DE1101455B - Mikronaehrstoffduengemittel - Google Patents

Mikronaehrstoffduengemittel

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DE1101455B DE1959J0016736 DEJ0016736A DE1101455B DE 1101455 B DE1101455 B DE 1101455B DE 1959J0016736 DE1959J0016736 DE 1959J0016736 DE J0016736 A DEJ0016736 A DE J0016736A DE 1101455 B DE1101455 B DE 1101455B
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Walter Jost
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    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05DINORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C; FERTILISERS PRODUCING CARBON DIOXIDE
    • C05D9/00Other inorganic fertilisers
    • C05D9/02Other inorganic fertilisers containing trace elements

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Mikronährstoffdüngemittel Zur Heilung von Mangelböden, insbesondere Kupfermangelböden, ist man mehr und mehr dazu übergegangen, an Stelle des früher hierfür fast ausschließlich benutzten Kupfersulfats kupferhaltige Metallegierungen zu verwenden. So empfiehlt schon die deutsche Patentschrift 744083 die Verwendung von in den metallverarbeitenden Industrien anfallenden Fabrikationsrückständen, die vorwiegend aus Kupferlegierungen, wie Messing, Rotguß, 'Neusilber u. dgl. bestehen. Auch die deutsche Patentschrift 929553 beschreibt die Verwendung metallhaltiger Rückstände bzw. Abfallmaterialien der metallverarbeitenden Industrien für die Mikronährstoffdüngung, wobei die Spurenelementmetalle zwecks Gewährleistung einer anhaltenden Dauerdüngung sowohl in oxydischer als auch metallischer und verschlackter Form vorliegen sollen. Ferner wird auf die deutsche Patentschrift 961628 verwiesen, nach der man bestimmte Metallabfälle, insbesondere Metallschrott, zusammenschmilzt, um die in solchen Abfällen enthaltenen Ballaststoffe durch den Schmelzprozeß zu entfernen. Dabei wird für ein so hergestelltes, ballastfreies Spurenelementdüngemittel die folgende Zusammensetzung angegeben: 78% Cu, 15°/o Zn, 2% Mg, 1,3% Si, 1% Fe, 0,8% Sn, 0,5% Ni, 0,18% Al, 0,1% Co, 0,451/o Mn, 0,02% Cr, während der Rest aus P, Mo, W, V und Ti besteht.
  • Nach der deutschen Auslegeschrift 1007 789 werden für die Düngung von landwirtschaftlichen Kulturböden mit Mikronährstoffdüngemitteln solche metallhaltigen Stoffe verwendet, die - wie insbesondere Kupferhammerschlag, Kupferoxydul und Bandschleifereirückstände, z. B. - Messingschleifstäube - mit hohem, etwa 44 bis 85% betragendem Metallgehalt anfallen und unmittelbar ohne weitere technische Aufbereitung als Mikronährstoffdüngemittel dienen. Die metallhaltigen Ausgangsstoffe, wie insbesondere Kupferhammerschlag und Bandschleifereirückstände, können dabei auch miteinander und mit bekannten 1likronährstoffen vermischt werden. In solchen Gemischen ist dann nicht nur der Wirkstoff Kupfer, sondern auch noch ein beachtlicher Anteil an Zink enthalten, der das Kupfer aktiviert. Darüber hinaus sind aber auch noch wesentliche Mengen an anderen Metallen, wie insbesondere Kobalt, Mangan, Molybdän, Bor und Eisen, in solchen Spurenelementdüngemittelgemischen vorhanden.
  • Schließlich ist es nach der französischen Patentschrift 1 101520 auch nicht mehr neu, Spurenelementdüngemittelgemische herzustellen, die verhältnismäßig hohe Gehalte an Rohmessing, Messing oder Neusilber aufweisen und daneben vorwiegend Eisen oder andere Restmetalle enthalten.
