g (85 ovo) farbloses l-(y-Phenoxypropyl)-1,2-trimethylen-pyrazolidiniumbromid
der Formel
vom Schmelzpunkt 141 bis 142", das sich aus Methyläthylketon unter Zusatz von Isopropanol
umkristallisieren läßt.
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Zur Reduktion von 22 g dieser Verbindung werden 12,5 g blanke Aluminiumspäne
gereinigt und amalgamiert. Das aktivierte Aluminium wird mit 250 cm3 Äther überdeckt,
und nach Zugabe des quaternären Bromids wird in Eis gekühlt. Dann gibt man unter
zeitweiligem Umschütteln in kleinen Portionen 25 cm3 Wasser zu und läßt das Reaktionsgemisch
über Nacht in Eis stehen. Zur Extraktion der gebildeten Base versetzt man erst mit
20 cm3 50 °/Oiger Kalilauge und gibt dann festes Kaliumhydroxyd im Überschuß zu.
Durch viermaliges Extrahieren mit je etwa 200 cm3 Äther erhält man 15,5 g rohes
1 - (y - Phenoxypropyl) - 1,5 - diazacyclooctan der Formel
Dieses wird in etwa 100 cm3 Äthylalkohol gelöst und
unter Kühlung
mit Eis-Kochsalz mit einer Lösung von 14,6 cm3 48 0/0iger Bromwasserstoffsäure in
10 cm3 Athylalliohol versetzt. Man läßt in der Kälte auskristallisieren, filtriert
ab, trocknet im Vakuumexsikkator und erhält 23,4 g (850/0) Dihydrobromid als farblose
Platten (F. 205 bis 207°), die sich aus Äthylalkohol umkristallisieren lassen.
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2,22 g 1- ( - Phenoxypropyl) -1,5- diazacyclooctan - dihvdrobromid
werden im Bombenrohr mit 22 cm3 66 obiger Bromwasserstoffsäure 31/2 Stunden auf
1200 erhitzt.
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Nach Abkühlen und Eindampfen im Vakuum ergeben sich 2,20 g Kristalle.
Man löst sie in 1,5 cm3 48 0/0iger Bromwasserstoffsäute, versetzt die Lösung mit
20 cm3 Alkohol, setzt etwas Tierkohle zu und filtriert sofort durch Diatomeenerde.
Beim Abkühlen erfolgt Kristallisation, und man erhält 2,03 g 1-(y-Brompropyl)-1,5-diazacyclooctan-dihydrobromid
als farblose Kristalle, die mit der gemäß Beispiel 3 erhaltenen Verbindung identisch
sind.
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3,176 g 1 - (7-Brompropyl) -1 ,5-diazacyclooctan-dihydrobromid werden
in 2 1 einer 0,016 n-Natronlauge aufgelöst und 21/2 Stunden bei Zimmertemperatur
stehengelassen.
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Darauf neutralisiert man die Lösung durch Zusatz von 25 cm3 n-Bromwasserstoffsäure
(pH = 5) und dampft sie im Wasserstrahlvakuum bei 50 bis 60° zur Trockne ein.
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Man erhält 6,5 g eines farblosen, kristallinen Rückstandes.
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Dieser wird in 20 cm3 Wasser gelöst und mit überschüssigem, frisch
gefälltem Silberchlorid 21/2 Stunden geschüttelt. Man nutscht ab, verdampft das
Filtrat im Vakuum zur Trockne und extrahiert den kristallinen Abdampfrückstand dreimal
mit je 100 cm3 absolutem Alkohol. Die vereinigten Alkoholauszüge werden zur Trockne
eingedampft. Den Rückstand kristallisiert man einige Male aus Alkohol-Äther um und
erhält l-Trimethylen-1 ,5-diazacyclooctanoniumbromid der Formel
F. 170 bis 175t. Die Ausbeute beträgt 300/o.
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8g (0,02 Mol) 1 -(y-Brompropyl)-1 ,5-diazacyclooctandihydrobromid
werden portionsweise zu 110 g (1,5 Mol) wasserfreiem Diäthylamin zugesetzt und das
Reaktionsgemisch 10 Stunden unter Rückfluß gerührt. Überschüssiges Diäthylamin wird
hierauf abdestilliert, der Rückstand mit Kalilauge zersetzt, ausgeäthert, der Ätllerextralii
getrocknet und der Äther abgedampft. Der Rückstand wird bei einem Druck von 14 mm
Quecksilbersäule destilliert und ergibt l-(y-Diäthylaminopropyl)-1 ,5-diazacyclooctan
der Formel
als Hauptfraktion; Kp. 166 bis 169". Das in Isopropanol
gelöste Destillat liefert
nach Zusatz von Bromwasserstoffsäure 5 g 1 - (y-Diäthylaminopropyl) -1 ,5-diazacyclooctan-trihydrobromid;
F. 226 bis 228° (Zersetzung).
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8 g (0,02 Mol) l-(y-Brompropyl)-1,5-diazacyclooctandihydrobromid
werden portionsweise zu einer kochenden Lösung von 5 g Natrium in 150 cm3 absolutem
Äthvlalkohol zugesetzt und nach Beendigung der Zugabe noch 2 Stunden unter Rückfluß
gekocht. Die filtrierte Reaktionslösung wird angesäuert (Salzsäure) und im Vakuum
zur Trockne eingedampft. Der mit Kalilauge zersetzte Rückstand liefert einen Ätherextrakt,
dessen Destillation 1- (y-Äthoxypropyl) - 1,5 -diazacyclooctan der Formel
als Hauptfraktion gibt; Kp. 14 134 bis 136". Das in Isopropanol gelöste Destillat
liefert auf Zusatz von Bromwasserstoffsäure nach Umkristallisieren aus Äthylalkohol
6,4 g 1 - (y-Äthoxypropyl) -1,5 -diazacyclooctan-dihydrobromid; F. 204 bis 205°
(Zersetzung).
