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Auf Handsteuerung umschaltbare hydraulische Regelanlage Die Erfindung
soll Anwendung finden in mit insbesondere Strahlrohrkraftschaltern ausgerüsteten
Regelanlagen, welche mit einem durch Druckflüssigkeit, z. B. Öl, zu betreibenden
Stellmotor ausgerüstet sind und in welchen gelegentlich der Stellmotor der Beeinflussung
durch den Regler entzogen und nach menschlichem Willen betrieben oder arretiert
werden soll. Die Notwendigkeit zur Betätigung des Stellmotors nach menschlichem
Willen oder die Notwendigkeit seiner Arretierung kann beispielsweise beim Inbetriebsetzen
oder Außerbetriebsetzen einer Regelanlage vorliegen.
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Es ist bekannt, zu diesem Zweck zwischen dem Regler und dem Stellmotor
ein sogenanntes »Verblockventil« anzuordnen, mittels dessen die Druckölleitungen
vom Regler zum Stellmotor gesperrt und statt dieser Leitungen besondere Verbindungsleitungen
zwischen dem Stellmotor und der die Regelanlage betreibenden Druckölquelle freigegeben
werden können, in denen ein von Hand zu betätigender Mehrwegehahn angeordnet ist,
der eine passende Steuerung des Stellmotors gestattet. Bekannt ist eine bestimmte
Art eines Verblockventils, welches durch das Drucköl geschaltet werden kann, in
Verbindung mit einem Mehrwegehahn, durch welchen sowohl die Schaltung des Verblockventils
als auch die Steuerung des Stellmotors mittels eines einzigen Bedienungsgriffes
erfolgen kann.
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Die bekannte Einrichtung sei zunächst an Hand der Abb. 1 bis 6 zwecks
Darlegung des Standes der Technik beschrieben. Abb. 1 zeigt die Einrichtung in einem
Zustand, in welchem der Stellmotor ausschließlich durch den Regler beeinflußt wird.
Die Abb.3 bis 6 zeigen Schaltstellungen des Mehrwegehahns, bei denen der Einfluß
des Reglers auf den Stellmotor unterbunden ist und in denen der Stellmotor entweder
»arretiert« ist oder in denen er unbeeinflußt vom Regler in der einen oder der anderen
Richtung zum Laufen veranlaßt ist. Die Abb. 2 .zeigt das Verblockventil in der Stellung,
in welcher der Einfluß des Regelwerks auf den Stellmotor unterbunden ist.
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In Abb. 1 sind I ein Strahlrohrregelwerk und II ein Stellmotor bekannter
Bauart. III ist das Verblockventil, IV der Mehrwegehahn und V ein Aggregat, bestehend
aus einem Ölreservoir und einer durch einen Motor ständig angetriebenen Pumpe zur
Lieferung von Drucköl. Durch die von der Pumpe kommende Leitung 1 fließt das Drucköl
durch den Kanal 2 des Kükens des Mehrwegehahns und die Leitung 3' dem Strahlrohr
4 zu. Gleichzeitig wirkt das Drucköl über die Leitung 3" auf den »Schieber« 5 des
Verblockventils und drückt diesen entgegen der Kraft der Druckfeder 6 gegen den
rechten Anschlag. Durch die Leitungen 7' und 7" kann überschüssiges Öl in das Ölreservoir
abfließen. Der Schieber 5 hat dabei, wie aus der Abb. 1 ersichtlich, eine Stellung,
in welcher der Strahlrohrkraftschalter über die Leitungszweige 8' und 9' mit dem
Stellmotor verbunden ist. Die mit den Leitungszweigen 8' und 9' kommunizierenden
Leitungszweige 8" b@zw. 9" sind, wie aus der Abb. 1 ersichtlich, durch das Küken
des M:ehrwegehahns verschlossen. Wird das Küken aus der in Abb. 1 gezeigten Stellung
in eine der Stellungen, die in den Abb. 3 bis 6 gezeigt sind, gebracht, so ist die
vom Mehrwegehahn zu den Leitungen 3' und 3" führende Leitung 3 durch das Küken verschlossen.
Dem Strahlrohr fließt kein Drucköl mehr zu, und es ist dadurch außer Betrieb gesetzt.
Gleichzeitig verschwindet auch der den Schieber 5 gegen den rechten Anschlag pressende
Öldruck; der Schieber wird durch die Kraft der Druckfeder 6 gegen den linken Anschlag
gedrückt. Er nimmt also die in der Abb.2 gezeigte Stellung ein. In dieser Stellung
verschließt der Schieber die Leitungen 8' und 9'. Der Stellmotor kann nun nur noch
durch Drucköl betätigt werden, welches in den in den Abb. 3 und 5 gezeigten Stellungen
des Kükens durch die Leitungen 8" bzw. 9" gefördert wird. Bei der Stellung des Kükens
entsprechend Abb.3 fließt das Öl dem Stellmotor durch die Leitung 8" zu und treibt
den Kolben des Stellmotors nach rechts. Durch die Leitung 9" und die Bohrung 2'
des Kükens fließt dabei vom Kolben verdrängtes Öl durch die Leitung 7"' zum Vorratsbehälter
zurück. Bei der Stellung des Kükens entsprechend Abb.5 fließt das Drucköl dem Stellmotor
durch die Leitung 9" zu und treibt den Kolben nach links. Dabei fließt dann durch
die Leitung 8" und die Bohrung 2' des Kükens das
vom Kolben verdrängte
Öl zum Vorratsbehälter zurück. In .den Stellungen des Kükens entsprechend den Abb.