  • Allen vorerwähnten, auf den Erfinder zurückgehenden Vorschlägen ist gemeinsam, daß die so hergestellten, aus Fabrikationsrückständen gewonnenen Mikronährstoffdüngemittel bzw. Metallegierungsdüngemittel keine einheitliche Zusammensetzung besitzen, vielmehr aus den verschiedenartigsten, zusammengeschmolzenen Metallen bestehen, wenngleich dabei auch der für die Heilung von Kupfermangelböden wesentliche Mikronährstoff Kupfer in den meisten Fällen überwiegt. Wie unterschiedlich nun aber die bekannten Metallegierungsdiingemittel hinsichtlich ihrer Zusammensetzung ausfallen können, erkennt man, wenn man sich die Vielzahl der möglichen Kupferlegierungen vergegenwärtigt. So kann man hier zunächst folgende Hauptgruppen unterscheiden: Messing-, Neusilber-, Kupfer-, Nickel-, Bronze- und Rotgußlegierungen. Jede dieser Kupferlegierungs-Hauptgruppen umfaßt aber wiederum eine große Anzahl von Unterlegierungen, die alle eine unterschiedliche Zusammensetzung aufweisen und demzufolge auch verschiedenartige Mikronährstoffwirkungen äußern. So bestehen Messinglegierungen zwar hauptsächlich aus einer Kupfer-Zink-Legierung, in die aber je nach dem Verwendungszweck verschiedene andere Metalle einlegiert werden. Der Kupfergehalt von Messinglegierungen schwankt z. B. bei Ms 56 von 54 bis 57%. Es gibt Hartmessing, Schmiedemessing, Druckmessing, Lötmessing, Halbtombak, Gelbtombak, Schaufelmessing, Hellrottombak, Mittelrottombak, Goldtombak, Rottombak, Emailtombak bis zum Dunkelrottombak, welches z. B. 93 bis 97% Cu enthält. In solchen Messinglegierungen sind dann noch Pb, Zn, Fe, Sn, Al, Mn, Ni und unter Umständen auch noch Sb enthalten.
  • Ähnliche Verhältnisse liegen auch bei der Neusilberlegierung vor. Zwar sind die Hauptkomponenten hier auch Kupfer und Zink sowie zusätzlich noch Nickel, aber es sind - je nachdem, wie eine solche Kupferlegierung verwendet werden soll - auch noch erhebliche Anteile an anderen Metallen, wie Pb, Mn, Fe u. dgl., vorhanden.
  • Eine fast gleich große technische Bedeutung wie Neusilber besitzen die Kupfer-Nickel-Legierungen, die sich gegenüber Neusilber hauptsächlich durch die Abwesenheit von Zn unterscheiden. Geringe Abweichungen in der Legierungszusammensetzung können hier - wie bei allen Metallegierungen -wesentlicheEigenschaftsänderungen hervorrufen. Zum Beispiel erfahren Kupfer-Nickel-Legierungen schon durch einen Zusatz von 0,5 bis 1% Fe eine Verbesserung ihrer Beständigkeit gegen das aggressive, belüftete Seewasser. Daraus ergibt sich ihre besondere Eignung für Kondensatorrohre und Seewasserleitungen im Schiffbau. Weiter ist es bekannt, daß das Legierungsmetall Nickel intensive Farbwirkungen hervorrufen kann, denen zufolge man Kupferlegierungen mit 25 bis 30% Ni auch zur Prägung von Münzen verwendet. Weiter werden Kupferlegierungen mit 30 bis 45 0% Ni als Widerstandswerkstoffe verwendet, vielfach unter Zusatz von Mn.
