DE1101941B - Verfahren zum Herstellen von Polsterkoerpern - Google Patents

Description

• Verfahren zum Herstellen von Polsterkörpern Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Polsterkörpern, wie Matratzen, Kissen, Polstern.
• Es ist bereits bekannt, eine dicke Platte elastischen Schaumstoffes beispielsweise als Matratze zu verwenden; jedoch kann deren Elastizität nicht voll ausgenutzt werden, weil das Material unter der Last ausweicht (vgl. Fig. 1), so daß zum Zwecke einer ausreichenden Bettung für ein bestimmtes Gewicht dickeres Material benötigt wird als für den Fall, wo kein derartiger Radialschub stattfindet.
• Eine derartige Verschiebung wird natürlich dann nicht eintreten, wenn die Druckfläche jener des elastischen Materials entspricht und das Material um seine Außenkante herum gehalten wird, was jedoch im Falle von Matratzen, Kissen und den meisten Ausbildungsformen von Polstern unpraktisch ist.
• Gegenstand der Erfindung ist, die oben aufgeführten Nachteile zu vermeiden.
• Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von im wesentlichen aus elastischem Schaumstoff bestehenden Polsterkörpern, bei dem durch Zusammen pressen und Begrenzen der Rückstellfähigkeit der Polsterkörper eine innere Spannung erzeugt wird, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß diese Spannung durch ein über die ganze Oberfläche des Polsterkörpers erfolgendes Zusammenpressen und Begrenzen seiner Rückstellfähigkeit am Rande, gegebenenfalls auch an weiteren Stellen, z. B. durch Schweißen, Verkleben, Vernähen oder Verklammern so gesteigert wird, daß nach der Entlastung eine quer zur Belastungsrichtung liegende, die federnden Eigenschaften der Polsterkörper ändernde Stauchung in der Mittelebene entsteht.
• Das erfindungsgemäße Verfahren ist in den Fig. 2 und 3 veranschaulicht. In Fig. 2 ist zunächst der Polsterkörper in seiner ursprünglichen Dicke dargestellt.
• Dieser Polsterkörper wird auf einen Teil der ursprünglichen Dicke zusammengepreßt (vgl. die Pfeile), und dann werden die Randteile vereinigt, z. B. durch Schweißen, Klammern, Nähen, Kleben. Bei großen Querschnitten, oder wenn besonders nachgiebiges Material verwendet wird, kann es zweckmäßig sein, nicht nur die Randteile zu vereinigen, sondern auch andere Teile über den Querschnitt. Diese Vereinigung kann an einem Punkt, über eine Linie oder eine kleinere Fläche vorgenommen werden. In Fig. 3 ist das Kissen gemäß Fig. 2 nach der Entlastung dargestellt. Durch die Pfeile an der oberen Fläche sind die nach der Entlastung auftretenden Zugkräfte, durch die horizontalen Pfeile in der Mitte die nach der Entlastung auftretenden Druckkräfte veranschaulicht. Durch die seitlichen zweiseitigen Pfeile ist die Vereinigung der Randteile angedeutet. Nach Fig. 4 sind nicht nur die Randteile vereinigt, sondern es wurde auch eine Vereinigung in der Mitte vorgenommen, wie es oben als zweckmäßig, insbesondere bei größeren Querschnitten, angegeben wurde.
• Ein rundes Kissen für einen Stuhlsitz wird z. B. unter Verwendung einer einzigen Lage elastischen Schaumstoffes von beispielsweise 7 bis 10 cm Dicke derart hergestellt, daß der Kunstschaumstoff auf einen flachen Tisch gelegt und mittels einer daraufgelegten und etwa der Größe des beabsichtigten Kissens entsprechenden kreisförmigen Lehre zusammengepreßt wird. Wenn der Schaumstoff auf 0,6 cm Dicke zusammengepreßt worden ist, wird er um die Kante der Lehre, z. B. mit einem beheizten Formwerkzeug, wie einerRolle, nach bekannten Verfahren derart geschweißt, daß längs dieser Strecke sämtliche Poren beseitigt werden, und beim Abheben der Lehre der Schaumstoff an den nicht verschweißten Stellen bis etwa zu seiner ursprünglichen Dicke zurückfedert, jedoch im Umkreis der Schweißung zusammengeschnürt bleibt. Das überschüssige Material außerhalb der Schweißnaht wird sodann entfernt. Beim Zurückfedern zur ursprünglichen Dicke dehnt sich der Schaumstoff in den Kissen-Außenflächen, während das Material der Kissen-Mitteil ebene gestaucht wird, so daß beim Aufsetzen einer Last auf das Kissen eine Radialverschiebung von Material unterhalb der Last verhindert ist.
• Bei einer anderen Ausführungsform für ein ähnliches Kissen werden 3 Lagenplattenförmigen Schaumstoffes übereinandergelegt, bevor sie zusammengepreßt und in der beschriebenen Weise verschweißt werden, wobei die einzelnen Schichten so ausgewählt werden können, daß der Schaumstoff für die Außenflächen einer Dehnung Widerstand leistet, während das Material der Mittelschicht einer Stauchung Widerstand leistet.
• Die für diesen Fall geeigneten Materialien können auch zugleich andere Eigenschaften aufweisen. So kann z. B. die äußere Schichtlage ein engeres Gefüge haben mit einer Abnutzung verhindernden Oberfläche, während die innere Schichtlage aus losen Körnchen, Plättchen, Stückchen od. dgl. aus Schaumstoff oder aus einer aus Plättchen oder Abfallmaterial durch Verschweißen oder Verkleben gebildeten Lage besteht.
• Den Außenschicht-Lagen aus elastischem Schaumstoff können Innenschichten aus gummiertem Haar oder anderen bekannten elastischen Polstermaterialien zugeordnet sein, die den bei der Dehnung der Außenschichten beim Zusammenpressen des Kissens auftretenden Stauchkräften widerstehen. Natürlich kann das Kissen bei dieser Ausbildung, wenn die Mittelschicht nicht besonders nachgiebig ist, nicht im gleichen Maße zusammengepreßt werden, wie im Falle der Anwendung von Schaumstoff, und es kann nötig werden, während des Zusammenpressens des Kissens Streckkräfte für die Außenschichten anzuwenden, um zu erreichen, daß angemessene Dehnkräfte in die Außenlagen nach beendetem Schweißen verbleiben.
• Wenn die Aufgabe besteht, einer Belastung beträchtlichen Widerstand entgegenzusetzen, so kann ein Kissen oder eine Matratze aus einer drei- oder mehrlagigen Schicht hergestellt werden, bei der das Material jeder Lage ein stufenweise über den Gegenstand wachsendes (oder abnehmendes) Federungsvermögen aufweist. Ein derartiger Aufbau weist bei leichter Last erhebliche Federung auf, während das Federungsvermögen mit wachsender Belastung zunehmend abnimmt.
• Obzwar es vorgezogen wird, die Lagen der Schicht durch Schweißen miteinander zu verbinden, da es ein schnelles und einfaches Verfahren für thermoplastisches Material ist, so kann das Zusammenfügen der Schichtlagen auch durch Nähen, Klammern, Verkleben od. dgl. vorgenommen werden.

