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Gerät zum Zeichnen einer Anzahl aufeinanderfolgender geometrischer
Figuren, beispielsweise Treppenstufen Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zum
Zeichnen einer Anzahl aufeinanderfolgender geometrischer Figuren, beispielsweise
Treppenstufen eines Treppenlaufes.
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Zum Zeichnen reihenweise aufeinanderfolgender geometrischer Figuren
war es bisher üblich, irgendwelche normalen Zeichengeräte, wie gradlinige Lineale,
Kurvenlineale od. dgl. zu verwenden und schrittweise durch Parallelverschieben zur
Anlage zu bringen. Insbesondere zum Einzeichnen von Treppen in Bauzeichnungen war
es bisher erforderlich, die Geschoßhöhen mittels eines Lineals auf eine bestimmte,
passende Stufenzahl aufzuteilen, die Stufenauftrittsbreiten auf Grund der räumlichen
Verhältnisse abzumessen und sodann die Treppenstufen einzeln mit Hilfe` üblicher
Zeichenhilfsmittel einzuzeichnen. Abgesehen davon, daß die Zeiohengenaufgkeit nicht
sehr groß war und leicht Zeichenfehler eintreten konnten, ist diese bekannte Methode
zum Zeichnen der Treppenstufen auch außerordentlich umständlich und zeitraubend,
zumal praktisch in jeder Bauzeichnung derartige Treppenzüge eingezeichnet werden
müssen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Zeichengerät zu schaffen,
welches diesen Arbeitsvorgang des Einzeichnens aufeinanderfolgender geometrischer
Figuren mit größter Genauigkeit und denkbar geringstem Zeitaufwand durchzuführen
erlaubt.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß an einem plattenförmigen Grundkörper
eine Anzahl -dicht nebeneinanderliegender Elemente verschiebbar gehalten sind, welche
an einem aus dem Grundkörper herausragenden Ende in Form der zu zeichnenden geometrischen
Figur ausgebildet sind, und daß eine Führung zum gemeinsamen Verschwenken der Elemente
vorgesehen ist, derart, ,daß die einzelnen geometrischen Figuren in zwei senkrecht
aufeinanderstehenden Richtungen untereinander vergrößert oder- verkleinert werden
können. Auf diese Weise wird erreicht, daß durch einfaches Verschwenken der Elemente
selbsttätig die gewünschte Vergrößerung bzw. Verkleinerung der geometrischen Figuren,
beispielsweise die gewünschten Steigungsverhältnisse von Treppen für alle Geschoßhöhen
eingezeichnet werden können.
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Es ist nach dieser entsprechenden Einstellung des Zeichengerätes also
nur noch erforderlich., mit einem Zeichenstift entlang der Außenkante der geometrischen
Figurenreihe. zu ziehen, um mit aller Präzision die gewünschte Einzeichnung zu erhalten.
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In der nachfolgenden Beschreibung sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles noch im einzelnen beschrieben.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Schema
wiedergegeben, und zwar zeigt Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Gerät zum Zeichnen
von Treppenstufen eines Treppenlaufes, Fig.2 einen Querschnitt dazu gemäß Schnittlinie
II-II, Fig.3 die Grundplatte .eines Zeichengerätes mit Führungsnuten, Fig.4 :die
Grundplatte mit aufgelegten Elementen, deren äußere Enden Treppenstufenform aufweisen,
Fig.5 ein Element in Seitenansicht und vergrößerter Darstellung, Fig.6 ein Element
gemäß Fig:5 in Draufsicht, Fig. 7 das Zeichengerät in Rückansicht, ohne Umhüllung,
Fi.g.8 einen Querschnitt .durch das Zeichengerät zur Sichtbarmachung der Führungsteile,
in flachster Stellung, Fig.9 das Zeichengerät in ausgeschwenkter Stellung, d. h.
in steilster Zeichenlage, und Fig. 10 eine Führung für den Zeichenstift.
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Das Gerät gemäß Fig. 1 dient in der .dargestellten Ausführungsform
als Zeichengerät zum Einzeichnen von Treppenstufen in Bauzeichnungen. Das Gerät
besteht im wesentlichen aus einem Grundkörper 1 und einem schwenkbaren Einsatz 2.
Der Grundkörper ist aus den beiden parallel zueinander verlaufenden Platten
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und 24 aufgebaut, die durch eine umlaufende Randleiste 36 mit Abstand voneinander
gehalten werden. Vorteilhafterweise besteht der Grundkörper aus Kunststoff. Der
Einsatz 2 besitzt eine Anzahl Treppenstufenelemente 3 mit Stufenköpfen 8, 9 und
10, die in Iden nachfolgend beschriebenen Figuren im einzelnen dargestellt sind.
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An Hand dieser Figuren soll zunächst einmal der Aufbau des Einsatzes
näher beschrieben werden. In Fig. 3 ist die Grundplatte 4, dargestellt, welche auf
der nach innen zu liegenden Fläche mit Führungsnuten bzw. Führungsrillen.? versehen
ist. Die Führungsrillen verlaufen mit besonderem Vorteil unter einem Winkel von
45° zu der Grundkante der Grundplatte4. An den beiden Enden der Grundplatte sind
Führungsbleche befestigt, und zwar an dem vorderen in Fig.3 eingezeichneten linken
Ende ist ein Führungsblech 38 aufgelegt, während an dem rechten oberen Ende der
Grundplatte gemäß Fig. 3 ein hinteres Führungsblech 39 angeordnet ist. Es entstehen
auf diese Weise Führungskanten 5 @bzw. b, die ebenfalls mit Vorteil unter einem
Winkel von 45° zu der Grundlinie 40 der Grundplatte 4 verlaufen. Auf der linken
Seite der Grundplatte ist, wie auch Fig. 1 deutlich zeigt, eine Anlagekante 37 vorgesehen,
welche parallel zu der Grundlinie40 liegt, so daß die Führungskanten 5, 6 sowie
die Führungsnuten bzw. -rillen 7 ebenfalls unter einem Winkel von 45° zu dieser
Anlagekante 37 stehen.
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Gemäß Fig. 4 sind auf der Grundplatte 4 eine Anzahl Treppenstufenelemente
8, 9, 10 derart eingelegt, daß sie zwischen den beiden Führungskanten 5 und
6 dicht nebeneinander gehalten werden, jedoch so, daß sie parallel zueinander und
parallel zu den Führungskanten 5 und 6 leicht verschoben werden können. Zur besseren
Führung sind die bereits beschriebenen Führungsnuten bzw. -rillen 7 vorgesehen,
in welche Schienen 19, 41, 42 und 43 eingesetzt sind. Die Schienen sind mit Hilfe
von Querstücken 20 bis 23 (Fig. 7) einerseits an der Grundplatte gehalten und andererseits
über nicht gezeichnete Querbolzen mit einzelnen Treppenstufenelementen verbunden.
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. In den Fig. 5 und 6 ist -diese Art der Befestigung und Führung im
einzelnen (dargestellt. Es ist hier ein Treppenstufenelement 14 eingezeichnet, welches
mit einer Schiene 15, die den beschriebenen Schienen 19, 41, 42, 43 entspricht,
ausgestattet dst. Auf der anderen Flachseite jedes Treppenstufenelementes ist mittels
eines Bolzens 16 ein Haltering 17 befestigt, der nach den beiden in Längsrichtung
des Treppenstufenelementes gerichteten Seiten mit Fortsätzen. versehen ist. An dem
aus dem Grundkörper herausragenden Ende ist jedes Treppenstufenelementderart ausgestaltet,
daß ein gekröpfter Kopf 11 mit Zeichenkanten 12 und 13 entsteht.
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Nachdem die -Treppenstufenelemente 8 bis 10 gemäß Fig. 4 und 7 dicht
nebeneinander zwischen den Führungskanten 5 und 6 eingelegt worden sind, und zwar
so, @daß die Bolzen 16 in einer geraden Linie hintereinanderliegen, wird eine Schieberplatte44
aufgelegt. Diese Schieberplatte44 ist mit einer Führungsrille 18 ausgestattet, die
=bei Mittelstellung der Sehieberplatte 44 etwa senkrecht auf :den Führungskanten
5 bzw. 6 steht. Wie Fig. 8 deutlich zeigt, greifen die bei,derseiten Fortsätze der
Ringe 17 über die Längskanten der Schieberplatte beiderseitig der Führungsrille
über, so,daß eine Verbindung der Treppenstufenelemente mit der Schieberplatte gegeben
ist. Der Außendurchmesser der Ringe entspricht der lichten Weite der Führungsrille
18; so daß die Treppen-:stufenelernente sicher gegenüber der Schieberplatte gehalten
sind. Die Schieberplatte ist weiterhin an ihrem unteren Ende mit Hilfe einer Achse
45 auf dem Grundkörper befestigt und gleichzeitig schwenkbar gelagert. Die Schwenkachse
45 befindet sich mit besonderem Vorteil in Verlängerung oder Mittellinie der Bolzen
16, und zwar unterhalb des untersten, in Big. 8 eingezeichneten Bolzens. Der Abstand
-der Schwenkachse45 von dem untersten Bolzen entspricht der Entfernung zwischen
den benachbarten Bolzen voneinander. Die Schieberplatte ist zu :beiden Seiten mit
nach außen herausragenden Stegen 25 und 26 versehen, an welchen eine Laufschiene
28 befestigt ist. Die Laufschiene28 ist genau parallel zu der Linie gestellt, die
durch die vorderen Treppenstufenkanten hindurchgezogen werden kann. Damit das Ausschwenken
der Laufschiene zusammen mit der Schieberpl.atte 44 nicht behindert ist, ist in
der Deckplatte 24 des Grundkörpers eine Ausnehmung 27 vorgesehen.
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Fig. 9 zeigt das Zeichengerät in ausgeschwenkter Stellung der Schieberplatte
sowie der Treppenstufenelemente, d. h. in einer Stellung, in welcher (die Treppenstufen
die steilste Lage einnehmen. Der Schwenkbereich der Schi.eberplatte sowie der Treppenstufenelemente
ist so gewählt, daß alle in der Bautechnik überhaupt nur möglichen Steigungen von
Treppen erfaßt werden.
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In den Fig. 1 und 10 ist eine Haltevorrichtung für Aden Zeichenstift
in schematischer Darstellung wiedergegeben. Mit Hilfe eines Aufsatzstückes 34 wird
der Halter von einem Ende der Laufschiene aus auf diese aufgeschoben. Der Halter
besteht im wesentlichen aus zwei Gehäuseteilen 29 und 33, die unter Zwischenschaltung
von Federn miteinander verbunden sind. Die Federn versuchen das Gehäuseteil 33 aus
der Gehäusehälfte 29 herauszudrücken. Die Gehäusehälfte 29 hat also in Ruhestellung
die in Fig. 10 eingezeichnete Lage. An ihr ist eine Blattfeder mit den beiden Federschenkeln
30 und -31 befestigt. An dem äußeren Ende des Federschenkels 31 befindet sich ein
Zeichenstift 35 mit Halter 32.
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Die Arbeitsweise des oben beschriebenen Zeichengerätes ist folgernde.
Man stellt zunächst einmal fest, wieviel Treppenstufen für den betreffenden zu zeichnenden
Treppenzug erforderlich sind. Diese Feststellung ist leicht durchzuführen, da der
Architekt hierfür genaue Richtlinien besitzt und im übrigen auch schon auf Grund
seiner Erfahrung die Anzahl der Stufen ohne weiteres angeben kann. Es wird nun das
oben beschriebene Zeichengerät derart auf die Zeichnung aufgelegt, daß die untere
Anlegekante 37 mit der Bödenfläche .des unteren Geschosses übereinstimmt. Sodann
wird der Einsatz mit der Schieberplatte 44 sowie den Treppenstufenelementen derart
ausgeschwenkt, daß die obere Zeichenkante der betreffenden Treppenstufe gerade auf
die passende Höhe der nächsthöheren Etage zu liegen kommt. Durch das Verschwenken
wird völlig selbsttätig die richtige Steigung und die dazu passende Aufteilung der
Höhe und Breite in Einzelstufen erreicht. Das oben beschriebene Zeichengerät ist
derart gestaltet, daß beim Verstellen der Auftritt immer waagerecht und die Steigung
immer senkrecht zur unteren Grundplattenlinie verbdei'bt. Die Stufenköpfe sind..
auch, wie aus den Zeichnungen zu entnehmen, derart ausgebilidet, daß sie sich gerade
so weit flächenmäßig überschneiden, daß in beiden Endstellungen des Schwenkbereiches
ein ununterbrochener polygonaler zickzackförmiger Zug entsteht. Um .eine einwandfreie
Parallelführung gegenüber den übrigen Zeichenlinien zu erhalten,
ist
es möglich, das Zeichengerät mit der Grundlinie bzw. unteren Kante des Grundkörpers
auf eine üblicherweise zum Zeichnen verwendete Reißschiene anzulegen und zusammen
mit der Reißschiene auf die richtige Ausgangsstellung zu bringen. Nach Einstellen
des Zeichengerätes wird -der Zeichenstift 35 unter Niederdrücken des Gehäuseteiles
29 an den äußeren Zeichenkanten der Stufenköpfe vorbeigeführt. Zu diesem Zweck braucht
lediglich das Gehäuse 33 auf der Laufschiene28, zweckmäßig von links nach rechts
(Fig. 1), verschoben werden. Die Blattfedern 30 und 31 sorgen dafür, daß der Zeichenstift
stets dicht an den Stufenköpfen der Treppenstuf°nelemente anliegt.
