DE2452880A1 - Verfahren und vorrichtung zur haertepruefung von werkstoffen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur haertepruefung von werkstoffenInfo
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Description
Bl 3065
Proceq S.A., Zürich (Schweiz)
Verfahren und Vorrichtung zur Härteprüfung von Werkstoffen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Härteprüfung mittels eines Schlaggerätes, mit
welchem eine Prüfspitze durch die Wirkung einer bewegten Masse zum Stoss mit dem zu prüfenden Werkstoff gebracht wird. Die
vor dem Stoss bewegte Masse, die eine beliebige Geometrie aufweisen und aus beliebigen Stoffen zusammengesetzt sein kann,
soll in der nachfolgenden Beschreibung kurz als Schlagkörper bezeichnet werden. Schlagkörper und Prüfspitze können miteinander
ein einziges Teil bilden oder auch aus getrennten und
relativ zueinander- beweglichen Teilen bestehen. Die Prüfspitze kann z.B. aus einer Kugel, einem teilkugeligen Stift oder
Bolzen oder einer mit einem Bolzen verbundenen Kugel oder dgl. bestehen.
Zur Bestimmung der Härte von Werkstoffen werden neben den bekannten statischen oder sogenannten Eindringverfahren
nach Brinell, Vickers und Rockwell in vielen Fällen auch dynamische Prüfverfahren angewendet. Sie beruhen darauf,
dass eine Prüfspitze durch Stoss- oder Schlagwirkung mit dem
1.11.74 - 1 - 32 782
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-JL'
zu prüfenden Werkstoff in Berührung gebracht wird, wobei je nach Verfahren entweder die bleibende Verformung im Werkstoff
oder die Stosskraft zwischen Prüfspitze und Werkstoff oder die Stossdauer oder auch die potentielle Restenergie eines Schlagkörpers
mit Prüfspitze nach dessen Rückprall vom Werkstoff ein Mass für die Härte bildet. Die Energie der Stoss- oder
Schlagwirkung wird jedoch bei allen dynamischen Prüfverfahren stets so gross gewählt, dass durch die Berührung der Prüfspitze
mit dem Werkstoff in diesem bleibende Verformungen auftreten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Härteprüfung nach einem
dynamischen Verfahren zu schaffen, bei dem die Nachteile der vorgenannten Verfahren und Vorrichtungen vermieden werden
und insbesondere eine schnelle Durchführung der Härteprüfung mit kleinen, sehr einfachen Prüfgeräten grosser Messgenauigkeit
und eine Unabhängigkeit von der Stossrichtung erzielt wird.
Das neue Verfahren zur Härteprüfung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Geschw/indigkeit eines mittels
beliebiger Energiequelle bewegten Schlagkörpers mit Prüfspitze unmittelbar vor und nach dessen Stoss mit dem zu
prüfenden Werkstoff bestimmt wird, mit anschliessender Bildung eine Kennwertes aus beiden Geschwindigkeiten als Kriterium
für die Härte des Werkstoffes.
Die Geschwindigkeit unmittelbar vor dem Stoss
ist im Sinne der vorliegenden Erfindung und der nachfolgenden Beschreibung definiert als Geschwindigkeit, welche der
relativ zum ruhenden Werkstoff bewegte Schlagkörper mit Prüfspitze vor dem Aufprall dann aufweist, wenn er sich direkt
an der Stossstelle bzw. in deren unmittelbaren Nähe befindet.
Theoretisch genauer ausgedrückt ist das die Schlagkörpergeschwindigkeit im Augenblick der Berührung zwischen Prüfspitze
und Werkstoff. Im analogen Sinn ist die Geschwindigkeit unmittelbar nach dem Stoss definiert als Geschwindigkeit,
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welche der durch den Widerstand des Werkstoffes nun in umgekehrter
Richtung bewegte Schlagkörper mit Prüfspitze nach dem Rückprall dann aufweist, wenn er sich noch direkt an der
Stossstelle bzw. in deren unmittelbaren Nähe befindet. Theoretisch genauer ausgedrückt ist das die Schlagkörpergeschwindigkeit
im Augenblick des Wiederabhebens der Prüfspitze vom Werkstoff.
Je nach Dauer und Grosse der vor dem Stoss auf ihn einwirkenden Energie kann der Schlagkörper die vorstehend
definierten und als Messgrössen zu bestimmenden Geschwindigkeiten, die auch als Aufprall- und Rückprall-Geschwindigkeit
bezeichnet werden, natürlich nicht nur in unmittelbarer Nähe der Stossstelle, sondern auch schon bzw. noch in grösserer
Entfernung von dieser aufweisen. Dies ist z.B. bei der Aufprallgeschwindigkeit
dann der Fall, wenn der Schlagkörper nicht bis zur Stossstelle selbst, sondern nur bis auf eine
gewisse Entfernung von dieser beschleunigt wird, und sich danach.;.- unter erlaubter Vernachlässigung der Einwirkung
übriger Kräfte mit gleichförmiger Geschwindigkeit, nämlich der Aufprallgeschwindigkeit bis zur Stossstelle weiterbewegt.
Das erfindungsgemässe Verfahren beruht auf einer Analyse der bekannten Energiegleichung, die beispielsweise
bei einem Federschlaggerät für die nach dem Stoss vorhandene Restenergie wie folgt lautet:
«ψΐ = ^d ± mg.sft + ER (1)
In dieser Gleichung sind:
m = Masse des Schlagkörpers
vR = Rückprallgeschwindigkeit des Schlagkörpers
c = Federkonstante
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sR = Rücksprungweg des Schlagkörpers gegen die Federwirkung
(= Teil des Federweges)
g = Gravitationskonstante
g = Gravitationskonstante
2
Der Wert rn.Vf. ist die Wucht oder kinetische Energie des
Der Wert rn.Vf. ist die Wucht oder kinetische Energie des
2
Schlagkörpers bei Beginn des Rückpralls. Diese kinetische Energie wird am Ende des Rücksprungs in die folgenden Energieanteile umgewandelt:
Schlagkörpers bei Beginn des Rückpralls. Diese kinetische Energie wird am Ende des Rücksprungs in die folgenden Energieanteile umgewandelt:
2
c.sR = potentielle Restenergie des Federsystems
c.sR = potentielle Restenergie des Federsystems
mg.sR = potientielle Rest-Gravitationsenergie. Dieser
Energieanteil kann je nach Schlagrichtung positiv, negativ oder Null sein.
ER = durch Reibungseinflüsse längs des Rücksprungweges
sR aufgebrauchte Energie.
Bei den Rücksprunggeräten wird als Mass für die Härte der Rücksprungweg s^ gemessen, d.h. die Weggrösse der potentiellen
Restenergie. Dieser Wert ist gemäss Gl. (1) und wie auch schon weiter vorne angeführt, abhängig von der Schlagrichtung und
von der Wirkung der Reibungskräfte längs des Rücksprungweges.
Wird hingegen als Mass für die Restenergie eine Kenngrösse der kinetischen Energie, nämlich die Rückprallgeschwindigkeit
gemessen, so entfallen die beiden wegabhängigen Fehlereinflüsse vollständig.
Diese beiden Fehlereinflüsse treten jedoch
ausserdem auch noch bei der Erzeugung der Schlagenergie selbst
auf, und zwar bei allen dynamischen Prüfverfahren, wie die analoge Energiegleichung für die vor dem Stoss vorhandene
Schlagenergie zeigt:
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2 2
es + mgs +E = m.Vfl (2)
2 2
In dieser Gleichung sind:
m, c und g = wie in Gleichung (1)
s = gesamter Federweg
s = gesamter Federweg
vrt = Aufprallgeschwindigkeit des Schlagkörpers
E = durch Reibungseinflüsse längs des gesamten Federweges aufgebrauchter Energieanteil.
2
Der Wert m.Vf, ist die kinetische Energie des Schlagkörpers
Der Wert m.Vf, ist die kinetische Energie des Schlagkörpers
~~2 "
unmittelbar vor dem Aufprall. Diese Energie wird erzeugt durch
unmittelbar vor dem Aufprall. Diese Energie wird erzeugt durch
2 Umwandlung der potentiellen Energie des Federsystems es ,
."-■■■ . 2
wobei wiederum die potentielle Gravitationsenergie und die
Reibungskräfte längs des Federweges als Störgrössen in Erscheinung
treten. Da die Konstanthaltung der Schlagenergie bei allen in dynamischen Härteprüfverfahren verwendeten Federschlaggeräten
nur durch Vorgabe konstanter Werte für Federkonstante und Federweg erfolgt, ist somit die effektiv in der Stosssteile
selbst auftretende kinetische Energie wegen der Wirkung der beiden Fehlereinflüsse nicht konstant.
