DE1091116B - Verfahren zur Herstellung von als Antioxydationsmittel geeigneten alkylierten 1, 1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexanen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von als Antioxydationsmittel geeigneten alkylierten 1, 1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexanen

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DE1091116B
DE1091116B DEG19092A DEG0019092A DE1091116B DE 1091116 B DE1091116 B DE 1091116B DE G19092 A DEG19092 A DE G19092A DE G0019092 A DEG0019092 A DE G0019092A DE 1091116 B DE1091116 B DE 1091116B
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bis
hydroxyphenyl
rubber
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cyclohexane
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Roger Alfred Mathes
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BF Goodrich Corp
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    • C07C37/11Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring by reactions increasing the number of carbon atoms
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von als Antioxydationsmittel geeigneten alkylierten 1, 1-Bis- (4-hydroxyphenyl)-cyclohexanen Diese Erfindung betrifft die Herstellung nicht färbender, nicht verfärbender Antioxydationsmittel, die besonders wirksam in hellgefärbten oder weißen Kautschukprodukten sind.
  • Bei der technischen Herstellung vulkanisierter Kautschukprodukte ist es erforderlich, der Masse Verbindungen einzuverleiben, welche die vulkanisierten Kautschukprodukte gegen die Einwirkung von Sauerstoff widerstandsfähig machen, da diese sonst nach längerer Einwirkung von Sauerstoff unerwünschte Eigenschaften annehmen. Die Geschwindigkeit der Verschlechterung der Eigenschaften hängt vom Sauerstoffgehalt der Atmosphäre, welcher derartige Produkte ausgesetzt sind, der Temperatur, dem Druck, der Gegenwart von Sonnenlicht u. dgl. ab.
  • Früher war es bei der Herstellung von Kautschukprodukten üblich, der Kautschukmasse vor der Vulkanisation Antioxydationsmittel, wie Diarylamine und besonders Phenyl-ß-naphthylamin, zuzusetzen. Wenn auch diese Antioxydationsmittel wirksam sind, so färben und verfärben sie doch ungünstigerweise hellgefärbte Kautschukmassen, besonders bei Einwirkung von Sonnenlicht, und sind deshalb für hellgefärbte und weiße Kautschukprodukte nicht geeignet.
  • In der deutschen Patentschrift 912 862 sind verschiedene phenolische Verbindungen als Antioxydationsmittel für hellgefärbte Kautschukprodukte vorgeschlagen worden. Obwohl einige von diesen die günstige Eigenschaft besitzen, bei der Einwirkung von Sonnenstrahlung keine ernste Verfärbung hervorzurufen, ist doch ihre Antioxydationswirkung im Vergleich zu den üblichen Diarylamin-Antioxydationsmitteln gering. Wie ferner aus dieser deutschen Patentschrift hervorgeht, ergeben zwar 2, 2'-Methylen-bis- (4-chlor-6-cyclohexylphenol) und 2, 6-Dicyclohexyl-p-kresol bei der Alterung in Mischung mit hellen Füllstoffen keine Verfärbung, wie Phenylß-naphthylamin, jedoch ist die Festigkeit der mit Phenylß-naphthylamin stabilisierten Kautschukmasse derjenigen von Kautschukmassen weit überlegen, die mit diesen vorgeschlagenen Verbindungen stabilisiert worden sind.
  • Es besteht demzufolge ein Bedarf an geeigneten Antioxydationsmitteln für Kautschukmassen, aus denen weiße und hellgefärbte, vulkanisierte Kautschukprodukte hergestellt werden, d. h. an Verbindungen, welche die vulkanisierten Kautschukprodukte in Gegenwart von Sauerstoff vor Verschlechterung schützen und die gleichzeitig keine ungünstige Verfärbung hervorrufen, wenn ein derartiges Kautschukprodukt im Licht altert.
  • Die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verbindungen sind demgegenüber überlegene Antioxydationsmittel, die in hellgefärbten Kautschukprodukten keine Verfärbung hervorrufen. Ferner ist die Zugfestigkeit von Proben, die mit einer erfindungsgemäB hergestellten Verbindung stabilisiert worden sind, derjenigen von Proben minde- stens gleich oder sogar überlegen, die mit Phenylp-naphthylamin, dem bisher am meisten verwendeten Antioxydationsmittel, stabilisiert worden sind. Die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Antioxydationsmittel vereinigen daher in sich die Vorteile der bisher bekannten und verwendeten Antioxydationsmittel, ohne deren Nachteile zu besitzen.
  • Die Bezeichnung » Kautschuk « wird im weitesten Sinne benutzt und umfaßt alle'natürlichen und synthetischen, ungesättigten, kautschukartigen polymeren Stoffe. Beispiele für solche ungesättigten, kautschukartigen, polymeren Stoffe sind die verschiedenen, natürlichen Rohkautschukarten, die als natürlich auftretende Isoprenpolymerisate aufgefaßt werden, und synthetische Kautschukarten, wie Polymerisate aus konjugierten Dienen, wie Butadien- (1, 3), Isopren, Piperylen, 2, 3-Dimethylbutadien- (1, 3) und anderen Butadien- (1, 3)-kohlenwasserstoffen, Chloropren, Cyanbutadien- (1, 3) usw., wie auch Mischpolymerisate dieser konjugierten Diene miteinander oder mit anderen ungesättigten Verbindungen, die damit mischpolymerisierbar sind, wie Styrol, Chlorstyrol, Isobutylen, Acrylsäurenitril, Methacrylsäurenitril, Acryl-und Methacrylsäure, Alkylacrylate und-methacrylate, Vinylidenchlorid, Vinylpyridin usw.
  • Es wurde herausgefunden, daß eine neue Klasse von Antioxydationsmitteln überragende Eigenschaften als nicht färbende, nicht verfärbende Antioxydationsmittel in hellgefärbten und weißen Kautschukprodukten besitzen. Diese neuen Antioxydationsmittel haben die allgemeine Formel worin R Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen bedeutet und einer bis vier der Reste R ein Alkylrest ist. Die Bezeichnung » Alkylrestx wird hier zur Vereinfachung sowohl für eine Alkyl-als auch für eine Aralkylgrüppe benutzt.
  • Die Antioxydationsmittel, die für die Zwecke dieser Erfindung als geeignet gefunden wurden, sind die Umsetzungsprodukte bestirnmter ungesättigter Kohlenwasserstoffe und Verbindungen der allgemeinen Formel mit Isoolefinen oder aromatisch substituierten Olefinen mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen. Der Ausgangsstoff ist also 1, 1-Bis- (4-hydroxyphenyl)-cyclohexan. Bei einer solchen Umsetzung werden ein bis vier Alkylreste in die Phenylresté in o-§tellung zur Hydroxylgruppe eingeführt.
  • Die z. B. erhaltenen tetraalkylierten Verbindungen sind besonders wirksanie, nicht färbende, nicht verfärbende Antioxydationsmittel, aber auch die weniger hochalkylierten Reaktidnsprodukte, wie die mono-und dialkylierten Produkte, sind gut wirksam.
  • Zu den ungesättigten Kohlenwasserstoffen, die ausgezeichnete Antioxydationsmittel ergeben, gehören Isobutylen und Styrol. Es wurde jedoch gefunden, daß auch andere ungesättigte Kohlenwasserstoffe mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen wirksam sind, so z. B. Isoamylen, 2-Methylpenten- (1), 2-Athylpenten- (1), 2-Athylpropen- (1), 2-Methylhexen-(l) oder Diisobutylen. Auch a-Methylstyrol, p-Methylstyrol, p-Methyl-a-methylstyrol und Äthylstyrol sind anwendbar. Es können auch Mischungen dieser Alkylierungsmittel benutzt werden.
  • Die vorzugsweise zur Herstellung der nicht färbenden, nicht verfärbenden Antioxydationsmittel dieser Erfindung benutzten Ausgangsstoffe sind : l, l-Bis- (4-hydroxyphenyl)-cyclohexan und Isobutylen und 1, 1-Bis- (4-hydroxyphenyl)-cyclohexan und Styrol, wenn auch andere, ähnliche Ausgangsstoffe befriedigende nicht färbende, nicht verfärbende Antioxydationsmittel ergeben.
  • Für die Herstellung des 1, 1-Bis- (4-hydroxyphenyl)-cyclohexans wird Schutz nicht beansprucht. Diese Verbindung kann z. B. hergestellt werden, wenn man Phenol und Cyclohexanon in Gegenwart eines Kondensationskatalysators gemäß der folgenden Gleichung kondensiert.
  • Die Alkylierungsreaktion wird in an sich bekannter Weise in Gegenwart eines inerten organischen Verdünnungsmittels durchgeführt, das mit den Ausgangsstoffen nicht reagiert. Kohlenwasserstofflosungsmittel, wie Hexan, Heptan, Benzol oder Toluol, sind geeignet. Es können auch andere übliche Lösungsmittel, wie Salzsäure und Essigsäure, angewendet werden. Die Umsetzungstemperatur ist nicht wichtig, aber die Umsetzung wird vorzugsweise oberhalb 50°C durchgeführt. Es können Temperaturen bis zu den Siedepunkten der Verdünnungsmittel benutzt werden, und bei niedrigsiedenden Verdünnungsinitteln kann die Umsetzung unter Druck stattfinden.
  • Im allgemeinen werden saure Kondensationskatalysatoren angewendet, wie Schwefelsäure, p-Toluolsulfonsäüre, Bortrinuorid, Bortrinuorätherat, Zinkchlorid, Ferrichlorid, Aluminiumchlorid, Chlorwasserstoff und Phosphorsäure. Der saure Katalysator soll vorzugsweise einen pli-vert von 1 bis 6 besitzen. Die Menge an solchen sauren Katalysatoren, die für die Alkylierungsreaktion nötig ist, kann sehr stark schwanken, beträgt aber im allgemeinen, bezbgen auf die Gesamtmenge der Umsetzungsteilnehmer, 0, 5 bis 10 Gewichtsprozent.
  • Bei technischen Verfahren ist die Anwendung von feinverteiltem, saureäktiviertem Ton als Katalysator besonders vorteilhaft, da die umgesetzte Mischung nur nitriert und das Lösungsmittel eritfernt werden muß, um sie gebrauchsfertig zu machen, und da der säureaktivieite Ton viele gefärbte und andere únerwiinschte Nebenprodukte adsorbiert. Die bevorzugten säureaktivierten Tone sind die, deren Hauptbestandteil Aluminiumsilikat in einer Menge von vorzugsweise mehr als 500/, ist. Der Ton soll am besten eine solche Teilchengröße besitzen, daß mehr als 900/, der Teilchen eine teilchengröße von weniger als 0, 05 mm aufweisen. Der säureaktivierte Ton soll vorzugsweise auch einen pH-Wert von 1 bis 6 haben.
  • Ein derartiger säureaktivierter Ton ist unter dem Handelsnamen Aetrol « bekannt. Die Menge an säureäkti- viertem Tonkatalysator kann stark schwanken und beträgt im allgemeinen 0, 5 bis 10 °/o oder mehr der Gesamtmenge der Ümsetzungsteilnehmer.
  • Die Mengen an 1, i-Bis- (4-hydroxyphenyl)-cyclohexan und Isoolefin bzw. aromatisch substituiertem Olefin können ebenfalls verändert werden. Vorzugsweise sollen mindestens 4 Mol Olefin auf 1 Mol 1, 1-Bis- (4-hydroxyphenyl)-cyclohexan angewandt werden. Im allgemeinen wird ein Überschuß an Olefin benutzt, wobei die Menge des Überschusses von der Natur des Olefins und seiner Neigung zu Nebenreaktionen abhängt. Das 4 : l-Verhältnis der Ausgangsstoffe ergibt unter optimalen Reaktionsbedingungen eine hohe Ausbeute an tetraalkyliertem 1, 1-Bis- (4-hydroxyphenyl)-cyclohexan, wenn auch normalerweise in der Praxis ein Überschuß an Olefin angewendet wird. So reagieren 5 Mol Olefin mit 1 Mol 1, 1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan unter Bildung einer Mischung aus Reaktionsprodukten, die hauptsächlich das tetraalkylierte 1, 1-Bis- (4-hydroxyphenyl)-cyclohexan und kleine Mengen der niedrigen dialkylierten und monoalkylierten 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexane enthllt.
