DE1102125B - Verfahren zur Herstellung von Borsaeureestern niederer primaerer oder sekundaerer aliphatischer Alkohole - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Borsaeureestern niederer primaerer oder sekundaerer aliphatischer Alkohole

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DE1102125B
DE1102125B DEA27478A DEA0027478A DE1102125B DE 1102125 B DE1102125 B DE 1102125B DE A27478 A DEA27478 A DE A27478A DE A0027478 A DEA0027478 A DE A0027478A DE 1102125 B DE1102125 B DE 1102125B
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boric acid
azeotrope
alcohol
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boron trioxide
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American Potash and Chemical Corp
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F5/00Compounds containing elements of Groups 3 or 13 of the Periodic Table
    • C07F5/02Boron compounds
    • C07F5/04Esters of boric acids

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Borsäureestern niederer primärer oder sekundärer aliphatischer Alkohole Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Borsäureestern niederer primärer oder sekundärer aliphatischer Alkohole durch Umsetzen von Bortrioxyd, Metaborsäure oder Mesoborsäure mit einem entsprechenden Alkohol.
  • Schlesinger und Mitarbeiter (JACS, 75 [1953], S. 213) haben die Reaktion 3 CH30H+B203 > (CH30)3B+H3BO3 untersucht. Das Destillat aus der stöchiometrischen Umsetzung enthielt 79,7 °/o Borat bei einer Gesamtausbeute von 71,6e/0. Wenn 4 Mol Methanol benutzt wurden (3 Mol zur Veresterung, 1 Mol für das Azeotrop), enthielt das Destillat 75,ovo Borat, und die Gesamtausbeute betrug 99,4o. Die Verfasser schlossen daraus, daß die Umsetzung unwirksam war, da nur die Hälfte des Bors ausgenutzt wurde. Das von ihnen gewählte Verfahren bestand in der direkten Umsetzung von Borsäure und Methanol und der Gewinnung des Azeotrops mit nachfolgender Behandlung mit Lithiumchlorid zur Abtrennung von Methylborat von 99,60/oiger Reinheit. Einzelheiten über Versuche mit anderen Salzen und mit niedriger siedenden Azeotropen sind in der gleichen Veröffentlichung an gegeben. Es erscheint klar, daß die Bildung des Methylborat-Methanol-Azeotrops eine beträchtliche Begrenzung bei jeglichem Verfahren bedeutet, hei welchem Methylborat in Gegenwart von Methanol gebildet wird.
  • Die Herstellung von Methylhorat durch Umsetzung von 3 Teilen Methanol mit 2 Teilen Bortrioxyd ist bekannt. Es werden dabei 1 Teil Borsäureester und 3 Teile Metaborsäure verhalten. Eine Auflösung des sich bei der Bildung von Methylborat ergebenden Azeotrops ist bei dem bekannten Verfahren nicht vorgesehen.
  • Es ist ferner ein Verfahren zur Herstellung von Methylborat bekannt, bei welchem nach der Erhitzung von Methylalkohol und Borsäure eine fraktionierte Destillation der Mischung unterhalb der Temperatur vorgesehen ist, bei welcher eine wesentliche Menge des Wassers entfernt wird, so daß eine wasserfreie Azeo tropfraktion erhalten wird. Dieses Azeotrop wird in bekannter Weise mit kalter konzentrierter Schwefelsäure aufgelöst.
  • Schließlich ist es bekannt, Bortriffuorid und eine alkoholische Lösung eines Alkalialkoxyds umzusetzen, um einen Borsäurealkylester neben Alkalifluorid und Alkyläther zu erhalten. Auch bei diesem Verfahren ist keineAuflösung eines Alkohol-Borsäureester-Azeotrops vorgesehen.
  • Die Erfindung bezweckt die Schaffung eines neuen und wirtschaftlichen Verfahrens zur Herstellung von Borsäureestern niederer primärer oder sekundärer ali- phatischer Alkohole, bei welchem Bortrioxyd, Metaborsäure cder Mesoborsäure mit einem entsprechenden Alkohol umgesetzt werden.
