DE1096565B

DE1096565B - Mit der Standbahn einer Giesserei-fliessbandanlage kuppelbarer Giesswagen

Info

Publication number: DE1096565B
Application number: DEG23127A
Authority: DE
Inventors: Gerhard Wendt
Original assignee: GRAUE GES MIT Beschrankter HA
Current assignee: GRAUE GES MIT Beschrankter HA
Priority date: 1957-10-12
Filing date: 1957-10-12
Publication date: 1961-01-05

Description

Bei Gießereifließbandanlagen ist es bekannt, das Herstellen, Beschweren und Ausschlagen der Formen, sowie das Rückführen der leeren Formkästen weitgehend zu automatisieren. Es ist bei solchen Anlagen ferner nicht mehr neu, einen vorzugsweise als verfahrbaren Kran ausgebildeten Gießwagen derart mit der Standbahn zu kuppeln, daß das Abgießen der Formen sowohl beim Fahren, als auch im Stillstand der Standbahn ermöglicht wird. Trotzdem ist für den letzteren Vorgang noch immer ein beträchtlicher Arbeitsaufwand mit einer Mehrzahl von Bedienungsleuten erforderlich, die einer erheblichen Belästigung durch Wärmestrahlung und Spritzeisen ausgesetzt wird.

Die Erfindung betrifft einen mit der Standbahn einer Gießereifließbandanlage kuppelbaren Gießwagen, der einen Abguß der Formen ebenfalls bei fahrender oder stehender Standbahn gestattet, darüber hinaus aber die Forderung erfüllt, diesen Arbeitsvorgang bei Einsparung von Bedienungspersonal wesentlich zu vereinfachen und die erforderliche restliche Bedienung weit besseren Arbeitsbedingungen als bisher zu unterwerfen.

Zwecks Verwirklichung dieser Forderung wird vorgeschlagen, den Gießwagen mit zwei der Ankupplung an die Standbahn dienenden, pneumatisch oder hydraulisch öffnenden bzw. schließenden Zangen auszurüsten, von denen die eine Zange fest mit dem Gießwagen verbunden ist, während die andere Zange mittels einer am Wagen angeordneten Fahrvorrichtung um eine Formkasten- bzw. Eingußtrichter-Teilung verschiebbar ist, und eine Folgesteuerung vorzusehen, die durch wechselseitiges Kuppeln bzw. Lösen der Zangen eine Verschiebung des Gießwagens gegenüber der fahrenden oder stillstehenden Standbahn um die jeweils eingestellte Teilung selbsttätig herbeiführt.

Weitere Merkmale der Erfindung beziehen sich auf die Anordnung eines die Ankupplung des Wagens an die stehende Standbahn ermöglichenden Justierscheinwerfers, sowie auf die Ausrüstung des Wagens mit einem mechanischen Fahrantrieb und seien mitsamt dem Haupterfindungsgedanken an Hand der Zeichnung erläutert, in der

Abb. 1 in schematischer Weise eine Ansicht des Gieß wagens,

Abb. 2 einen Schnitt nach der Linie A-B der Abb. 1 und

Abb. 3 einen Schnitt nach der Linie C-D der Abb. 1 darstellt.

Der Gießwagen 1 ist bockkranähnlich über der Standbahn2 angeordnet und besitzt z.B. zwei eingehängte Gießpfannen Z₁ die mittels aus Zylinder und Kolben bestehender, hydraulisch oder pneumatisch arbeitender Vorrichtungen 4 um die Gelenke 5 verschwenkbar sind. Eine ebenfalls hydraulisch bzw. Mit der Standbahn einer Gießereifließbandanlage kuppelbarer Gießwagen

Anmelder:

GRAUE

Gesellschaft mit beschränkter Haftung,
Hannover-Wulf el, Eichelkampstr. 4-10

Gerhard Wendt,

Hemmingen-Westerfeld bei Hannover,
ist als Erfinder genannt worden

pneumatisch betriebene Vorrichtung 6, die an den bei 7 verschwenkbaren Trägern 8 angreift (Abb. 3), dient dazu, die Gießpfannen 3 näher an den Einguß heranzubringen oder je nach Pfannenfüllung weiter vom Einguß zu entfernen. Die Bewegungen der Vorrichtungen 4 und 6 werden vom Bedienungssitz 9 des Gießwagens 1 aus gesteuert.

