DE939634C - Metalldichtung - Google Patents

Description

• Metalldichtung In Hochdruckanlagen werden zur Abdichtung von Flanschverbindungen vielfach sogenannte Linsendichtungen verwendet. Im allgemeinen werden diese Linsen, die die Abdichtung von Rohr zu Rohr bewirken, aus einem Material hergestellt, das weicher als das Rohrmaterial ist, damit die zur Abdichtung erforderliche plastische Verformung der Linse, die durch das Anziehen der Schrauben am Flansch hervorgerufen wird, unter möglichst geringer Verletzung der Dichtungsflächen an den Rohren vor sich ,geht.
• Es ist bekannt, daß derartige Dichtungen besonders wirksam sind, wenn sie ,einen harten Kern und eine weiche Oberfläche besitzen, also beispielsweise aus einem ,harten Grundkörper und einer die Abdichtung bewirkenden weichen Metallauflage bestehen, die durch Auftragsschweiße, Plattierung oder auf galvanischem Weg aufgebracht werden kann. Das Innere des Dichtungskörpers hat hierbei die Aufgabe, den Anpreßdruck und die durch den inneren Überdruck entstehenden radialen Kräfte aufzunehmen, während der aufgebrachte weiche Mäntel die eigentliche Abdichtung bewirkt. Solche Dichtungen haben jedoch dien Nachteil, daß eine gute Verbindung zwischen dem harten Kern und dem weichen Mantel nicht immer gewährleistet ist und somit die Gefahr besteht, daß, insbesondere bei sehr hohen Beanspruchungen, das weiche Material weggequetscht wird.
• Man hat daher schon vorgeschlagen, eine Dichtung mit den obernerwähnten Eigenschaften aus einem einheitlichen, homogenen Werkstoff herzustellen. Zu diesem Zweck soll die aus einem harten, z. B. aus Kohlenstoffstahl oder legiertem Stahl bestehende Dichtung im roh vorgearbeiteten Zustand zunächst in bekannter Weise durch Abschreckung in Wasser, Öl oder an der Luft -gehärtet und anschließend,durch rasches, kurzzeitiges Erhitzen- auf hohe Temperaturen einer Oberflächenglühung unterzogen werden. Dieses Verfahren erfordert jedoch die Wahl eines für eine derartige Behandlung geeigneten Materials und besondere Vergütungseinrichtungen.
• Es -wurde nun gefunden, daß Dichtungen mit den gleichen Eigenschaften erhalten werden, wenn man zu ihrer Herstellung üblichen Cr-Stahl verwendet, dem gegebenenfalls Beimengungen von Mo undVoder W und/oder V zugesetzt -werden können, und die Dichtung einer oberflächigen Entkohlung - nach einem der bekannten Verfahren unterwirft. Um die gewünschte Wirkung zu erzielen, genügt es beispielsweise, die Dichtung .in Zunder (Fe, 04) einzu-. packen und sie bei 80o° 2q: Stunden lang zü glühen. Dadurch wird ihre Oberfläche weich, während der Kern die natürliche Festigkeit des verwendeten Materials behält.
• Falls diese natürliche Festigkeit :des Materials für den beabsichtigten Verwendungszweck nicht ausreicht, kann der Dichtungskern durch Erhitzen der Dichtung auf .eine geeignete Härtungstemperatur und Abschrecken in Öl gehärtet werden,-ohne daß die vorher erzielte weiche Oberfläche in :ihrer Härte beeinflußt wird. Ist der Kern nach dieser Wärmebehandlung zu hart geworden, so kann die Dichtung einer Anlaßglühung bei beispielsweise 65o° unterworfen werden. Auch hierbei bleibt stets .ein Härteunterschied zwischen Oberfläche und Kern bestehen.
• B,e i ts-p i-e 1 -_ " Eine aus einem io Cr Mo io-Stahl bestehende Linsendichtung mit einem Durchmesser von 5o mm wurde durch Glühen in Fei 04 Pulver bei Soo° 2q. Stunden lang entkohlt. Die Entkohlungsschicht hatte eine Stärke von o,35 mm. Die Härte der Schicht betrug- i2o HB, die des Kerns i5o HB. Nach der Vergütung bei 92o° an der Luft hatte die Oberfläche eine Härte von i2o und, der Kern eine solche von 187 HB,.
• Die nach dem Beispiel hergestellten Dichtungen sind äußerst widerstandsfähig gegen ,die unvermeidlichen,-Rohrzerrungen, die sich als Biegungsmomenie auf Flanschverbindung und Dichtung auswirken.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Metalldichtung, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem Vergütungsstahl besteht und eine durch oberflächige Entkohlung in der Zusammensetzung veränderte Oberflächenschicht aufweist.
2. 2. Metalldichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, -daß der Metallkern durch anschließende Wärmebehandlung nach bekannten Verfahren gehärtet ist.