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Beispiel 5 8,85 g (0,027 Mol) l-(y-Phenoxypropyl)-1,2-trimethylenpyrazolidiniumbromid
werden mit 1,62 g Lithiumaluminiumhydrid in 80 cm3 absolutem Tetrahydrofuran 24
Stunden unter Rückfluß gekocht. Nach dem Abkühlen in Eis wird das überschüssige
Lithiumaluminiumhydrid durch Zugabe von feuchtem Äther zersetzt und das Reaktionsgemisch
mit festem Kaliumhydroxyd im Überschuß versetzt. Erschöpfende Extraktion mit Äther
liefert 6,2 g farblose Rohbase, die in 80 cm3 Äthylalkohol gelöst und nach dem Abkühlen
in Eis-Kochsalz mit 6 cm3 48 0/0iger Bromwasserstoffsäure (gelöst in 10 cm3 Äthylalkohol)
versetzt wird. Es kristallisieren beim Abkühlen auf -12" 1,2 g 1-(y-Phenoxypropyl)-1,5-diazacyclooctan-dihydrobromid
aus, das nach Schmelzpunkt und Mischschmelzpunkt mit dem im Beispiel 4 erhaltenen
Produkt identisch ist.
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Beispiel 6 11,2 g (0,1 Mol) 1 ,2-Trimethylen-pyrazolidin werden in
100 cm3 absolutem Aceton gelöst und nach Zugabe von 12,5 g (0,1 Mol) Äthylenbromhydrin
3 Stunden unter Rückfluß gekocht. Man läßt die Reaktionslösung über Nacht im Eisschrank
stehen, wobei das gebildete 1 - (p - Hydroxyäthyl) - 1,2 - trimethylen - pyrazolidiniumbromid
der Formel
auskristallisiert. Das Lösungsmittel wird nun vom kristallinen Rückstand abgegossen
und durch 100 cm3 absolutem Äther ersetzt. Dann gibt man 6,5 g aktivierte
Aluminiumspäne
zusammen mit 75 cm3 Äther zu. Unter Schütteln und Eiskühlung werden 25 cm3 Wasser
zugetropft und 1Stunden bei 0° stehengelassen.
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Danach setzt man unter Kühlung Ätzkali zu, bis die wäßrige Schicht
ein dicker Brei ist, und extrahiert erschöpfend mit Äther. Der Ätherextrakt wird
getrocknet, der Äther abgedampft und der Rückstand, ein gelbes Öl, im Vakuum destilliert.
Man erhält so 10,4 g (66 0/o) 1 - (p-Hydroxyäthyl) -1,5 -diazacyclooctan (F. 137
bis 139°/14 mm) der Formel
Die erhaltene freie Base wird in Isopropanol gelöst und durch Zusatz von 48 °/Oiger
Bromwasserstoffsäure in das Dihydrobromid übergeführt. Man erhält so das l-(BHydroxyäthyl)
-1, 5-diazacyclooctan-dihydrobromid in Form eines Monohydrates; F. 138 bis 140".
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Beispiel 7 5,6 g (0,05 Mol) 1,2-Trimethylen-pyrazolidin werden in
100 cm3 absolutem Aceton mit 12,5 g (0,05 Mol) LauryIbromid versetzt und 8 Stunden
unter Rückfluß gekocht. Man läßt über Nacht im Eisschrank stehen, wobei das gebildete
1 -Lauryl-1 ,2-trimethylen-pyrazolidiniumbromid der Formel
auskristallisiert. Das Aceton wird vom kristallinen Rückstand abgegossen und durch
50 cm3 absolutem Äther ersetzt.
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Die Reduktion mit aktiviertem Aluminium und die Aufarbeitung erfolgen
analog Beispiel 6. Nach Umkristallisieren aus Alkohol erhält man 11 g 1-Lauryl-1,5-diazacyclooctan-dihydrobromid
der Formel
F. 226 bis 228° (Zersetzung).
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Beispiel 8 5,6 g (0,05 Mol) 1,2-Trimethylen-pyrazolidin werden in
50 cm3 absolutem Aceton mit 6,5 g (0,06 Mol) Tetramethylenchlorhydrin 5 Stunden
unter Rückfluß gekocht.
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Beim Stehenlassen bei - 10 erhält man das 1-(4'-Hydroxy-
butyl) - 1,2
- trimethylen -p.yrazolidiniumchlorid der Formel
als einen gelben, nicht kristallisierenden Sirup. Die Reduktion mit aktiviertem
Aluminium und die Aufarbeitung erfolgen gemäß Beispiel 6. Man erhält 9 g (52 0/o
Ausbeute) 1 - (4' - Hydroxybutyl) -1,5- -diazacyclooctan-dihydrobromid der Formel
F. 166 bis 168".