Zwecks Ankuppelns des Gießwagens 1 an die Standbahn 2 sind zwei pneumatisch bzw. hydraulisch öffnende und schließende Zangen 10 und 11 vorgesehen, von denen die Zange 10 (Abb. 2) fest am Wagen 1 angeordnet ist, während die Zange 11 an einer Fahrvorrichtung 12 (Abb. 1) befestigt ist, die innerhalb des Gießwagens 1 mittels eines pneumatisch oder hydraulisch betriebenen Aggregates 13 um eine Formkasten- bzw. Eingußtrichter-Teilung verfahrbar ist. Der Zylinder des Aggregates 13 ist fest mit dem durch einen mechanischen Fahrantrieb 14 verfahrbaren Gießwagen 1 verbunden. Beide Zangen 10 und 11 bestehen aus doppelarmigen Hebeln, die durch die Vorrichtungen 15 gegen die Seitenkanten der Standbahnwagen 2 gepreßt bzw. von diesen Kanten gelöst werden können.

Der Arbeitsablauf ist wie folgt: Nach dem Einsetzen der neuen Pfannen bzw. nach dem Füllen der alten Pfannen 3 wird der Gießwagen 1 durch den Fahrantrieb 14 zum nächsten noch nicht abgegossenen Formkasten gefahren. Der erfindungsgemäß vorgesehene Justierscheinwerfer 16 leuchtet dabei einen Kreis aus, der der Größe des kreisrunden Eingusses entspricht. Deckt dieser Scheinwerferkreis also den Einguß ab, so kann nach dem Ankuppeln des Wagens 1 an die Standbahn 2 mit dem Abgießen begonnen werden.

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Nach erfolgtem Abgießen dieses Formkastens wird der Gießwagen 1 durch eine pneumatische oder hydraulische, mittels Druckknopfes auslösbare Folgesteuerung um eine Formkasten- bzw. Eingußtrichter-Teilung zum nächsten Kasten gefahren. Hierbei ist es gleichgültig, ob die Standbahn 2 stillsteht oder fährt.

Vor Beginn dieses Bewegungsvorganges ist die am Gießwagen 1 fest angeordnete Zange 10 mit der Standbahn 2 gekuppelt, die an der Fahrvorrichtung 12 angeordnete Zange 11 befindet sich bei nicht ausgefahrenem Aggregat 13 mitsamt der Fahrvorrichtung 12 in der rechten Endstellung und ist außer Eingriff mit der Standbahn 2. Wird nun die Folgesteuerung ausgelöst, so schließt die Zange 11, danach öffnet die starr angeordnete Zange 10 und das Aggregat 13 fährt nunmehr die Vorrichtung 12 mitsamt der mit der Standbahn 2 gekuppelten Zange 11 in die aus Abb. 1 ersichtliche linke Endstellung, so daß durch diese Bewegung gleichzeitig die Bewegung des Gießwagens 1 nach rechts um eine Teilung ausgelöst wird. Nach Durchführung dieses Taktes schließt zunächst die fest angeordnete Zange 10, danach öffnet die an der Fahrvorrichtung 12 befindliche Zange 11 und die Vorrichtung 12 geht durch das Aggregat 13 in seine rechte Ausgangsstellung zurück. Es kann also nunmehr der nächste Kasten abgegossen werden.

Claims

Patentansprüche:

1. Mit der Standbahn einer Gießereifließbandanlage kuppelbarer Gießwagen, der das Abgießen der Formen bei fahrender oder stehender Standbahn ermöglicht, gekennzeichnet durch zwei der Ankupplung des Gießwagens (1) an die Standbahn (2) dienende, pneumatisch oder hydraulisch öffnende und schließende Zangen (10, 11), von denen die eine Zange (10) fest mit dem Gießwagen (1) verbunden ist, während die andere Zange (11) mittels einer am Wagen (1) angeordneten Fahrvorrichtung (12) um eine Formkastenbzw. Eingußtrichter-Teilung verschiebbar ist, mit einer Folgesteuerung, die durch wechselseitiges Kuppeln bzw. Lösen der Zangen (10,11) eine Verschiebung des Gießwagens (1) gegenüber der fahrenden oder stillstehenden Standbahn um die jeweils eingestellte Teilung selbsttätig herbeiführt.

2. Gieß wagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zu seinem genauen einmaligen Ankuppeln an die stehende Standbahn (2) ein Justierscheinwerfer (16) vorgesehen ist, der die Konturen des Eingusses mittels Richtstrahles ausleuchtet.

3. Gieß wagen nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch einen mechanischen Fahrantrieb (14), der nach Abkuppeln beider Zangen (10 und 11) die Verfahrbarkeit in eine beliebige Ausgangsstellung ermöglicht.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Schweizerische Patentschrift Nr. 320 832;
USA.-Patentschrift Nr. 2 548178;
Zeitschrift »Fördern und Heben«, 1957, S. 414/415.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen