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Vorrichtung zum Steuern des Vorschubes des hydraulisch angetriebenen
Anschlagsattels einer Papierschneidemaschine Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Steuern des Vorschubes des hydraulisch angetriebenen Anschlagsattels einer Papierschneidemaschine,
bei der zwischen einer Druckflüssigkeitspumpe und einem hydraulischen Antriebskolben
ein umschaltbarer Verteiler sowie eine Drosselvorrichtung zum Vermindern der Vorschubgeschwindigkeit
am Vorschubende vorgesehen sind.
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Zur Steuerung des Vorschubes des Anschlagsattels einer Papierschneidemaschine
sind bereits mechanische Steuervorrichtungen bekanntgeworden, die jedoch einen verhältnismäßig
großen Raumbedarf aufweisen und mit denen sich keine große Genauigkeit der nacheinander
auszuführenden Schnitte erreichen läßt.
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Ein wesentlicher Nachteil dieser mechanischen Steuervorrichtungen
liegt insbesondere darin, daß die am Ende der Bewegung des Anschlagsattels vorzunehmende
Verminderung der Vorschubgeschwindigkeit nur recht umständlich und wenig genau eingestellt
werden kann. Die unterschiedlichen Reibungskoeffizienten der einzelnen Papiersorten
verlangen jedoch bei einer rationellen Betriebsweise jeweils eine gesonderte Anpassung
der Verminderung der Vorschubgeschwindigkeit an die gerade vorliegenden Verhältnisse.
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Um diese Mängel der bekannten mechanischen Steuervorrichtungen zu
vermeiden, ist eine Papierschneidemaschine entwickelt worden, bei der der Sattelvorschub
mit Hilfe eines Gleich-, Dreh- oder Werchselstrommotors erfolgt, der durch ein Vorschaltgerät
gesteuert wird. Diese Steuerung geschieht dabei derart, daß der Vorschubmotor vor
Erreichen der Schnittstelle auf einen Kriechgang herabreguliert, bei Erreichen der
Schnittstelle ausgeschaltet und durch zusätzliche elektrische Bremsung stillgesetzt
wird.
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Eine derartige elektrische Steuerung gestattet nun zwar eine sehr
feinfühlige und genaue Steuerung des Vorschubes sowie eine leichte Anpassung an
unterschiedliche Reibungsverhältnisse bei den einzelnen Papiersorten. Nachteilig
ist jedoch bei dieser bekannten Ausführung der verhältnismäßig große Aufwand und
der demzufolge hohe Preis der Anlage.
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Es ist daher weiterhin eine hydraulische Vorschubsteuerung für den
Anschlagsattel einer Papierschneidemaschine entwickelt worden, bei der zwischen
einer Druckflüssigkeitspumpe und einem hydraulischen Antriebskolben ein umschaltbarer
Verteiler sowie eine Drosselvorrichtung zum Vermindern der Vorschubgeschwindigkeit
am Vorschubende vorgesehen ist. Der umschaltbare Verteiler dieser bekannten Ausführung
ist als Vierwegeventil ausgebildet, das zusammen mit einer größeren Anzahl weiterer
Ventile die Steuerung des hydraulischen Motors bewirkt. Der Aufwand an Steuerelementen
ist bei dieser bekannten Ausführung noch verhältnismäßig groß; demzufolge bedarf
die bekannte Steuervorrichtung einer häufigen Wartung und unterliegt einer nicht
unbeträchtlichen Störanfälligkeit.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine hydraulische
Steuervorrichtung der eingangs genannten Art wesentlich einfacher als die bisher
bekannten Ausführungen auszugestalten und dabei insbesondere eine hohe Genauigkeit
und eine geringe Ansprechzeit der Steuerung zu gewährleisten.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß als hydraulischer
Antrieb des Anschlagsattels ein Differentialkolben vorgesehen und der den Anschlagsattel
steuernde Verteiler als Kolbenschieber ausgebildet ist und daß die Drosselvorrichtung
in der den von der kleineren Kolbenfläche begrenzten Zylinderraum mit der Flüssigkeitspumpe
verbindenden Leitung angeordnet ist, an welche der von der größeren Kolbenfläche
begrenzte Zylinderraum über ein die beiden Zylinderräume des Differentialkolbens
verbindendes Steuerventil angeschlossen ist.
Das wesentliche Merkmal
der Erfindung liegt somit in der Verwendung eines mit einem Steuerventil zusammenwirkenden
Differentialkolbens, der eine besonders rasche und feinfühlige Einstellung der Vorschubgeschwindigkeit
und ein rasches Umsteuern gewährleistet. Das erfindungsgemäß vorgesehene Steuerventil
steuert den Zufluß gedrosselter Druckflüssigkeit zu dem von der größeren Kolbenfläche
begrenzten Kammerraum, ferner das Überströmen von Flüssigkeit aus dem einen Kammerraum
in den anderen sowie - gemäß einer günstigen Ausgestaltung der Erfindung - auch
den Abfluß der Flüssigkeit aus dem von der größeren Kolbenfläche begrenzten Kammerraum
in eine Abflußleitung.
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Diese und zahlreiche weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus
der nachfolgenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
hervor.
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Fig. 1, 2 und 3 zeigen drei Ansichten der Papierschneidemaschine,
die mit der hydraulischen Steuervorrichtung für den Anschlagsattel versehen ist.
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Fig. 1 ist eine Vorderansicht, Fig. 2 eine Seitenansicht mit teilweisem
Schnitt des Steuerzylinders des Anschlagsattels, Fig. 3 ein Grundriß, der insbesondere
die Verbindung des Anschlagsattels mit dem Gleitkörper durch ein endloses Band zeigt;
Fig.4 zeigt in größerem Maßstab die allgemeine Anordnung der hydraulischen Steuervorrichtung;
Fig. 5 ist ein Querschnitt durch die Anschlagschiene nach der Linie V-V der Fig.
4; Fig. 6 und 7 zeigen in zwei Betriebsstellungen den Nocken für die Steuerung der
raschen Rücklaufbewegung des Anschlagsattels; Fig.8 veranschaulicht das Sperrad,
das die teilweise Drehbewegung der Anschlagschiene bewirkt; Fig. 9 zeigt die Schaltklinke
des Sperrades in ausgerückter Stellung; Fig. 10 und 11 zeigen die beiden Stellungen
des Nockens für die Steuerung der teilweisen Drehung der Anschlagschiene; Fig. 12
und 13 zeigen die Schaltvorrichtung für die teilweise Drehung der Anschlagschiene;
Fig. 14 ist eine Seitenansicht der Handsteuervorrichtung, Fig. 15 ein Querschnitt
nach der Linie XV-XV der Fig. 14, Fig. 16 ein Querschnitt durch die Achse des Handsteuerrades
nach der Linie XVI-XVI der Fig. 14; Fig. 17, 18 und 19 veranschaulichen verschiedene
axiale Stellungen der Achse des Handrades, das zur Handsteuerung der Bewegungen
des Vorschubes und des raschen Rücklaufs dient; Fig. 20, 21, 22, 23 und 24 sind
schematische Darstellungen des hydraulischen Umlaufsystems, das alle Bewegungen
des Anschlagsattels bestimmt; Fig.25 zeigt ein Schaltschema der elektrischen Speisestromkreise
aller Elektromagnete; Fig. 26 ist ein Beispiel der Anordnung von Schiebemarken auf
der Anschlagschiene zur Festlegung eines einfachen Arbeitsvorganges; Fig.27 und
28 zeigen ein Beispiel der Verbundanordnung von Schiebemarken auf zwei nebeneinanderliegenden
Leisten der Anschlagschiene zwecks Festlegung eines verwickelten Arbeitsganges.