  • Das tetraalkylierte Reaktionsprodukt ist als Antioxydationsmittel am wirksamsten. Deshalb wird die Umsetzung vorzugsweise unter optimalen Reaktionsbedingungen durchgeführt, um eine größtmögliche Menge an tetraalkyliertem 1, 1-Bis- (4-hydroxyphenyl)-cyclohexan zu erhalten. Das tetraalkylierte Reaktionsprodukt kann aus der Reaktionsmischung abgetrennt und als Antioxydationsmittel verwendet werden, jedoch wird aus wirtschaftlichen Gründen gewöhnlich die gesamte Reaktionsmischung, die hauptsächlich das tetraalkylierte Reaktionsprodukt enthält, als nicht färbendes, nicht verfärbendes Antioxydationsmittel angewendet. Die Alkylierung kann in einem Reaktionsgefäß durchgeführt werden, das mit einem Rührer, Erhitzer, Rückflußkühler und einem Einlaßrohr zur Einleitung des Olefins, vorzugsweise allerdings nicht unbedingt in gasförmigem Zustand, in den Boden des Reaktors versehen ist. Bei einem Verfahren zur Durchführung der Alkylierung wird ein Verdünnungsmittel, wie Benzol, in den Reaktor gegeben und das 1, 1-Bis- (4-hydroxyphenyl)-cyclohexan und der saure Katalysator zugesetzt ; die Mischung wird kräftig gerührt und kann mäßig, d. h. auf etwa 50 bis 70° C, vorzugsweise in einer inerten Atmosphäre, wie Stickstoff, erhitzt werden, um die Reaktion zu beschleunigen. Das Olefin wird dann langsam innerhalb einiger Stunden zugegeben, wobei langsamer Zusatz zu einer höheren Ausbeute an tetraalkyliertem Reaktionsprodukt führt. Am Ende der Umsetzung wird, wenn saureaktivierter Ton als Katalysator benutzt wurde, die Reaktionsmischung filtriert, uni den Ton zu entfernen. Wenn andere Säurekalatysatoren angewendet wurden, wird die Reaktionsmischung mit Alkali neutralisiert und gut mit Wasser gewaschen, worauf die beiden Schichten, die sich beim Stehen bilden, getrennt werden. In jedem Falle wird das Benzol dann unter vermindertem Druck aus der Flüssigkeit, welche die Reaktionsprodukte enthält, abdestilliert. Die erhaltenen Reaktionsprodukte können unmittelbar nach dem Eindampfen verwendet werden, oder das tetraalkylierte 1, 1-Bis- (4-hydroxyphenyl)-cyclohexan kann aus der Reaktionsmischung z. B. durch fraktionierte Destillation abgetrennt und für sich angewendet werden.
  • Die Menge an alkylierten 1, 1-Bis- (4-hydroxyphenyl)-cyclohexan, die als Antioxydationsmittel in Kautschuk angewandt wird, beträgt, bezogen auf den Kautschuk, etwa 0, 1 bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0, 5 bis 5 Gewichtsprozent. Gewöhnlich wird, bezogen auf den Kautschuk, 1 Gewichtsprozent zugesetzt.
