-
Gleisloser Straßenfertiger, insbesondere für Schwarzdecken Die Erfindung
bezweckt eine weitere Ausbildung eines gleislosen Straßenfertigers nach dem Hauptpatent.
-
Das Hauptpatent betrifft einen gleislosen Straßenfertiger, insbesondere
für Schwarzdecken, mit in zwei Punkten aufgehängtem, bohlenförmigem Verdichtungskörper.
Die Erfindung wird darin gesehen, daß die Verdichtung der Deckenausbaustoffe durch
einen oder mehrere im Längsschnitt als Walzensegment mit großem Außendurchmesser
ausgebildete Verdichtungskörper erfolgt, die je mittels zweier exzentrisch gelagerter
Antriebsmittel auf der zu verdichtenden Decke abrollen.
-
Bei der im Hauptpatent dargestellten Ausführungsform des Straßenfertigers
sind der oder die Verdichtungskörper an einem mit dem Fahrgestell verbundenen, die
Deckenbreite begrenzenden Schlitten angeordnet, und zwar ist der Schlitten an einem
Ausleger des mit Gleisketten versehenen Fahrgestells zwischen den Gleisketten aufgehängt
und wird auf dem Deckenunterbau entlanggeschoben. Die Planebenheit der Straßendeckenoberfläche
ist hierbei außer von der Schlittenführung von der Führung der Gleisketten des Fahrgestells
abhängig. Fahrwerksgleisketten klettern über Fahrbahnunebenheiten hinweg, was Ungenauigkeiten
der fertigen Deckenoberfläche zur Folge hat.
-
Zur vollkommeneren Lösung der dem Hauptpatent zugrunde liegende Aufgabe,
einen Straßenfertiger zu schaffen, mit welchem die Straßendecke ohne Nacharbeit
in einem Arbeitsgang mit ausreichend verdichteter, planebener Deckenoberfläche fertiggestellt
werden kann, ist der Straßenfertiger gemäß der Zusatzerfindung so ausgebildet, daß
der Fahrgestellrahmen zwei mit Rädern versehene Achsen aufweist und daß der Schlitten
an dem Fahrgestellrahmen in und quer zur Fahrtrichtung schwenkbar sowie derart höhenverstellbar
angelenkt ist, daß der Fertiger in Arbeitsstellung nur auf den auf der einen Achse
angeordneten Rädern und auf den auf dem Deckenunterbau gleitenden Schlittenkufen
fährt. Demzufolge ist die Planebenheit nicht mehr vom Fahrwerk abhängig, sie wird
vielmehr ausschließlich durch die etwa 3 m langen Kufen des Schlittens bestimmt.
Die auf dem Planum entlanggleitenden langen Schlittenkufen gleichen Unebenheiten
in dem durch Aufschütten und Abwalzen des Schotterplanums hergestellten Unterbau
dadurch aus, daß die vorderen Kufenenden das Schottermaterial an Stellen, wo es
zu hoch liegt, zu Stellen schieben, an denen die Baustoffaufschüttung nicht ganz
die richtige Höhenlage erreicht. Die Schlittenkufen schneiden also in solche fehlerhaften
Unebenheiten ein und werden so in einer mittleren Höhenlage entlanggeführt. Damit
ist sichergestellt, daß die durch den Fertiger hergestellte Deckenoberfläche planeben
ist und keinerlei Ungenauigkeiten aufweist.
-
Das bei dem Fertiger nach dem Hauptpatent vorgesehene Gleiskettenfahrwerk,
das recht kostspielig ist, großem Betriebsverschleiß unterliegt und störungsanfällig
ist, ist bei dem Fertiger nach der Erfindung durch ein zweiachsiges Räderfahrgestell
ersetzt. Das bringt einerseits den Vorteil einer beträchtlichen Verbilligung des
Straßenfertigers sowie einer Erhöhung seiner Betriebszuverlässigkeit mit sich und
ist andererseits für den Überlandtransport der Maschine insofern günstig, als ihre
Gesamtbaulänge trotz der langen Schlittenkufen nicht übermäßig groß wird und die
Maschine leichter zu steuern ist als ein Gleiskettenfahrzeug.
-
Zur weiteren Vereinfachung und Verbilligung des Straßenfertigers ist
es zweckmäßig, auf dem Fahrgestell eine Antriebsvorrichtung mit Schalt- und Wendegetrieben
anzuordnen, deren Drehbewegung zum Antrieb der stets in Fahrstellung befindlichen
Räder und des oder der Verdichtungskörper dient. Durch Einschalten von Kardanwellen.
oder biegsamen Wellen zwischen der Antriebsvorrichtung und dem oder den Verdichtungskörpern
läßt sich erreichen, daß der Schlitten gegenüber dem Fahrgestellrahmen trotz der
für den Fahrantrieb und für die Betätigung des oder der Verdichtungskörper gemeinsamen
Antriebsvorrichtung Schwenkbewegungen in und quer zur Fahrtrichtung ungehindert
ausführen kann.
-
Um eine ordnungsmäßige Wirkungsweise des oder der Verdichtungskörper
sicherzustellen, muß der Schlitten einerseits mit möglichst großemDruck gegen seine
Fahrbahn gepreßt werden. Andererseits kann
der Schlitten schon mit
Rücksicht auf die Herstellungskosten, außerdem aber auch aus dem Grunde, weil der
Fertiger als Ganzes über Landstraßen transportierbar sein muß, nicht mit dem für
die Wirkung der Verdichtungskörper wünschenswerten großen Eigengewicht ausgeführt
werden. Diese entgegengesetzt gerichteten Forderungen der Ausbildung des Straßenfertigers
können nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung dadurch erfüllt werden, d.aß
die Antriebsvorrichtung zwischen der stets in Fahrstellung befindlichen Achse und
der Anlenkstelle des Schlittens angeordnet ist. Auf diese Weise kann ein Teil des
Gewichtes der Antriebsvorrichtung auf den Schlitten übertragen und für die Erzeugung
des notwendigen Anpreßdruckes ausgenutzt werden unter gleichmäßiger Verteilung der
Last auf alle Abschnitte der beiden Schlittenkufen und ohne Beeinträchtigung des
Ausmaßes des durch die Fahrbewegung hervorgerufenen Anpreßdruckes.
-
In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 die Seitenansicht eines nach der Erfindung ausgeführten Straßenfertigers
und Fig. 2 die Draufsicht zu Fig. 1.
-
Auf der mit zwei großen luftbereiften Rädern 2 versehenen Achse 1
ist ein Rahmen 3 angeordnet, der die Antriebsvorrichtung 4, bestehend aus Motor,
Reduzier- und Wendegetriebe, trägt. Die Räder 2 werden über ein Differential s angetrieben,
das eine wahlweise Abbremsung des einen oder anderen Rades 2 und somit eine Steuerung
des Fahrwerks ermöglicht. Am hinteren Ende des Rahmens 3 ist in der Rahmenmitte
ein Vertikalzapfen 6 angeordnet, an dem zwei Stützholme 7 horizontal schwenkbar
gelagert sind und in dessen Unterteil ein Kugelzapfen 8 eingesetzt ist. Am Kugelzapfen
8 ist eine Stange 8' allseitig drehbar befestigt, durch welche ein Schlitten gezogen-
wird, an dessen Seitenwangen 9 die Förderschnecke 11, der Abstreifer 12 und der
Verdichtungskörper 13 höhenverstellbar angeordnet sind. Die Schlittenkufen 10 stellen
die äußerste Begrenzung der zu fertigenden Straßendecke oder Fahrbahn dar. Sie sind
während des Überlandtransportes des Fertigers zum Einhalten der zugelassenen Verkehrsbreite
nach oben und innen gegen die Seitenwangen 9 umklappbar. Die Kufen gleichen die
Unebenheiten im Unterbau aus.