Claims (5)

1. PATENTANSPRüCHE: 1. Verfahren zum Herstellen von im wesentlichen aus elastischem Schaumstoff bestehenden Polsterkörpern, bei dem durch Zusammenpressen und Begrenzen der Rückstellfähigkeit der Polsterkörper eine innere Spannung erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß diese Spannung durch ein über die ganze Oberfläche des Polsterkörpers erfolgendes Zusammenpressen und Begrenzen seiner Rückstellfähigkeit am Rande, gegebenenfalls auch an weiteren Stellen des Polsterkörpers, z. B. durch Schweißen, Verkleben, Vernähen oder Verklammern, so gesteigert wird, daß nach der Entlastung eine quer zur Belastungsrichtung liegende, die federnden Eigenschaften der Polsterkörper ändernde Stauchung in der Mittelebene entsteht.
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Polsterkörper eine oder mehrere Tafeln oder Platten verwendet werden, deren Elastizität unterschiedlich sein kann.
3. 3. Verfahren nach Anspruch 1- oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Schichten aus Tafeln oder Platten gegebenenfalls untereinander verbundene Körnchen, Plättchen, - Stückchen od. dgl. aus Schaumstoff angeordnet werden.
4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die unter Spannung stehenden Teile des Polsterkörpers mit einer starren Unterlage verbunden werden.
5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein ein- oder beidseitig mit einem zierenden oder verschleißfesten Uberzug versehener Schaumstoff verformt wird.

   In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Gebrauchsmuster Nr. 1689292, 1712749.

   In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 944 285.