DE1095963B - Anordnung fuer die Durchfuehrung von oberflaechlichen oder intrakavitaeren Behandlungen mit Radium oder kuenstlich radioaktiven Strahlern - Google Patents
Anordnung fuer die Durchfuehrung von oberflaechlichen oder intrakavitaeren Behandlungen mit Radium oder kuenstlich radioaktiven StrahlernInfo
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Description
- Anordnung für die Durchführung von oberfläcblichen oder intrakavitären Behandlungen mit Radium oder künstlich radioaktiven Strahlern Die aus klinischen Gründen unentbehrliche Anwendung von Radium und künstlich radioaktiven Stoffen zu Zwecken der oberflächlichen Kontaktbestrahlung und Bestrahlung in Körperhöhlen bedeutete bisher stets eine große unvermeidbare Strahlenbelastung für den die Behandlung durchführenden Arzt sowie das Hilfs- und Pflegepersonal. Dies haben in letzter Zeit durchgeführte Strahlenschutzüberwachungen immer wieder gezeigt.
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung für die Durchführung von oberflächlichen oder intrakavitären Behandlungen, mit Radium oder künstlich radioaktiven Stoffen, bei der eine Strahlengefährdung des ärztlichen Personals vermieden wird. Die erfindungsgemäße Ausführung der Anordnung ist gekennzeichnet durch mehrere Vorratsbehälter für die vorzugsweise kugelförmig ausgebildeten Strahler verschiedener Intensität, ein Bereitschaftsmagazin, welches aus den - Vorratsbehältern mit den Strahlern mit der gewünschten Anzahl und in der gewünschten Reihenfolge gefüllt wird, einen hydraulischen oder pneumatischen Krafterzeuger zur Beförderung der Strahler und einen rohrförmigen Applikator, der ungeladen am Patienten angebracht wird, wobei nach Anbringung des Applikators am Patienten die Strahler durch Steuerung des Krafterzeugers aus dem Bereitschaftsmagazin in den Applikator befördert werden.
- Die Anordnung gemäß der Erfindung gestattet es, den vor der Beschickung am Patienten angebrachten Applikator mit der aus einer Reihe verschiedenartiger Strahler zusammengesetzten Kette von radioaktiven Präparaten zu beschicken, ohne daß das Personal bei der Auswahl und Beschickung mit den Präparaten in Berührung kommt.
- In den Figuren ist die Erfindung an Ausführungsbeispielen erläutert.
- In Fig. 1 stellt 1 einen Bleibehälter dar, in dem sich die radioaktiven Strahler, welche zweckmäßigerweise Kugelform besitzen sollen, strahlensicher aufbewahren lassen. In diesem Bleikörper befinden sich zwei oder mehrere Vorratsbehälter 2, 3, in denen sich radioaktive und nichtradioaktive Kugeln befinden. Im folgenden werden diese Kugeln ohne Rücksicht auf den Grad ihrer Radioaktivität kurz als Strahler bezeichnet. Gegebenenfalls sind außer den zwei dargestellten noch weitere Vorratsbehälter vorgesehen, um die Möglichkeit zu haben, nicht nur radioaktive Kugeln und Leerkugeln zu einer Kette zusammenzustellen, sondern auch noch Kugeln verschiedener Aktivität verwenden zu können. Die Art, wie die einzelnen Ketten zusammengestellt werden, richtet sich jeweils nach dem Leiden und dem Körperteil, der behandelt werden soll.
- Aus den Vorratsbehältern 2, 3 lassen sich durch Be- tätigung der Ventile 4, 5 und 6 nach Belieben, jedoch immer nur jeweils einzeln, radioaktive Strahler verschiedener Aktivität oder Leerkugeln in ein beispielsweise spiralförmig gewundenes Bereitschaftsmagazin 7 schleusen. Die Zahl und Reihenfolge dieser Strahler können dabei durch eine Vorrichtung registriert werden, die in Fig. 2 dargestellt ist.
- Das Bereitschaftsmagazin ist durch ein Ventil 8 abschließbar, so daß keine Strahler das Magazin ungewollt verlassen können. Durch einen flexiblen Druckschlauch 9, dessen lichte Weite dem Durchmesser der Strahler angepaßt ist, kann das Bereitschaftsmagazin mit dem Applikator verbunden werden. In Fig. 1 ist als Beispiel derartiger Applikatoren ein gynäkologischer 10 und in Fig. 3 ein plattenförmiger Applikator 30 gezeigt. Diese .Applikatoren bestehen grundsätzlich aus einem durchgehenden Rohr zur Aufnahme der Strahler, welches entsprechend den zu behandelnden Körperteilen langgestreckt, gebogen oder spiralig geformt sein kann. Am Ende geht dieses Rohr auf einen kleineren Querschnitt über, der als Schlauchleitung 12 zu dem Krafterzeuger zurückführt.
- Die Beförderung der Strahler aus dem Bereitschaftsmagazin 7 in den Applikator 10 erfolgt bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel mittels Drucköl aus dem Krafterzeuger 13. Dieser besteht aus einem Behälter 14 für Rücklauföl, einer Pumpe 15 und einem Druckölbehälter 16. Durch die beiden Ventile17 und 18 kann die Richtung des Ölkreislaufes gesteuert werden, wobei einmal der Ölfluß'vom Druckölbehälter 16 durch Ventil 17, Schlauchverbindung 11, Bereitschaftsmagazin 7, Ventil 8, Schlauchverbindung 9 zum Applikator 10 verläuft. Hierbei werden dann die im Bereitschaftsmagazin befindlichen, vorbereiteten Strahler in der gewünschten Reihenfolge in den Applikator gedrückt. Der Rücklauf des vor den Strahlern in den Leitungen befindlichen Öls erfolgt über Schlauchverbindung 12, Ventil 18 zum Behälter 14. Für die Entleerung des Applikators wird der Ölfluß umgekehrt durch entsprechende Einstellung der Ventile 17 und 18. Hierbei wird über die Schlauchverbindung 12 Drucköl in den Applikator gegeben, welches die Strahler wieder aus dem Applikator in das Bereitschaftsmagazin zurückdrückt.
- An Stelle von Öl zur Beförderung der Strahler kami zweckmäßigerweise eine gallertartige Masse benutzt werden. Mit Vorteil können auch pastenartige oder fettartige Beförderungsmittel eingesetzt werden. Auch die Verwendung von Druckluft als Beförderungsmittel ist möglich. Hierbei wird die Apparatur insofern etwas einfacher, als man die Luft ohne weiteres ins Freie entweichen lassen kann, während bei Öl ein geschlossener Kreislauf vorgesehen werden muß.
- Eine Füllung des Applikators 10 in der eben beschriebenen Weise erfolgt dann, wenn vorher der Applikator am oder im Patienten in ungefülltem Zustand befestigt wurde. Da die Vorratsbehälter und das Bereitschaftsmagazin strahlensicher abgeschirmt sind, kann also die Befestigung des leeren Applikators am Patienten völlig ungefährlich für das Pflegepersonal erfolgen.
- Nachdem der Applikator ordnungsgemäß gefüllt ist, wovon man sich mit Hilfe eines Strahlenmeßgerätes leicht überzeugen kann, wird das Ventil 8 am Applikator geschlossen. Die Schläuche 9 und 12 können dann an den lösbaren Verbindungsstellen 19 von dem Applikator getrennt werden, wodurch die Apparatur zur Verwendung an einem anderen Patienten frei wird.
- Es kann die Apparatur aber auch beim Patienten verbleiben, um den Applikator im Laufe der Behandlung entleeren und mit Strahlern anderer Aktivität füllen zu können.
- Ist die Behandlung abgeschlossen und wurden die im Applikator befindlichen Strahler wieder in das Bereitschaftsmagazin zurückbefördert, so erfolgt die Zurückführung der Strahler in die Vorratsbehälter 2 und 3 dadurch, daß der Behälters um seine horizontale Achse 20 um 1800 gekippt wird. Die einzelnen Strahler laufen dann bei richtiger Betätigung der Ventile 4, 5 und 6 in die ihnen zugeordneten Vorratsbehälter zurück.
- Es ist wichtig, daß bei der Bereitstellung der Strahler im Bereitschaftsmagazin genau die Zahl, Reihenfolge und Aktivität der einzelnen Strahler überwacht wird. Dies geschieht mit der in Fig. 2 dargestellten Zähl- und Meßeinrichtung, die an geeigneter Stelle möglichst zwischen den Vorratsbehältern und dem Bereitschaftsmagazin eingebaut wird. Diese Zähl- und Meßeinrichtung wirkt in folgender Weise: In dem Rohr 21 befinden sich die einzelnen Strahler, deren Zahl, Reihenfolge und Aktivität festgestellt werden soll. Bei dem Durchwandern des Rohres bewegen die Strahler ein Zahnrad 22, welches sich jeweils beim Durchlaufen eines Strahlers um eine Zahnteilung dreht.
