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Vorrichtung zum Erleichtern des Anschlagens von Beschlägen für Fenster,
Türen od. dgl. DieErfindung bezieht sich auf eineVorrichtung zum Anschlagen von
Beschlägen für Fenster, Türen od. dgl. Um dieBohrlöcher imHolz des feststehendenRahmens
bzw. desFlügels für dieBefestigungszapfen vonScharnieren ohne zeitraubende Anreißarbeit
im richtigen Abstand von den Rahmenkanten und fluchtgerecht bohren zu können, werden
Bohrlehren verwendet.
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Eine bekannte Bohrlehre für das Anschlagen eines Scharniers mit Befestigungszapfen
besteht aus einem länglichen Holzkörper mit quadratischem Querschnitt. In den Holzkörper
sind von zwei benachbarten Seiten Bohrbüchsen eingesetzt, die entsprechend der Stellung
der Scharnierbefestigungszapfen beim eingebauten Scharnier nahezu einen rechten
Winkel miteinander einschließen. Die Bohrlehre ist außerdem mit einer Anpreßplatte
versehen, um mittels einer Schraubzwinge Flügel, feststehenden Rahmen und Bohrlehre
zusammenklemmen zu können. Die Bohrlehre wird mit einer Fläche auf das Holz des
feststehenden Rahmens und mit einer benachbarten Fläche an die rechtwinklig dazu
stehende Schmalseite des Flügelüberschlages angelegt und in dieser Stellung festgeklemmt.
In dieser Stellung können die Löcher für die Befestigungszapfen im feststehenden
Rahmen und im Flügel gebohrt werden. Die Bohrlehre ist durch Anordnung von zweimal
zwei zusammengehörigen Bohrbüchsen auch für Rechts- und Linksanschlag zu verwenden.
jedoch ist sie nur für einen Beschlagtyp, nämlich ein Scharnier, verwendbar.
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Andererseits ist eine Richtvorrichtung für das Anschlagen von Scharnieren
bekannt, deren Befestigtingslappen von der Stirnseite des Flügelrahmens in gefrästeSchlitze
einzusetzen und durchStifte oderNägel zu sichern sind. Die bekannteRichtvorrichtung
besteht aus einem Paar winkelförtniger Lineale mit Führungsschlitzen zum Einsetzen
der Befestigungslappen und mit Anschlagkanten, die an das Ende des vorher gefrästen
Schlitzes für den Befestigungslappen angelegt werden. Die Punkte, an denen später
die Sicherungsstifte eingetrieben werden, können dann durch die für sie vorgesehenen
Bohrlöcher in den Befestigungslappen des Scharniers auf dem Holz der Rahmen angezeichnet
werden.
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Ferner sind allgemein Parallelanreißer bekannt, die aus einer in einem
bestimmten oder einstellbaren Ab-
stand zu einem Führungsanschlag befestigten
Reißnadel bestehen und mit deren Hilfe durch Entlangziehen desFührungsanschlages
an dieKante desWerkstücks eine Parallele zu dieser Kante auf dem Werkstück anreißbar
ist.
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Eine im Maschinenbau verwendete Bohrlehre zum Bohren mehrerer paralleler
Bohrungen, die aus einem flachen Blechstück mit einem rechtwinklig dazu stehenden
Anschlagblech und entsprechend den erforderlichen Bohrungen angeordneten Bohrbüchsen
besteht, ist symmetrisch zur Mittelebene des flachen Blechstücks ausgebildet, so
daß die Bohrer wahlweise von beiden Seiten in die Bohrbüchsen eingeführt werden
können. Die Bohrlehre ist dabei durch Umsetzen am Werkstück rechts und links verwendbar.
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Bei Fenstern, Türen od. dgl., insbesondere solchen, welche Bewegungen
in mehreren Richtungen zulassen bzw. anhebbar sind, also insbesondere bei Verwendung
von hebbaren Drehkippflügeln, kommt es sehr genau darauf an, daß die Beschläge,
also beispielsweise die Scharnierbeschläge und die zugeordnete Hebevorrichtung,
bezüglich ihrer Lage genau aufeinander eingepaßt sind und die Scharnierachsen, z.
B. eines Hebebeschlages und eines Scharnierbandes, in genauer Fluchtliegen.
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Gemäß der Erfindung besteht eine Vorrichtung zum Erleichtern des Anschlagens
von Beschlägen für Fenster, Türen od. dgl. aus einer Bohrlehre, die symmetrisch
zur Mittelebene ihrer flachen Mittelplatte ausgebildet ist und die mehrere parallele
Bohrbüchsen sowie mindestens eine Anschlagkante zum Einhalten einer genauen Flucht
aufweist, wobei die Bohrbüchsen beiderseits der Anschlagkante zum Herstellen von
Bohrungen sowohl im feststehenden Rahmen als auch im Flügelrahmen angeordnet sind
und wobei außerdem ein beiderseits mit Anreißspitzen versehener Anreißstift an der
Mittelplatte der Vorrichtung angebracht ist.
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Gegenüber den bekannten Vorrichtungen ergibt sich aus dieser Anordnung
der Vorteil, daß mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung Beschläge sicherer und
schneller angeschlagen werden können, für die mehrere parallele Bohrungen im feststehenden
Rahmen und im
Flügelrahmen erforderlich sind. Außerdem ermöglicht
die mit der Bohrlehre verbundene Anreißnadel das Anreißen der Schwenkachse in Übereinstimmung
mit den nach der Lehre gebohrten Löchern, ohne daß ein anderes Werkzeug, etwa ein
Parallelanreißer, zur Hand genommen und neu eingestellt werden muß. Auch ist die
Anordnung der Bohrbüchsen so gewählt, daß nicht nur ein Beschlagteil, sondern eine
Gruppe mehrerer Beschläge wie Hebevorrichtung und zugehörige Scharniere mit dieser
Vorrichtung angeschlagen werden können.
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An den die Anschlagkante bildenden Winkeln sind darüber hinaus Anreißkanten
vorgesehen, durch welche die obere oder untere Begrenzung der einzufräsenden Schlitze
für die einzusetzenden Befestigungslappen in Übereinstimmung mit den Bohrungen für
die Befestigungsstifte der Befestigungslappen festlegbar ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und ' zwar zeigt Fig. 1 schematisch ein Fenster, dessen Flügel als
hebbarer Drehkippflügel ausgebildet ist, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie 2-2
in Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht der Bohrlehre gemäß der Erfindung, Fig.
4 einen Schnitt nach der Linie 4-4 in Fig. 3 und Fig. 5 einen Schnitt
nach der Linie 5-5 in Fig. 3.
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In Fig. 1 ist am feststehenden Rahmen 10 der Flügel
11 einerseits um eine lotrechte Achse A-A schwenkbar und andererseits um
eine waagerechte Achse B-B kipp,-bar gelagert. Die Schwenkachse wird hierbei durch
die obere entkuppelbare Gelenkvorrichtung 12 und die untere Gelenkvorrichtung
13 bestimmt, welche z. B. mit dem Eckgelenk 14 eine bauliche Einheit bildet,
während die waagerechte Kippachse B-B einerseits durch das erwähnte Eckgelenk 14
und andererseits durch das entkuppelbare Kippgelenk 15 bestimmt wird. Zur
Begrenzung der Ausstellbewegung des Flügels beim Kippen um die waagerechte Achse
B-B dient beispielsweise eine Ausstellstütze 16, die in der lotrechten
Achse A-A am feststehenden Rahmen 10 gelagert und an ihrem anderen
Ende im Schlitz eines Beschlages 17
am Flügelrahmen geführt ist.
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Zum Anheben des Flügels ist eine an sich bekannte Hebevorrichtung
18 vorgesehen, die das Heben des Flügels mittels eines Scharnierbolzens
19 vermittelt, der durch Betätigen des Hebels 20 gehoben und gesenkt wird
und dessen Achse mit der lotrechten Schwenkachse A-A zusammenfällt. Die Hebevorrichtung
ist am feststehenden Rahmen 10 mittels eines Tragzapfens 21 befestigt, dessen
Achse in der zur Fensterebene senkrecht stehenden, die lotrechte Schwenkachse A-A
enthaltenden Ebene liegt. Zur genaueren Lagebestimmung der Hebevorrichtung
18 bzw. der Gelenkvorrichtungen 12 und 13 wird von der lotrechten
Schwenkachse A-A ausgegangen, indem die Bohrlehre so eingerichtet ist, daß sie an
der Flügelkante 22 geführt wird, welche einen Abstand e von der lotrechten Schwenkachse
A-A hat.
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Dieser Abstand e ist auch in Fig. 3 und 5 eingetragen,
wobei die rechte Begrenzungslinie 23 des Abstandes e in einer zur
Fensterebene senkrechten, durch die lotrechte Schwenkachse A-A gehenden Ebene liegt.
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Die Bohrlehre gemäß der Erfindung besteht aus einer Mittelplatte 24,
auf welche beiderseits Schienen oder Leisten 25, 26 bzw. 27, 28 aufgenietet
oder aufgeschweißt sind.
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Die Leisten 27, 28 sind mit senkrecht abstehenden Schenkeln
29, 30 aus einem Stück hergestellt, so daß sie zusammen Winkelprofile bilden.
Die Innenflächen der Schenkel 29 und 30 dienen hierbei als Anschlagsflächen
zur Führung an der Führungskante 22 des Flügelrahmens. In einen Ansatz
31 der Mittelplatte 24 sind die Bohrbüchsen 32 und 33 eingesetzt,
von denen z. B. die Bohrbüchse 32 zur Herstellung -der Bohrung für den Tragzapfen
21 der Hebevorrichtung dient. Des weiteren können Bohrbüchsen 34, 35, 36, 37,
38 usw. zur Herstellung der Befestigungslöcher für die Scharnierbänder der Gelenkvorrichtungen
12 und 13 auf der Bohrlehre vorgesehen sein, wobei die genaue Lage dieser
Bohrungen durch den Abstand von der Führungskante 22 bestimmt wird.
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Erfindungsgemäß ist ferner in einen weiteren Ansatz 39 eine
Büchse 40 mit Innengewinde 41 eingesetzt, in welche ein mit Außengewinde versehener
Stift 42 eingeschraubt ist. Der (gegebenenfalls zweiteilig) ausgebildete eingeschraubte
Stift 42 trägt an seinen beiden Enden je eine Kordelscheibe 43 bzw. 44 und
eine Spitze 45 bzw. 46. Die Anordnung ist hierbei vorzugsweise derart getroffen,
daß die Mittelachse des Stiftes 42 von der Innenkante der Schenkel 29, 30, d.
h. von der Führungskante 22, den gleichen Abstand e wie die Bohrbüchse
32 hat.
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Zum genauen Fluchten des Hebebeschlages 19 und der Scharniergelenke
12 und 13 ist es daher nur notwendig, die Bohrlehre derart auf den Flügel
aufzusetzen, daß die Innenseite der Schenkel an der Führungskante 22 anliegt. Durch
Auf- oder Abwärtsschieben der Bohrlehre bis in eine der Hebevorrichtung
18
entsprechende Stellung kann mit Hilfe der Bohrbüchse 32 unmittelbar
die Bohrung für den Tragzapfen 21 gebohrt werden. Hierauf wird der Stift 42 mit
den Spitzen 45 oder 46 so weit vorgeschraubt, daß die Spitze 46, wie insbesondere
Fig. 5 zeigt, in der Lage 46' den feststehenden Rahmen 10 berührt,
worauf durch Entlangschieben der Bohrlehre an der Führung 22 eine Gerade
23 in der Ebene der lotrechten Schwenkachse A-A für die Achsen der Gelenkvorrichtungen
12 und 13 auf dem Rahmen aufgezeichnet werden kann.
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Wie ersichtlich, ist die Bohrlehre in einer zur Anschlagskante senkrechten
bzw. zur Flügelebene parallelen Ebene m-m (Fig. 4) im wesentlichen synirnetrisch
ausgebildet, so daß die Bohrlehre sowohl für rechts als für links angeschlagene
Flügel wahlweise in gleicher Weise benutzbar ist. Die Bohrlehre kann aus Metall
oder einem anderen geeigneten Stoff, z. B. auch einem Kunststoff, hergestellt sein.
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An Stelle des durch die Schenkel 29, 30 gebildeten Anschlags
kann ein entsprechender Anschlag auch durch zwei entsprechend angeordnete Stifte
od. dgl. vorgesehen sein.