3 und 5 verschließt das Küken .auch die Leitungen 8" und 9", und der Kolben des
Stellmotors ist blockiert.
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Betriebserfahrungen mit der geschilderten Einrichtung ließen den Mangel
erkennen, daß die Feder 6 kein hinreichend sicheres Mittel ist, um den Schieber
5 beim Umstellen des Fernsteuerhahns aus Stellungen entsprechend den Abb. 3 bis
6 in die Stellung entsprechend der Abb.1 in die der Abb.1 entsprechende Lage zurückzudrücken.
Da einer Verstärkung der Feder Grenzen gesetzt sind, denn ihre Gegenkraft darf nicht
so groß sein, daß sie ihrer Spannung durch das Drucköl in der linken Kammer des
Schiebergehäuses einen schwer zu überwindenden Widerstand entgegensetzt, entstand
die Aufgabe, die Sicherheit der Steuerung des Schiabers 5 auf andere Weise zu erhöhen.
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Erfindungsgemäß soll zur Beseitigung des geschilderten Mangels die
Wirkung der Feder 6 durch die Wirkung von Drucköl ersetzt oder unterstützt werden
und zu diesem Zweck der Mehrwegehahn in einer Weise ausgebildet werden, daß er zusätzlich
zu seinen bisher geschilderten Funktionen noch die Funktion erfüllt, daß er in seiner
Stellung auf »Regeln« eine Verbindung zwischen der die Feder 6 enthaltenden Kammer
und dem Ölreservoir herzustellen gestattet, während er in allen anderen Stellungen
diese Kammer mit der Druckölpumpe verbindet. Für diesen Zweck weist nach der Erfindung
der Mehrwegehahn (VI VI') einen zusätzlichen Kanal (11') auf, der in der Stellung
»Steuern« die federbelastete Seite (Kammer 12) des Verblockventils III mit der Vordruckleitung
1 verbindet, so daß die Wirkung der Feder 6 unterstützt oder ganz ersetzt wird.
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Das Beispiel einer erfindungsgemäßen Ausbildung des Mehrwegehahns
zeigt die Abb. 7. Außer dem mit VI bezeichneten Teil, der dem in der Abb. 1 gezeigten
Mehrwegehahn gleich .ist, ist noch der Teil VI' vorhanden, dessen Küken 11 mit den
Küken 10 des Teiles VI gekoppelt zu denken ist. In der in Abb. 7 gezeigten Stellung
des Mehrwegehahns auf »Regeln« ist, wie man der Zeichnung entnehmen kann, über die
Leitungen 13 und 14 und den Kanal 11' des Kükens 11 eine Verbindung zwischen der
Kammer 12 und dem Ölreservoir hergestellt. In allen anderen Stellungen, die in den
Abb.9 bis 12 dargestellt sind, in denen der Schieber 5 sich in der in der Abb. 8
dargestellten Lage befinden soll, ist die Kammer 12 durch die Kanäle des Kükens
11 über die Leitungen 1 und 13 mit der Druckölpumpe verbunden. Selbstverständlich
kann das Küken- des -Teiles VI und das Küken des Teiles VI' in passender Weise zu
einem einzigen Küken zusammengefaßt sein, welches in einem einzigen passenden Gehäuse
drehbar ist.
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Der Teil VI' des Mehrwegehahns muß nicht unbedingt so ausgebildet
sein, wie es die Abb. 7 und 9 bis 12 zeigen. Wesentlich für die Erfindung ist, daß
der in den Abb. 1 und 3 bis 6 dargestellte Mehrwegehahn IV so ergänzt wird, daß
die Funktionen, die durch die Wirkung des Teiles VI' demonstriert sind, zusätzlich
erfüllt werden, so daß -die Verstellung des Schiebers 5 nicht nur nach einer Richtung,
sondern nach beiden Richtungen durch Drucköl bewirkt werden kann. Die Erfindung
bezweckt demnach, die Verstellung des Schiebers 5 mit größerer Sicherheit als bisher
erwirken zu können. Wenn die Feder 6 fortgelassen wird, ergibt sich der Vorteil,
daß einerseits heim Umschalten des Schiebers 5 auf »Regeln« das in die linke Kammer
des Schiebergehäuses zu leitende Drucköl keine (andernfalls durch die Spannung der
Feder vorgegebenen) Kräfte zu überwinden braucht, andererseits beim Umschalten auf
»Steuern« erfahrungsgemäß das Drucköl verläßlicher ist als eine Feder, deren Spannkraft
ja nur gering bemessen werden darf, da sie sonst der Umschaltung des Schiebers 5
auf »Regeln« entgegenstehen würde.