  • Gemäß der Erfindung wird ein Alkohol-Borsäureester-Azeotrop als Alkoholkomponente verwendet. Gemäß einerAusführungsform der Erfindung kann neben dem Borsäureester noch Borsäure in Form einer festen Phase gewonnen werden. Bei der Ausführung der Erfindung kann ein Alkohol-Borsäureester-Azeotrop verwendet werden, das durch Umesterung der gewonnenen Borsäure oder von Bortrioxid mit einem primären oder sekundären Alkylalkohol mit einem Sohlenstoffatom erhalten wurde.
  • Die Erfindung gründet sich auf der Erkenntnis, daß unabhängig von dem angewendeten Herstellungsverfahren ein Alkohol-Borsäureester-Azeotrop mit einem Alkohol mit weniger als 3 Kohlenstoffatomen bei Umsetzung mit Bortrioxyd, Metaborsäure oder Mesoborsäure mit Erfolg aufgelöst werden und zur Herstellung von Borsäureestern bzw. Borsäure dienen kann.
  • Bortrioxyd führt kein Wasser in das Verfahren ein.
  • Bortrioxyd hat ein maximales Wasserbindevermögen im Vergleich zu Metaborsäure und Mesoborsäure. Der in dem Azeotrop enthaltene Borsäureester wird freigesetzt, und es wird zusätzlicher Borsäureester von dem freigesetzten Alkohol gebildet. Zusätzlich wird eine Borsäure gebildet, die danach als solche mit weiterem Alkohol umgesetzt oder sonst in einem Ofen zu Bortrioxyd umgewandelt werden kann. Bei kontinuierlicher Arbeitsweise sind daher die einzigen Materialien, welche zuzuführen sind, z.B. Bortrioxyd und Alkohol, und die einzigen Materialien, die entfernt werden, sind Wasser und Borsäureester. Das Verfahren kann als ein solches betrachtet werden, bei welchem Bortrioxyd, Metaborsäure oder Mesoborsäure und Alkohol zu einer Masse des Azeotrops in einer Stufe des Verfahrens zugegeben werden und bei welchem aus der Masse eine Borsäure und Borsäureester in einer anderen Stufe des Verfahrens entfernt werden.
  • In Abhängigkeit von der Temperatur, der Lösungszusammensetzung, der Ausgangsreagenzien und der verwendeten Anteile kann die Borsäure, die aus dem Verfahren abgetrennt wird, Metaborsäure (B2 C H20), Mesoborsäure (B203-2H20) oder Orthoborsäure (B203-3 H20) in fester stabiler Phase sein. Die Orthoborsäure ist offensichtlich am wirksamsten zur Entfernung von Wasser, und es wird eine Arbeitsweise bevorzugt, bei welcher Orthoborsäure als stabile feste Phase entfernt wird. Auch die Benutzung von überschüssigem B ortrioxyd und die Kristallisation von entweder Meso- oder Metaborsäure ergibt im allgemeinen eine Lösung, in der B,Os beträchtlich gelöst ist, das nur zusammen mit einer annähernd gleichen Menge von nicht wiedergewonnenem Ester gewonnen und als Destillationsblasenrückstand wieder in den Prozeß zurückgeführt werden kann. Der B203-Alkohol-Gehalt entspricht offensichtlich einem äquivalenten 112 0-Partialdruck für das System, welches seinerseits die stabile feste Phase bestimmt, wobei beide wahrscheinlich entsprechende 112 O-Partialdrücke haben.
  • Als Alkohole kommen insbesondere Methylalkohol und Äthylalkohol in Frage.
  • In der Zeichnung ist ein Fließschema angegeben, welches eine Arbeitsweise veranschaulicht, die das Verfahren gemäß der Erfindung einschließt.
  • Die Arbeitsweise wird an Hand der Zeichnung nachstehend in Anwendung auf die Herstellung von Methylborat beschrieben.
