DE3910603A1 - Verfahren zur herstellung eines verbundkoerpers - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines verbundkoerpersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Verbundkörpers, bei dem ein Grundkörper aus niedrig legiertem
Stahl mit einem verschleißfesten Mantel aus hochlegiertem
Stahl bei hohen Temperaturen unter hohem isostatischem Druck
("HIP"-Prozeß) verbunden wird.
Ein derartiges Verfahren ist in der DE-OS 36 33 614 beschrieben.
Hier wird der verschleißfeste Mantel aus einem
Pulveransatz, einer Mischung aus Hartstoffen und einer
Metallmatrix, hergestellt. Dieser Pulveransatz wird in einem
heißisostatischen Prozeß auf den Kern aufgepreßt. Das
Verfahren ist wegen des Umweges über die Pulvermetallurgie
energetisch ungünstig, da zunächst flüssige Metallschmelzen
verdüst und dann die entstehenden Pulverteilchen im "HIP"-
Prozeß wieder miteinander verbunden werden müssen. Gleichzeitig
besteht die Gefahr, daß aufgrund der großen Oberflächen
der Pulverteilchen Sauerstoff oder Schlacke eingeschlossen
wird, was die Qualität der Verbindung zwischen den
einzelnen Pulverteilchen beeinträchtigt. Außerdem ist die
Herstellung unterschiedlich großer Teile in den Vorrichtungen
zur Durchführung des "HIP"-Prozesses schwierig, da
diese einerseits aus wirtschaftlichen Gründen eine möglichst
gleichmäßige Beladung erfordern, andererseits aber die
Prozeßparameter für kleine und große Teile wegen unterschiedlich
schneller Aufheizung verschieden sein müssen.
Aus der DE-PS 26 07 684 ist es bekannt, einen Verbundkörper
aus einem Kern und einem Mantel unterschiedlicher Legierung
dadurch herzustellen, daß der Kern zunächst einen Überzug
aus einer Nickel-Chrom-Bor-Silizium-Legierung erhält,
der dann mit dem Mantel umgossen wird. Dabei besteht jedoch
die Gefahr, daß sich die Zwischenschicht durch das Umgießen
mit der flüssigen Schmelze des Mantels in undefinierter
Weise, teilweise schlierenförmig, verteilt. An den so freigelegten
Stellen kommt es nicht zu einem Verbund. Eventuell
gebildete Schlieren sind auch nach einem Weichglühprozeß
nicht weich, da die Boride ihre Härte behalten. Deshalb
treten beträchtliche Schwierigkeiten bei der mechanischen
Bearbeitung auf.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem in energetisch
günstiger Weise ein qualitativ hochwertiger, einen
festen Zusammenhalt bietender Verbundkörper entsteht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
verschleißfeste Mantel als rohrförmiges Teil gegossen, zumindest
an der inneren Mantelfläche auf Maß gearbeitet und
danach durch einen an und für sich bekannten Thermodiffusionsprozeß
mit dem niedrig legierten Grundkörper verbunden
wird.
Mit der vorliegenden Erfindung wird nicht nur erkannt, daß
das Material des Mantels, welches an und für sich als nicht
schweißbar gilt, in einem Thermodiffusionsverfahren zuverlässig
mit dem niedrig legierten Grundkörper verbunden werden
kann. Darüber hinaus benutzt die Erfindung die Erkenntnis,
daß der gegossene Mantel, der zunächst als Gußkörper
eine Vielzahl von Poren enthält, bei dem Thermodiffusionsprozeß
unter hohem Druck und bei hohen Temperaturen so
verdichtet wird, daß Poren kein Problem mehr bilden.
Als niedrig legierter Grundkörper wird bei einer besonderen
Ausgestaltung der Erfindung ein zylindrisches, festes Teil
mit einem Außendurchmesser verwendet, der geringfügig kleiner
als der Innendurchmesser des rohrförmigen Teiles ist
und in diesen eingeschoben wird, wobei die Spalte zwischen
dem Grundkörper und dem Mantel durch Schweißungen verschlossen
werden und sodann der Thermodiffusionsprozeß durchgeführt
wird. Durch das Verschließen der Spalte können die hohen
Drucke, die beim Thermodiffusionsprozeß eingesetzt werden,
das rohrförmige Teil besonders wirksam auf den innenliegenden,
zylindrischen Grundkörper zusammenpressen.
Das Aufschmelzen und Gießen des Mantels sollte unter Schutzgas
oder im Vakuum erfolgen. Hierdurch wird die Gefahr der
Einschlüsse von Schlacken, Sauerstoff oder sonstigen störenden
Substanzen kleingehalten.
Der Grundkörper kann sich zumindest an einem Ende axial
aus dem Mantel heraus erstrecken.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Mantel in einem
Schleudergußverfahren hergestellt wird. Das Gußteil ist
dann bereits weitgehend poren- und seigerungsfrei.
Besonders gute Resultate werden erzielt, wenn der Mantel
aus einem Stahl mit den folgenden Legierungszusätzen gefertigt
wird:
Kohlenstoff | |
1 bis 6% | |
Chrom | 1 bis 40% |
Niob | 0 bis 10% |
Vanadin | 0 bis 15% |
Bor | 0 bis 4% |
Als zusätzliche Legierungsbestandteile können enthalten
sein:
Silizium | |
0,1 bis 2,0% | |
Mangan | 0,1 bis 2,0% |
Schwefel | 0,01 bis 0,3% |
Phosphor | 0,01 bis 0,3% |
Zusätzlich kann der Mantel zwischen 0,5 und 20% Titan enthalten.
Hierdurch können sich Titankarbide bilden.
Zur Verbesserung der Verschleißfestigkeit des Mantels können
der Schmelze des Mantels zusätzliche Hartstoffe zugegeben
werden, deren spezifisches Gewicht mindestens das
0,8fache des spezifischen Gewichtes der Schmelze beträgt.
Der Mantel sollte vor dem Thermodiffusionsprozeß weichgeglüht
werden.
Die Härtung des Mantels kann entweder unmittelbar nach dem
Thermodiffusionsprozeß durch entsprechend rasches Abkühlen
oder in einem unabhängigen, dem Thermodiffusionsprozeß nachgeschalteten
Wärmebehandlungsschritt erfolgen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
der Zeichnung näher erläutert; die einzige Figur zeigt
schematisch einen Axialschnitt durch einen Verbundkörper.
In der Zeichnung ist der fertige Verbundkörper dargestellt.
Er umfaßt einen niedrig legierten Grundkörper 1, auf dem
in noch zu beschreibender Weise ein verschleißfester Mantel
2 aus hochlegiertem, verschleißfestem Stahl aufgebracht
ist. In den verschleißfesten Mantel 2 sind zudem Hartteilchen
5 eingebettet.
Bei der Herstellung des dargestellten Verbundkörpers wird
wie folgt vorgegangen:
Zunächst wird unter Vakuum die Legierung für den verschleißfesten
Mantel aufgeschmolzen. Die Stahllegierung enthält
zwischen 1 und 6% Kohlenstoff, zwischen 1 und 40% Chrom,
bis zu 10% Niob, bis zu 15% Vanadin, und zusätzlich zwischen
0,5 und 20% Titan. Der Schmelze werden die Hartteilchen
5 zugegeben, wobei darauf zu achten ist, daß deren
spezifisches Gewicht mindestens das 0,8fache des spezifischen
Gewichtes der Schmelze betragen sollte. So läßt sich
eine gleichmäßige Verteilung der Hartteilchen 5 innerhalb
der Schmelze erzielen.
Sodann wird in einem Schleudergußverfahren aus der Schmelze
ein rohrförmiges Teil hergestellt, dessen Maße in etwa den
Maßen des Mantels 2 im fertiggestellten Verbundkörper entsprechen.
Das rohrförmige Teil wird weichgeglüht und sodann
zumindest an der inneren Mantelfläche auf Maß gearbeitet.
Der Grundkörper 1 aus niedrig legiertem Stahl, der an seiner
äußeren Mantelfläche auf ein geringes Untermaß bearbeitet
wurde, wird sodann in das rohrförmige Teil, welches später
den Mantel 2 bilden soll, eingeschoben, wobei an einem Ende
ein axialer Überstand des Grundkörpers 1 vorgesehen sein
kann. Die Spalte zwischen dem rohrförmigen Teil und dem
Grundkörper 1 werden durch Schweißungen 3, 4 verschlossen.