  • Mit Bronzen bezeichnet man Kupferlegierungen mit mehr als 60°/o Cu, die Gehalte an einem oder mehreren weiteren Metallen aufweisen, wobei es jedoch wesentlich ist, daß das wichtigste Zusatzmetall nicht Zink sein darf. Es gibt Zinnbronzen und Mehrstoff-Zinnbronzen. Untergruppen davon sind »Phosphorbronze« und »Walzbronze«. Die hohe chemische Beständigkeit der Zinnbronze führt zu umfangreicher Verwendung in der chemischen Industrie und auch im Schiffbau. In der Papierindustrie werden Holländermesser und Knotenfangsiebe aus Zinnbronze gefertigt. Im Maschinenbau werden Zinnbronzen verwendet für hochbeanspruchte, korrosionsfeste Zahnräder, Achsen, Dichtungssitze, wie auch für Metallschläuche. Aus solchen Zinnbronzen werden auch Glocken, Turbinenräder, Schnecken und Zahnräder hergestellt. Aluminiumbronzen, und auch bei ihnen lassen sich verschiedene Legierungsuntergruppen wie Mehrstoff-Aluminiumbronzen, Guß -Aluminiumbronzen und Guß-Mehrstoff-Aluminiumbronzen unterscheiden, enthalten neben Cu und A1 noch Fe, Mn und Ni. Zu erwähnen wäre auch noch, daß sogenannte Bleibronzen erstellt werden, die für hochbeanspruchte Verbundlager mit Stahlstützschalen oder Pleuellager in Verbrennungsmotoren Verwendung finden. Andere sind wiederum korrosionsbeständig gegen verdünnte Schwefel- und Salzsäure. Mittelweiche Zinn-Blei-Bronzen haben sehr gute Gleiteigenschaften und eine hohe Verschleißfestigkeit, darüber hinaus sind sie sehr korrosionsbeständig. Sehr weiche Zinn-Blei-Bronzen werden für Lager mit höchsten Flächendrücken und niedrigen Wellengeschwindigkeiten verwendet. Auch Berylliumbronzen werden hier genannt. In diesem Zusammenhang sind auch noch die Manganbronzen zu erwähnen, die neben Kupfer-Zinn einen entsprechenden Anteil an Mangan besitzen und besonders für den Lokomotiv- und Dampfkesselbau Verwendung finden, da sie gegen hohe Temperaturen - bis zu 400° C - große Beständigkeit besitzen. Schließlich wird noch auf die Nickelbronzen verwiesen, die 5 bis 100% Sn, 2% Zn und bis zu 60% Ni enthalten. Auch die aus dieser Legierung gefertigten 'Gegenstände sind hitzebeständig. Nickelbronzen werden daher beispielsweise für Kesselspeisewasserpumpen, Heißdampfventile usw., verwendet.
  • Rotgußlegierungen unterscheiden sich untereinander durch ihren jeweiligen Gehalt an Zinn im Verhältnis zum Kupfer. Es gibt Rotgußlegierungen, die nur 3 bis 5% Sn besitzen (Rg 4), andere mit 5 bis 6,5'% Sn (Rg 5) und weitere mit 9 bis 10% Sn (Rg 10). Außerdem enthalten diese Legierungen wiederum eine Anzahl anderer Metalle, wie Zn, Pb, Cu, und darüber hinaus in geringerem Umfang auch Mn, Be, Al, Mg, S, As und Ni.
  • Die obigen Ausführungen sollen deutlich machen, daß unter die auf dem Gebiet der Mikronährstoffdüngung bisher immer recht summarisch gebrauchten Sammelbegriffe »Metallegierungen«, »Kupferlegierungen« oder »Fabrikationsrückstände« eine Unzahl verschiedenartigster Legierungen fallen, die sich schon bei geringen Abweichungen ihrer Zusammensetzung völlig unterschiedlich verhalten können, und daß es daher für die Mikronährstoffdüngung wichtig ist, sorgfältig zwischen solchen Legierungen zu unterscheiden, die für die Düngung geeignet sind, und solchen, die dafür nicht zu verwenden, ja sogar schädlich sind. Wenn man solche Metallegierungen oder entsprechend beschaffene Fabrikationsrückstände zur Heilung von Mangelböden und zur Ertragssteigerung der Ernte verwenden will, muß man sich außerdem vor Augen halten, daß der Boden und die Pflanze, die im Gegensatz zu den obenerwähnten Gebrauchsgegenständen aus solchen Legierungen keine tote Materie darstellen, noch sehr viel höhere Ansprüche an die geeignete Auswahl solcher Metallegierungen bzw. Fabrikationsrückstände stellen.