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Die Fig. 1, 2 und 3 zeigen, daß die Papierschneideinaschine, auf welcher
die den Gegenstand der Erfindung bildende hydraulische Steuervorrichtung angeordnet
ist, von üblicher Art ist und daß der hintere Anschlagwinkel die übliche Rolle spielt,
die diesem Organ in dieser Art von Maschinen zukommt.
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Die Maschine besteht im wesentlichen aus einem Gestell 1, das den
Tisch 2 trägt, auf den der Stapel des zu schneidenden Materials aufgelegt wird.
Der Anschlagsattel 3 ist auf dem Tisch 2 verschiebbar und mit einer nach unten gerichteten
Zahnstange 4 versehen, die durch einen im Tisch ausgesparten Langschlitz hindurchgeht.
Der Anschlagsattel 3 trägt eine nach oben gerichtete Stütze 5. In einem unterhalb
des Tisches 2 angeordneten Zylinder 6 ist ein Kolben 7 verschiebbar, der an seinem
Ende ein Antriebsritzel 8 trägt. Dieses greift sowohl in eine mit dem Tisch 2 fest
verbundene Zahnstange 9 ein als auch in die mit dem Anschlagsattel 3 fest verbundene
Zahnstange 4. Jede Verschiebung des Kolbens 7 erzeugt daher eine doppelt so große
Verschiebung des Anschlagsattels 3. Für gewisse Anwendungsarten und lediglich zwecks
Platzersparnis kann das Antriebsritzel8 durch zwei Kegelräder ersetzt oder ganz
weggelassen werden. Im letzteren Fall wird der Kolben 7 unmittelbar mit dem Anschlagsattel
verbunden.
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Die nach oben gerichtete Stütze 5 des Anschlagsattels ist durch ein
Stahlband oder ein endloses Kabel 10, das über am Gehäuse befestigte Umlenkrollen.
11 bis 15 läuft; mit einem Gleitkörper 16 verbunden, der sich auf einer mit dem
Gestell fest verbundenen Gleitbahn 17 verschiebt. Für bestimmte Anwendungsarten,
die später beschrieben werden, kann die Umlenkrolle 11 durch die in den Fig. 14
und 15 dargestellte Vorrichtung ersetzt werden. Parallel zur Gleitbahn 17 des Gleitkörpers
16 ist eine Anschlagschiene 18 angeordnet, die in entsprechenden Nuten eine bestimmte
Anzahl von Schiebemarken, Anschlägen oder abnehmbaren Nocken 19, 20, 21, 22 aufnehmen
kann. Das eine Ende der Schiene 18 ist frei in einem Lager 23 gelagert, welches
das Steuerventil 24 enthält, während das andere Ende der Sehtene-U von einer Stütze
25 getragen wird, welche die in den Fig.4 und 6 bis 13 dargestellte Steuervorrichtung
enthält. Der Gleitkörper 16 trägt am Ende eines Armes 26 als Ablesevorrichtung einen
Läufer 27, der sich vor einer Meßschiene 28 verschiebt, welche auf den Ständern
des Gestells parallel zur Gleitbahn 17 befestigt ist.
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Unterhalb des Tisches ist auf der Rückseite der Maschine eine hydraulische
Speisevorrichtung angeordnet, die aus einem Behälter 29, einer Pumpe 30
und
einem hydraulischen Verteiler 31 besteht. Die Rohre 32, 33 und 34 verbinden die
hydraulische Speisevorrichtung mit dem Zylinder 6 und mit dem Gehäuse des Steuerventils
24.
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In der nachstehenden Beschreibung wird die Wirkungsweise der hydraulischen
Steuervorrichtung des Anschlagsattels sowie die Wirkungsweise der Steuervorrichtung
des hydraulischen Umlaufsystems beschrieben, welche die Erzielung einer automatischen
Wirkungsweise der ganzen Vorrichtung ermöglicht.
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Aus den Fig. 20 bis 24 ist ersichtlich, daß die Pumpe 30 Öl durch
das Rohr 35 aus dem Behälter 29 ansaugt und durch die Rohre 36 und 37 in den Verteiler
31 und in die Drosselvorrichtung 38 drückt. Ein in einer Abzweigung des Rohres 36
angeordnetes Sicherheitsventil 39 regelt den zur Steuerung des Anschlagsattels erforderlichen
Druck. Das Sicherheitsventil kann auf den gewünschten Druck eingestellt werden.
Ein Rohr 40 führt das überschüssige Öl in den Behälter 29 zurück. Der Verteiler
31 und das Steuerventil 24 sind in verschiedenen Stellungen durch verschiedene,
nachstehend beschriebene Leitungen
miteinander verbunden, welche
die Ausbildung verschiedener hydraulischer Kreisläufe ermöglichen. Die Geschwindigkeit
und die Richtung der Verschiebung des Kolbens 7 sind von der Stellung des Kolbenschiebers
41 des Verteilers 31 und von der Stellung des Steuerventils 24 abhängig. Der Anschlagsattel
3 ist mit dem Kolben 7 entweder unmittelbar oder durch Übersetzungs- oder Untersetzungsgetriebe
verbunden.
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Der Anschlagsattel 3 wird daher durch den Kolben 7 gesteuert, dessen
Verschiebung der Richtung der Geschwindigkeit und der Fördermenge der Flüssigkeit
des hydraulischen Systems entspricht, das nachstehend unter Bezugnahme auf die Fig.
20 bis 24 beschrieben wird. Die Pumpe 30 ist dauernd in Tätigkeit, so daß der Druck
und die Fördermenge der Flüssigkeit je nach Bedarf durch Drosselorgane, Verteilerorgane
oder Sicherheitsorgane bestimmt wird. Der Verteiler 31 kann auf beliebige Weise
betätigt werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird er abwechselnd von
zwei Elektromagneten betätigt, wie nachstehend beschrieben wird. Das Steuerventil
24 wird durch die Feder 42 in eine bevorzugte Richtung gezogen, die - wie nachstehend
erklärt wird -einer Vorschubbewegung des Anschlagsattels nach vorn entspricht (Fig.
2). Das Steuerventil kann aber ebenfalls auf beliebige Weise betätigt werden, beispielsweise
durch einen Elektromagnet, einen Nocken oder eine Gabel.
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In den schematischen Ansichten der Fig. 20 bis 24 ist folgende Darstellung
verwendet: 1. Die mit einer gekreuzten Schraffierung versehenen Rohre oder Räume
sind mit Flüssigkeit unter dem Förderdruck der Pumpe gefüllt.