Sodann wird dieses Zwischenprodukt in eine Vorrichtung eingebracht,
in welcher ein hoher isostatischer Druck unter
hohen Temperaturen ausgeübt werden kann ("HIP"-Presse). Bei
der Durchführung dieses "HIP"-Prozesses, die nach an und
für sich bekannten Parametern erfolgen kann, ergibt sich
nicht nur eine innige Verbindung zwischen dem Grundkörper
1 und dem rohrförmigen Teil, welches den Mantel 2 bildet;
darüber hinaus werden evtl. im rohrförmigen Teil noch enthaltene
Poren beseitigt. Die Schweißungen 3, 4 zwischen
Grundkörper 1 und Mantel 2 verbessern dabei die Einwirkung
des Druckes auf die Außenfläche des Mantels 2.
Durch rasches Abkühlen nach Durchführung des Thermodiffusionsprozesses
wird das Material des Mantels 2 ausgehärtet,
so daß nunmehr der fertige Verbundkörper vorliegt.
Bei einer alternativen Verfahrensweise erfolgt die Härtung
des Mantels 2 in einem gesonderten Wärmebehandlungsschritt.
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung eines Verbundkörpers, bei
dem ein Grundkörper aus niedrig legiertem Stahl mit
einem verschleißfesten Mantel aus hochlegiertem Stahl bei
hohen Temperaturen unter hohem isostatischem Druck ("HIP"-
Prozeß) verbunden wird, dadurch gekennzeichnet, daß der
verschleißfeste Mantel (2) als rohrförmiges Teil gegossen,
zumindest an der inneren Mantelfläche auf Maß gearbeitet
und danach durch einen an und für sich bekannten Thermodiffusionsprozeß
mit dem niedrig legierten Grundkörper (1)
verbunden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der niedrig legierte Grundkörper (1) als zylindrisches,
festes Teil mit einem Außendurchmesser, der geringfügig
kleiner als der Innendurchmesser des rohrförmigen Teiles
(2) ist, in dieses eingeschoben wird, daß danach die Spalte
zwischen dem Grundkörper (1) und dem rohrförmigen Teil (2)
durch Schweißungen (3, 4) verschlossen werden und sodann
der Thermodiffusionsprozeß durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Grundkörper (1) sich zumindest am einen Ende axial
aus dem Mantel (2) heraus erstreckt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Mantel (2) in einem
Schleudergußverfahren hergestellt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Mantel (2) aus einem Stahl
mit den folgenden Legierungszusätzen gefertigt wird:
Kohlenstoff
1 bis 6%
Chrom 1 bis 40%
Niob 0 bis 10%
Vanadin 0 bis 15%
Bor 0 bis 4%
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mantel (2) folgende weitere Legierungszusätze
enthält:
Silizium
0,1 bis 2,0%
Mangan 0,1 bis 2,0%
Schwefel 0,01 bis 0,3%
Phosphor 0,01 bis 0,3%
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Aufschmelzen und Gießen
des Mantels (2) unter Schutzgas erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Aufschmelzen und Gießen des
Mantels (2) im Vakuum erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mantel zusätzlich 0,5 bis 20% Titan enthält.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schmelze des Mantels (2)
zusätzliche Hartstoffe (5) zugegeben werden, deren spezifisches
Gewicht mindestens das 0,8fache des spezifischen
Gewichts der Schmelze beträgt.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Mantel (2) vor dem Thermodiffusionsprozeß
weichgeglüht wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mantel (2) unmittelbar nach dem Thermodiffusionsprozeß
durch entsprechend rasches Abkühlen gehärtet wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Mantel (2) in einem unabhängigen,
dem Thermodiffusionsprozeß nachgeschalteten Wärmebehandlungsschritt
gehärtet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893910603 DE3910603A1 (de) | 1989-04-01 | 1989-04-01 | Verfahren zur herstellung eines verbundkoerpers |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893910603 DE3910603A1 (de) | 1989-04-01 | 1989-04-01 | Verfahren zur herstellung eines verbundkoerpers |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3910603A1 true DE3910603A1 (de) | 1990-10-04 |
DE3910603C2 DE3910603C2 (de) | 1992-05-14 |
Family
ID=6377641
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893910603 Granted DE3910603A1 (de) | 1989-04-01 | 1989-04-01 | Verfahren zur herstellung eines verbundkoerpers |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3910603A1 (de) |
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