  • Zwar sind nun mit den. bekannten Metallegierungen, die also neben den metallischen Hauptkomponenten, wie insbesondere Kupfer und Zink, noch eine große Anzahl anderer einlegierter Metalle enthalten, bereits beachtliche Heilerfolge und Ernteertragssteigerungen erreicht worden. Jedoch wurde gefunden, daß man die Mikronährstoffdüngung mit Hilfe von Metallegierungsdüngemitteln noch wesentlich verbessert und zu qualitativ günstigeren Ergebnissen kommt, wenn man dafür Mikronährstoffdüngemittel verwendet, die erfindungsgemäß aus möglichst reinen Zweimetallegierungen, insbesondere reinen Messinglegierungen, mit grobkristallinem Gefüge bestehen. Wie sich nämlich gezeigt hat, können bei solchen Zweimetallegierungen mit grobkristallinem Gefügeaufbau die in der Legierung enthaltenen Spurenelementmetalle sich besonders gut in die für die Pflanzen aufnehmbare Metallionenform umwandeln, wobei dieser Umwandlungsprozeß sich über eine ausreichend lange Zeit erstreckt und verhältnismäßig gleichmäßig erfolgt. Auf diesen Umwandlungsprozeß dürfte vornehmlich das Korrosionsverhalten der Metalle von entscheidendem Einfluß sein, wie das insbesondere bei Messingen der Fall ist. Dabei ist wesentlich, daß die Korrosionsfreudigkeit des einen Legierungspartners, z. B. des Zinks, mit zunehmender Reinheit der Zweimetallegierung und in dem Maße größer wird, je grobkristalliner das Legierungsgefüge ist.
  • Für die vorliegende Erfindung sind der Gefügeaufbau und die Rekristallisation wesentlich. Bekanntlich bestehen nahezu alle festen Metalle aus Kristalliten, die durch einen ganz bestimmten Gitteraufbau gekennzeichnet sind. Unter Gitter versteht man die regelmäßige räumliche Anordnung der Atome. Die kleinste Einheit eines solchen Gitters ist die Elementarzelle, die eine für jedes Metall und für jede Kristallart typische Anordnung und Abmessung besitzt. Das Kupfer bildet eine kubisch flächenzentrierte Elementarzelle, das Zink demgegenüber eine hexagonale Zelle. Die periodische Aneinanderreihung einer Vielzahl solcher Zellen ergibt das sowohl mikroskopisch als auch makroskopisch sichtbare Kristall. Kristalle entstehen beim Erstarren einer Schmelze. Infolge der gleichzeitigen Bildung vieler Kristalle behindern sich diese gegenseitig in ihrem Wachstum, so daß sie nach beendeter Erstarrung unregelmäßig begrenzt sind. Dem Kristallkonglomerat fehlen demnach die äußeren Merkmale typischer Kristalle. Im Falle des Messings werden je nach dem Prozentsatz des dem Kupfer zugegebenen Zinks mehr oder weniger Kupferatome durch Zinkatome ersetzt, wobei sich bis zu einer bestimmten Zinkkonzentration die a-Mischkristalle, eine homogene Lösung von Zink in Kupfer im festen Zustand, bilden. Die Zinkatome treten in regelloser Verteilung und in einer dem Mengenverhältnis von Kupfer und Zink entsprechenden Anzahl an Stelle der Kupferatome in das Kupfergitter ein, das im Konzentrationsbereich der erwähnten a-Mischkristalle seine kubisch-flächenzentrierte Anordnung beibehält. Da das Zinkatom ein größeres Volumen besitzt als das' Kupferatom, wird der Gitterparameter - die Länge der Würfelkante der Elementarzelle - vergrößert. Dieser mißt beim reinen Kupfer 3,608 - 10-a cm, bei einem a-Messing mit 63 % Cu 3,693 - 10-a cm. Durch den Einbau der größeren Zinkatome in das Kupfergitter tritt also eine Verspannung des Gitters ein, die beispielsweise auch Ursache für die Zunahme der Härte ist.
  • Es liegt im Ermessen des Metallurgen, das Gefüge der Gesamtlegierung zu bestimmen. Dabei kann man - je nachdem welche Metallkomponenten man ineinander verschneidet - ein »feinkörniges« Gefüge bekommen, beispielsweise durch eine geringe Zugabe von Eisen oder Mangan. Feinkörnige Gefügearten, die also durch Einlegieren bestimmter Metalle hervorgerufen werden, wie Eisen, Aluminium, Mangan, Phosphor, interessieren im Rahmen vorliegender Erfindung nicht, da sie ein hartes, homogenes Gefüge darstellen, bei dem das Eindringen von Bodensäuren, Luft oder Ammoniumsalzen praktisch unmöglich ist. Solche und ähnliche Legierungen sind also für die Herstellung von Metalldüngemitteln ungeeignet.