  • Die nicht färbenden, nicht verfärbenden Antioxydationsmittel dieser Erfindung können leicht mit Kautschuk und Kautschukmassen in jeder Verarbeitungsstufe vor der Vulkanisation derselben zur Herstellung von Kaütschukgegenständen vermischt werden. So können sie z. B. in Kautschuk und Kautschukmassen gleichzeitig und in gleicher Weise wie die vulkanisierenden, beschleunigenden und anderen mit zu verarbeitenden Bestandteile zugesetzt werden ; dies ist ein bevorzugter Weg für die Einverleibung nicht färbender, nicht verfärbender Antioxydationsmittel in natürlichen Rohkautschuk ; er führt dazu, daß die Antioxydationsmittel innerhalb der Kautschukmasse gleichmäßig verteilt werden. Bei synthetischen Kautschukmassen, die gewöhnlich durch Polymerisation in einem wäßrigen Medium hergestellt werden, ist es vorteilhaft, das Antioxydationsmittel in einer wäßrigen Dispersion oder Emulsion zu dem synthetischen Kautschukmittel, wie sie aus der Polymerisationsvorrichtung kommt, zuzugeben. Auf diese Weise wird, wenn der synthetische Kautschuk aus der Milch durch Koagulation gewonnen wird, das nicht färbende, nicht verfärbende Antioxydationsmittel völlig gleichmäßig in der Masse aus synthetischem Kautschuk verteilt, so daß der Kautschuk bereits von dem Zeitpunkt an, wo er hergestellt wird, bis zu dem, wo er verarbeitet wird, geschützt wird. Auf diese Weise ist es nicht nötig, während der Verarbeitung des Kautschuks ein Antioxydationsmittel zuzusetzen, wenn auch noch mehr an nicht färbendem, nicht verfärbendem Antioxydationsmittel mit den anderen mitzuverarbeitenden Bestandteilen zugebenen werden kann, um weiteren Schutz sicherzustellen, wenn es für eine besondere Kautschukmasse erwünscht sein sollte.
  • Die Herstellung des alkylierten 1, 1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan wird in den folgenden Beispielen näher beschrieben.
  • Beispiel 1 Ein Reaktionsgefäß wird mit einem Thermometer, einem Rührer, einem Rückflußkühler und einem Einleitungsrohr zur Einleitung des Olefins am Boden des Gefäßes verseheil. 40g (0, 15 Mol) I, I-Big- (4-hydroxyphenyl)-cyclohexan wird innig mit 250 ccm Benzol und etwa 2 g Bortrifluoridätheratkatalysator gemischt und darin suspendiert. Diese Mischung kann im Reaktionsgefäß hergestellt werden. Sie wird im Reaktionsgefäß kräftig gerührt und etwas erhitzt, wobei die Temperdtur nicht wichtig ist. 42 g (0,7 Mol) Isibutylen werden langsam durch das Einleitungsrohr innerhalb von 3 Stunden unter dauerndem Rühren zugegeben, während die Umsetzungstemperatur am besten auf etwa 50 bis 70° C gehalten wird. Die benzolische Lösung des Reaktionsproduktes wird mit einer 10°/Oigen wäßrigen Nattiurcarbonatlösung und anschließend mit Kochsalzlösung gewaschen. Durch Destillation unter vermindertem Druck wird das Benzol und überschüssiges Isobutylen aus der gewascheneri Lösung entfernt, wodurch 65, 5 g eines gelben, viskosen Sirups erhalten werden. Während der Destillation geht auch noch Triisobutylen über, woraus hervorgeht, daß eine geringe Polymerisation des Isobutylens stattgefunden hat. Eine kleine Menge des Triisobutylens ist in der Reaktionsmischung vorteilhaft, da es als Kristallisationsverzögerer wirkt und so jede Neigung der Reaktionsmischung, bei längerer Lagerung zu kristallisieren, verhindert.
  • Der so erhaltene gelbe, viskose Sirup enthält als Hauptbestandteil das Tetra- (isobutyldenvat des 1, l-BiS-(p-hydroxyphenyl)-cyclohexans, nämlich l, 1-Bis-(3, 5-ditertiäres butyl-4-hydroxyphenyl)-cyclohexan. Andere, identifizierbare Reaktionsprodukte sind die mono-und ditertiären Bütylderiväte.