  • Es ist ein Reaktionsgefäß 6 vorgesehen, dem Metaborsäure, Mesoborsäure oder Bortrioxyd durch eine Leitung 7 zugeführt wird, während ein methylalkoholhaltiges Material, wie z. B. Methanol oder ein Methylalkohol-Methylester-Azeotrop oder ein Gemisch von diesen durch eine Leitung 8 zugeführt wird. Der Ausfluß aus dem Reaktionsgefäß 6 wird durch eine Leitung 9 abgezogen und in einem Kühler (nicht dargestellt) gekühlt, und die vorhandene feste Borsäure wird auf einem Filter 11 entfernt. Der feste Kuchen auf dem Filter kann mit Methylalkohol gewaschen werden, der z. B. durch eine Leitung 12 zugeführt und durch eine Leitung 13 abgeführt und in das Reaktionsgefäß 6 durch eine Leitung 18 zurückgeführt wird. Der feste Kuchen wird von dem Filter 11 entfernt und über eine Leitung 14 zu einem Trockner 16 geführt, aus welchem Borsäure z. B. durch eine Leitung 17 abgesondert wird, während der Methylalkoholdampf entfernt und über die Leitung 18 in das Reaktionsgefäß 6 zurückgeführt wird. Die Borsäure kann in -einem geeigneten Ofen in Bortrioxyd umgewandelt werden, oder sie kann mit zusätzlichem Methanol umgesetzt werden, um zusätzliches Azeotrop und Wasser zu bilden, wobei das Azeotrop in ähnlicher Weise mit einem borhaltigen Material, das Wasser aufzunehmen vermag, behandelt wird.
  • -Das Filtrat wird durch eine Leitung 21 abgezogen, erhitzt und zu einer Abstreifsäule 22 geführt. Die Abstreifsäule22 dient dazu, das sich leicht verflüchtigende Material von dem verhältnismäßig hochsiedenden Material abzutrennen. Das relativ flüchtige Material ist hauptsächlich ein Azeotrop; die Zusammensetzung hängt von der Wirksamkeit der Säule und dem verwendeten Druck ab. Das relativ flüchtige Material wird oben durch eine Leitung 23 abgezogen und in die Zufuhrleitung 8 zurückgeführt. Die relativ hochsiedenden Materialien, welche im allgemeinen den Ester umfassen, werden durch eine Leitung 24 in eine Destillierblase 26 entfernt, die dazu dient, den Ester abzutrennen, der durch eine Leitung 27 entfernt wird, während anderes Material, das im allgemeinen als Blasenrückstand bezeichnet wird, und Trimethoxyboroxin - (C H3 0) 8B B2 03 - enthalten kann, durch eine Leitung 28 in die Zufuhrleitung 8 zurückgeführt wird. Die Zusammensetzung des Rücklaufs und des Blasenrückstandes hängt von der Wirksamkeit der Apparatur und dem verwendeten Druck ab.
  • Bei einem kontinuierlichen Arbeitsvorgang bei welchem stetige Zustandsbedingungen hergestellt werden, ist die Zusammensetzung jedes dieser Stoffe im wesentlichen konstant und gleichförmig.
  • Die praktische Ausführung einer das Verfahren gemäß der Erfindung einschließenden Arbeitsweise wird an Hand der nachstehenden Beispiele näher erläutert.
  • Beispiel 1 Methanol in der erforderlichen Menge wurde in eine mit drei Hälsen versehene 5-l-Flasche eingewogen, die mit einem wirksamen, durch Leitungswasser gekühlten Rückflußkondensator, einem Heizmantel, einem Thermometer und einem motorgetriebenen Rührer ausgestattet war. Zur Vermeidung von Feuchtigkeitsaufnahme während der Reaktion war das obere Ende des Kondensators mit einem Trockenrohr versehen, das mit wasserfreiem Ca 504 gefüllt war. Das Methanol wurde zuerst auf etwa annähernd 500 C unter Rühren erhitzt, und es wurde dann mit dem B203-Zusatz begonnen und mit einer geregelten Geschwindigkeit aufrechterhalten, um die Reaktionstemperatur gerade unter der Rückflußtemperatur zu halten. Dies machte es nötig, den Heizmantel während des B203-Zusatzes durch ein Kühlbad zu ersetzen. Bei allen Versuchen wurde das erforderliche B203 innerhalb einer Zeitdauer von 1/2 Stunde zugegeben.