  • Demgegenüber haben aber vergleichsweise reine Messinglegierungen mit grobkristallinem Gefügeaufbau im Verwendungssinne außergewöhnliche Wirkungen erbracht, wie das durch umfangreiche Versuche an wissenschaftlichen Instituten unter Beweis gestellt worden ist. So wurden im Jahre 1959 am Agrikulturchemischen Institut der Justus-Liebig-Universität zu Gießen Versuche auf echten Kupfermangelböden mit verschiedenen Kupferdosierungen durchgeführt, und zwar einmal mit erfindungsgemäß beschaffenen 1@lessingmehlen und zum anderen mit reinen Kupferpulvern oder aber einem Gemisch aus reinem Kupfer und Zinkoxyd. Dabei wurden die folgenden Ergebnisse erzielt:
    Versuchsreihe 1
    (mit verschiedenen Messingmehlen)
    Körner Stroh hl-Gewicht
    1. 5 kg/ha Cu als Messingmehl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39,2 ± 1,31 52,8 ± 0,93 71,7
    2. 5 kg/ha Cu als Messingmehl, geröstet . . . . . . . . . . . . . 39,8 ± 0,48 53,6 ± 0,44 72,3
    Versuchsreihe 2
    (mit Kupferpulver und Kupfer-Zink-Pulver)
    Körner Stroh hl-Gewicht
    1. 5 kg/ha Cu als Kupferpulver . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14,8 ± 1,63 42,7 ± 1,90 61,1
    2. 5 kg/ha Cu als Kupfer- und Zinkpulver (alles feinst
    aufgeschlossen) ........ . ......................... 13,7 ± 0,88 40,9 ± 1,76 62,4
    Die oben wiedergegebenen Untersuchungsbefunde können wie folgt gedeutet werden: Das Kupfer neigt in seiner reinen metallischen Form zur Bildung einer schützenden Oberschicht (Patina). Man kann es im Sinne der Verwendung als Schwermetalldüngemittel bildlich gesprochen auch als ein passives, zur Ruhe neigendes Element bezeichnen. Es ist bekannt, daß selbst das Kupfersulfat, wenn es in den Boden kommt, zuerst infolge seiner Löslichkeit das Bestreben hat, sich aufzulösen, daß es aber dennoch sich später im Boden sehr leicht festlegt. Im Gegensatz zum Kupfer verhält sich das Zink im Verwendungssinne außergewöhnlich aktiv. Der Metallurge kennt bei Messinglegierungen die »Entzinkungsgefahr«. Hierunter versteht man, daß bei bestimmten Messinglegierungen unter dem Einfluß bestimmter Säuren, Salze oder der Atmosphäre, die eingeschmolzenen Zinkatome die Neigung haben, aus der Legierung auszutreten bzw. zu korrodieren. Gerade diese Eigenschaft des Zinks kommt aber bei einem erfindungsgemäß beschaffenen Mikronährstoffdüngemittel voll zur Entfaltung.
  • Obige llberlegungen machen deutlich, daß im Falle der Versuchsreihe 2 die einzelnen Kupferpartikel sich sehr schnell mit einer schützenden Oxydschicht überzogen haben und dadurch im Sinne der Schwermetalldüngung inaktiv geworden sind. Die beigemischten Zinkoxyde entfalteten sich demgegenüber verhältnismäßig rasch, indem sie in die wasserlösliche und dann in die Ionenform übergeführt wurden. Sie konnten diesen Umwandlungsprozeß ungehemmt durchführen, da sie mit dem Kupfer nicht verschmolzen waren, also nicht legiert waren. Es kann sogar angenommen werden, daß auf Grund der schnellen Wasserlöslichkeit des Zinks letzteres sehr rasch in die Ionenform umgewandelt wurde und daher toxische Depressionserscheinungen auslöste, die sich möglicherweise erst im zweiten Vegetationsjahr voll zeigen werden.
