-
Verfahren und Einrichtung zum Steuern des Arbeitens eines durch einen
Taktgeber gesteuerten Stichprobenauswahlgerätes Es sind für die Entnahme von Stichproben
aus Gütern bereits verschiedene Verfahren bekannt, die sich teils mechanischer oder
elektrischer Methoden oder aber auch sich beider in Kombinationen bedienen.
-
Bei mechanischen Methoden wird in Abhängigkeit von dem Vorbeilauf
des zu prüfenden Gutes zur Feststellung von statistisch zu erfassenden Ungleichmäßigkeiten
an vorgegebener Stelle bei abzählbaren Stükken des Gutes nach einem vorbestimmten
Plan jeweils ein Stück entnommen, die so entnommenen Stücke werden entweder nachher
gemäß den festzustellenden Ungleichmäßigkeiten klassifiziert oder bereits durch
die planmäßig aussondernde mechanische Einrichtung selbsttätig in verschiedener
Weise so aussortiert, daß sie sofort klassenmäßig getrennt anfallen. Die konstruktiven
Einzelheiten der zum Durchführen der klassenmäßigen Sortierung zu benutzenden Geräte
richten sich nach dem vorbestimmten Plan (Pro-- gramm), gemäß dem das Gerät zu arbeiten
hat, und es sind auch bereits Geräte bekanntgeworden, die einen Programmwechsel
ermöglichen, also mehrere abzählbare Programme durchzuführen gestatten.
-
Jedes einzelne dieser Programme und auch die Zahl der Programme ist
vorgegeben, und nach Erschöpfung aller programmatischen Möglichkeiten kehrt schließlich
die abgelaufene Folge der Funktionen der Geräte wieder.
-
Grundsätzlich unterscheiden sich die auf rein elektrischer oder elektrisch-mechanischer
Grundlage ar-Arbeitenden Geräte und die dabei benutzten Verfahren von den vorgenannten
nicht, da es in weitem Umfange möglich ist, mechanische Vorgänge mit Hilfe elektrischer
Methoden und dabei benutzter elektrischer Geräte auszulösen und in ihrem Ablauf
zu steuern. Stets ist ein bestimmtes Programm durchzuführen; dieses Programm kann
wechseln, und diese Wechsel sind stets in endlicher Zahl vorherzubestimmen.
-
Fällt nun ein Programmablauf - der in festgelegter Weise und nach
ebenfalls fest bestimmter Zeit erneut abläuft, also in einer bestimmten übersehbaren
Wiederkehr (Periode) wieder auftritt damit mit einer Periode der Ungleichmäßigkeiten
des zu prüfenden Gutes zusammen, so verliert die entnommene Stichprobengesamtheit
den Zufallscharakter, die sich schließlich ergebende Klassifizierung gibt eine Darstellung
der Ungleichmäßigkeiten, die den tatsächlich vorliegenden Verhältnissen nicht entspricht.
-
Es ist offenbar, daß irgendeine Programmwahl, die sich reproduzierbarer
Vorgänge bedient und die in irgendeiner Vorrichtung umgesetzt zur Auswahl von Stichproben
benutzt wird, grundsätzlich nicht in der Lage ist, eine im Sinne der Statistik einwandfreie
Auswahl zu treffen.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft somit ein Ver-
fahren zum Steuern
des Arbeitens eines durch einen Taktgeber gesteuerten Gerätes, das eine Folge von
Stichproben aus Gütern zur Prüfung und/oder zum Feststellen von statistisch zu erfassenden
Unregelmäßigkeiten auswählt. Zur Erzielung einer einwandfreien statistischen Auswahl
wird hierbei erfindungsgemäß so verfahren, daß als Taktgeber ein an sich bekanntes
Ionisationsgefäß benutzt wird, das unter Umweltbedingungen einfallende radioaktive
Strahlungen in Entladungsstöße umsetzt.
-
Es wird weiterhin die Erfahrung benutzt, daß die Häufigkeit der Entladungsstöße
durch die von radioaktiven Quellen ausgesandten Strahlen auch nach dem Durchgang
durch Stoffe, die sie schwächen oder anders beeinflussen, ebenfalls keiner Periodizität
unterliegen, wenn sie auch alsdann in geringerer Zahl in das Ionisationsgefäß gelangen.
Eine Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens ist daher derart ausgebildet, daß zwischen
der Strahlungsquelle und dem Ionisationsgefäß an sich bekannte Körper eingebracht
sind, welche die Wirkung der Strahlungen in regelbarer Weise verändern. Im Sinne
der vorliegenden Erfindung ist unter Einbringen nicht allein ein Einfügen solcher
Körper in den geradlinigen Verbindungsweg zwischen Strahlungsquelle und Entladungsgefäß
zu verstehen, sondern auch ein Anordnen von Körpern außerhalb dieses Weges, wenn
nur durch das Benutzen so gelegener Körper eine Beeinflussung der Ionisation im
Entladungsgefäß erfolgt, etwa durch Sekundärstrahlungen, Reflexionen, Brechung,
Beugung u. ä.
-
Erfindungsgemäß wird das Verfahren und die Einrichtung zu dessen
Ausübung dann verwendet, wenn
es sich darum handelt, Stichproben
aus Gütern auszuwählen, die in abzählbaren Mengen - in der Regel endlichen Mengen,
ohne unendliche Mengen auszuschließen - vorliegen, oder die faden- oder bandförmig
ausgebildet sind, und deren Eigenschaften längs wählbaren Längen überprüft werden
sollen.