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2. Die mit einer einfachen Schraffierung versehenen Rohre oder Räume
sind mit Flüssigkeit unter dem vom Steuerventil geregelten Druck gefüllt.
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3. Die mit einer Punktierung versehenen Rohre oder Räume sind, mit
Flüssigkeit unter dem Atmosphärendruck gefüllt.
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Um eine rasche Vorschubbewegung des Kolbens nach vorn oder von links
nach rechts zu erzielen, die derselben Bewegung des Anschlagsattels entspricht,
befinden sich der Verteiler 31 und das Steuerventil 24 in der in Fg. 20 angegebenen
Stellung. Im Verteiler 31 steht die Leitung 36 mit den Leitungen 43 und 44 in Verbindung,
und das Steuerventil 24 verbindet die Leitung 32 mit der Leitung 33. Die ganze Fördermenge
der Pumpe 30, die durch die Leitung 36 dem Verteiler 31 zugeführt wird, gelangt
über die Leitungen 43 und 44 in die große Kammer 45 des Zylinders 6, die mit der
kleinen Kammer 47 durch die Leitungen 46, 43, 44 und 48 verbunden ist. Der Druck
in beiden Kammern ist daher gleich, aber da die große Kammer 45 eine größere Oberfläche
aufweist als die kleine Kammer 47, verschiebt die auf den Kolben wirkende resultierende
Kraft denselben nach rechts. Bei seiner Verschiebung drückt der Kolben 7 das in
der kleinen Kammer 47 enthaltene Öl durch die Leitungen 48, 44, 43 und 46 in die
große Kammer 45. Das Sicherheitsventil 39 ist dem Druck einer Feder 49 unterworfen,
die derart bemessen ist, daß sie die Leitung 36 beim normalen Druck der Pumpe 30
geschlossen hält, so daß die ganze Fördermenge der Pumpe den Zylinder 6 in geschlossenem
Kreislauf speist. Wenn der- Druck in der Leitung 36 den normalen Regelwert übersteigt,
öffnet sich das Sicherheitsventil 39 und läßt die überschüssige Fördermenge passieren,
welche durch die Leitung 40 in den Behälter 29 zurückfließt. Bei der Betätigung
des Anschlagsattels ist es immer erforderlich, denselben zwischen den Schnitten
rasch zu verschieben sowie dessen Geschwindigkeit gegen Ende seiner Betätigung zu
verzögern, um ein Gleiten des zu schneidenden Materials über die Stelle hinaus zu
vermeiden, an welcher der Schnitt auszuführen ist. Diese Verzögerung der Geschwindigkeit
wird dadurch erzielt, daß im Verteiler 31 die Verbindung der Leitung 36 mit den
Leitungen 43 und 44 unterbrochen wird (Fig. 21). Die Pumpe kann daher das Umlaufsystem
nur über die Drosselvorrichtung 38 speisen. Diese plötzliche Drosselung würde einen
starken Druckanstieg im System zur Folge haben, wenn dieser Druck nicht durch das
Sicherheitsventil 39 aufgenommen würde. Die überschüssige Fördermenge der Pumpe
30, welche die Drosselvorrrichtung 38 nicht passieren kann, kehrt daher über das
Sicherheitsventil 39 in den Behälter 29 zurück. Die geringe Ölmenge, die durch die
Drosselvorrichtung 38 hindurchgeht, fließt durch die Leitungen 50 und 33 zum Steuerventil
24 und gelangt nach Passieren desselben durch die Leitungen 32 und 46 in die große
Kammer 45 des Zylinders 6. Die kleine Kammer 47 steht über die Leitungen 48 und
33, das Steuerventil 24 sowie über die Leitungen 32 und 46 mit der großen Kammer
45 in Verbindung. Der Druck in den beiden Kammern ist gleich, aber die auf den Kolben
7 wirkende resultierende Kraft stößt denselben nach rechts, so daß das in der kleinen
Kammer enthaltene Öl über die Leitungen 48, 33, 32 und 46 in die große Kammer 45
gedrückt wird.
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Zwecks Anhaltens der Vorschubbewegung des Anschlagsattels 3 kann man
1. auf irgendeine Weise das Steuerventil 24 verschieben, um die Verbindung der Leitung
32 mit der Leitung 33 zu unterbrechen; die gesamte Fördermenge der Pumpe 30 kehrt
nach Passieren des Sicherheitsventils 39 in den Behälter 29 zurück; 2. auf die in
Fig. 22 dargestellte bevorzugte Weise das Steuerventil 24 derart verschieben, daß
dieses die Verbindung der Leitungen 33 und 32 teilweise verschließt und die Verbindung
der Leitungen 32 und 34 teilweise öffnet, so daß die auf diese Weise durch die Kanten
des Ventils 24 gebildeten Drosselöffnungen 51 und 52 (Fig. 22) den Durchgang der
Fördermenge der Drosselvorrichtung 38 durch das Ventil 24 zwecks Rückkehr in den
Behälter 29 über die Leitung 34 ermöglichen. Da in diesem Augenblick die Kammern
45 und 47 nicht mehr gespeist werden, kommt die Bewegung des Kolbens 7 und damit
des Anschlagsattels 3 zum Stillstand. Eine vorteilhafte Ausführungsform besteht
darin, den Stillstand des Anschlagsattels 3 durch den Anschlagsattel selbst zu steuern,
indem derselbe im Augenblick des Stillstandes mit dem Steuerventil 24 fest verbunden
wird. Diese Bewegung kann auf irgendeine Weise hergestellt werden, aber immer so,
daß der Anschlagsattel bei seiner Vorwärtsbewegung das Steuerventil 24 im Sinne
der Schließung der Drosselöffnung 51 und der Öffnung der Drosselöffnung 52 mitnimmt.
Der Anschlagsattel rückt daher langsam bis zu dem Augenblick vor, in dem die Stellung
des Steuerventils 24 die Rückkehr der gesamten Fördermenge der Drosselvorrichtung
38 durch die Öffnungen 51, 52 und über die Leitung 34 in den Behälter 29 ermöglicht.
Da die Veränderung des Querschnitts der Öffnungen 51, 52 durch den Vorschub des
Anschlagsattels
bewirkt wird, erfolgt diese Veränderung fortschreitend, und die Geschwindigkeit
nimmt in regelmäßiger Weise bis zum vollständigen Stillstand ab (Fig.22). Dadurch
wird verhindert, daß der Anschlagsattel außer Berührung mit dem zu schneidenden
Material kommt. Wenn der Anschlagsattel seine Vorschubbewegung beendet hat, muß
er in die Ausgangsstellung zurückgeführt werden, um einen neuen Arbeitsgang beginnen
zu können.