  • Ganz anders liegen aber die Verhältnisse im Falle der Versuchsreihe 1, bei der mit möglichst reinen Messinglegierungen gedüngt wurde, in denen also Kupfer-Zink-.'Nlischkristalle vorlagen. Hier sind die Zinkatome, die sich in der Messinglegierung befinden, in bezug auf den Kupferabbau äußerst aktiv. Sie haben das Bestreben, sich durch die Feuchtigkeit des Bodens und der Bodensäure aufzulösen und dürften dabei sozusagen kleine Sprengungen innerhalb der Kupferlegierung hervorrufen. Sie lassen es also nicht zu, daß die Kupferlegierung, wie im Falle der Versuchsreihe 2, zur Ruhe kommt. Auch spielen hier offenbar elektrochemische Vorgänge hinein, die die Korrosionsfreudigkeit des verhältnismäßig unedlen Metalls Zink in bezug auf das edlere :Metall Kupfer noch wesentlich steigern. All das setzt aber voraus, daß solche Zweimetallegierungen in möglichst reiner und grobkristalliner Form vorliegen.
  • Das oben für vergleichsweise reine Messinglegierungen mit grobkristallinem Gefüge Gesagte gilt entsprechend auch von anderen Zweimetallierungen. Beispielsweise können auch Mangandüngemittel in entsprechend auch von anderen Zweimetallegierungen. Beinem Gefüge hergestellt werden und erfindungsgemäß als Mikronährstoffdüngemittel dienen. Das Mangan neigt bekanntlich ebenfalls dazu, daß es in reinmetallischer Form, auch wenn es mit denkbar großer Oberfläche, also in Pulverform, in den Boden gegeben wird, durch die Bodenverhältnisse sehr schnell festgelegt wird. Es kommt also auch hier darauf an, daß man dieses zur Ruhe neigende Schwermetall mit einem »unruhigen« Legierungselement zusammenbringt, damit die zur Passivität neigenden Manganatome nicht immer wieder von neuem im Boden festgelegt werden können. Das gleiche gilt auch für alle übrigen, als Mikronährstoff düngemittel in Frage kommenden Schwermetalle.
  • Durch die Verwendung der erfindungsgemäß beschaffenen, nämlich aus möglichst reinen Zweimetall-, insbesondere Messinglegierungen mit grobkristallinem Gefüge bestehenden Mikronährstoffdüngemittel wird also eine über mehrere Jahre hinaus wirksame, gleichmäßige Schwermetalldüngung erzielt, wobei durch den langsamen, aber stetigen Abbau der Mikronährstoffe jede toxische Gefahr ausgeschlossen wird. Gleichzeitig wird eine Festlegung der Mikronährstoffe im Boden im wesentlichen verhindert, und die gesamte Legierung steht den Pflanzen als stetig fließende Ouelle lebenswichtiger Mikronährstoffionen zur Verfüaunz.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Spurenelementmetalle unterschiedlichen Korrosionsverhaltens in Legierungsform enthaltendes Mikronährstoffdüngemittel, dadurch gekennzeichnet, daß es aus reinen Zweimetallegierungen, insbesondere reinen Messinglegierungen, mit grobkristallinem Gefüge besteht. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 961628; deutsche Auslegeschrift Nr. 1007 789; französische Patentschrift Nr. 1 101520.
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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR1101520A (fr) * 1953-11-11 1955-10-07 Procédé de préparation d'engrais à éléments traceurs, exempts de lest, à partir de métaux ou de mitraille
DE961628C (de) * 1953-11-12 1957-04-11 Walter Jost Verfahren zur Herstellung von ballastfreien Spurenelement-Duengemitteln aus Metallabfaellen, insbesondere aus Metallschrott
DE1007789B (de) * 1956-03-22 1957-05-09 Walter Jost Duengung von landwirtschaftlichen Kulturboeden mit aus Fabrikationsrueckstaenden dermetallverarbeitenden Industrien bestehenden Mikronaehrstoffduengemitteln und Verfahren zur Herstellung von Mikronaehrstoffduengemitteln

Patent Citations (3)

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