DE1101767B - Verfahren zur Polymerisation von Organosiloxanen - Google Patents

Verfahren zur Polymerisation von Organosiloxanen

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DE1101767B
DE1101767B DED27830A DED0027830A DE1101767B DE 1101767 B DE1101767 B DE 1101767B DE D27830 A DED27830 A DE D27830A DE D0027830 A DED0027830 A DE D0027830A DE 1101767 B DE1101767 B DE 1101767B
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Germany
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isocyanate
hydroxyl
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DED27830A
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Richard A Falk
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Dow Silicones Corp
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Dow Corning Corp
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G77/00Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing silicon with or without sulfur, nitrogen, oxygen or carbon in the main chain of the macromolecule
    • C08G77/04Polysiloxanes
    • C08G77/06Preparatory processes

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  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Silicon Polymers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Polymerisation von Organosiloxanen Hochmolekulare Organopolysiloxane werden im allgemeinen unter Kondensation siliciumgebundenerHydroxylgruppen oder unter Um gruppierung von SiOSi-Bindungen gewonnen. Der ersteren Methode bedient man sich vor allem bei der Herstellung von Organosiloxanharzen, die je Si-Atom weniger als zwei Kohlenwasserstoffgruppen enthalten. Hingegen arbeitet man zur Gewinnung von zu Elastomeren härtbaren Organopolysiloxanen häufig nach dem zweiten Verfahren. Bei der Herstellung von Organopolysiloxanen mit mehr als zwei organischen Gruppen je Si-Atom wandte man bisher sowohl das eine als auch das andere der genannten Verfahren an.
  • Nun wirken bestimmte Stoffe ausschließlich als Kondensations-Katalysatoren. Hierzu gehören schwache Säuren, wie Essigsäure, und schwache Alkalien, wie Ammoniak oder Amine. Andere Stoffe hingegen, z. B. starke Säuren und starke Laugen, dienen als Katalysatoren sowohl für die Kondensation als auch für die Umgruppierung von SiOSi-Bindungen.
  • Bei der Herstellung von zu Elastomeren verarbeitbaren Organopolysiloxanen und hochpolymeren Ölen mußte man hauptsächlich mit der letzteren Gruppe von Katalysatoren arbeiten, da mit den bisher bekannten Kondensationskatalysatoren innerhalb eines technisch vertretbaren Zeitintervalles niedermolekulare hydroxylgruppenhaltige Organosiloxane in hochmolekulare Polymerisate nicht verwandelt werden können.
  • Starke Säuren und Laugen weisen jedoch den beträchtlichen Nachteil auf, daß sie auch depolymerisierend wirken können. Somit ist es von den Reaktionsbedingungen abhängig, ob bei der Umgruppierung der Bindungen das Molekulargewicht erhöht oder erniedrigt wird. Außerdem entsteht bei jeder Polymerisation ein Gleichgewicht zwischen hochmolekularen und sehr niedermolekularen Polymerisaten, wie cyclischen Trimeren oder Tetrameren. Wenn nun die Polymerisate einer Härtung unterworfen werden, so übt die Gegenwart der Niederpolymeren auf das entstandene gehärtete Produkt, z. B. ein Elastomeres,-einen schädlichen Einfluß aus. Da zudem, wie bereits erwähnt, ein Katalysator der genannten Art die Depolymerisation eines Polymerisats herbeiführen kann, muß er nach Vollendung der Polymerisation neutralisiert oder auf andere Weise entfernt werden, was in vielen Fällen zeitraubend und kostspielig ist.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun ein neuartiges Verfahren zur raschen Polymerisation von Organosiloxanen ohne Umgruppierung der Siloxanbindungen mit einem für Silanol-Hydroxylgruppen spezifischen Reagens, das an das Silicium gebundene, von aktivem Wasserstoff freie, hydrolysierbare sowie säure- und alkaliempfindliche Gruppen nicht beeinflußt und wobei keine niedermolekularen Siloxane als Nebenprodukte entstehen.
  • Erfindungsgemäß werden Organosiliciumverbindungen, die je Molekül mindestens eine siliciumgebundene Hydroxylgruppe enthalten, mit organischen, eine Isocyanat gruppe im Molekül enthaltenden Verbindungen behandelt.
  • Neben mindestens einer SiOH-Gruppe weisen die erfindungsgemäß angewandten Organosiliciumverbindungen je Molekül durchschnittlich mindestens eine mittels Silicium-Kohlenstoff-Bindung an das Si-Atom gebundene organische Gruppe auf, wobei diese organischen Gruppen frei von aktivem Wasserstoff sind, während alle übrigen Valenzen mit Wasserstoff, Sauerstoff, anderen Si-Atomen und von aktivem Wasserstoff freien hydrolysierbaren Gruppen abgesättigt sind.
  • Die Bezeichnung »frei von aktivem Wasserstoff« besagt, daß die am Silicium sitzenden Substituenten keine Wasserstoffatome enthalten, die sich mit Methylmagnesiumchlorid zu Methan umsetzen können. Derartiger Wasserstoff findet sich in oder anderen disubstituierten Aminogruppen sowie in NH2CO- und HSSC-Gruppen. Diese Gruppen könnten sich nämlich mit den erfindungsgemäß eingesetzten Isocyanaten zu unerwünschten Nebenprodukten umsetzen.
  • Zu den erfindungsgemäß verwendbaren Organosiliciumverbindungen gehören unter anderem Silanole und Gemische aus Silanolen der Formel R', Si(O H)4s> worin n 1,2 oder 3 bedeutet, sowie deren Teilkondensate.
  • Beispiele erfindungsgemäß geeigneter Organosiliciumverbindungen sind Diphenylsilandiol, Trimethylsilanol; hydroxylgruppenhaltige Siloxane, in denen die Siloxane einheiten beliebige Kombinationen aus folgenden Siioxanen darstellen: Octadecyl-, Chlorphenylmethyl-, a,a,a-Triffuortoluylmethyl-, Hexenylmethyl-, Cyclohexyl-, Cyclopentylmethyl-, Cyclohexenylmethyl-, Dibutyl-, Chlormethyhnethyl-, Chlormethylphenyl-, Phenylwasserstoff-, Xenylmethyl-, Naphthyläthyl-, ,B-Cyanoäthyl-, B-Carboxymethyläthylmethyl-, y-Methoxypropylmethyl-, Trifluormonochlorcyclobutylmethyl-, Trifluorvinyl -methyl-, y-Acetoxypropylmethyl-, CH3 CH3SGH2CH2CH2SiO -, y-Dimethylaminopropylmethyl- und p-Nitrophenylmethylsiloxan.
  • Die Organosiliciumverbindungen können auch an andere Si-Atome gebundene Si-Atome enthalten sowie Si-Atome, die durch Silcarbanbindungen, wie Methylen-, Äthylen-, Propylen-, Octadecylen-, Cyclohexylen-, Phenylen- oder Xenylenreste, gebunden sind. Außerdem können sich an den Si-Atomen hydrolysierbare Gruppen befinden, wie Halogengruppen, wie Chlor-, Brom- und Fluorgruppen, und Oxykohlenwasserstofigruppen, wie Alkoxygruppen, wie Methoxy-, Athoxy-, Octadecyloxygruppen; Aroxygruppen, wie Phenoxy-, Toluyloxy- und Xenyloxygruppen; Alkenyloxygruppen, wie Allyloxy-, Hexenyloxygruppen, und cycloaliphatische Oxykohlenwasserstoffgruppen,wieCyclohexyloxy- und Cyclohexenyloxygruppen, ferner Acyloxygruppen, wie Acetoxy-, Propionyloxy-, Benzoyloxy- und Stearyloxygruppen.
  • Jede aktiven Wasserstoff nicht enthaltende beliebige organische Verbindung, die je Molekül eine an ein C-Atom gebundene Isocyanatgruppe aufweist, kann erfindungsgemäß angewandt werden. Außer dem Isocyanatrest können dabei andere funktionelle, von aktivem Wasserstoff freie Gruppen, wie Nitril-, Halogen-, Nitro-, Ester-, Äther-, Sulfid- und tertiäre Aminogruppen, im Molekül anwesend sein.
  • Als Beispiele seien genannt: aliphatische Isocyanate, wie Methyl-, Butyl-, Octadecyl- und Hexenylisocyanat; cycloaliphatische Isocyanate, wie Cyclohexyl- und Cyclohexenylisocyanat; ferner Arylisocyanate, wie Xenyl-, Bromphenyl-,Anthracy1-, Paradimethylaminophenyl- und Paramethoxyplilenylisocyanat.
  • Erfindungsgemäß nicht geeignet sind Diisocyanate.
  • Die bereits bekannten Reaktionsprodukte aus Silauolen und Diisocyanaten sind den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Polymerisaten nicht gleichwertig, da sie keine Organopolysiloxane, sondern hochmolekulare Anlagerungsprodukte von organischen Verbindungen an Silanole sind.
  • Der während der Polymerisation gebildete disubstituierte Harnstoff kann gegebenenfalls, beispielsweise durch Sublimation, aus dem fertigen Polymerisat entfernt werden. Da nach dieser Maßnahme im Polymerisat kein Stickstoff zurückbleibt, ist anzunehmen, daß am Silicium keine Isocyanatgruppen gebunden sind.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können alle Temperaturen von unterhalb Raumtemperatur bis zu 250"C und darüber, d. h. dem Zerfallspunkt des Organosiloxans, angewandt werden. Die genaue jeweils einzusetzende Temperatur hängt von der Organosiliciumverbindung und der Art des Isocyanats ab. Einige Isocyanate z. B. bewirken die Polymerisation bei Raumtemperatur, andere hingegen, wie etwa Phenylisocyanat, sind bei dieser Temperatur unwirksam, polymerisieren aber sehr schnell bei 140 bis 150°C. Mit dieser Art von Isocyanaten kann man Polymerisationsgeschwindigkeit und -grad durch Heben und Senken der Temperatur genau kontrollieren.
  • Das Mengenverhältnis von Isocyanat zu Organosiliciumverbindung ist nicht entscheidend. Aus praktischen Gründen verwendet man jedoch vorzugsweise 0,5 bis 1,5 Mol Isocyanat auf je 1 Äquivalent SiOH-Gruppen der Organosiliciumverbindung. Innerhalb dieses Bereichs verläuft die Polymerisation am wirksamsten.
  • Die erfindungsgemäßen Umsetzungen lassen sich sowohl bei Normal- als auch bei Unter- oder Überdruck durchführen. Selbstverständlich ist jedoch darauf zu achten, daß sich das Isocyanat bei dem jeweils angewandten Druck nicht aus der Reaktionszone verflüchtigt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich sowohl zur Herstellung von Homopolymerisaten, in denen sämtliche Organosiloxaneinheiten gleicher Art sind, als auch zur Herstellung von Mischpolymerisaten, in denen mindestens zwei verschiedene Organosiloxaneinheiten vorhanden sind. Die Durchführung der Mischpolymerisation erfolgt durch Behandlung eines Gemisches aus mindestens zwei verschiedenen Organosiliciumverbindungen, die jeweils mindestens eine siliciumgebundene Hydroxylgruppe im Molekül aufweisen, mit dem Isocyanat.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können insbesondere Organopolysiloxane mit hohem Molekulargewicht, die zur Verarbeitung auf Elastomeren bestimmt sind, hergestellt werden, die keine flüchtigen cyclischen Stoffe enthalten. Besonders vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Verfahren auch für die Herstellung von Hochpolymeren, die alkaliempfindliche Gruppen, wie Chlormethyl- oderTrifluorcyclobutylgruppen, enthalten. Ferner eignet sich das Verfahren zur Herstellung von durch Triorganosilylgruppen endblockierten Diorganosiloxanflüssigkeiten und zum Härten von Organosiloxanharzen.