Misst man auch hier als Mass für die kinetische Energie die Aufprallgeschwindigkeit Vn , so enthält sie jedoch
im Gegensatz zur Rückprallgeschwindigkeit beide Fehlereinflüsse immer noch. Erfindungsgemäss werden nun aber im Anschluss an die
Geschwindigkeitsmessungen die beiden Geschwindigkeiten aufeinander bezogen, das heisst, als Kennwert für die Harte vorzugsweise
der Quotient vr_ gebildet. Durch diese Quotientenbildung
werden Fehler in der 'Aufprallgeschwindigkeit stark reduziert,
da sich nämlich bei nicht zu grossen Aenderungen der Auprallgeschwindigkeit auch die Rückprallgeschwindigkeit in erster
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Näherung proportional dazu ändert. Als ebenfalls brauchbare Härtekennwerte können aus den gemessenen Geschwindigkeiten
beispielsweise auch die Ausdrücke ifvfi. oder ΛνΛ gebildet werden,
wobei letzterer Ausdruck direkt proportionalvzur Aenderung
derMnetischen Energie durch den Stoss ist.
Der aus der Schlagrichtung herrührende Fehlereinfluss in der Aufprallgeschwindigkeit kann vorzugsweise ausserdem
noch erheblich reduziert werden, indem die Schlagkörpermasse und die Geschwindigkeit, mit der diese Masse mittels beliebiger
Energiequelle bewegt wird, gegenseitig so aufeinanderabgestimmt werden, dass die im Schlagkörper vor dem Stoss vorhandene
kinetische Energie gross ist, im Vergleich zu positiven oder negativen Energiekomponenten, denen die Schlagkörpermasse
durch die Wirkung der Gravitation unterworfen ist.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass der
Schlagkörper starr mit dem beweglichen Teil eines Wandlers verbunden ist, zur Umsetzung der Geschwindigkeiten, welche der
Schlagkörper in unmittelbarer Nähe der Stossstelle aufweist, in proportionale elektrische Signale. Als Wandler kann ein
Tauchmagnetgeber dienen, dessen beweglicher Permanentmagnet mit dem Schlagkörper verbunden ist und dessen feststehender Spulenteil
an der Schlagkörperführung fixiert ist, oder ein anderer elektromagnetischer Geber, dessen bewegliches weichmagnetisches
Teil mit dem Schlagkörper verbunden ist und dessen feststehender Spulen-Permanentmagnet-Teil an der Schlagkörperführung fixiert
ist.
Der an der Schlagkörperführung befestigte feststehende Wandlerteil kann elektrisch leitend mit einem Messgerät
zum Messen und Speichern der erzeugten geschwindigkeitsproportionalen elektrischen Signale verbunden sein, und ferner
kann das Messgerät eine Vorrichtung zur Bestimmung des aus diesen Signalen gebildeten Härtekennwerten enthalten.
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Durch die Verwendung dear angeführten Wandler zur Erzeugung geschwindigkeitsproprotionaler elektrischer
Signale ist die berührungslose Messung der Momentangeschwindigkeiten des Schlagkörpers in praktisch beliebiger Nähe der
Stossstelle möglich. Da die Signale elektronisch gemessen und weiter ausgearbeitet werden können, weisen die Messresultate
neben einer dadurch erreichbaren grossen Genauigkeit noch den Vorteil auf, dass sie unmittelbar nach der Messung
in digitaler Form zur Verfügung stehen.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Härteprüf-Vorrichtung,
Fig. 2 ein Kurvenbild eines typischen Ausgangssignales aus dem Wandler und
Fig. 3 ein elektrisches Blockschaltbild eines im Zusammenhang mit der Auswertung der Wandlersignale verwendeten
Mess- und Anzeigegerätes.
