DE1092652B

DE1092652B - Verwendung von Loesungsmitteln fuer lineare Polyesterharze

Info

Publication number: DE1092652B
Application number: DEC15277A
Authority: DE
Inventors: Arthur Baker Beindorff; Hobson Dewey De Witt
Original assignee: Chemstrand Corp
Current assignee: Solutia Inc
Priority date: 1956-08-08
Filing date: 1957-08-05
Publication date: 1960-11-10
Also published as: FR1237959A; NL242026A; BE581438A; NL125344C; GB865869A; CH375893A; NL125345C; BE559795A; NL286048A; NL125347C; NL286050A; NL286051A; NL286049A

Description

Es ist bekannt, bestimmte aromatische und heterocyclische Amine mit Ringstickstoffatomen als Lösungs-, Quell- und Weichmachungsmittel für Polyester aus Terephthalsäure und aliphatischen Dihydroxylver-

bindungen zu verwenden. Es handelt sich hierbei zum —~—~~ ' ~~"

Teil um solche Stickstoffverbindungen, welche bei «

niedrigen Temperaturen leicht oxydiert werden bzw.

sich zersetzen und nachteilige Wirkungen auf den Poly- den Polyester mit dem Pyrrol mischt und ihn auf eine ester bzw. den daraus hergestellten Gegenstand ausüben Temperatur in dem Bereich von 90⁰C bis zum Siedekönnen, z. B. hinsichtlich der physikalischen Eigen- punkt der Mischung erhitzt. Die untere Temperatur des schäften, der Stärke des sich ergebenden, geformten Bereiches kann zwischen 90 und 110° C liegen. GeGegenstandes und der Farbe bzw. der Anfärbbarkeit. 35 wünschtenfalls kann die Mischung während des Er-Überdies ist zumeist die bei niedriger Temperatur, wie hitzens gerührt werden. Dies ist jedoch nicht notwendig, z. B. unterhalb von 40⁰C, erforderliche Stabilität der um das Lösen herbeizuführen. Obwohl nicht unbedingt gebildeten Polyesterlösung nicht ausreichend. Die be- gerührt zu werden braucht, wurde gefunden, daß der kannten stickstoffhaltigen Lösungsmittel erfordern auch Polyester glatter und gleichmäßiger und mit größerer vergleichsweise hohe Lösetemperaturen. Ferner sind 4° Geschwindigkeit in Lösung geht, wenn das Lösen unter manche der genannten Stickstoffverbindungen giftige Rühren erfolgt. In jedem Fall wird jedoch ein mischbares und gefährliche Verbindungen, wodurch ihre techno- Gemisch des linearen Kondensationspolyesters erzielt, logische Anwendung stark eingeschränkt wird. Die maximale Feststoffkonzentration der Polyester,

Zweck der Erfindung ist die Schaffung von Lösungen die in der Lösung erhalten werden kann, und die Visder obengenannten Polyester, die bei vergleichsweise 45 kosität der Lösung hängen von der Art des Polyesters, niedrigen Temperaturen stabile Lösungen ergeben, nicht des Lösungsmittelgemisches und der Temperatur ab. gelieren und sich leicht wiedergewinnen lassen. Bei der Herstellung von Fäden und Fasern wird zweck-

Gemäß der Erfindung wird Pyrrol als Lösungsmittel mäßig ein Polyester mit einem Molekulargewicht von für lineare, gegebenenfalls durch Kettenbeendigungs- und wenigstens 10000 zur Bereitung der Lösung verwendet, bzw. oder Kettenverzweigungsmittel modifizierte Poly- 5° Polyester mit niedrigerem Molekulargewicht können esterharze bzw. Polymischesterharze aus Dicarbonsäuren benutzt werden, wenn die Lösung als Überzug oder als

und Glykolen verwendet.

Es können Lösungen mit hohem Feststoffgehalt und guter Stabilität dadurch hergestellt werden, daß man

Lack verwendet werden soll. Lösungen oder Spinnlösungen, die bis zu 25 Gewichtsprozent Polyester enthalten, sind für die Herstellung von Fasern und Fäden

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geeignet. Lösungen, die 10 bis 25 Gewichtsprozent des Polyesters enthalten, werden jedoch bevorzugt.

Die bei der praktischen Ausführung der Erfindung in Betracht kommenden linearen Kondensationspolyester sind diejenigen, welche aus Dicarbonsäuren undGlykolen gebildet sind, und Polymischester oder Modifikationen dieser Polyester und Polymischester. In hochpolymerisiertem Zustand können diese Polyester und Polymischester zu Fäden od. dgl. verarbeitet und danach durch Kaltziehen bleibend orientiert werden. Die Polyester und Polymischester, die insbesondere bei der vorliegenden Erfindung brauchbar sind, sind solche, die sich beim Erwärmen von einem oder mehreren der Glykole der Reihe

HO-(CH₂),,-OH,

wobei η eine ganze Zahl von 2 bis 10 ist, mit einer oder mehreren Dicarbonsäuren oder deren esterbildenden Derivaten ergeben.

Der Aufbau und die besonderen Modifikationen der in Frage kommenden Polyester und Polymischester sind in der deutschen Patentschrift 1 065 171 eingehend dargelegt.

Die Erfindung wird nachstehend an Hand von Beispielen näher erläutert. In den Beispielen bezeichnen alle Teile und Prozentsätze Gewichtsteile bzw. Gewichts-Prozentsätze.

Beispiel 1

9 g Pyrrol und 1 g Polyäthylenterephthalat wurden zusammengemischt und unter Rühren auf eine Temperatur von 110° C erwärmt, bei welcher das Polymerisat sich leicht löste und eine klare, flüssige Lösung ergab, die sowohl zum Naß- als auch zum Trockenspinnen geeignet war. Beim Abkühlen verfestigte sich die Lösung bei 45°C; sie wurde aber bei Anwendung von Wärme leicht wieder gelöst. Die Lösung war bei Temperaturen oberhalb 45° C stabil.

Beispiel 2

9 g Pyrrol und 1 g Polyäthylenterephthalat, das mit 10% Äthoxypolyäthylenglykol modifiziert war, wurden zusammengemischt und unter Rühren auf eine Temperatur von 110° C erwärmt, bei welcher das Polymerisat sich leicht löste und eine klare, flüssige Lösung ergab, die sowohl zum Naß- als auch zum Trockenspinnen geeignet war. Die Lösung war bei Temperaturen oberhalb 4O⁰C stabil.

Beispiel 3

9 g Pyrrol und 1 g Polyäthylenterephthalat, das mit 20% Äthoxypolyäthylenglykol modifiziert war, wurden zusammengemischt und unter Rühren auf eine Temperatur von 100°C erwärmt, bei welcher das Polymerisat sich leicht löste und eine klare, flüssige Lösung ergab, die sowohl zum Naß- als auch zum Trockenspinnen geeignet war. Die Lösung war bei Temperaturen oberhalb 40° C stabü.

Beispiel 4

8 g Pyrrol und 2 g Polyäthylenterephthalat wurden miteinander gemischt und unter Rühren auf eine Temperatur von 100°C erwärmt, bei welcher das Polymerisat sich leicht löste und eine klare, flüssige Lösung ergab, die sowohl zum Naß- als auch zum Trockenspinnen geeignet war. Die Lösung war bei Temperaturen oberhalb 4O⁰C stabü.

Es ist ersichtlich, daß Pyrrol ein ausgezeichnetes Lösungsmittel für die in Frage kommenden Polyester ist, wobei deren Pyrrollösungen bei niedrigen Temperaturen unerwartet stabil sind.

Die gemäß der Erfindung hergestellten, z. B. 10- oder 20%igen Lösungen von Polyäthylenterephthalat in Pyrrol sind bis zu 4O⁰C herunter stabil, während demgegenüber bekannte Lösungsmittel, wie 2-Aminopyrridin, a-Amino-a-picolin oder 8-Aminochinolin, für l%ige Lösungen bereits Löslichkeitstemperaturen von 100, 145 bzw. 6O⁰C erfordern und bei Erhöhung der Polyesterkonzentrationen in den Lösungen mit den bekannten Lösungsmitteln, z. B. auf 10 oder 20 %, wie bei den Lösungen gemäß der Erfindung, die »Löslichkeitstemperatur« wesentlich steigt. Dabei treten bei den bekannten Lösungsmitteln auch Erscheinungen, wie Oxydation bzw. Zersetzung, auf.

Die polyesterhaltigen Massen gemäß der Erfindung können mit Erfolg bei der Herstellung von Überzügen verwendet werden, z. B. beim Überziehen von Textilgeweben. Ein Gewebe kann auf diese Weise z. B. überzogen oder imprägniert und danach mit einem Nichtlösemittel für den Polyester behandelt bzw. eingeweicht werden, um den Polyester in und auf dem Gewebe niederzuschlagen. Mit den polyesterhaltigen Massen können auch Metalle, Papier und undurchlässige Filme nach bekannten und üblichen Verfahren überzogen werden.

Es können ferner mit den polyesterhaltigen Massen geformte Gegenstände sowohl nach dem Naß- als auch nach dem Trockenspinnverfahren leicht und in wirtschaftlicher Weise hergestellt werden.

Claims

Patentanspruch:

Verwendung von Pyrrol als Lösungsmittel für lineare, gegebenenfalls durch Kettenbeendigungs- und bzw. oder Kettenverzweigungsmittel modifizierte Polyesterharze bzw. Polymischesterharze aus Dicarbonsäuren und Glykolen.

In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschriften Nr. 1 093 935, 1 094 184, 1 105 754;
belgische Patentschriften Nr. 512 098, 527 041.

© 009 647/440 11.60