DE110287C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Durch die Patentschrift 72520 ist eine Insektenfalle bekannt geworden, welche aus Boden und Decke besteht und dazwischen labyrinthartige Gänge aufweist, in welchen sich die Thiere, angelockt durch einen Köder, verkriechen sollen. Diese Falle zeigt an allen vier Seiten Eintrittsöffnungen für die Thiere, und die Decke wird vom Boden beim Oeffnen der Falle abgenommen. Aufserdem wird bei derselben ein Köder verwendet. Wenn man dieselbe von ihrem Aufstellungsplatz entfernt, so kann man sehr leicht infolge Erschütterungen durch die in der unteren Seite beündlichen Oeffnungen Thiere verlieren und dieselben auf dem Wege verstreuen. Aufserdem ist das Entleeren der Falle ein umständliches.

Diese Mängel soll die vorliegende Falle beseitigen. Dieselbe besteht aus einer aufklappbaren Mappe mit durch einen durchgehenden Streifen aus biegsamem Material verbundenen Deckeln. Sie weist nur an drei Seiten Eingänge für die Thiere auf und wird durch Bänder verschlossen. Die vorliegende Falle kann mit dem Rücken nach unten transportirt werden, wodurch das Verstreuen der Thiere verhindert wird. Am Entleerungsorte kann man dieselben abschütteln, so dafs sie in den Mappenrücken niederfallen ; von hier aus können sie sehr bequem ausgeschüttet werden. Ein Köder ist bei der vorliegenden Falle nicht erforderlich.

Die Mappendeckel α b sind durch einen biegsamen Streifen mit einander verbunden. Auf der Mitte der Innenseite des Deckels b ist in der Längsrichtung eine Leiste c befestigt, von welcher nach beiden Seiten Leisten d sich abzweigen. Am Rande des Deckels b sind kurze Leisten e vorgesehen, zwischen welchen die Eintrittsöffnungen für die Thiere verbleiben; wie aus der Zeichnung ersichtlich, sind derartige Eintrittsöffnungen nur an drei Seiten der Falle vorhanden. Die Deckel α und b werden mittelst Bindebänder verbunden.

Die vorliegende Insektenfalle ist hauptsächlich zum Fangen von Russen, Schwaben und dergl. bestimmt. Dieselbe wird in der Nähe des Ofens, in Backstuben in der Nähe des Backofens, d. h. an solchen Plätzen untergebracht, welche die zu fangenden Insekten besonders lieben. Sie werden am besten in schräger Lage, d. h. mit dem vorderen Ende auf dem Boden aufliegend aufgestellt. Nach einigen Tagen kann dieselbe dann entleert werden. Zu diesem Zwecke erfafst man sie an dem vorderen Ende, so dafs der Rücken der Mappe nach unten zeigt, und bringt sie ins Freie. Daselbst werden die Verbindungsbänder gelöst, und die Mappe wird etwas geöffnet. Hierauf kann man die Thiere in den Mappenrücken abklopfen und sie bequem aus demselben ausschütten.

Claims (1)

1. Pa tent-Anspruch:

   ■Insektenfalle mit Gängen zum Hineinkriechen der Thiere, dadurch gekennzeichnet, dafs die die Gänge tragenden Platten (ab) mappenartig mit einander verbunden sind, so dafs eine geschlossene Seite der Falle entsteht, zum Zweck, das Verstreuen der Thiere beim Tragen der Falle zu verhindern und die Entleerung der Falle zu erleichtern.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.