  • Nach dem B203-Zusatz wurde das Kühlbad durch den Heizmantel ersetzt, und es wurde die Suspension während einer Zeitdauer von 1/2 Stunde auf eine stetige Rückflußtemperatur erhitzt. Die Suspension wurde darauf mit einem Eiswasserbad rasch auf unter 150 C abgekühlt (gewöhnlich innerhalb einer Zeitdauer von 1/2 Stunde), und es wurde mit einer Stopfenpipette eine Probe des gekühlten Filtrats zur Analyse auf Bor genommen. Die Borsäurefeststoffe wurden auf Buchner-Trichtern unter Vakuum gefiltert.
  • Die erhaltenen klaren Filtrate wurden zur weiteren Behandlung aufbewahrt. Die Feststoffe wurden einer Petroläther-Verdrängungswäsche unterworfen und luftgetrocknet; die Waschflüssigkeiten wurden verworfen. Die luftgetrockneten Feststoffe wurden auf den Gehalt an Bor analysiert.
  • Die folgende Tabelle gibt die Werte wieder, die während der Herstellung der Methylesterlösungen unter Benutzung von absolutem Methanol und Bortrioxyd als Rohmaterialien erhalten wurden.
  • Tabelle I
    Versuch Nr.
    MS-5 MS-8 MS-9
    CH3OH ......................................... 2500 g 2500 g 2500 g
    B2O3 .......................................... 2083 g 1830 g 1830 g
    Überschuß an B2O3 über theoretischer Menge* ... 15% 0% 0%
    Anfängliche Rückflußtemperatur ................ - 63° C 63° C
    Endgültige Rückflußtemperatur ................. 76° C 71° C 71° C
    Temperatur der gekühlten Suspension ........... 3° C 3° C 2° C
    Gekühlte Suspension ........................... 4569 g 4315 g 4317 g
    Luftgetrocknete Feststoffe .................... 1686 g 1643 g 1642 g
    Borgehalt ..................................... 16,93% 16,98% 17,01%
    Filtrat ....................................... 2214 g 2004 g 2031 g
    Borgehalt ..................................... 12,38% 10,74% 10,87%
    Bezogen auf äquivalente Mengen entsprechend der Gleichung: 3CH3OH + B2O3 # H3BO3 + (CH3O)3B Die einzelnen Filtrate und Zusammensetzungen wurden bei Atmosphärendruck destilliert. Es wurden Destillationssäulen von etwa 75 cm Länge, die mit rostfreien Stahlfüllkörpern gefüllt und mit für Totalrückfluß und veränderbare Entnahme eingerichteten Whitmore-Lux-Destillationsköpfen ausgestattet waren, zum Abdestillieren der Alkoholesterproben benutzt. Die gesammelten Destillate und Rückstände wurden zur weiteren Behandlung beiseite gesetzt.
  • Die nachstehende Tabelle faßt die Werte zusammen, die während der Destillation der verschiedenen Mengen von Methylesterlösung erhalten wurden: Tabelle II
    Versuch-Nr.
    MS-5 MS-8 MS-9
    Gewicht des destillierten Filtrats ............ 2209 g 1998 g 2031 g
    Gewicht des Destillats ........................ 1388 g 1659 g 1730 g
    B im Destillat ................................ 8,89% 9,07% 9,07%
    Kopftemperatur ................................ 55 bis 67° C 56 bis 67° C 55 bis 64° C
    Gefäßtemperatur ............................... 75 bis 145° C 67 bis 145° C 70 bis 149° C
    Gewicht des Rückstandes (durch Diff.) ......... 821 g 339 g 301 g
    B im Rückstand (berechnet) .................... 18,28% 18,91% 21,02%
    Die folgenden Zusammensetzungen der Rückstände, Destillate und Filtrate wurden aus analytischen Werten und Materialgleichgewichtswerten berechnet.