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Für bestimmte Arbeiten ist es interessant, in einem Arbeitsgang langsame
und schnelle Vorschubbewegungen sowie langsame und schnelle Rücklaufbewegungen des
Anschlagsattels einander folgen zu lassen. Wie Fig. 23 zeigt, wird die langsame
Rücklaufbewegung des Anschlagsattels durch eine solche Betätigung des Steuerventils
24 bewirkt, daß die Leitung 32 wieder mit der Leitung 34 verbunden wird. Die durch
die Drosselvorrichtung 38 hindurchgehende Fördermenge speist die kleine Kammer 47
des Zylinders 6 über die Leitungen 50 und 48, während die große Kammer 45 über die
Leitungen 46 und 32 mit dem Behälter 29 verbunden ist. Der Druck in der großen Kammer
ist daher gleich dem Atmosphärendruck. Der dem Druck des Öles in der kleinen Kammer
47 unterworfene Kolben 7 verschiebt sich nach links und drückt das Öl aus der großen
Kammer 45 in den Behälter 29.
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Eine rasche Rücklaufbewegung des Anschlagsattels kann durch eine solche
Betätigung des Verteilers 31 erzielt werden, daß einerseits die Leitungen 36 und
44 bzw. andererseits die Leitungen 43 und 53 miteinander verbunden werden, wie Fig.24
zeigt. Die gesamte Fördermenge der Pumpe 30 speist die kleine Kammer 47 des Zylinders
6 über die Leitungen 44 und 48, während das Öl aus der großen Kammer 45 über die
Leitungen 46, 43 und 53 in den Behälter 29 zurückkehrt. Nach Beendigung der raschen
Rücklaufbewegung (Fig. 22) wird der zunehmende Druck durch das Sicherheitsventil
39 aufgenommen.
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Die oben beschriebenen Einrichtungen ermöglichen, eine automatische
Steuerung des Anschlagsattels zu erzielen, und zwar mittels einer Steuervorrichtung,
die in Abhängigkeit von der Stellung des Anschlagsattels betätigt wird und den Schieber
41 des Verteilers 31 und das Steuerventil 24 in die gewünschte Stellung bringt.
Diese Steuervorrichtung wird nachstehend beschrieben: Aus den Fig. 1, 2 und 3 ist
ersichtlich, daß sich der Schieber auf der mit dem Gestell 1 der Maschine fest verbundenen
Gleitbahn 17 verschieben kann. Der Gleitkörper 16 wird dabei durch das über die
Umlenkrollen 11 bis 15 laufende Band 10 mitgenommen, das durch die Stütze 5 mit
dem Anschlagsattel 3 verbunden ist. In dem Schieber 16 (Fig. 4) ist ein in einer
senkrechten Ebene beweglicher Stößel 54 angeordnet, dessen unteres Ende eine Rampe
55 und eine Einkerbung mit einer senkrechten Seitenfläche 56 als Sperrflanke aufweist.
Im oberen Teil des Stößels ist die Seitenfläche desselben mit einer Rampe 57 versehen,
die mittels eines Stößels 59 einen Mikrounterbrecher 58 betätigt. Der Stößel 54,
der durch eine Feder 60 in der gesenkten Stellung gehalten wird, weist ferner eine
Kupplungskerbe 61 auf, in welche ein Riegel 62 eintreten kann, der dem Druck
einer Feder 63 unterworfen ist und einen Mikrounterbrecher 64 betätigt. Ein in senkrechter
Stellung auf der Unterseite des Gleitkörpers 16 angeordneter Stößel 65 dient dazu,
den Riegel 62 aus der Einkerbung 61 mittels einer am Riegel 62 vorgesehenen Rampe
66 zurückzuziehen. Ein auf dem Gleitkörper 16 angeordneter Elektromagnet 67 ermöglicht,
den Stößel 54 nach oben zu ziehen.
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Wie bereits beschrieben, weist der Schieber 16 den Arm 26 auf, der
an seinem unteren Ende die mit einer Lupe 68 versehene Ablesevorrichtung 27 trägt.
Die Lupe ist mit einer Strichmarke 69 versehen, um die Ablesung der Einteilung der
Meßschine 28 zu erleichtern. Die Stößel 54 und 65 verschieben sich rechts von einer
Reihe von Anschlägen, die von der Schiene 18 getragen werden. Das Steuerventil 24
ist mit der Anschlagschiene 18 zwecks Bewegung in axialer Richtung fest verbunden.
Die Anschlagschiene 18 kann mehrere Kombinationen von Anschlägen tragen und ist
bei der dargestellten Ausführungsform beispielsweise mit acht Anschlägen versehen
(Fig. 5). Diese Kombinationen können durch Anschläge gebildet werden, die einstellbar
und in zu diesem Zweck vorgesehenen Nuten angeordnet sind, oder sie können durch
Leisten 70 gebildet werden, welche die Anzahl und die Art der nach einem festgelegten
Programm erforderlichen Anschläge tragen. Diese Leisten können rasch durch andere
Leisten ersetzt werden, welche mit anderen Kombinationen versehen sind. In Fig.
4 ist ein Beispiel der Anbringung dieser Leisten angegeben. Die Leiste 70 endet
an einem Ende in einen Daumen 71, der in eine Nut 72 eingreift, die an einer von
der Schiene 18 getragenen Platte 73 ausgespart ist. Das andere Ende der Leiste 70
ist mit einer Bohrung 74 versehen, in welche die Spitze 75 einer Schraube 76 mit
einem gerändelten Kopf eingreift, welche in die von der Schiene 18 getragene Platte
77 eingeschraubt ist. Die Platten 73 und 77 weisen daher an jeder Befestigungsstelle
der Anschlagleisten eine Nut 72 bzw. eine Bohrung für die Schraube 76 auf. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel sind acht Leisten vorgesehen.
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Die Anschlagschiene 18 weist an ihrem dem Steuerventil 24 gegenüberliegenden
Ende einen Lagerz apfeu-78 auf, der in einem Lager 79 der Stütze 25 frei verschiebbar
ist. Die Verlängerung des Lagerzapfens ist mit zwei Rampen 80 und 81 versehen, welche
die Mikrounterbrecher 82 und 83 betätigen. Eine Feder 42 drückt die Schiene 18 ständig
vom Steuerventil weg. Ein Stößel 84, der von einer Feder 85 gehalten wird, die stärker
ist als die Feder 82, kann den Hub der Schiene 18 dadurch begrenzen, daß sich der
Stößel 84 gegen einen Nocken 86 abstützt. Dieser Nocken 86 kann unter der Steuerung
durch einen Elektromagnet 87 oder durch eine Feder 88 zwei Stellungen einnehmen
(Fig. 6 und 7). Eine Verlängerung 89 des Nockens 86 trägt eine Schaltklinke 90,
die in die Zähne 91 eines Sperrades 92 eingreift. Eine Feder 93 drückt die Klinke
90 in die Zähne 91. Durch Ziehen des mit der Klinke 90 fest verbundenen gerändelten
Knopfes 94 und durch Verdrehen desselben kommt ein Daumen 95 mit einer Ausnehmung
96 der Verlängerung 89 in Eingriff und hält die Klinke 90 außer Eingriff mit den
Zähnen 91 des Sperrades 92 (Fig. 8 und 9). Ein unter der Wirkung einer Feder 98
stehender Riegel 97 verhindert eine Drehung des Sperrades 92 in entgegengesetzter
Richtung. Ein mit dem Sperrad 92 fest verbundener sternförmiger Nocken 99 (Fig.
