DE2746599A1 - Elektrischer geschosszuender - Google Patents
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Description
Die Erfindiang betrifft einen elektrischen Geschoßzünder, insbesondere
Bodenzünder, mit einer piezokeramischen Zelle als Stromerzeuger,
in der durch den Gasdruck einer pyrotechnischen Ladung eine Spannung erzeugbar ist.
Bei elektrischen Geschoßzündern mit einer piezokeramischen Zelle als Stromerzeuger ist die Zelle sowie eine dieser axial benachbarte
Druckplatte meist so angeordnet, daß die Zelle entweder beim Abschuß - unter Wirkung der Beharrungskräfte - oder beim
Zielaufschlag einer Druck- oder Stoßbelastung ausgesetzt und dadurch in ihr die zum Zünden der Sprengladung erforderliche elektrische
Energie erzeugt wird. Dazu ist die Zelle entweder im Zünder, z. B. in dessen Spitze, gegebenenfalls aber auch in dessen
Boden angeordnet.
Daneben ist es (DT-OS 22 06 646) auch bekannt, die zur Erzeugung der elektrischen Energie erforderliche mechanische Druckenergie
durch eine pyrotechnische Ladung zu erzeugen.
Während die bei der Abschußbeschleunigung auftretenden Kräfte zwar ausreichen, in einer piezokeramischen Zelle die zur Zündung
erforderliche Spannung zu erzeugen, reicht diese Energie oft nicht aus, im Zünder gegebenenfalls noch vorhandene, weitere
elektrische Schaltkreise ebenfalls zu speisen. Eine Stromquelle nach vorgenannter OS wiederum benötigt eine eigene pyrotechnische
Ladung sowie hierzu noch eine Zündeinrichtung.
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Aufgabe der Erfindung 1st es daher, für einen elektrischen GeschoßzUnder
der eingangs beschriebenen Art einen Stromerzeuger zu schaffen, der etwa ebenso einfach aufgebaut ist wie bei bekannten,
mit Beharrungskraft arbeitenden Stromerzeuger, der Jedoch eine wesentlich höhere Leistung abgibt.
Nach Anspruch 1 ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die piezokeramische
Zelle in einer heckseitigen, napfartigen Vertiefung des Geschoßbodens bzw. einer Bodenschraube, an einem als
Amboß dienenden Zwischenboden anliegend, angeordnet und mittels einer Druckplatte abgedeckt ist, welche durch den beim Abfeuern
des Geschosses auf eine heckseitige Abdeckscheibe o. dgl. treffender.
Gasdruck der Geschoßtreibladung an die piezokeramische
Zelle andrückbar ist.
Als Energiequelle dient somit der Gasdruck der Treibladung, mit der das Geschoß abgefeuert wird. Die dabei in der piezokeramischen
Zelle erzeugbare elektrische Energie beträgt ein Mehrfaches gegenüber der eines mit Trägheitskraft gespeisten piezoelektrischen
Generators; dabei werden für diesen Generator nicht mehr Teile oder mehr Raum benötigt als für einen herkömmlichen,
wesentlich leistungsschwächeren, durch Trägheitswirkung betätigten piezoelektrischen Generator. Aufgrund der kleinen Abmessungen
ist er auch für Munition kleineren Kalibers von z. B. 28 oder 35 mm 0 geeignet. Darüber hinaus ist ein Generator dieser
Art gegen FremdeinfIUsse und rauhe Behandlung u. dgl. weltgehend
unempfindlich. Durch ihre Anordnung und die feste Koppelung mit dem Geschoßkörper bietet die piezokeramische Zelle zudem
die Möglichkeit, sie nicht nur als Zündstromerzeuger beim Abfeuern des Geschosses, sondern auch als Sensor beim Zielaufschlag,
nämlich zum Aktivieren, d. h. Auslösen des ZUndmittels, zu verwenden. Schließlich erlaubt diese Lösung auch die Anordnung
zweier piezoelektrischer Stromerzeuger übereinander, da die piezokeramische Zelle über die Druckplatte ideal gedrückt
wird und somit der Kraftfluß in gleicher Weise auf eine nachgeordnete Zelle weitergegeben wird; es liegt daher eine Verdoppelung
der Ladung vor.
