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Scharnier für die Deckelhälften von Bereitschaftstaschen für Fotoapparate
Die Erfindung betrifft ein Scharnier für die Deckelhälften von Bereitschaftstaschen
für Fotoapparate.
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Es sind Scharniere für Behälter, beispielsweise für Koffer, bekannt,
welche aus zwei an den Rändern der zu schließenden Deckelhälften festklemmbaren
U-Schienen. bestehen, von denen die eine durch einen verlängerten Außenschenkel
die Stoßfuge überdeckt.
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Von diesen Scharnieren unterscheidet sich die Erfindung dadurch, daß
am verbreiterten Außenschenkel der einen U-Schiene sowie am Außenschenkel der gegenüberliegenden
U-Schene Scharnierösen angeordnet sind in der Weise, daß-das Scharnier einen Randwulst
der U-Schiene bildet. .' Ein weiteres erfindeisches Merkmal wird darin gesehen,
daß die Enden der U-Schienen-Bügel durch die an der Tasche angelenkten Ösen -des
Halteriemens beim Tragen der Tasche durch Druckknöpfe verriegelbar sind.
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Die Vorteile des auf diese Art gestalteten Scharniers sind mannigfach-In
erster Linie ist es trotz der baulichen Einfachheit -des Erfindungsgegenstandes
möglich, die Stoßfuge der Bereitschaftstasche in einem solchen Maß zu überdecken,
daß das Eindringen von Staub und Nässe in das Tascheninnere ohne zusätzliche Dichtungsmittel
weitgehend verhindert wird, was für die in der Tasche verwahrte Kamera von großem
Wert ist. Ebenso vorteilhaft wirkt sich beim Erfindungsgegenstand die Bauart selbst
aus, indem diese nur durch zwei übliche U-Schienen gebildet ist, von denen jede
auf an sich bekannte und dauerhafte Weise mit dem zugehörigen Rand der Tasche verklemmt
werden kann. Ferner ist es wichtig, daß das Scharnier nicht nur wie bisher auf drei
Seiten, sondern ringsum laufend an den Rändern anzuordnen ist, so daß beim Schließen
das schwierige Ineinanderpassen von Nuten oder sonstigen Profilen vermieden wird.
Vielmehr erfolgt das Schließen der Tasche durch ein stumpfes Aneinanderstoßen der
mit den U-Schienen armierten Ränder. Maßgebend ist ferner, daß das bisherige Aufsetzen
und Befestigen von eigenen Scharnierbeschlägen wegfällt, weil die beiden U-Schienen
gleichzeitig Teile des Scharniers bilden und dieses so gestaltet sein kann, daß
es als solches nicht in Erscheinung tritt und vor allem keinen störend vorstehenden
Teil bildet. Auch kann der Erfindungsgegenstand in allen Größenverhältnissen ausgeführt
werden, und seine Dauerhaftigkeit und Unverletzbarkeit macht ihn in Verbindung mit
seiner billigen Herstellung für die vielfältigen Kamerataschen besonders geeignet.
Als besonderes Kennzeichen ist auch noch zu erwähnen, daß das Scharnier gleichzeitig
als wirksame Versteifung der Taschenränder dient und dadurch die Gebrauchs-Bauer
der Tasche erhöht, was für diesen Massenartikel sehr wertvoll ist.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand dargestellt, und zwar
zeigt Fig.1 das Scharnier im großen Maßstab in der Schließlage mit den zugehörigen
Taschenteilen, Fig. 2 und 3 die Kameratasche in Seiten- und Stirnansicht und Fig.
4 die schematische Darstellung einer geöffneten Tasche.
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Mit 1 und 2 sind die beiden Hälften einer Bereitschaftstasche bezeichnet,
wobei die Tasche aus jedem geeigneten Werkstoff, wie Leder, Kunststoff oder auch
Sperrholz, Leichtmetall usw., bestehen kann.
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Die Ränder der Teile 1, 2 sind mit den U-Schienen 3 und 4 verklemmt,
verschweißt oder verklebt, wobei diese entweder gezogen oder aus einem Blechstreifen
gefalzt oder auch bei großen Profilen gespritzt oder gegossen sein können. Die eine
U-Schiene - in diesem Fall die Schiene 3 - besitzt einen verbreiterten Außenschenkel
3', welcher bei geschlossener Tasche über die gegenüberliegende U-Schiene 4 greift,
so daß die zwischen den beiden U-Schienen liegende Stoßfuge vollkommen überdeckt
ist. Die andere U-Schiene4 ist an ihrem Außenschenkel mit den Scharnierösen 5 versehen,
welche vorteilhaft an der freien Längskante der Schiene 4 sich befindet, während
die zugehörigen anderen Scharnierösen 5 am verbreiterten Schenkel 3' sitzen bzw.
mit diesem ein Stück bilden. Auf diese Weise ergibt sich gegenüber den bisherigen
Scharnieren eine auf die ganze Länge des Scharniers sich erstreckende, dauerhafte
Verbindung.
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Wenn auf der zum Scharnier 5, 5' gehörenden Außenkante der U-Schiene
3 ein dem Scharnier angepaßter Längswulst 3" angeordnet ist, tritt das Scharnier
als solches von außen nicht in Erscheinung und ist von außen von einer einzigen
glatten Schiene umsäumt.
Wird die Tasche geöffnet, so dreht sich
der Teil 1 mittels seiner U-Schiene 3 und seines verbreiterten Außenschenkels 3'
um den Teil 5 und nimmt dann die in Fig. 1 gestrichelt dargestellte Lage ein.
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Die Fig.2 und 3 zeigen eine komplette, mit dem Erfindungsgegenstand
ausgerüsteten Kameratasche. Mit 1 ist wieder die eigentliche Tasche und mit 2 der
Deckel derselben bezeichnet, welch letzterer durch den die Objektivausbuchtung tragenden
Lappen 6 am Boden des Taschenteils 1 herabklappbar gelagert ist.
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Der Deckel 2 ist bei dieser Ausführung der Länge nach geteilt, d.
h., er besteht aus zwei Hälften 2, 2', welche wieder durch das durch die U-Schienen
3, 4 gebildete Scharnier 5 miteinander gelenkig verbunden sind. Fig.2 zeigt die
eine Hälfte des Deckels aufgeklappt, die andere geschlossen, und die Stoßüberlappung
geschieht in gleicher Weise wie nach Fig.1. Die U-Schienen 3. ,4 sind in diesem
Fall als Bügel ausgebildet und dienen nur zur Verbindung der beiden Deckelhälften
2, 2'.
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Um die Deckelhälften 2, 2' in,der Schließlage gleichzeitig zu verriegeln,
werden die an den Stirnabrundungen der Kamera in den Beschlägen 7 drehbar gelagerten
Ösen 8 verwendet, an denen der Tragriemen 9 befestigt ist. An den 'beiden Bügelenden
sind Druckknöpfe 10 und unterhalb derselben Stifte 11 befestigt, während die Ösen
8 mit den zu den Druckknöpfen gehörenden Schließknöpfen 12 und Aussparungen 13 (vgl.
Fig.3) ausgerüstet sind. Die Verwendung von Druckknöpfen hat -den großen Vorteil,
daß beim Nachlassen der Federung im Schließteil 12 dieser einfach und rasch gegen
einen neuen ausgewechselt werden kann, so daß die Tasche zur Reparatur nicht ins
Werk eingesandt werden muß, da dieses Ersatzteil überall käuflich zu erwerben ist.
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Ist der Deckel geschlossen und wird die Kamera mittels des Riemens
9 getragen, so klappen .die Ösen 8 hoch und können in die Druckknöpfe 10, 12 eingedrückt
werden, wobei die Stifte 11 eine zusätzliche Sicherung gegen das Öffnen der Deckelhälften
bilden.
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Durch die erfindungsgemäße Einrichtung werden die bisher üblichen
Druckknopfverschlüsse oder Lederlappen bei Bereitschaftstaschen und damit die vorstehenden
Teile, welche ein Hängenblenben oder ein ungewolltes Öffnen verursachen, vermieden.
Vor allem bilden die U-Bügel 3, 4 zusätzlich einen versteifenden Rahmen, welcher
4asAufpressen der Deckelhälften2, 2' auf die im Innern der Tasche 1 aufbewahrte
empfindliche Kamera unmöglich macht.
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Fig.4 stellt eine geöffnete Tasche dar, welche nur die ringsum laufenden
Schienen 3, 4 mit dem auf die ganze Taschenlänge sich erstreckenden Scharnier 5
andeutet.