10 und 11) steuert mittels der Rampen 100, 101 und der Rolle 102 den um die Achse
104 schwenkbaren Hebel 103. Eine Feder 105 hält die Rolle 102 in Berührung mit dem
sternförmigen Nocken 99. Der Schwenkhebel 103 endet in eine Gabel 106, in die ein
mit einer Platte 108 fest verbundener Daumen 107 eingreift. Die Platte 108 ist auf
einer Lagerfläche 109 der Stütze 25 drehbar gelagert und
trägt einen
unter der Wirkung einer Feder 111 stehenden Stift 110. Dieser greift in eine Bohrung
112 einer Platte 113 ein, die mit der Anschlagschiene 18 fest verbunden ist. Diese
Platte 113 weist so viele Bohrungen 112 auf, als auf der Anschlagschiene Kombinationen
von Anschlägen befestigt werden können (im dargestellten Ausführungsbeispiel acht).
Diese Bohrungen sind derart angeordnet, daß eine Reihe von Anschlägen gegenüber
dem Stößel 54 zu liegen kommt, wenn sich die Rolle 102 auf einem höheren Punkt 114
des Nockens 99 befindet. Wenn die Rolle 102 hingegen mit einem tiefen Punkt 115
des Nockens 99 im Eingriff steht, liegt die der vorhergehenden benachbarten Reihe
von Anschlägen gegenüber dem Stößel 54. Ein mit dem Stift 110 fest verbundener gerändelter
Knopf 116 ermöglicht, diesen Stift aus der Platte 113 zurückzuziehen, damit durch
Drehung derselben irgendeine beliebige Reihe von Anschlägen gegenüber dem Stößel
54 zu liegen kommen kann.
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Die Fig. 14 und 15 zeigen eine Teilansicht einer mit einer Handsteuervorrichtung
versehenen Maschine.
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Die Umlenkrolle 11 des Bandes 10 kann unter der Wirkung einer Feder
118 durch Reibung mit einem Schneckenrad 117 gekuppelt werden. Ein Elektromagnet
119 bewirkt bei Erregung die Entkupplung des Schneckenrades 117 und der Umlenkrolle
11. Eine Schnecke 120 steht mit dem Schneckenrad 117 im Eingriff und ist mit der
Anschlagschiene 18 zwecks axialer Verschiebung durch eine Gabel 121 verbunden. Eine
mit Längsnuten versehene Welle 122, die in einem mit dem Gestell 1 fest verbundenen
Lager 123 längsverschiebbar gelagert ist, kann die Schnecke 120 auf Drehung mitnehmen.
Dieselbe bleibt aber in der Längsrichtung frei verschiebbar. Die genutete Welle
122 kann durch ein Kegelrad 124 auf Drehung mitgenommen werden, das vom Gleitkörper
16 getragen wird und auf der Welle 122 verschiebbar ist. Der Gleitkörper 16 trägt
ferner ein weiteres Kegelrad 125, das durch ein Handrad 126 verdreht wird. Die Welle
127 des Handrades 126 ist relativ zum Kegelrad 125 in der Längsrichtung frei verschiebbar,
nimmt dasselbe aber auf Drehung mit. Die Welle 127 weist eine Rampe 128 zur Steuerung
eines Mikrounterbrechers 129 und eine Einkerbung 130 zur Steuerung eines Mikrounterbrechers
131 mittels der Rampe 132 und 133 der Einkerbung 130 auf. Eine Einkerbung 134 von
geringerer Tiefe als die Einkerbung 130 kann durch Verschiebung des Handrades 126
nach rechts vor den Mikrounterbrecher 131 gebracht werden. Eine unter der Wirkung
einer Feder 136 stehende Kugel 135 kann die axialen Stellungen der Welle 127 verriegeln,
indem sie entweder in die Einkerbung 130 oder in die Einkerbung 134 eingreift.
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Die Wirkungsweise der Steuervorrichtung bei einem einfachen Arbeitsgang
ist folgende: Vor allem muß dem Anschlagsattel zwischen zwei Schnitten eine rasche
Vorschubbewegung erteilt werden. Dieser rasche Vorschub wird dadurch erzielt, daß
der Kolbenschieber 41 des Verteilers 31 in die in Fig.20 dargestellte Lage gebracht
wird. Die Steuerung des Kolbenschiebers des Verteilers erfolgt auf folgende Weise,
wobei auf Fig. 4 und auf das elektrische Schaltschema in Fig.25 Bezug genommen wird:
Zwischen zwei Stillständen ist der Stößel 54 frei und befindet sich unter der Wirkung
der Feder 60 in der gesenkten Stellung, während der Mikrounter-1 recher 58 geschlossen
ist. Die unter der Wirkung der Feder- 42 stehende Anschlagschiene 18 steuert mittels
der Rampe 80 den Mikrounterbrecher 82 und schließt den Stromkreis. Der Elektromagnet
137 bewegt den Schieber 41 des Verteilers 31 in die dem raschen Vorschub entsprechende
Stellung (Fig.20). Wenn das zu schneidende Material in die Nähe einer Haltestellung
gelangt, muß die Geschwindigkeit des Vorschubes des Anschlagsattels derart verzögert
werden, daß der von seiner eigenen Trägheit mitgenommene Stapel sich nicht über
die normale Schnittstellung hinaus bewegt und dabei außer Berührung mit dem Anschlagsattel
kommt. Um ein Anhalten an einer Stelle zu bewirken,. ist beispielsweise ein Anschlag
19 vorgesehen. Wenn die Rampe 55 des Stößels 54 mit der Kante 138 des Anschlages
19 in Berührung kommt, wird der Stößel 54 durch die Einwirkung der Kante 138 auf
die Rampe 55 angehoben. Die Rampe 57 betätigt den Stößel 59, der den Mikrounterbrecher
58 steuert. Nachdem der Stromkreis geöffnet ist, wird der Elektromagnet 137 nicht
mehr gespeist, und eine Feder 148 führt den Schieber 41 des Verteilers 31 in die
neutrale Stellung zurück. Die Speisung des Umlaufsystems kann daher nur über die
Drosselvorrichtung 38 erfolgen, und der Anschlagsattel rückt nur mit geringer Geschwindigkeit
vor (Fig. 21). Wenn die Stirnfläche 56 des Stößels 54 mit der Seitenfläche 139 des
Anschlages 19 in Berührung kommt, nimmt sie bei ihrer Vorschubbewegung den Anschlag
19, die Schiene 18 und das Steuerventil 24 mit. Die langsame Vorschubbewegung wird
weiter fortgesetzt, aber mit einer- regelmäßig abnehmenden Geschwindigkeit bis zu
dein. Augenblick, in dem die Drosselöffnungen 51, 52 _ des Steuerventils 24 den
Stillstand des Anschlagsattels bewirken (Fig.22). Zwischen dem Aufhören der raschen
Vorschubbewegung und dem vollständigen Stillstand des Anschlagsattels wird daher
noch ein bestimmter Weg zurückgelegt. Falls das zu schneidende Material einen sehr
geringen Reibungskoeffizienten aufweist, muß dieser zwischen dein Aufhören der raschen
Vorschubbewegung und dem vollständigen Stillstand des Anschlagsattels zurückzulegende
Weg größer sein. Zur Erzielung dieses Weges genügt es, vor dem Stillstandsanschlag
19 einen Verzögerungsnocken 20 von entsprechender Länge anzuordnen, deren Rampe
140 den Stößel 54 anhebt, der die Öffnung des Mikrounterbrechers 58 steuert. Diese
Stellung des Stößels 54 wird während seiner ganzen Bewegung über die obere Fläche
141 des Nockens 20 aufrechterhalten, und der Vorschub erfolgt daher mit geringer
Geschwindigkeit. Wenn die Stirnfläche 56 des Stößels 54 mit der Seitenfläche 139
des benachbarten Anschlages 19 in Berührung kommt, werden die Schiene 18 und das
Steuerventil 24 nach links mitgenommen bis zu dem Augenblick, in dem das Steuerventil
24 den Vorschub auf die oben beschriebene Weise zum Stillstand bringt (Fig. 22).