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Durch das Merkmal des Anspruchs 4 wird in überraschender Weise
durch RUttelbewegungen, Fall, Stoß u. dgl. in der piezokeramischen
Zelle erzeugte Ladespannungen vom Zündsystem bzw. einem Ladekondensator ferngehalten. Es gewährleistet, daß eine ausreichende
Spannung erst dann erzeugt werden kann, wenn der auf die Abdeckscheibe wirkende Druck so hoch ist, daß die Abdeckscheibe
den Freiraum überwindet. ZufUhrungsschocke und dergleichen
lassen sich hierdurch bereits mechanisch vom Generator fernhalten, so daß der Zünder handhabungs- und funktionssicher
ist.
Der Gegenstand des Anspruchs 5 führt in überraschender Weise
bei stoßartigen Körperschallwellen, wie Zufuhrschocke weder zu
Ladespannungen noch zu schaltfähigen Spannungsimpulsen. Eine
an der Abdeckscheibe durch Stoßbelastung anliegende Pulverladung eines Geschosses wird bei den auf ein Geschoß während der
Zuführung zur Waffe bzw. in das Patronenlager einwirkenden Stoßbelastungen durch die Abdeckscheibe abgefangen. Dieser Gegenstand
sichert eine elektronische Zündschaltung absolut bis zur Abfeuerung des Geschosses. Erst dann wird daxhden Gasdruck
die Spannung erzeugt. Somit arbeitet dieser Gegenstand im Sinne eines Hauptschalters und vereinfacht dadurch die Zünderelektronik.
Dieser Zünder erzeugt daher erst beim Geschoßabschuß zuerst eine Ladespannung und dann erst gegebenenfalls beim Aufschlag
eine Triggerspannung. Ausgeschlossen ist, daß vor dem Abschuß eine Triggerspannung entsteht, die auf die Zünderelektronik
einwirkt und dadurch eine Fehlfunktion des Zünders bewirken könnte.
Der Gegenstand des Anspruchs 6 ermöglicht eine überraschend einfache
Fertigung des Zünders, in dem der elastische Ring gleichzeitig
als Toleranzausgleich und Abstandhalter zwischen Druckplatte und Kontaktfolie dient.
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Der Gegenstand des Anspruchs 7 gewährleistet in überraschender
Weise, daß der elektrische Kontakt zur Zelle und damit der elektrische Stromkreis nach erzeugter Ladespannung erhalten bleibt.
Durch den während des Geschoß-Fluges fehlenden Treibladungegasdruck vergrößert sich aufgrund des elastischen Zurückfederns
der Abdeckscheibe der Abstand zwischen der Zelle und der Abdeckscheibe. Diese Abstandsänderung wird durch die federnden
Laschen ausgeglichen. Damit kann die Zelle beim Zielaufschlag
nochmals eingesetzt werden, indem sie eine Triggerspannung erzeugt.
Einzelmerkmale der Erfindung gehen aus der Beschreibung dreier in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele hervor.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Bodenschraube eines Geschosses bzw. durch einen Bodenzünder mit einem
piezoelektrischen Stromerzeuger nach der Erfindung
Fig. 2 und 3 Varianten zur Lösung nach Fig. 1 Fig. 4 eine Kontaktfolie nach Fig. 3
Fig. 5 einen Ausschnitt nach Fig. 3.
Fig. 5 einen Ausschnitt nach Fig. 3.