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Die Wirkung des selbsttätigen Einstellers der einzelnen Stufen hintereinander
ist darauf zurückzuführen, daß beim Verschwenken der Schieberplatte die Führungsrille
18 gewissermaßen .als Radius um den Schwenkpunkt bewegt wird, so daß die einzelnen
Bolzen 16 kreisförmige Bogen um diesen Drehpunkt (Schwenkachse45) beschreiben. Infolge
der besonderen oben beschriebenen Anordnung der Treppenstufenelemente sowie der
Führungsrille legen die dem Drehpunkt nähergelegenen Stufen einen entsprechend kurzen,
die weiter abgelegenen Stufen hingegen, einen immer weiteren Weg zurück. Die zehnte
Stufe beispielsweise bewegt sich um einen zehnmal größeren Betrag in beiden hier
in Frage kommenden Richtungen als die erste Stufe.
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Wie oben bereits angedeutet worden ist, sind die Stufensteigung und
der Stufenauftritt so bemessen, daß für alle zu zeichnenden Treppen das erforderliche
Steigungsverhältnis erreicht wird. Zweckmäßigerweise wird das Zeichengerät auch
mit einer derart großen Anzahl von Treppenstufenelementen ausgestattet, daß auch
die denkbar höchsten Treppen in einem Zuge eingezeichnet werden können. Die Breite
der Treppenstufenelemente, die in -dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel die
Form von schmalen Schienen aufweisen, ergibt sich aus der Diagonalen von Stufenauftritt
und Stufensteigung. Es wird hier schließlich darauf hingewiesen, d.aß jeder Stufenkopf,
wie aus Fig. 6 ersichtlich ist, zweckmäßi-gerweise links einen Vorsprung (Nase)
besitzt, so daß mit diesein Teil des Stufenkopfes ein Übergreifen über einen Flächenteil
des Stufenkopfes -des vorhergehenden Treppenstufenelementes erfolgt. Durch das Verkröpfen
der einzelnen Stufenköpfe wird verhindert, daß sich die einzelnen Treppenstufenelemente
verkanten oder gar während des Verschwenkens übereinanderschieben. Die beweglichen
Teile des Zeichengerätes können ebenso wie die Verkleidung bzw. der Grundkörper
aus Kunststoff hergestellt sein. Je nach Maßstab, d. h. Größe des Zeichengerätes
empfiehlt es sich aber auch in manchen Fällen, -die beweglichen Teile aus Metall,
-die Verkleidung hingegen aus Kunststoff herzustellen. Auch eine Metallausführung
des gesamten Gerätes ist durchaus denkbar und für verschiedene Anwendungsgebiete
durchaus von Vorteil.
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Das oben beschriebene Zeichengerät ist für einen bestimmten Zeichenmaßstab
ausgelegt. Man kann das Gerät aber auch so ausgestalten, daß die Treppenstufenelemente
mit wenigen Handgriffen herausgenommen und durch einen Satz anderer Treppenstufenelemente
ersetzt werden können, die für einen anderen Zeichenmaßstab ausgelegt sind. Auf
diese Weise entsteht .ein Universalgerät, das zum Zeichnen sämtlicher im Baugewerbe
überhaupt nur vorkommenden Treppen in .allen üblichen Zeichenmaßstäben Verwendung
finden kann. Das beschriebene Zeichengerät ist mit besonderem Vorteil, wie oben
bereits dargelegt ist, für das Zeichnen von Treppenzügen geeignet. Man kann die
beweglichen Elemente aber auch durch andere ersetzen, die eine andere geometrische
Figur an den Stufenköpfen aufweisen, so daß das Gerät auch zum Zeichnen anderer
geometrischer Linienzüge, bestehend aus aufeinaniderfolgenden gleichartigen geometrischen
Grundfiguren, Anwendung finden kann.
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In dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel sind die Treppenstufenelemente
zwischen zwei Führungskanten 5 und 6 gehalten. Statt -dessen kann man auch eine
dieser Führungskanten durch ein nicht gezeichnetes, federndes Organ ersetzen, welches
von außen auf die Elemente,derart drückt, daß diese stets dicht nebeneinandergehalten
werden. Auch,die übrigen Konstruktionsteile, die oben beschrieben worden sind, können
gegebenenfalls für den einen oder anderen Verwendungsfall konstruktiv abgeändert
werden, ohne daß damit der Grundgedanke der Erfindung verlassen würde. Je nach Form
der geometrischen Linie empfiehlt es sich auch, in manchen Fällen, statt eines schlittenartig
geführten Zeichenstiftes einfach einen Zeichenstift von Hand an den Zeichenkanten
vorbeizuführen.