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Wenn der Stapel des zu schneidenden Materials in der Schnittstellung
gehalten wird, kann die Kupplung der den Druck und den Schnitt regelnden Steuervorrichtung
der hier beschriebenen Papierschneidemaschine von Hand oder automatisch in Tätigkeit
gesetzt werden.
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Nach dem Schnitt und nach Herbeiführung der Wiederaufstiegsbewegung
des Messers durch eine hier nicht beschriebene Einrichtung bewirkt ein Kontakt 142
die Speisung des Elektromagnets 67, der den Stößel 54 anhebt und denselben dadurch
außer Berührung mit dem Anschlag 19 bringt. Die Anschlagschiene 18 verschiebt sich
unter der Wirkung der Feder 42 nach rechts, wobei sie das Steuerventil 24
mitnimmt,
das den langsamen Vorschub des Anschlagsattels 3 und des Gleitkörpers 16 steuert
(Fig. 21): Der durch die Rampe 80 gesteuerte Mikrounterbrecher 82 schließt sich
und bewirkt dadurch die Speisung des Elektromagnets 137 (Fig. 25). Wenn das
Ende des Stößels 54 außer Berührung mit der oberen Fläche 143 des Anschlages 19
gekommen ist, senkt sich der Stößel 54 unter dem Druck der Feder 60, und der Mikrounterbrecher
58 schließt den Stromkreis des Elektromagnets 137, der den Schieber 41 des Verteilers
31 betätigt. Der Anschlagsattel 3 führt eine rasche Vorschubbewegung aus (Fig. 20
und 25)-. Es ist daher zu bemerken, daß die V orschubbewegung des Anschlagwinkels
mit einem Vorschub- von geringer Geschwindigkeit beginnt. Obwohl dieser Zeitraum
sehr kurz ist, ermöglicht er eine wesentliche Verschiebung des Gleitkörpers 16,
wenn der Vorschub mit großer Geschwindigkeit beginnt. Unter diesen Bedingungen würde
daher der Stößel 54 unfehlbar über den nächsten, sehr nahe liegenden Anschlag hinausgehen,
bevor er sich gesenkt hat. Der Vorgang des Stillstandes unter Zusammenwirken mit
einem Anschlag und des Vorschubes nach dem Schnitt wiederholt sich, bis gemäß dem
Programm der letzte Schnitt ausgeführt ist. In diesem Augenblick muß der Anschlagsattel
in seine Ausgangsstellung zurückgeführt werden. Wenn daher der Stößel 54 den letzten
Anschlag passiert hat, kommt er in Berührung mit einem Nocken 21, der durch Einwirkung
seiner Rampe 144 auf die Rampe 55 des Stößels 54 ein Anheben desselben bewirkt.
Während der ansteigenden Bewegung des Stößels 54 öffnet der Mikrounterbrecher 58
den Stromkreis des Elektromagnets 137. Der Vorschub erfolgt mit geringer Geschwindigkeit
(Fig. 21), und der noch immer der Wirkung der Rampen 144 und 55 unterworfene Stößel
54 steigt bis zu dem Augenblick an, in dem die Einkerbung 61 gegenüber dem Riegel
62 zu liegen kommt. Der unter der Wirkung der Feder 63 stehende Riegel 62 fällt
in die Einkerbung 61 ein, und der Mikrounterbrecher 64 schließt den Stromkreis des
Elektromagnets 87. Der Elektromagnet 87 verschwenkt den Nocken 86 (Fig. 6 und 7),
dessen Ende 145 die Anschlagschiene 18 mittels des Stößels 84 und der Feder 85 zurückstößt.
Um diesen Vorgang ausführen zu können, muß die Klinke 90 sich außer Eingriff mit
den Zähnen 91 des Sperrades 92 befinden (Fig. 8 und 9). Die Schiene 18 nimmt das
Steuerventil 24 in die den langsamen Rücklauf steuernde Stellung mit (Fig. 23).
Wenn die Rampe 81 den Mikrounterbrecher 83 steuert, schließt sich dieser und speist
den Elektromagnet 146, der den Schieber 41 des Verteilers 31 in die den raschen
Rücklauf des Anschlagwinkels steuernde Stellung bringt (Fig.24). Wenn der Stößel
65 mit einem auf der Schiene 18 angeordneten Nocken 22 in Berührung kommt, hebt
dessen Rampe 147 den Stößel 65 an, der mittels der Rampe 66 den Riegel 62 aus der
Einkerbung 61 des Stößels 54 zurückzieht. Der Mikrounterbrecher 64 öffnet sich und
unterbricht die Speisung des Elektromagnets 87. Der Nocken 86 kehrt unter der Wirkung
der Feder 88 in die Freigabestellung zurück, und die Anschlagschiene 18 verschiebt
sich unter der Wirkung der Feder 42 nach rechts, während der Stößel 54 unter der
Wirkung der Feder 60 wieder in die gesenkte Stellung zurückgekehrt ist. Der Verteiler
31 bewirkt daher eine rasche Vorschubbewegung (Fig.20). Der Anschlagsattel 3 rückt
bis zu dem Augenblick vor, in dem der Stößel 54 gegen den Anschlag 19 stößt, der
in der oben beschriebenen Weise den Stillstand steuert. Diese Wirkungsweise ergibt
daher die Möglichkeit, eine Reihe aufeinanderfolgender Schnitte auszuführen, deren
Größe durch die im voraus angeordneten Anschläge bestimmt wird, ohne daß sich der
Arbeiter um die Steuerung des Anschlagsattels zu kümmern braucht, dessen
aufeinanderfolgendeBewegungen automatisch ausgeführt werden. Nach dem letzten Schnitt
kehrt der Anschlagsattel automatisch in die Ausgangsstellung zurück und steht für
einen neuen Arbeitsgang bereit.