  • Ein weiteres Merkmal, durch das sich die vorliegende Erfindung in einzigartiger Weise auszeichnet, besteht darin, daß die Polymerisation in Gegenwart von Lösungsmitteln durchgeführt werden kann, ohne daß hierbei beträchtliche Mengen an cyclischen Organosiloxanen mit niedrigem Molekulargewicht entstehen. Dies trifft besonders dann zu, wenn es sich bei dem Ausgangssiloxan um einen Stoff mit 10 oder mehr Si-Atomen in der Kette handelt. Durch die vorliegende Erfindung ist die Möglichkeit einer Lösungsmittelpolymerisation gegeben, wobei sich ein weiter Bereich von Lösungsmitteln anwenden läßt.
  • In den folgenden Beispielen bedeutet die Bezeichnung >hydroxylgruppenhaltig«, daß die Siloxane Si OH-Gruppen enthalten. Falls nicht ausdrücklich anders angegeben, handelt es sich bei sämtlichen in den Beispielen aufgeführten Viskositäten um solche bei 25"C.
  • Beispiel 1 514,6 g eines endständige Hydroxylgruppen aufweisenden Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität von 5075 cStl250C werden mit 2,82 g Phenylisocyanat gemischt und dieses Gemisch auf 150"C erhitzt. Die Viskosität hat nach 8 Stunden 40000 cSt erreicht und beträgt nach 16 Stunden 153000 cSt.
  • 19,2 g eines endständige Hydroxylgruppen aufweisenden Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität von 14400 cSt werden mit 0,16 g Phenylisocyanat vermischt und 24 Stunden auf 150"C erhitzt. Dabei steigt die Viskosität auf 6, l06 cSt, Beispiel 2 18 g eines endständige Hydroxylgruppen aufweisenden Äthylmethylpolysiloxans mit einer Viskosität von 6000 cSt werden mit 0,66 g Phenylisocyanat gemischt und dieses Gemisch 72 Stunden auf 150"C erhitzt. Die Viskosität ist hierauf auf 8,6 108 cSt angestiegen.
  • Beispiel 3 21,2 g eines hydroxylgruppenhaltigen Mischpolymerisats aus 99,935 Molprozent Dimethyl- und 0,065 Molprozent Monomethylsiloxan mit einer Viskosität von 31000 cSt werden mit 0,21 g Phenylisocyanat gemischt und auf 150"C erhitzt. Nach 7,5 Stunden liegt ein zähes Gel vor.
  • Beispiel 4 Ein Gemisch aus 3,3 g Triphenylsilanol, 100 g eines hydroxylgruppenhaltigen Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität von 8000 cSt und 9g Phenylisocyanat wird auf 150"C erhitzt. Man erhält ein Triphenylsiloxan-Dimethylsiloxan-Mischpolymerisat mit einer Viskosität von 46,500 cSt.
  • Beispiel 5 101,2 g eines flüssigen hydroxylgruppenhaltigen Mischpolymerisats mit einer Viskosität von 260000 cSt, bestehend aus 99,5 Molprozent Trifluorpropylmethyl-und 0,5 Molprozent Vinylmethylsiloxaneinheiten, 6,1 g eines hydroxylgruppenhaltigen Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität von 3450 cSt und 2 g Phenylisocyanat werden gemischt und 20 Stunden auf 150"C erhitzt. Man erhält ein hochviskoses Mischpolymerisat aus Trifluorpropylmethylsiloxan-, Vinylmethylsiloxan- und Dimethylsiloxan-Einheiten .
  • Beispiel 6 Ein Gemisch aus 3,62 g eines hydroxylgruppenhaltigen Phenylmethylpolysiloxans mit einer Viskosität von 65000 cSt und 37 g eines hydroxylgruppenhaltigen Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität von 3650 cSt wird mit 0,9 g Phenylisocyanat gemischt und 22 Stunden auf 150"C erhitzt. Man erhält eine hochviskose mischpolymere Masse, bestehend aus 95 Molprozent Dimethylsiloxan- und 5 Molprozent Phenylmethylsiloxaneinheiten.