Die Härteprüfvorrichtung Fig. 1 weist ein vorderes rohrartiges Gehäuse 4 auf, dessen offenes vorderes
Ende, bei der Härteprüfung senkrecht auf die Oberfläche 15 des zu prüfenden Werkstoffes aufgesetzt wird. Im Gehäuse 4,
dessen Innenfläche eine Führung bildet, ist ein Schlagkörper und eine Schraubendruckfeder 5 längsverschiebbar gelagert. Der
zylindrisch ausgebildete Schlagkörper 2 ist einerseits an seinem vorderen Ende fest mit der Prüfspitze 1 verbunden und
führt andererseits einen zylindrischen Permanentmagneten 3 mit axialer Polanordnung 3a und 3b in starrer Verbindung in
sich mit. Die Prüfspitze 1 ist in der dargestellten Ausführung eine Kugel, die aus gehärtetem Stahl oder einem anderen geeigneten
harten Werkstoff besteht, der den Werkstoff, dessen Härte geprüft oder gemessen werden soll, einzudrücken vermag.
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An seinem hinteren Ende enthält der Schlagkörper eine axiale zylindrische Bohrung 2a zur Aufnahme der Spannzangenspitze
9, welche über den Auflaufkonus 2b in diese eingeführt werden kann. Die Druckfeder 5, die in Fig. 1 im entspannten
Zustand dargestellt ist, dient zur Erzeugung der Schlagenergie, die so gross sein soll, dass nach dem Eindringen der Prüfspitze
1 in den zu prüfenden Werkstoff in diesem bleibende Verformungen auftreten. Die Einleitung der Federkraft in den Schlagkörper
erfolgt über dessen hintere Stirnfläche 2c. Das Gehäuse 4 ist an seinem hinteren Ende mit einer Führungsbüchse 6
verbunden, in deren Bohrung eine Spannzange 7 längsverschiebbar gelagert ist. Das hintere Ende der Spannzange ist über die
Kappe 10 fest mit dem hinteren rohrförmigen Gehäuse 11 verbunden, welches seinerseits auf Hern vorderen Gehäuse 4 längsverschiebbar
gelagert ist. Das vordere Ende der Spannzange, das durch kreuzweise zueinander angeordnete Längsschlitze radial
federnd ausgebildet ist, weist als spezielle Organe die Spannzangenspitze 8 und den Auslöser 9 auf.
Die Spannzangenspitze 8 besteht aus 4 Stück nach vorne konisch auslaufenden Schultern 8a, die nach einem Hineinbewegen
der Spannzangenspitze in die zylindrische Bohrung 2a als Mitnehmer für den Schlagkörper dienen. Der Auslöser 9
setzt sich aus dem Auflaufkonus 9a und dem Endanschlag 9b zusammen. Die Aufgabe des Auflaufkonus besteht darin, beim Rückzug
der Spannzange deren federnde Arme so zusammenzudrücken, dass die Spannzangenspitze den mitgeführten Schlagkörper wieder
freigibt. Zur Begrenzung des Rückzugweges der Spannzange dient der Endanschlag 9b, der sich zu diesem Zweck auf die
Stirnseite 6a der Führungsbüchse 6 abstützt. Im hinteren Gehäuse 11 ist eine weitere, unter ständiger Vorspannung stehende
Schraubendruckfeder 12 angeordnet, deren Enden sich auf die Führungsbüchse 6 bzw. die Kappe 10 abstützen und die mit
dieser Kappe verbundene Spannzange ständig bis zum Aufliegen des Endanschlages 9b nach hinten drücken. Die Vorspannung der
Feder 12 ist mindestens so gross wie die Federkraft der vor-
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2452380
deren Feder 5, einschliesslich des im Auflaufkonus 9a entstehenden
Widerstandes.
Des weiteren ist an der Aussenseite des vorderen Gehäuses 4 eine in einer Halterung 13 befindliche Spule 14 so
angeordnet, dass die Spulenachse x - χ dann, wenn der Schlagkörper
gerade aufprallt, annähernd mit dem vorderen Ende 3a des Permanentmagneten zusammenfällt. Zur genauen Einstellung
der Spulenachse relativ zum vorderen Polende kann die zweiteilig ausgeführte Halterung 13 beispielsweise über ein Gewinde
auf dem vorderen Gehäuse 4 verschoben werden. Die Spule 14 ist über die Leitungen 16a, 16b mit dem Mess- und Anzeigegerät 17
verbunden.
Fig. 2 zeigt einen typischen Verlauf der im
Wandler 3, 14 erzeugten Spannungen U, die durch das Eintauchen
des im Schlagkörper mitbewegten Permanentmagneten in den Spulenbereich und dessen Wiederaustreten aus diesem auftreten.