-
Es hat sich bei der Auswahl von Stichproben durch bekannte Geräte
fast immer herausgestellt, daß das Ergebnis der statistischen Auswertung durch irgendwelche
mehr oder weniger versteckten Periodizitäten des Taktgebers und/oder des zu prüfenden
Gutes beeinflußt war. Ist aber die Auswahl des Einsatzes, von welcher Stelle des
faden- oder bandförmigen Gutes an die Stichprobe entnommen werden soll und wird,
durch die Verwendung des neuartigen Taktgebers bestimmt, so ist diese Auswahl allein
von dem keiner Periodizität unterworfenen Ionisationseinsatz durch die Strahlenwirkung
der radioaktiven Strahlungsquelle bestimmt.
-
Kombiniert man erfindungsgemäß den neuartigen Taktgeber mit einer
Meßeinrichtung, die das faden-oder bandförmige Gut auf Ungleichförmigkeiten überprüft,
diese Ungleichförmigkeiten über bestimmte vorgegebene Längen mit einem durch einen
Entladungsstoß im Taktgeber bestimmten Beginn summiert und diese Summen registriert,
so wird damit ein Gerät geschaffen, das keinerlei Periodizitäten des Taktgebers
aufweisen kann und damit eine einwandfreie Klassifizierung der Ungleichförmigkeiten
allein nach vorgegebenen Längenabschnitten ermöglicht und einer statistischen Auswertung
zuzuführen gestattet, die wegen der völligen zufallsmäßigen Auswahl einwandfrei
ausfällt.
-
Wenn nun eine Klassifizierung nach verschiedenen Längen gefordert
wird, so geben die bisher benutzten Taktgeber mit mechanischer und/oder elektrischer
Arbeitsweise den Einsatz undloder die Folge der einzelnen zu prüfenden Längen nach
einem mehr oder weniger vorbestimmten und vielleicht auch voranalysierten Programm.
Bei erfindungsgemäßer Verwendung des radioaktiv gesteuerten Taktgebers können aber
der Einsatz und/oder die Folge der zu prüfenden Längen völlig frei von jeder Beziehung
zueinander - also unabhängig voneinander - erfolgen. Jede Taktgabe kann unabhängig
von dem oder den vorangehenden mit an sich bekannten Einrichtungen zum Auslösen
des Prüfvorganges benutzt werden. Dabei kann bei einer bestimmten Zahl von Prüflängen
im Bedarfsfalle eine periodische Wiederkehr der auszuwählenden Längen, die zur Klassifizierung
und statistischen Auswertung herangezogen werden sollen, vorgesehen werden.
-
Summieren diese bekannten Einrichtungen die Unregelmäßigkeiten jeder
Prüflänge für sich und wird diese Summe dann an je einer Einrichtung registriert,
so fallen in den erhaltenen Registrierungen Aufzeichnungen an, die eine einwandfreie
statistische Auswertung über verschiedene Prüflängen ermöglichen.
-
Wird eine Anzahl von einzelnen Summierungs- und Summenregistriervorrichtungen
vorgesehen, so wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, den neuartigen Taktgeber so mit
ihnen in Kombination zu verwenden, daß jeder der nacheinanderfolgenden Entladungsstöße
für sich je eine der soeben genannten Einrichtungen steuert. Ist deren Anzahl begrenzt,
so wird nur eine beschränkte Zahl von Entladungsstößen wirksam, die Auswahl des
Zeitpunktes des Anfanges oder der Ort der zu prüfenden Längenabschnitte bei dem
durch die Meßeinrichtungen laufenden Gutes ist ohne feststellbare Periodizität,
also zufällig im Sinne der statistischen Forderungen.
-
In Abwandlung der vorbeschriebenen Kombinationen von neuartigem Taktgeber
und bekannten Einrichtungen werden erfindungsgemäß Sperreinrichtungen zwischen Taktgeber
und Meßeinrichtungen vorgesehen, die-nach dem Hervorrufen des ersten steuernden
Entladungsimpulses - bis zur Beendigung der jeweiligen Registrierung das Einwirken
weiterer Entladungsstöße auf die Summen- und Registriereinrichtung verhindern.
-
Die im vorangehenden beschriebene Verwendung von lonisationen auslösenden
radioaktiven Strahlungsquellen ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht so
zu verstehen, daß Strahlungen, die von radioaktiven Körpern in mehr oder weniger
großer Nähe des Ionisationsgefäßes ausgehen, allein verwendet werden müssen. Es
genügt, daß die der Radioaktivität eigentümlichen Strahlen - auch mit Einschluß
der Höhenstrahlen - zur Anregung der Ionisation und damit zur Taktgebung nutzbar
gemacht werden.
-
PATENTANSPROCBE: 1. Verfahren zum Steuern des Arbeitens eines durch
einen Taktgeber gesteuerten Gerätes, das eine Folge von Stichproben aus Gütern zur
Prüfung und/oder zum Feststellen von statistisch zu erfassenden Unregelmäßigkeiten
auswählt, dadurch gekennzeichnet, daß als Taktgeber ein an sich bekanntes, durch
unter Umweltbedingungen stehende radioaktive Strahlungen Entladungsstöß e auslösendes
Ionisationsgefäß benutzt wird.