DE1099913B - Zuendvorrichtung unter Verwendung eines piezoelektrischen Zuendgenerators, insbesondere fuer Geschosszuender - Google Patents
Zuendvorrichtung unter Verwendung eines piezoelektrischen Zuendgenerators, insbesondere fuer GeschosszuenderInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung bezieht sich auf eine Zündvorrichtung, vorzugsweise für Geschosse und andere Projektile,
bei der piezoelektrische Materialien als Stromerzeuger verwendet werden.
Die elektrische Zündung in Geschossen und anderen Projektilen war von jeher schwierig. Das Bemühen,
diese Schwierigkeiten zu 'beseitigen, führte zu zahlreichen
Vorschlägen; dabei ist dem Zündgenerator stets erhöhte Aufmerksamkeit erwiesen worden. Die
bekannten Konstruktionen sind meist verhältnismäßig kompliziert und zeigen große Anfälligkeit gegenüber
Störungen ihrer mechanischen öder elektrischen Funktionen.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, diese Schwierigkeiten! zu beseitigen und eine Zündvorrichtung
zu schaffen, die auch rauhesten Bedingungen gewachsen ist und die zugleich ein möglichst einfaches
Gerät darstellt.
In der letzten Zeit wurden für verschiedene Zwecke Kurzzeitzünder entwickelt, die mit sehr geringen
Zündenergien (ίθ~3 Wattsekunden und darunter) in
einer Zeit von 10—5 see bis 1O-6 die Initiierung eines
Sprengstoffes oder anderen zündfähigen Gemisches bewirken. Will man diese Zünder in Geschossen oder
anderen Projektilen mitführen, so ist die Auswahl eines geeigneten Stromerzeugers für eine genügend
genaue und kurzzeitige Zündung ein Problem. Man kann hier zur Stromerzeugung die zur Erzeugung von
Zündspannungen in der Hochfrequenzfunkenfotografie bekannten piezoelektrischen Keramiken, wie z. B.
Bariumtitanat, verwenden. Die außergewöhnlichen dielektrischen Eigenschaften dieser piezoelektrischen
Materialien und besonders der piezoelektrischen Keramiken, wie Bariumtitanat, Bleititanat u. a. m. sind
bekannt. So zeigt eine Tablette aus einem, gesinterten und im Gleicbspannungsfeld ausgerichteten piezoelekirischen
Material, beispielsweise! eine Tablette aus Bariumtitanat mit einer Dielektrizitätskonstante von
150O bis J 80O1, bei einem: plötzlichen Druckstoß proportional
zum Druckverlauf einen Spannungsanstieg von einigen Kilovolt. Schaltet man nun parallel zu
den Metallbelägen der Tablette einen hochohmigen empfindlichen Zünder, so wird er hierdurch ohne weiteres
ansprechen.
Nachteilig bei einer solchen einfachen Anordnung ist, daß sehr hochohmige und empfindliche Zünder
verwendet werden müssen, denn niederohmige Zünder sprechen dabei nicht an. Die Handhabungssicherheit
von hochohmigen Zündern ist jedoch sehr gering, man setzt sie deshalb ungern für die genannten Zwecke
ein.
Eine Lösung der gestellten Aufgabe ergab sich durch das Einfügen von mindestens einem zusätzlichen
Schaltelement zu der oben skizzierten einfachen Anordnung, indem eine Funkenstrecke, die erst bei
Zündvorrichtung unter Verwendung
eines piezoelektrischen Zündgenerators,
insbesondere für Geschoßzünder
Anmelder:
Wasag-Chemie Aktiengesellschaft,
Essen, Rolandstr. 9
Essen, Rolandstr. 9
Dipl.-Ing. Rudolf Wallbaum,
Sythen bei Haltern (Westf.),
Wilhelm Mangel, Haltern (Westf.},
Hermann Frank, Dülmen (Westf.),
und Günther Kaminski, Waltrop (Westf.),
sind als Erfinder genannt worden
Erreichen einer bestimmten Spannung zündet, eine sogenannte Schaltfunkenstrecke, oder ein Impulstransformator,
der die Spannung des Zündimpulses heruntertransformiert und ihn an den Widerstand der
jeweils verwendeten Zünderart anpaßt oder beide genannten Schaltelemente eingeschaltet werden.
Erfindungsgemäß wird nun eine Zündvorrichtung unter Verwendung eines piezoelektrischen Zündgenerators
vorgeschlagen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß eine Schaltfunkenstrecke, vorzugsweise mit Edelgasfüllung,
und/öder ein Impulsgenerator verwendet werden.