-
An den rückwärtigen Enden der Stützholme 7 sind mit Druckluft oder
hydraulisch betätigte Hubzylinder 14 angeordnet, an die ein vertikaler Stützrahmen
15 angeschlossen ist. Am unteren Ende des Stützrahmens ist um einen in der Fahrtrichtung
liegenden Bolzen 16 eine Traverse 17, die die beiden Seitenwangen 9 des Schlittens
verbindet und gegeneinander absteift, schwenkbar gelagert. Am Kopfteil des Stützrahmens
15 ist ein Ring 18 quer zur Fahrtrichtung schwenkbar angeschlossen, in den ein Rohrträger
19 eingreift. Der Rohrträger 19 seinerseits ist mit den Stützholmen 7 um eine quer
zur Fahrtrichtung liegende horizontale Achse schwenkbar verbunden und trägt an seinem
nach unten gekrümmten hinteren Ende eine gefederte Achse 20 mit zwei luftbereiften.,
normal großen Rädern.
-
Die über die ganze Breite des Schlittens reichende Förderschnecke
11 ist in den Seitenwangen 9 des Schlittens höhenverstellbar angeordnet und fördert
von der Mitte aus das auf das Planum aufgeschüttete Material mit links- und rechtsgängigen
Gewindegängen seitwärts. Hinter der Verteilerschnecke arbeitet der in hin- und hergehender
Bewegung angetriebene, in kreisförmige Schwingungen versetzteAbstreifer 12. Der
Verdichter 13 besteht, wie im Hauptpatent beschrieben, aus einem in zwei Punkten
aufgehängten bohlenförmigen Segment, dessen Außendurchmesser demjenigen eines überbemessenen
Walzenkörpers einer Straßenwalze entspricht.
-
Der Antrieb der Förderschnecke 11, des Abstreifers 12 und des Verdichtungskörpers
13 erfolgt durch die Antriebsvorrichtung 4, beispielsweise über nicht gezeichnete
Kardanwellen oder biegsame Wellen, welche die freie Pendelbewegung des Schlittens
in vertikaler und horizontaler Richtung nicht beeinträchtigen. Das Reduzier- und
Wendegetriebe der Antriebsvorrichtung 4 ist auf dem nach hinten ausladenden Teil
des Rahmens 3 so angeordnet, daß einTeil seines Gewichts über die Stützarme 7 und
den vertikalen Stützrahmen 15 auf den Schlitten übertragen wird. Auf diese Weise
wird ein an allen Stellen gleichmäßiger, erhöhter Anpreßdruck der Schlittenkufen
10 gegen die Fahrbahnoberfläche erzeugt, was für die ordnungsmäßige Wirkungsweise
des Verdichtungskörpers 13 wichtig ist.
-
Die Arbeitsweise des Straßenfertigers nach der Erfindung, beispielsweise
beim Herstellen einer bituminös gebundenen Straßendecke, ist folgende: Aus der Transportstellung
heraus werden die Seitenwangen des Schlittens 9 mit den Schlittenkufen 10 durch
die Hubzylinder 14 auf den Boden gesenkt, Zoobei gleichzeitig die Achse 20 durch
den Rohrträger 19 vom Boden. abgehoben wird. Der Abstreifer 12 und der Verdichtungskörper
13 werden über den Stützrahmen 15 auf die gewünschte Deckendicke mittels Spindeln
genau eingestellt, desgleichen die Förderschnecke 11 durch Betätigung der für sie
angeordneten Spindeln. Die gegenläufigen Gewindegänge auf den beiden Hälften der
Förderschnecke 11 transportieren das Material von der Mitte aus nach den Seiten
bis zu den Schlittenseitenwangen 9 bzw. den Kufen 10. Der Abstreifer 12 verdichtet
vor und gleicht den Deckenbaustoff ab, während der nachfolgende Verdichtungskörper
13 die Decke walkend verdichtet. Das Material wird zweckmäßig annähernd auf die
Mitte der zu fertigenden Bahn in Form eines langgestreckten Haufens geschüttet,
wobei nicht auf besondere Gleichmäßigkeit geachtet zu werden braucht.