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Nachstehend wird ein verwickelterer Arbeitsgang beschrieben. Wenn
man den oben beschriebenen einfachen Arbeitsgang anwenden wollte, um die Schnitte
auf den vier Seiten eines rechteckigen Formats auszuführen, genügt es, in einer
der Nuten der Schiene 18 vier Anschläge genau anzuordnen, die beispielsweise dem
Anschlag 19 entsprechen. Ein solches Vorgehen würde rasch zeigen, daß das aufeinanderfolgende
Zurwirkungbringen jedes der vier so angeordneten Anschläge in dieser Reihenfolge
und ohne Überspringen eines Anschlages den Arbeiter zwingt, den zu schneidenden
Stapel zwischen jedem Schnitt zu verdrehen, und zwar zweimal um 180° und einmal
um 90°.
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Es sei beispielsweise ein Format von 650X1000 mm angenommen. Die Anschläge
werden an den Stellen 1020, 1000, 670 und 650 angeordnet (Fig.26).
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Für den ersten Schnitt befindet sich der Anschlagsattel in der Stellung
1020. Der Arbeiter bringt den Materialstapel zum Anschlag gegen den Anschlagsattel
und führt den Schnitt aus. Nach dem Schnitt gelangt der Anschlagsattel automatisch
in die Stellung 1000. Der Arbeiter verdreht den Stapel um 180° und bringt ihn zum
Anschlag gegen den Anschlagsattel. Nach dem Schnitt gelangt der Anschlagsattel automatisch
in die Stellung 670. Der Arbeiter verdreht den Stapel nur um 90° und bringt ihn
wieder in Anschlag gegen den Anschlagsattel. Nach dem Schnitt gelangt der Anschlagsattel
automatisch in die Stellung 650. Der Arbeiter verdreht den Stapel nochmals um 180°.
Nach dem Schnitt kehrt der Anschlagsattel automatisch in die Stellung 1020 zurück.
Es ergibt sich daher, daß der Arbeiter zum Beschneiden der vier Seiten des Formats
den Stapel zweimal um 180° und einmal um 90° drehen mußte. Um die Anstrengung des
Arbeiters und den durch die Handhabung verursachten Zeitverlust zu verringern, wäre
es vorteilhaft, den Stapel nach jedem Schnitt nur um 90° zu verdrehen. Zu diesem
Zweck müßten die Schnitte in der Reihenfolge 1020, 670, 1000 und 650 ausgeführt
werden. Um eine solche Wirkungsweise ausführen. zu können, genügt es, die Anschläge
1020 und 670 auf einer Leiste A der Schiene 18 (Fig. 27 und 28) und die Anschläge
1000 und 650 auf der angrenzenden Leiste B derart anzuordnen, daß die Leiste A der
in den Fig. 10 und 12 veranschaulichten Stellung und die Leiste B der in den Fig.
11 und 13 veranschaulichten Stellung der Gabel 106 entspricht. Die genannten
Figuren zeigen Einzelheiten der Steuervorrichtung. Nocken 21 für den automatischen
Rücklauf sind vor den Leisten A und B angeordnet, während sich Nocken 22 für das
Anhalten der Rücklaufbewegung hinter den Leisten A und B befinden.
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Durch Verdrehen des gerändelten Knopfes 94 wird der Daumen 95 aus
der Ausnehmung 96 herausbewegt, und die Klinke 90 kommt mit einem Zahn 91 des Sperrades
92 in Eingriff (Fig. 8). Der Anschlagsattel wird in der Stellung 1020 für den ersten
Schnitt angehalten, wobei sich der Stößel 54 mit dem Anschlag 1020 der Leiste A
im Eingriff befindet (Fig. 12 und 27). Nach dem Schnitt gelangt der Stößel in die
Stellung
670, und zwar auf die bereits für den einfachen Arbeitsgang
beschriebene Weise, und der Arbeiter verdreht den Stapel um 90°. Nach dem zweiten
Schnitt in der Stellung 670 kommt der Stößel 54 mit dem angrenzenden Nocken 21 in
Berührung, der mittels der Rampen 144 und 55 (Fig. 4) dem Riegel 62 ermöglicht,
in die Einkerbung 61 einzutreten, wodurch die Speisung des Elektromagnets 87 bewirkt
wird (Fig. 6 und 7). Der Elektromagnet 87 verschwenkt den Nocken 86, welcher auf
die bereits beschriebene Weise den raschen Rücklauf steuert. Die mit dem Nocken
86 fest verbundene Klinke 90 nimmt das Sperrad 92 mit und verdreht es um eine Teilung
(Fig. 8). Der mit dem Sperrad 92 fest verbundene Nocken 99 bringt eine tiefe Stelle
115 vor die Rolle 102. Der Hebel 103 verschwenkt sich unter dem Zug der Feder
105, wobei er über die Gabel 106 und den Daumen 107 die Platte 108 verdreht (Fig.
10 und 13). Die Platte 108, die über den in die Bohrung 112 der Platte 113 eingreifenden
Stift 110 mit der Anschlagschiene 18 fest verbunden ist, verschwenkt diese und bringt
die Anschlagleiste B rechts vom Stößel 54 in Stellung (Fig. 13). Wenn der Stößel
65 gegen den auf der Leiste B angeordneten Nocken 22 für das Anhalten der Rücklaufbewegung
stößt, wird die Speisung des Elektromagnets 87 unterbrochen, und die Feder 88 führt
den Nocken 86 in die Freigabestellung zurück (Fig.6). Dieser Vorgang bezweckt die
Freigabe der Anschlagschiene 18, die unter der Wirkung der Feder 42 den raschen
Vorschub des Anschlagsattels und des Stößels 54 bis zum Anschlag 1000 steuert. Die
Klinke 90 gibt einen Zahn 91 des Sperrades 92 frei und fällt hinter dem nächsten
Zahn ein, wobei das Sperrad durch den der Wirkung der Feder 98 unterworfenen Riegel
97 festgehalten wird. Vor Ausführung des dritten Schnittes dreht der Arbeiter den
Stapel um 90°. Nach dem Schnitt kommt der Stößel 54 beim Anschlag 650 zum Stillstand.
Der Arbeiter dreht den Stapel neuerlich um 90°. Nach dem letzten Schnitt stößt der
Stößel 54 wieder gegen einen Rücklaufnocken 21, welcher die Speisung des Elektromagnets
87 auf die bereits beschriebene Weise steuert. Wie vorher wird durch die Erregung
des Elektromagnets 87 der Nocken 86 zwecks Steuerung des raschen Rücklaufs verschwenkt,
und die Klinke 90 verdreht das Sperrad 92 um eine Teilung. Der Nocken 99 drückt
die Rolle 102 mittels der Rampe 101 gegen eine erhöhte Stelle 114. Der Hebel 103
verschwenkt sich und nimmt die Anschlagschiene 18 auf Drehung mit, um wieder die
Anschlagleiste A rechts vom Stößel 54 in Stellung zu bringen (Fig.12 und 27). Wenn
der Stößel 54 mit einem auf der Leiste A angeordneten Nocken 22 in Berührung kommt,
unterbricht er die Speisung des Elektromagnets 87. Der Nocken 86 wird freigegeben,
und die Klinke 90 springt um einen Zahn 91 des Sperrades 92 weiter. Die auf diese
Weise freigegebene Schiene 18 steuert den Vorschub des Anschlagsattels 3 und des
Gleitkörpers 16. Der Stößel 54 bewegt sich wieder nach vorn und kommt beim Anschlag
1020 zum Stillstand. Der Anschlagsattel befindet sich wieder in der Ausgangsstellung,
die er vor Ausführung des ersten Schnittes eingenommen hat.