Die Funktioni der erfindungsgemäßen Anordnung ergibt sich gemäß Abb. 1 folgendermaßen:
In einer Haltevorrichtung ist eine vorbehandelte Tablette aus piezoelektrischem Material, beispielsweise
aus Bariumtitanat, mechanisch vorgespannt, damit ein möglichst steiler Druckanstieg erreicht wird. Die vorgespannte
Tablette 1 wird über eine Schaltfunkenstrecke 2 direkt an den vorzugsweise niederohmigen
Zünder 3 gelegt. Durch die plötzliche Abbremsung eines Gewichtes 4 erhält die Tablette einen steilen
Durchstoß in Pfeilrichtung. Die Spannung an den Metallbelägen der Tablette 1 läuft 'dadurch schnell
hoch, durch die Schaltfunkenstrecke 2 wird die Entladung aber erst dann weitergegeben, wenn der
Schwellenwert der Funkenstrecke (Zündspannung) erreicht ist. Dann wird der Zünder kurzzeitig und intensiv
gezündet.
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Eine andere Schaltung zeigt beispielsweise Abb. 2. Hier erhält eine wie oben beschrieben mechanisch vorgespannte
piezoelektrische Keramiktablette 1 einen steilen Druckstoß. Der hierdurch entstehende Spannungsimpuls
hat einen kurzzeitigen Verlauf, der dem mechanischen Stoß proportional ist. Er gleicht sich
über die diesem Frequenzgebiet angepaßte hochohmige Wicklung des Impulstransformators 5 aus. Dadurch
wird in dessen Sekundärwicklung ein Impuls mit wesentlich herabgesetzter Spannung erzeugt, dessen
Vorderflanke zwar ähnlich der des Primärimpulses
ist, dessen zeitlicher und spannungsmäßiger Verlauf aber den Zündeigenschaften des niederohmigen Zünders
3 weitgehend angepaßt ist und ihn zu einer sicheren und kurzzeitigen Zündung führt.
In der Anordnung nach Abb. 3 wird durch Kombination der Schaltelemente nach Abb. 1 und Abb. 2
eine noch bessere Funktion der Zündung erreicht. Die durch den Druckstoß in der Tablette 1 erzeugte Ladung
zündet nach ihrem Spannungsanstieg die Schalt-Funkenstrecke 2 und gleicht sich über die Primärseite
des Impulstransformators 5 aus. Der umgeformte Impuls führt zur schnellen und intensiven Zündung des
Zünders 3·.
In der erfindungsgemäßen Anordnung sind die angeführten
Schaltelemente nur Beispiele und können durch ähnlich wirkende Schaltglieder ersetzt werden.
Die erfindungsgemäßen Anordnungen sind sehr einfach,
wenig störanfällig und haben nur geringen Raumbedarf. Die einzelnen Elemente; lassen sich so robust
und klein aufbauen, daß die Ausmaße des) gesamten Generators mit Zünder nur wenige Kubikzentimeter
in Anspruch nehmen. So ist es beispielsweise möglich, das Volumen der Funkenstrecke bis auf etwa Erbs'enkorngröße
zu reduzieren und dia Größe des Impulstransformators auf etwa 1 ecm, wobei noch Spannungen
bis 3 kV und Leistungen bis zu lO'mWs sicher erzeugt und umgesetzt werden können. Die Funkenstrecke
wird sinnvollerweise jals Niederdruck-Edelgas-Funken'strecke
ausgebildet, am besten erscheint als Füllgas Argon. Es empfiehlt S1ICh, den Impulstransformator
in einem geschlossenen Ferrit-Kern (Topf oder Schalen-Kern aus nichtmetallischem, ferromagnetischem
Kernwerkstoff) unterzubringen.
Zwei bedeutende Vorzüge von Zündvorrichtungen mit piezoelektrischem Zündgenerator liegen einmal in
dem Umstand, daß der Zünder sich ohne mechanischen Schalter im Moment des Druckanstieges auslöst,
sodann, daß die Zündspannung erst im Augenblick des Aufpralls des Flugkörpers erzeugt wird.
Es ist möglich, ohne wesentliche Umstände die erfindungsgemäße
Vorrichtung während der gesamten Flugzeit auf Grund ihres Funktionsprinzips praktisch
spannungsfrei zu halten.
Claims (2)
1. Zündvorrichtung unter Verwendung eines piezoelektrischen Zündgenerators, insbesondere
für Geschoßzünder, dadurch gekennzeichnet, daß
■ eine Schaltfunkenstrecke (2), vorzugsweise mit
Edelgasfüllung, und/oder ein Impulstransformator ■ (5) in den Zündkreis eingeschaltet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß dem piezoelektrischen Material (1) eine mechanische Vorspannung zum Erzielen
eines steilen Druckanstieges bei plötzlicher Druckbelastung gegeben ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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