  • Tabelle III Berechnete Zusammensetzungen der Verfahrensflüssigkeiten Versuch Nr.
  • MS-5 MS-8 MS-9 Rückstand B2O3 .............. 38,1% 41,1% 51,3% (CH3O)3B .......... 61,9% 58,9% 48,7% Destillat CH3OH ............. 14,6% 12,9% 12,9% (CH3O)3B .......... 85,4% 87,1% 87,1% Filtrat CH3OH » 9,20h 10,7°/o 11,00/0 (CH3O)3B .......... 76,6% 82,3% 81,4% B2O3 .............. 14,2% 7,0% 7,6% Ein Anteil des Destillates aus dem Versuch MS-9 mit einem Gehalt von 87,10/0 Methylester wurde fraktioniert, um das Azeotrop zu erzeugen und Ester zu bilden, wobei die erhaltenen Ergebnisse in der nachstehenden Tabelle angegeben sind.
  • Tabelle IV Gewicht der destillierten Lösung ..................... 1263 g (CH3O)3B ................... 87,1% Gewicht der Azeotropfraktion 630 g Kopftemperatur ............. 54,5 bis 58° C Druck ...................... Atm.
  • (CH3O)3B ................... 74,5% Gewicht der Esterfraktion .. 633 g Kopftemperatur ............. 67,5 bis 69° C Druck ...................... Atm.
  • (CH3O)3B ................... 99,8% Methanol-Methylester-Azeotrop, das durch Fraktionierung von ähnlichen Destillaten erzeugt wurde, wurde zusammen mit dem Blasenrückstand der verschiedenen Versuche beiseite gesetzt, um später für die Gewinnung und Erzeugung von weiteren Mengen von reinem Ester vereinigt zu werden.
  • Beispiel 2 Das Verfahren kann diskontinuierlich oder kontinuierlich durchgeführt werden. Da die einzelnen Stufen der Umsetzung des Methanols und des Bortrioxyds, der Abtrennung der Borsäure und der Trennung und-Gewinnung des Methylesters aus dem in den Kreislauf zurückgeführten Azeotrop und den Blasenrückständen als »Eine-Stufe-zu-einer-Zeit« ausgeführt werden können, kann man annehmen, daß das Verfahren ein cyclisches ist, und die Erfindung kann praktisch gewünschtenfalls so ausgeführt werden, daß die verschie- denen Stufen einander folgen, statt daß sie gleichzeitig ausgeführt werden. -In der nachstehenden Tabelle sind die Ergebnisse angegeben, die bei Ausführungen des Verfahrens mit insgesamt sieben Zyklen erhalten worden sind, wobei die einzelnen Werte in Gewichtseinheiten (Kilogramm bzw. englischen Pfund) angegeben sind.
  • Tabelle V
    Zyklus
    (1) ß (2) 1 (3) 1 (4) 1 (5) 1 (6) 1 (7)
    Rohmaterialien
    B2O3 ................................... 1408 997 906 886 881 881 881
    CH3OH .................................. 1924 1375 1253 1226 1220 1220 1220
    Zurückgeführte Materialien
    B2O3 ............................... 134,4 164,3 171,0 172,4 172,4 172,4
    ein # CH3OH ........................ 170,7 208,6 217,1 218,9 218,9 218,9
    (CH3O)3B ........................... 654,3 799,9 832,1 839,4 839,4 839,4
    B2O3 ............................... 134,4 164,3 171,0 172,4 172,8 172,8 172,8
    aus # CH3OH ........................ 170,7 208,6 217,1 218,9 219,4 219,4 219,4
    (CH3O)3B ........................... 654,3 799,9 832,1 839,4 840,9 840,9 840,9
    Nasse Feststoffe ................... 1769 1421 1344 1327 1325 1323 1323
    Methylesterprodukt ......................... 603,8 737,9 767,8 774,3 775,9 775,9 775,9
    Filtrat ...................................... 1563 1911 1988 2005 2009 2009 2009
    Im vorstehenden umfaßte die Gesamtzufuhr an Rohmaterialien 6840 kg Bortrioxyd und 9439 kg Methanol. Als Produkt wurden 5212 kg 100%iges Methylester erhalten, während 877 kg eines Azeotrops mit einem Gehalt von 75% Methylester zusammen mit einem Rückstand von 356 kg zurückblieben, der aus 48,6% B2O3 und 51,4% Methylester zusammengesetzt war. Das Gesamtnettogewicht der gewonnenen Feststoffe betrug 9830kg bei 28,5% mitgenommener Flüssigkeit.