- An die Achse des Zahnrades 22 ist ein nicht dargestelltes Zählwerk angeschlossen, welches die Zahnteilungen zählt, um die das Zahnrad gedreht wurde. Auf diese Weise kann die Zahl der Strahler ermittelt und festgehalten werden.
- Genau unterhalb des Zahnrades befindet sich ein Kanal 23 in dem im übrigen aus Blei bestehenden Schutzmantel 24. Dieser Kanal führt zu einem Szintillationszähler25. Ein solcher Zähler besteht im wesentlichen aus einem Kristall, der unter dem Einfluß von Strahlung aufleuchtet, und einem mit dem Kristall gekoppelten Elektronenvervielfacher. Unter dem Einfluß von Strahlung entsteht also am Ausgang des Elektronenvervielfachers ein meßbarer Strom, dessen Stärke der Strahlung proportional ist. Diesen Strom kann man über die Leitungen26 einem Schreibgerät zuführen, welches von den den Kanal 23 durchlaufenden Strahlern die Zahl, Reihenfolge und Aktivität registriert. Die Aufzeichnungen dieses Gerätes sind nicht nur für die Überwachung der Beschickung des Applikators wichtig, sondern auch für die spätere Zurückführung der Strahler nach Beendigung der Behandlung in die Vorratsbehälter, da aus den Aufzeichnungen hervorgeht, in welcher Reihenfolge die Strahler aufeinanderfolgen, wie sie also durch Betätigung der Ventile4, 5 und 6 in die Vorratsbehälter zurückgebracht werden müssen. Wenn man die Aufzeichnungen des Szintillationszählers nach Art eines Lochstreifensystems vornimmt, kann man diese Aufzeichnungen gegebenenfalls zur automatischen Steuerung bei der Rückführung der Strahler benutzen.
- PATENTANSPRtSCHE: 1. Anordnung für die Durchführung von oberflächlichen oder intrakavitären Behandlungen mit Radium oder künstlich radioaktiven Strahlern zur Vermeidung einer Strahlengefährdung des ärztlichen Personals, gekennzeichnet durch mehrere Vorratsbehälter (2, 3) für die vorzugsweise kugelförmig ausgebildeten Strahler verschiedener Aktivität, ein Bereitschaftsmagazin (7), welches aus den Vorratsbehältern mit den Strahlern mit der gewünschten Anzahl und in der gewünschten Reihenfolge gefüllt wird, einen hydraulischen oder pneumatischen Krafterzeuger (13) zur Beförderung der Strahler und einen rohrförmigen Applikator (10), der ungeladen am Patienten angebracht wird, wobei nach Anbringung des Applikators am Patienten die Strahler durch Steuerung des Krafterzeugers aus dem Bereitschaftsmagazin in den Applikator befördert werden.
Claims (1)
- 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Bereitschaftsmagazin, Krafterzeuger und Applikator durch flexible, abnehmbare Verbindungsleitungen miteinander verbunden sind.3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Bereitschaftsmagazine und mehrere Applikatoren vorgesehen sind, welche die Vorbereitung und gleichzeitige Durchführung der Behandlung für mehrere Patienten gestatten.4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorratsbehälter mit Abschlußorganen versehen sind, welche bei einer Betätigung jeweils nur einen Strahler durchlassen.5. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Vorratsbehältern und Bereitschaftsmagazinen eine Zählvorrichtung angebracht ist, welche die Anzahl der in die Bereitschaftsmagazine geförderten Strahler feststellt und registriert.6. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Zählvorrichtung mit einem Meßwerk und einer Registriervorrichtung vereinigt ist, welche die Aktivität der die Zählvorrichtung durchlaufenden Strahler messen und auf der Registriervorrichtung festhalten.7. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Applikator an dem einen Ende einen Anschluß für die Verbindungsleitung zum Bereitschaftsmagazin, an dem anderen Ende einen Anschluß für die Verbindungsleitung zum Krafterzeuger besitzt.
Priority Applications (1)
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