  • Beispiel 7 16,6 g eines Hydroxylgruppen enthaltenden Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität von 12600 cSt, 0,42 g eines hydroxylgruppenhaltigen Mischpolymerisats aus Trimethylsiloxan- und SiO4,2-Einheiten, dessen Mengenverhältnis von Methyl zu Silicium 1,2:1 beträgt, und 6 Tropfen Phenylisocyanat werden miteinander vermischt und 96 Stunden auf 1500£ erhitzt. Man erhält ein zähes Gel.
  • Beispiel 8 18,6 g eines hydroxylgruppenhaltigen Mischpolymerisats aus 57 Molprozent Dimethylsiloxan- und 43 Molprozent Methylwasserstoffsiloxan-Einheiten mit einer Viskosität von 200 cSt werden mit 1,1 g Phenylisocyanat gemischt und 17 Stunden auf 150"C erhitzt. Die Viskosität der Flüssigkeit steigt auf 14500 cSt an.
  • Beispiel 9 Ein durch Hydroxylgruppen endblockiertes Phenylmethylpolysiloxanöl mit durchschnittlich 6 bis 7 Si-Atomen je Molekül wird mit 8,76 Gewichtsprozent Phenylisocyanat, berechnet auf das Gewicht des Siloxane 72 Stunden auf 1500C erhitzt. Man erhält eine klebrige hochviskose Masse.
  • Beispiel 10 Aus einem hydroxylgruppenhaltigen Mischpolymerisat, enthaltend 51 Molprozent Phenylmethylsiloxan-, 28 Mol- prozent Monomethylsiloxan-, 14 Molprnzent Monophenylsiloxan- und 7 Molprozent Diphenylsiloxan-Einheiten, wird mit Xylol eine 630/,ige Lösung hergestellt. 245,3 g dieser Lösung werden mit 9 g Phenylisocyanat gemischt und 13,5 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Die Viskosität steigt erheblich an.
  • Beispiel 11 17 g eines hydroxylgruppenhaltigen Mischpolymerisats aus 47,5 Molprozent Dimethylsiloxan- und 52,5 Molprozent C H3 C H3 CH,O OCCHC H,SiO-Einheiten mit einer Viskosität von 16300 cSt werden mit 2,1 g Phenylisocyanat gemischt und 20 Stunden auf 150"C erhitzt. Als Produkt erhält man eine hochviskose hochpolymere Masse.
  • Beispiel 12 Eine Reihe hydroxylgruppenhaltiger Dimethylpolysiloxanöle mit den in nachstehender Tabelle aufgeführten Viskositäten wird mit den verschiedenen, ebenfalls in der Tabelle genannten Isocyanaten in solchen Mengen gemischt, daß auf je eine siliciumgebundene Hydroxylgruppe in der Flüssigkeit ein Molekül Isocyanat kommt.
  • Mit Ausnahme des Octadecylisocyanat enthaltenden Gemisches werden sämtliche Gemische für die jeweils angegebene Zeitdauer auf 150"C erhitzt und die Viskositäten aufgezeichnet. Das Octadecylisocyanat enthaltende Gemisch wird auf 110°C erhitzt.
    Anfangs-
    viskosität auf die
    des Die des angewandten angegebenen auf die
    methyl- Isocyanats nach Erhitzen auf die
    siloxans 24Stundenl48Stundenl72Stunden
    5,075 Naphthylisocyanat 1. 106 -
    14,400 2,5-Dichlorphenyl- 0,95. 106! 15. 150. 106
    isocyanat
    14,400 m-Nitrophenyl- 590 000 1,8. 106 34. 106
    isocyanat
    14,400 p-Nitrophenyl- 230 000 750 000 1,1. 106
    isocyanat
    14,400 o-Nitrophenyl- 110 000 135 000 175 000
    isocyanat
    5,075 Octadecyl- 24000 60 000 120 000
    isocyanat*
    *) In diesem Falle erfolgt die Polymerisation langsam bei Raumtemperatur.
  • Beispiel 13 Ein hydroxylgruppenhaltiges Dimethylpolysiloxan, dessen Viskosität 1000 cSt beträgt, wird mit Äthylisocyanat gemischt und in einem geschlossenen Behälter auf 150"C erhitzt. Man erzielt eine Erhöhung der Viskosität.
  • Beispiel 14 Durch Hydrolysieren des aus der Umsetzung von Methylchlorid mit Silicium unter anschließendem Entfernen der während der Reaktion gebildeten monomeren Methylchlorsilane erhaltenen Destillationsrückstandes gewinnt man ein hydroxylgruppenhaltiges harzartiges Produkt. Der hydrolysierte Rückstand bildet ein komplexes Gemisch, in dem der Hauptanteil der Si-Atome durch SiOSi-Bindungen und die restlichen Si-Atome durch Methylen-, Propylen- oder Äthylenreste und direkt an andere Si-Atome gebunden sind. Einige Si-Atome des Produktes sind mit Methyl-, Äthyl- oder Propylresten substituiert.
  • Der genannte hydroxylgruppenhaltige Rückstand wird erfindungsgemäß mit so viel Phenylisocyanat gemischt, daß auf je einen OH-Rest 1 Phenylisocyanatmolekiil vorliegt, und auf 150"C erhitzt. Dabei erfolgt Härtung des Harzes.
  • Beispiel 15 Die nachstehend aufgeführten hydroxylgruppenhaltigen Siloxane werden mit so viel Phenylisocyanat, daß auf je ein OH Si-Äquivalent 0,2 Molekül Isocyanat vorliegen, 8 Stunden auf 150"C erhitzt: ,B-Cyanoäthylmethylsiloxan y-Acetoxypropylmethylsiloxan Chlormethylmethylsiloxan p-Bromphenylmethylsiloxan Octadecylmethylsiloxan Dibutylsiloxan Cyclohexylmethylsiloxan Die Viskosität steigt stark an.
  • Beispiel 16 Kristallines Diphenylsilandiol wird mit Octadecylisocyanat vermischt und auf 50"C erwärmt. Es tritt Polymerisation unter Bildung eines Öls ein.
  • - Beispiel 17 Ein hydroxylgruppenhaltiges, je Si-Atom durchschnittlich 0,2 siliciumgebundene Äthoxygruppen enthaltendes Monophenylsiloxan wird mit so viel Phenylisocyanat gemischt, daß auf je eine Hydroxylgruppe ein Isocyanatmolekül vorliegt, und auf 150"C erhitzt. Es tritt Polymerisation ohne Entfernung der Äthoxylgruppen ein.
  • PATENTANSPROCHE: 1. Verfahren zur Polymerisation bzw. Mischpolymerisation von Organosiloxanen, dadurch gekennzeichnet, daß man Organosiliciumverbindungen, deren organische Substituenten von aktivem Wasserstoff frei sind und die mindestens eine SiOH-Gruppe je Molekül und an jedem Si-Atom mittels Silicium Kohlenstoff-Bindung gebunden durchschnittlich mindestens eine, gegebenenfalls halogenierte, organische Gruppe enthalten, mit einem organischen Monoisocyanat behandelt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Isocyanat Phenylisocyanat verwendet.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß diorganosubstituierte Siloxane verwendet werden.
    In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 511 310.
DED27830A 1957-04-29 1958-04-10 Verfahren zur Polymerisation von Organosiloxanen Pending DE1101767B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0017985A1 (de) * 1979-04-19 1980-10-29 Wacker-Chemie GmbH Verfahren zur Herstellung von Organopolysiloxanen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2511310A (en) * 1946-12-16 1950-06-13 Du Pont Polymeric compounds from hydrocarbon silane diols and polyisocyanates or polyisothiocyanates

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