Nach Fig. 1 ist der in das Heck eines Geschosses eingebaute bzw. einschraubbare piezoelektrische Stromerzeuger in eine Bodenschraube
1 z. B. eines Bodenzünders eingebaut. In eine hintere, napfartige Vertiefung 2 ist eine piezokeramische Zelle 3
mit Isolierstoff platten 5, 5' so eingelegt, daß sie sich axial
an einem als Amboß dienenden Zwischenboden 4 der Bodenschraube abstützt. An der Zelle 3 liegt, durch die Isolierstoffplatte 51
oder dgl. getrennt, eine Druckplatte 6 an, die in einem Isolierstoff ring 7 zentrisch gehaltert ist. Von Kontaktbelägen 8, 9
- 7 909816/0506
1 V,
dieser Zelle 3 führen Anschlußdrähte 14, 15 nach innen zum Zündsystem, und zwar durch Bohrungen 10, 11 des Zwischenbodens
4, in denen IsolierhUlsen 12, 13 stecken. Nach hinten ist die
Vertiefung 2 durch eine in die Bodenschraube 1 eingebördelte Abdeckscheibe 16 abgeschlossen. Letztere ist nach innen gewölbt
und liegt unter Vorspannung an der Druckplatte 6 mittig an.
Nach Fig. 2 kann zwischen der Abdeckscheibe 16 und der Druckplatte
6* jedoch auch ein kleiner Abstand, d. h. ein Freiraum 17 vorgesehen sein. Die Druckplatte 6* selbst ist dann mittels
eines Bördelrandes 18 in der Bodenschraube 1' gegen Nachhintengehen
gesichert.
Die Wirkungsweise der in den Fig. 1 und 2 dargestellten piezoelektrischen
Stromerzeuger geht im wesentlichen aus den Zeichnungen hervor. Beim Abfeuern des Geschosses wird durch den Gasdruck
der Treibladung 35 die verformbare Abdeckscheibe 16 gegen die Druckplatte 6, 6* getrieben. Letztere drückt topfförmig die
piezokeramische Zelle 3 gegen den Zwischenboden 4 und erzeugt
in dieser eine Spannung entsprechend der Gasdruckspitze. Da die Abdeckscheibe 16 dabei unter Verformung über die ganze Fläche
weitgehend gleichmäßig gegen die Druckplatte 6, 6' gepreßt wird, erfährt auch die piezoelektrische Zelle 3 eine weitgehend gleichmäßige
Pressung über die gesamte Fläche, so daß sie beim Abschuß nicht zerstört wird. Dies ermöglicht, die piezoelektrische
Zelle 3 nach dem Abschuß noch ein zweitesmal, nämlich als Aufschlagsensor
zu verwenden, wobei die beim Aufschlag auftretende Schockwelle beispielsweise über das Geschoß und den Zwischenboden
4 die Zelle 3 durchläuft.
Um durch RUttelbewegungen, Fall, Stoß u. dgl. in der piezokeramischon
Zelle 3 erzeugte Spannungen vom Zündsystem bzw. einem Ladekondensator fernzuhalten, ist der zelle 3 in an sich bekannter,
hier nicht dargestellter Weise eine elektrische Schwelle nachgeschaltet, die einen Spannungsstoß erst weitergibt, wenn
ein bestimmtes Mindestpotential überschritten ist. Da die durch
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den Gasdruck erzeugte Spannung wesentlich über der durch
TransportstöBe erzeugten liegt, läßt sich eine Trennung ohne
Schwierigkeit bewerkstelligen. Der Zünder ist dadurch absolut handhabungs- und funktionssicher.
Eine ähnliche Schwellenwirkung wird - mechanisch - durch die
Lösung nach Fig. 2 erreicht. Dort kann in der Zelle 3 erst eine ausreichende Spannung erzeugt werden, wenn der auf die
Abdeckscheibe 16 wirkende Druck so hoch ist, daß er den Freiraum 17 überwindet. ZufUhrungsschocks u. dgl. lassen sich
hierdurch bereits mechanisch vom Generator fernhalten.
Nach Fig. 3 liegen an der nur einen Kontaktbelag 8 aufweisenden Zelle 3 eine elektrisch leitende Druckplatte 19 (Aluminium)
an. Eine elektrisch isolierende Buchse 20 mit einem Bund 21 hält die Zelle 3 und die Druckplatte 19 über einen elastischen
Ring 22. Der Ring 22 ist abgestützt durch die in der Bodenschraube 1 eingebördelte Abdeckscheibe 16*. Zwischen dem Ring
22 und der Abdeckscheibe 16* liegen eine Isolierstoffplatte
und eine Kontaktfolie 24 mit federnden (durch Stanzen erzeugte) Laschen 25 (Fig. 4) und Abschlußdraht 15. Zwischen den Laschenspitzen
und der Druckplatte 19 besteht der Freiraum 17* Ein Isolierring 30 stützt die Kontaktfolie 24. Eine Isolierhülae
13' steckt in Bohrungen 11, 31 · - Die Bodenschraube 1 ist verschraubt
mit einer Geschoßhülse 32. Diese ist mit einer Patronenhülse
33 verbunden. Im Abstand 34 befindet sich die Pulvertreibladung 35.
Der Gasdruck der Treibladung 35 verformt nach Fig. 5 die Abdeckscheibe
16*topfförmig und drückt mit maximal möglicher
Fläche über die dazwischenliegenden Teile 23, 24 die Zelle 3 gegen den Zwischenboden 4. Entsprechend der Gasdruckspitze
wird eine Ladespannung erzeugt. Zeitlich nach der Gasdruckspitze
federt die zwar plastisch verformte Abdeckscheibe 16* etwas zurück, jedoch die Laschen 25 gleichen die Abstandsänderung aus.
Der elektrische Kontakt bleibt daher erhalten. Damit kann der Zünder beim Zielaufschlag durch die entstehende Körperschallwelle
zusätzlich einen Triggerimpuls erzeugen.
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In hier nicht dargestellter, an sich bekannter Weise können zur Erhöhung der Spannung soWie zur Erhöhung der Funktionssicherheit des Generators mehrere piezokeramische Zellen, z.
B. Ubereinandergeschichtet, im Raum zwischen der Druckplatte 6, 6', 19 und dem Zwischenboden k angeordnet sein.
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Claims (1)
- Patentansprüche:1.) Elektrischer Geschoßzünder, insbesondere Bodenzünder, mit einer piezokeramischen Zelle als Stromerzeuger, in der durch den Gasdruck einer pyrοtechnischen Ladung eine Spannung erzeugbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die piezokeramische Zelle (3) in einer heckseitigen, napfartigen Vertiefung (2) des Geschoßbodens bzw. einer Bodenschraube (1), an einem als Amboß dienenden Zwischenboden (4) anliegend, angeordnet und mittels einer Druckplatte (6, 6', 19) abgedeckt ist, welche durch den beim Abfeuern des Geschosses auf eine heckseitige Abdeckscheibe (16, 16') o. dgl. treffenden Gasdruck der Geschoßtreibladung an die piezokeramische Zelle (3) andrückbar ist.2. Zünder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckscheibe (16) aus verformbarem Werkstoff, insbesondere Metall, besteht und - vornehmlich nach innen gewölbt - unter Vorspannung in das Heck des Geachoßbodens bzw. der Bodenschraube (1) eingebördelt ist.3. Zünder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckscheibe (16) mit ihrer gewölbten Seite spielfrei an der Druckplatte (6) anliegt.909816/0506h. Zünder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Abdeckscheibe (16) und der in ihrem Verschiebeweg nach hinten begrenzten Druckplatte (61) ein Freiraum (17) vorgesehen ist.5. Zünder nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckplatte (19) aus elektrisch leitenden Werkstoff besteht und an der Zelle anliegt, und daß im Abstand (Freiraum 17) von der Druckplatte eine von der Abdeckscheibe (161) durch eine Isolierstoffplatte (23) getrennte elastische Kontaktfolie (2A) zusammen mit der Abdeckscheibe in der Bodenschraube durchbiegbar eingespannt ist.6. Zünder nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zelle und die Druckplatte in einer elektrisch isolierenden Buchse (20) gefaßt sind und die Buchse durch einen elastischen Ring im Abstand von der Kontaktfolie gehalten ist.7. Zünder nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktfolie Laschen (25) besitzt, deren vorgesehener freier Abstand zu der Druckplatte den Freiraum (17) darstellen.909816/0506
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