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Nachstehend soll noch die Wirkungsweise bei Handsteuerung beschrieben
werden.
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Für das Schneiden von Streifen oder von üblichen Formaten sind nach
einem festgelegten Programm Kombinationen von verschiedenen Anschlägen zur Ausführung
einer bestimmten Arbeit erforderlich. Für bestimmte spezielle Arbeiten bleibt es
jedoch vorteilhaft, die Stellung des Anschlagsattels nach jedem Schnitt von Hand
zu regeln oder einstellen und einen Anschlag auf den erforderlichen Platz setzen
zu können. Für diese Art von Arbeiten ist die Maschine mit der in den Fig. 14, 15
und 16 dargestellten Vorrichtung versehen, deren Wirkungsweise folgende ist: Wenn
sich das Handrad 126 in der in Fig. 16 gezeigten Stellung befindet, unterbricht
der Mikrounterbrecher 131 die Speisung des Elektromagnets 119. Die Feder 118 hält
die Umlenkrolle 11 des Bandes 10 mit dem Schneckenrad 117 durch Reibung gekuppelt.
Wenn der Anschlagsattel angehalten ist, befindet sich der Schieber 41 des Verteilers
31 unter der Wirkung der Feder 148 in der neutralen Stellung, und das Steuerventil
24 befindet sich in der den Stillstand steuernden Stellung. Die Umlenkrolle 11 des
Bandes 10 ist unbeweglich, ebenso wie das mit derselben verbundene Schneckenrad
117. Die Schnecke 120 ist in axialer Richtung durch die Gabel 121 mit der Anschlagschiene
18 und dem Steuerventil 24 fest verbunden. Einer Verschiebung der Schnecke 120 entspricht
daher eine Verschiebung gleicher Größe des Steuerventils 24. Bei Verdrehung des
Handrades 126 in der einen oder anderen Richtung wird die Schnecke 120 durch das
Kegelräderpaar 124, 125 und die Welle 122 auf Drehung mitgenommen. Die mittels ihrer
Verzahnung auf das Schneckenrad 117 einwirkende Schnecke 120 verschiebt sich in
axialer Richtung und nimmt das Steuerventil 24 in die Stellung mit, welche die langsame
Bewegung des Anschlagsattels steuert (Fig. 21 und 23), und zwar in der der Drehrichtung
des Handrades entsprechenden Bewegungsrichtung. Solange die Drehung des Handrades
126 fortgesetzt wird, verschiebt sich auch die Schnecke 120 weiter in axialer Richtung,
ebenso wie das die Bewegung steuernde Ventil 24. Wenn die Drehung des Handrades
126- unterbrochen wird, führt das von der Umlenkrolle 11 und dem mit dem Anschlagsattel
fest verbundenen Band 10 angetriebene Schneckenrad 117 die Schnecke 120 und das
Steuerventil 24 bis zu dein Augenblick zurück, in dem dieses in die den Stillstand
der Bewegung steuernde Stellung gelangt. Da die zur Steuerung einer langsamen Bewegung
des Anschlagsattels erforderliche Verschiebung des Steuerventils sehr gering ist,
genügt es, wenn der Arbeiter die Drehung des Handrades 126 in dem Augenblick unterbricht,
in dem die Strichmarke 69 der Lupe 68 mit dem gewünschten Teilstrich auf der Meßschiene28
zur Dekkung kommt. Der Arbeiter kann daher von Hand eine Haltestellung genau regeln,
indem er den Anschlagsattel durch das Handrad verschiebt oder zurückzieht.
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Wenn zwei gewünschte Haltestellungen ziemlich weit voneinander entfernt
liegen, wäre es langwierig, die gesamte Verschiebung des Anschlagsattels durch Drehen
des Handrades zu steuern. Bei eingedrücktem Handrad 126 (Fig. 17) steuert die Rampe
133 der Einkerbung 130 durch den Mikrounterbrecher 131 die Speisung des Elektromagnets
119, der das Schneckenrad 117 von der Umlenkrolle 11 entkuppelt, während die Rampe
128 durch den Mikrounterbrecher 129 die Speisung des Elektromagnets 87 steuert.
Der Elektromagnet 87 steuert auf die oben beschriebene Weise den raschen Rücklauf.
Sobald der Druck auf das Handrad 126 aufhört, führt die Kugel 135, die sich unter
dem Druck der Feder 136 gegen die Rampe 133 abstützt, das Handrad 126 in die Ausgangsstellung
zurück, die den Stillstand des hinteren Anschlagsattels steuert (Fig. 16). Bei leichtem
Zug am Handrad 126 (Fig. 18) steuert die Rampe 132 der Einkerbung 130
die
Speisung des Elektromagnets 119, der das Schneckenrad 117 von der Umlenkrolle 11
entkuppelt. Die auf diese Weise in axialer Richtung freigegebene Schnecke 120 ermöglicht
der der Wirkung der Feder 42 unterworfenen Schiene 18, das Ventil 24 in die Stellung
zu verschieben, die den raschen Vorschub steuert (Fig. 20). Wenn der Zug auf das
Handrad 126 aufhört, führt die der Wirkung der Feder 136 unterworfene Kugel 135
das Handrad 126 in die -den Stillstand steuernde Ausgangsstellung zurück. Auf diese
Weise kann der Arbeiter den Vorschub oder den raschen Rücklauf des Anschlagsattels
steuern, indem er am Handrad zieht oder leicht auf dasselbe drückt. Er kann die
genaue Stellung des Anschlagsattels regeln, indem er denselben durch Drehen des
Handrades in der der gewünschten Bewegung entsprechenden Richtung vorschiebt oder
zurückzieht.
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Bei Ausführung von Schnitten in automatischer Reihenfolge muß sich
die Anschlagschiene in axialer Richtung frei verschieben können, so daß die Verbindung
der Umlenkrolle 11 mit dem Schneckenrad 117 nicht hergestellt wird. Zu diesem Zweck
genügt es, am Handrad 126 so zu ziehen, daß die Einkerbung 134 vor der Kugel und
dem Mikrounterbrecher 131 zu liegen kommt (Fig.1ß). Da diese Einkerbung weniger
tief ist als die Einkerbung 130, hält sie den Mikrounterbrecher 131 in der Speisestellung
für den Elektromagnet 119. Falls während der Ausführung einer solchen Arbeit ein
plötzlicher Stillstand des Anschlagsattels erforderlich ist, genügt es, auf das
Handrad 126 zu drücken, um-dasselbe in die Ausgangsstellung zurückzuführen (Fig.16).