  • Während im vorstehenden nur ein Methanol-Methylester-Azeotrop, das aus der Umsetzung von Methylalkohol und Bortrioxyd stammte, behandelt wurde, ist es ersichtlich, daß das Azeotrop auch aus der Reaktion von anderen Stoffen mit Methanol hergeleitet werden kann, z. B. von Borsäure als solcher oder von Borsäure, die durch Zusatz von Methanol und Schwefelsäure zu Borax erzeugt ist, wie dies in dem eingangs zitierten Artikel von Schlesinger aufgezeigt ist.
  • Das Azeotrop, das nach einer der hier beschriebenen Verfahrensweisen erzeugt ist, kann in den Prozeß als Quelle von Alkoholrohmaterial zusammen mit zugesetztem B2 O3 und im Kreislauf zurückgeführten Azeotrop und Destilliergefäßrückstand eingeführt werden.
  • Wenn die Gesamtheit oder der Hauptteil des Alkoholrohmaterials dem Prozeß in Form einer 70- bis 750/oigen Methylester-Methylalkohol-Lösung zugesetzt wird, kann der Prozeß als ein Verfahren zum Abtrennen und Gewinnen des reinen Esters aus dem Azeotrop angesehen werden. Eine solche Arbeitsweise kann kontinuierlich erfolgen, und in diesem Fall werden die Esterlösung, der in den Kreislauf zurückgeführte Ester und der Gefäß rückstand in der Zusammensetzung praktisch konstant. Wenn man von einer mittleren Esterlösung ausgeht, umfaßt somit das Verfahren das Destillieren der Lösung, um eine ungefähr 750/oige Methylester-Azeotrop-Fraktion, 50 bis 500h B2O3-Methylester-Gefäßrückstand und eine reine Methylesterfraktion als Produkt zu erhalten. Diese Arbeitsweise wurde genau bei einem früheren Beispiel (MS-9) mit vergleichbaren Ergebnissen befolgt. Das vollständige Verfahren umfaßt ferner die Zurückführung des Azeotrops und der Gefäß rückstände in den Kreislauf und die Umsetzung mit zusätzlichem Azeotrop und B2O3-Rohmaterialien zur Erzeugung weiterer -Esterlösung und zur Vervollständigung des Kreislaufes. Um diese Endstufe des Verfahrens und somit den vollständigen Kreislauf zu veranschaulichen, wurden Rückführmengen von Azeotrop und Gefäßrückständen mit zusätzlichem Azeotrop und B2Q3 in dem richtigen Verhältnis zur Erzeugung eines Äquivalentes von 2000 g einer Ausgangsesterlösung von mittlerer Zusammensetzung vereinigt, bezogen auf 75 0/o Methylesterazeotrop und einen zurückgeführten 50 bis 5010/0 B2O3-Methylester-Gefäßrückstand; die Materialausgleichmengen, welche in die Reaktionsstufe eingehen, sind in der nachstehenden Tabelle angegeben. Tabelle VI
    Materialausgleichmengen in g
    Reaktionsstufe
    B2O3 (CH3O)3B CH3OH Total
    Azeotroprückführung ................ 690 230 920
    Azeotropzufuhr ..................... 602 201 803
    B2O3-Zufuhr ........................ 145 145
    Gefäßrückstandzurückführung ........ 150 150 300
    Insgesamt .......................... 295 1442 431 2168
    Bei der Ausführung der Reaktion wurden das Azeotrop und die Gefäß rückstände gemischt und auf 500 C in einer mit drei Hälsen versehenen 5-1-Flasche erhitzt, die mit einem Rückflußkondensator, einem motorangetriebenen, abgedichteten Rührwerk und einem Thermometer ausgestattet war. Das Bortrioxyd wurde mit geregelter Geschwindigkeit der erhitzten Lösung zugesetzt, während die Temperatur unter dem Siedepunkt gehalten wurde. Nach Beendigung des B2 O3-Zusatzes wurde die Mischung während einer kurzen Zeitdauer auf Rückflußtemperatur (680 C) erhitzt und dann gekühlt und mit H3BO3-Kristallen geimpft. Die sich ergebende gekühlte Suspension (10° C) wurde unter Vakuum filtriert, und das Filtrat wurde untersucht und destilliert, wobei die in der nachstehenden Tabelle angegebenen Ergebnisse erzielt wurden.