Der Spannungsverlauf ist der einfacheren Darstellung wegen in Funktion der Zeit t dargestellt, wobei der Zeitabschnitt tdas
Annähern des Schlagkörpers an die Stossstelle und der Zeitabschnitt
t» die Rückprallphase darstellen. Die Zeit zwischen Aufprall und Rückprall selbst, die eigentliche Stossdauer, ist
im Vergleich zu den Zeitabschnitten t» und t~ so klein, dass
diese in Fig. 1 mit A, R bezeichneten Ereignisse als gleichzeitig stattfindend dargestellt werden. Die Maximalwert +
Umax, - Umax treten in Funktion einer bestimmten gegenseitigen Stellung zwischen Spulenachse χ - χ und Magnetende 3a auf und
sind direkt proportional zur Geschwindigkeit des an diesem Ort befindlichen mit dem Magneten starr verbundenen Schlagkörpers.
In Fig. 2 treten diese Maximalwerte kurz vor dem
Aufprall auf, d.h. der Schlagkörper befindet sich dann, wenn seine Geschwindigkeit in die dazu proportionale elektrische
Spannung umgewandelt wird, in unmittelbarer Nähe der Stossstelle. Die Einstellung der auf dem Gehäuse 5 verschiebbaren
Spule kann jedoch auch so gewählt werden, dass das Auftreten
der Maximalwerte mit dem in Fig. 2 bezeichneten Stossereignis
/04192"
24528;
A,R zusammenfällt, was bedeutet, dass die Schlagkörpergeschwindigkeit
direkt beim Aufprall bzw. Rückprall gemessen wird.
Das in Fig. 3 gezeigte elektrische Blockschaltbild des Mess- und Anzeigegerätes umfasst einen Verstärker 17',
zwei Spitzenspeicher 18,18', deren Speicherwerte als Eingangsgrössen
auf einen Zweirampen A/D Wandler 19 gesteuert durch Steuerteil 19' geleitet werden, wo der digitale Quotient aus
Rückprallgeschwindigkeit und Vorwärtsgeschwindigkeit gebildet wird, der mittels Zähler 20 und Anzeige 21 dargestellt wird.
Die Härteprüfung arbeitet in folgender Weise: Bei der Härtebestimmung eines Musterstückes wird
das vordere Ende des Gehäuses 5 senkrecht auf die Oberfläche 15 des zu prüfenden Werkstoffes aufgesetzt und mit einer Hand
an der Halterung 13 festgehalten, während mit der anderen Hand das hintere Gehäuse 11 und die mit diesem über die Kappe 10
fest verbundene Spannzange 7 bis zum Eindringen der Spannzangenspitze 8 in die Schlagkörperbohrung 2 gegen den Werkstoff hin
gedrückt wird. Bei der Rückwärtsbewegung der Spannzange 7, die über die Wirkung der vorgespannten Feder 12 durch blosses
Nachlassen des Anpressdruckes auf das hintere Gehäuse 11 erfolgt, wird der Schlagkörper 2 mitgenommen und spannt dadurch
die Feder 5. Die weiter fortgesetzte Rückwärtsbewegung hat dann beim Eindringen des Auflaufkonus 8a in die Bohrung der Führungsbüchse 6 das Zusammendrücken der Spannzangenspitze 8 zur Folge,
wodurch der Schlagkörper 2 freigegeben und von der gespannten Feder 5 gegen den zu prüfenden Werkstoff geschlagen wird. Die
vom Schlagkörper dabei unmittelbar vor und nach dem Stoss erreichten Geschwindigkeiten werden in der bereits beschriebenen
Weise in die dazu proportionalen elektrischen Spannungen umgesetzt, die mit der in Fig. 3 dargestellten Mess- und Anzeigevorrichtung
gemessen und weiterverarbeitet werden.
- 10 -
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Der dabei vorzugsweise als Kriterium für die
Härte gebildete Quotient aus beiden Geschwindigkeiten ist stets kleiner als 1, und bewegt sich beispielsweise für die Werkstoffgruppe
der Stähle bei einer bestimmten Kombination von Prüfspitzentyp und Schlagenergie zwischen 0,300 und 0,800.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen
Verfahrens kann natürlich auch anders als in der vorstehend beschriebenen Ausführung ausgebildet sein. So kann beispielsweise
die Schlagenergie je nach Anwendungsgebiet auch durch die Schwerkraft oder durch das elektromagnetische Feld
eines Solenoids erzeugt werden, und als Organe für die Geschwindigkeitsmessung können beispielsweise Doppellichtschranken,
die in Verbindung mit einem Zeitmessgerät stehen, eingebaut werden.
Die bevorzugte Ausführungsform des Schlagkörpers
ist zwar jene, wo Schlagkörper und Prüfspitze miteinander ein einziges Teil bilden. Es ist jedoch ohne weiteres möglich,
die Schlagvorrichtung so zu gestalten, dass Schlagkörper und Prüfspitze voneinander getrennte Teile bilden, von denen nur
der Schlagkörper bewegt wird und die Prüfspitze auf dem zu prüfenden Werkestoff aufliegt. Das Verfahren ist dann gekennzeichnet
durch Messung der Geschwindigkeit des Schlagkörpers unmittelbar vor dessen Aufprall und unmittelbar nach dessen
Rückprall von der auf dem Werkstoff aufliegenden Prüfspitze.
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Claims (11)
- -Al-Patentansprüche1J Verfahren zur Härteprüfung mittels einer Schlagvorrichtung, mit der ein Schlagkörper mit Prüfspitze zum Stoss mit dem zu prüfenden Werkstoff gebracht wird, gekennzeichnet durch Bestimmung der Geschwindigkeit, welche der Schlagkörper mit Prüfspitze unmittelbar vor und nach seinem Stoss mit diesem aufweist, mit anschliessender Bildung eines Kennwertes aus beiden Geschwindigkeiten als Kriterium für die Härte des Werkstoffes.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnetdurch Messung jener Geschwindigkeit, die der Schlagkörper mit Prüfspitze dann aufweist, wenn er sich in unmittelbarer Nähe der Stossstelle befindet.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Messung von· Aufprallgeschwindigkeit und Rückprallgeschwindigkeit des Schlagkörpers mit Prüfspitze.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei Schlagkörper und Prüfspitze voneinander getrennte Teile bilden,von denen nur der Schlagkörper bewegt wird, gekennzeichnet durch Messung der Geschwindigkeit des Schlagkörper unmittelbar vor dessen Aufprall und unmittelbar nach dessen Rückprall von der auf dem zu prüfenden Werkstoff aufliegenden Prüfspitze.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Kriterium für die Härte der Quotient aus den beiden Geschwindigkeiten oder das Quadrat des Quotienten gebildet wird.- 12 -609821/0412-/IV
- 6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlagkörper(2) in starrer Verbindung ein Element (3) mit sich führt, das als beweglicher Teil eines Wandlers (3,14) zur Umsetzung der Schlagkörpergeschwindigkeit in proportionale elektrische Signale wirksam ist.
- 7. Vorrichtung nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Wandler einen elektromagnetischen Geber zur direkten Erzeugung geschwindigkeitsproportionaler elektrischer Signale umfasst, dessen beweglicher Teil in starrer Verbindung mit dem Schlagkörper steht und dessen feststehender Spulenteil an der Schlagkörperführung befestigt ist,
- 8. Vorrichtung nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass der elektromagnetische Geber ein Tauchmagnetgeber (3,14) ist, dessen beweglicher Permanentmagnet(3) starr mit dem Schlagkörper verbunden ist.
- 9. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der an der Schlagkörperführung (4) befestigte feststehende Spulenteil (14) elektrisch leitend mit einer Vorrichtung zum Messen und Speichern und daran anschliessender Verarbeitung der Signale verbunden ist.
- 10. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlagkörpermasse und die Geschwindigkeit, mit der diese Masse mittels beliebiger Energiequelle bewegt wird, gegenseitig so aufeinander abgestimmt werden, dass die im Schlagkörper vor dem Stoss vorhandene kinetische Energie gross ist, im Vergleich zu positiven oder negativen Energiekomponenten, denen die Schlagkörpermasse durch die Wirkung der Gravitation unterworfen ist.- 13 -60 9 821/0412"} Ij ε; 9 £ % 0 £.
- 11. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass aus dem vom Wandler (3,14) abgegebenen Signal elektronisch die zur Nordwärts- und Rückprallgeschwindigkeit proportionalen Maxima detektiert werden,und der aus ihnen gebildete Quotient direkt digital angezeigt wird.- 14 -609821/04 12Leerse ite
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