DE1093394B

DE1093394B - Verfahren zum Herstellen von Walzerzeugnissen aus stabilaustenitischen Chrom-Nickel-Staehlen

Info

Publication number: DE1093394B
Application number: DEM31468A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Hans Frank; Dr Phil Guenther Pier
Original assignee: Mannesmann AG
Current assignee: Vodafone GmbH
Priority date: 1956-08-16
Filing date: 1956-08-16
Publication date: 1960-11-24

Description

Verfahren zum Herstellen von Walzerzeugnissen aus stabilaustenitischen Chrom-Nickel-Stählen Die Erfindung betrifft Walzerzeugnisse, und zwar Rohre und Bleche aus Chrom-Nickel-Stählen, die in vergütetem Zustande austenitisches Gefüge aufweisen, also in der Regel 15 bis 2511/o Chrom und 5 bis 15% Nickel enthalten, vorzugsweise 18% Chrom und 10% Nickel.
Der Einsatz dieser stabil-austenitischen Stähle in ha'logenionenhaltige, insbesondere chloridionenhaltige Medien ist dadurch eingeschränkt, daß die Erzeugnisse örtlich stark angegriffen werden. Diese Erscheinung wird als Chloridkorrosion oder Lochfraß bezeichnet.
Wegen des stetig zunehmenden Gehaltes z. B. der Gebrauchswasser an Chlorionen kommt dem Problem, lochfraßunempfindliche austenitische Chrom-Nickel-Stähle zu verwenden, erhöhte Bedeutung zu.
Bisher ist die Anfälligkeit derartiger Stähle gegen Lochfraß durch legierungstechnische Maßnahmen wie Zulegieren von Molybdän und Silber verringert worden. Ein absolut lochfraßbeständiger Stahl besteht jedoch bisher nicht.
Bekannt ist die Verringerung der allgemeinen, flächenhaft gleichmäßig abtragenden Korrosion durch gutes mechanisches Polieren der Oberflächen. Der durch Halogenionen erzeugte Lochfraß, der eine besondere Art der Korrosion darstellt, wird durch dieses Verfahren bekanntermaßen überhaupt nicht beeinflußt.
Bekannt ist schließlich, das Verhalten austenitischer Legierungen, jedoch nicht stabil-austenitischer Legierungen, bezüglich Spannungsrißkorrosion durch mittels Kaltverformungherbeigeführtergefügemäßiger Umwandlung derart, daß Martensit entsteht, der den Korrosionsschutz des austenitischen Grundgefüges übernimmt, zu beeinflussen. Abgesehen davon, daß hierzu sehr hohe Verformungsgrade erforderlich sind, wie sie bei der Rohrherstellung im allgemeinen nicht in Betracht kommen, ist auch dadurch eine ausreichende Widerstandsfähigkeit gegen Lochfraß nicht zu erzielen.
Überraschenderweise gelingt es aber, Walzwerkserzeugnisse aus stabil-austenitischen Chrom-Nickel-Stählen gegenüber den bisher angewendeten Verfahren um ein Vielfaches widerstandsfähiger gegen Lochfraß dadurch zu machen, daß man eine Kaltverformung mit einer danach durchzuführenden elektrolytisch anodischen Hochglanzpolierung kombiniert, z. B. in der Form, daß der Stahl zunächst durch Kaltziehen verformt wird, so daß Zugspannungen restieren und anschließend die dem Korrosionsangriff ausgesetzte Oberfläche elektrolytisch hochglanzpoliert wird. Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung kommt die bisher allgemein übliche Vergütung des Stahles in Fortfall. Damit wird das Herstellungsverfahren wesentlich vereinfacht und verbilligt. Die Kaltverformung - Kaltziehen oder Kaltwalzen -soll zwischen 2 und 50%, vorzugsweise zwischen 3 und 35'%, Dickenabnahme betragen. Ein besonders gutes Ergebnis des elektrolytischen anodischen Polierverfahrens wird erreicht, wenn die Stahloberfläche um etwa 30#t abgetragen wird.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Herstellen von Walzerzeugnissen aus stabil-austenitischen Chrom-Nickel-Stählen, die gegen Lochfraß durch halogenion-, insbesondere chlorionhaltige Medien beständig sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahl kaltverformt und anschließend die dem Korrosionsangriff ausgesetzte Oberfläche elektrolytisch anodisch hochglanzpoliert wird. In Betracht gezogene Druckschriften: E. H o u d r e m o n t : »Handbuch der Sonderstahlkunde«, 3. Ausgabe, 1956, S. 782, 784, 785 und 1176; W. M a c h n : »Oberflächenbehandlung von Eisen-und Nichteisenmetallen«, Leipzig, 1954, S. 732.