  • Tabelle VII Gesamtgewicht der Suspension .... 2171 g Filtratgewicht ........... 1900 g B im Filtrat .............. 10,92% Gewicht der trockenen Feststoffe .................... 154 g Gewicht des destillierten Filtrats .................. 1896 g Gesamtgewicht desDestillats 1552.5 g Kopftemperatur .......... 54,5 bis 68,50 C Gefäßtemperatur ......... 60 bis 1520 C Druck ...................... Atm.
  • Methylester im Destillat ... 85,87% Gewicht des Destillierblasenrückstandes ................ 343,5 g B im Rückstand (berechnet) 19.840/0 Aus diesen Werten können die Zusammensetzung des Filtrats und nachfolgend die Esterausbeute, bezogen auf die Materialausgleichmengen für die Rückführung von Azeotrop und Destillierblasenrückstand, berechnet werden, wie dies in der nachfolgenden Tabelle angegeben ist.
  • Tabelle VIII
    Gewicht
    %
    in g
    Filtrat:
    (CH3O)3B .................. 80,13 1523
    CH3OCH .................... 11,60 220
    B2O3 ...................... 8,27 157
    Total ..................... 1900
    Rückführazeotrop:
    (CH3O)3B .................. 75 660
    CH3OH ..................... 25 220
    Total ..................... 880
    Rückführ-Blasenrückstände:
    (CH3O)3B .................. 50 157
    B2O3....................... 50 157
    Total ..................... 314
    Methylesterprodukt:
    (CH3O)3B .................. 100 706
    Zur Veranschaulichung der Brauchbarkeit von Bortrioxyd zum erfolgreichen Wiederlösen eines Isopropylalkohol-Isopropylester - Azeotrops wurde eine Mischung, die sich bei der Herstellung von Isopropylester aus Isopropylalkohol und Bortrioxyd ergab und 485,2 g Isopropylester, 780,8 g Isopropylalkohol und 97 g B2O3 enthielt, in eine 3-1-Flasche mit drei Hälsen gebracht, die mit einem Rückflußkondensator, einem Thermometer, einem Rührwerk und einem Heizmantel ausgestattet war. Feuchtigkeit wurde mittels Calciumsulfat-Trockenrohren ausgeschlossen. 204,6 g zusätzliches Bortrioxyd wurden in Teilmengen der Alkohol-Azeotrop-Mischung zugegeben, wobei eine feste Suspension von Borsäure erzeugt und die Temperatur auf die Rückflußtemperatur, 990 C, nach endgültigem Zusatz erhöht wurde. Die Temperatur wurde 1/2 Stunde lang auf Rückflußtemperatur gehalten und dann herabgesetzt, indem der Heizmantel durch ein Eisbad ersetzt wurde. Proben des Filtrates wurden bei 34, 21 und 80 C genommen. Die Gesamtkühlzeit betrug 3 Stunden. Die bei 8° C erhaltene Suspension wurde unter Benutzung eines Buchner-Trichters filtriert und das Filtrat destilliert. Die Feststoffe wurden mit Petroläther gewaschen und luftgetrocknet. Das Gewicht der gewaschenen und luftgetrockneten Feststoffe betrug 232 g entsprechend einer Ausbeute von 142%, bezogen auf die Menge des zugesetzten B2O3. Die zusätzliche Esterausbeute wurde natürlich aus der Freigabe von Ester in dem Azeotrop erhalten.
  • In ähnlicher Weise wurde ein Äthyl alkohol-Äthylester-Azeotrop, das sich aus der direkten Umsetzung von Bortrioxyd und Äthanol ergab, mit Bortrioxyd bei 90° C behandelt, bis die gesamten vorhandenen Feststoffe gelöst waren. Im besonderen wurde eine Mischung, die 1599 g Äthylester und 1618 g Äthylalkohol enthielt, mit 815,3 g Bortrioxyd behandelt. Die Mischung wurde auf 900 C erhitzt, worauf sämtliche Feststoffe sich lösten. Die Mischung wurde dann auf 600 C gekühlt, mit Orthoborsäurekristallen geimpft, 3 Stunden gerührt, dann auf 50 C gekühlt und untersucht.
  • Die Feststoffe wurden abfiltriert und luftgetrocknet, und das Filtrat wurde destilliert, wobei 2638 g des Äthylesters erhalten wurden, was eine Ausbeute von 2100/0, bezogen auf das zugesetzte B2O3, darstellt.
  • In ähnlicher Weise wurden unter Anwendung der stöchiometrisch erforderlichen Menge Bortrioxyd die Ester von Tri-n-propylalkohol und Tri-1 3-dimethylbutylalkohol hergestellt. Das Alkoholazeotrop wurde in jedem Fall abgetrennt und mit weiterem Bortrioxyd behandelt, um das Azeotrop wieder zu lösen, den Ester freizusetzen und zusätzlichen Ester zu erzielen.
  • Bei den vorstehenden Beispielen kann man das Alkohol-Ester-Azeotrop mit Metaborsäure oder Mesoborsäure wieder lösen, obwohl dafür Bortrioxyd bevorzugt wird, da es den größten Wasserbindungswert der drei Materialien hat.

Claims (3)

  1. P A T E N T A N S P R Ü C H E : 1. Verfahren zur Herstellung von Borsäureestern niederer primärer oder sekundärer aliphatischer Alkohole durch Umsatz von Bortrioxyd, Metaborsäure oder Mesoborsäure mit einem entsprechenden Alkohol, dadurch gekennzeichnet, daß ein Alkohol-Borsäureester-Azeotrop als Alkoholkomponente verwendet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß neben dem Borsäureester noch Borsäure in Form einer festen Phase gewonnen wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Alkohol-Borsäureester-Azeotrop verwendet wird, das durch Umsetzung der gewonnenen Borsäure oder von Bortrioxyd mit einem primären oder sekundären Alkylalkohol mit 1- bis 2 Kohlenstoffatomen erhalten wurde.
    In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 2217354, 2739979, 26891 259.
DEA27478A 1957-07-05 1957-07-05 Verfahren zur Herstellung von Borsaeureestern niederer primaerer oder sekundaerer aliphatischer Alkohole Pending DE1102125B (de)

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DEA27478A Pending DE1102125B (de) 1957-07-05 1957-07-05 Verfahren zur Herstellung von Borsaeureestern niederer primaerer oder sekundaerer aliphatischer Alkohole

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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2217354A (en) * 1939-06-10 1940-10-08 Du Pont Manufacture of methyl borate
US2689259A (en) * 1951-08-29 1954-09-14 Callery Chemical Co Production of trimethyl borate
US2739979A (en) * 1953-07-27 1956-03-27 Raymond F Barnes Preparation of boric acid esters

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