  • Beispiel 2 Ein Reaktionsgefäß wird mit einem Thermometer, einem Rührer, einem Rückflußkühler und Einleitungsrohr zum Einleiten des alkylierenden Olefins am Boden des Gefäßes versehen. 53, 6 g 1, l-Bis-t4-hydroxyphènl)-cyclohexan werden innig mit 300 ccm Benzol und 6 g 50°/oiger Schwefelsaure als Katalysator gemischt und darin suspendiert, wobei die Mischung vorzugsweise im Reaktionsgefäß hergestellt wird. 62, 4 g Styrol werden langsam durch das Einleitungsrohr innerhalb von 2 Stunden unter dauerndem Rühren zugesetzt, während die Reaktionsmischung zum kräftigen Sieden erhitzt wird. Die Reaktionsmischung besteht aus einer berizolischen Lösung des pheriylathyliei-ten 1, 1-Bis-(4-hydróxyphenyl)-cyclohexans und wird mit einer 10%in wäßrigen Natriumcarbonatlösung und anschließend mit Kochsalzlösung gewaschen. Durch Destillation der erhaltenen benzolischen Lösung unter vermindertem Druck werden Benzol und überschüssiges Styrol entfernt und 121 g eines viskosen gelben Sirups erhalten.
  • Der so erhaltene gelbe viskose Sirup enthalt hauptschlich das Tetra-(phenyläthyl)-derivat des 1, 1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexans, nämlich 1, 1-Bis-[3, 4-di-(2-phenylathyl)-4-hydroxyphenyl)-cyclohexan.
  • Sowohl das gesamte Reaktionsprodukt wie auch das Tetra-(phenyläthyl)-derivat des 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexans sind in Kautschukmassen, wenn sie auf Zugfestigkeit, Biegefestigkeit, Färbungs-und Verfärbungseigenschaften geprüft werden, dem Phenyljß-naphthylamin in Hinsicht auf Alterungs-und Biegungsfestigkeit gleichwertig oder überlegen und sind diesen hinsichtlich der Verfärbung beim Lagerh bedeutend überlegen.
  • Beispiel 3 Vorstehend wurde bemerkt, daß mehr als ein Olefin zur Herstellung des nicht färbenden, nicht verfärbenden Antioxydationsmittels dieser Erfindung verwendet werden kann. Zur Herstellung eines derartigen Reäktiohsprodükts wird ein Reaktionsgefäß, das wie im Beispiel 1 ausgerüstet ist und das 350 ccm Benzol enthält, mit 107 g (0, 4 Mol) 1, 1-Bis- (4-hydroxyphenyl)-cyclohexan und 10 g feinverteiltem säureaktiviertem Ton der vorstehend beschriebenen Art mit einem PH-Wert von etwa 3 beschickt.
  • Diese Mischung wird kräftig gerührt und auf 50 bis 70°C erhitzt ; dann wird langsam Stickstoff eingeleitet, um die Luft über dem flüssigen Inhalt des Gefäßes zu verdrängen. Dann werden allmählich innerhalb von 30 Minuten 21 g (0, 2 Mol) Styrol und anschließend langsam 101 g (1, 8 Mol) Isobutylen innerhalb von 3 Stunden eingeleitet. Die heiße Reaktionsmischung wird filtriert, uni den Ton und andere Festkörper zu entfernen, und das Benzol wird aus dem Reaktionsprodukt wie im Beispiel 1 unter vermindertem Druck abfiltriert. Das erhaltene Reaktionsprodukt ist ein gelber, viskoser Stoff, der vulkanisierten Kautschukprodukten ausgezeichnete Alterungseigenschaften, Biegefestigkeit und außergewöhnliche, nicht färbende, nicht verfärbende Eigenschaften in einem Ausmaß verleiht, wie es auch mit dem Reaktionsprodukt des Beispiels I erhalten wurde.
  • Die Herstellung des alkylierten l, l-Bis- (4-hydroxyphenyl)-cyclohexans kann auch unter Verwendung anderer, saurer Katalysatoren durchgeführt werden ; diese Erfindung ist in keiner Weise auf einen bestimmten, sauren Katalysator beschränkt und kann auch mit anderen Olefinen durchgeführt werden. Die vorteilhaften Eigenschaften der erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen gehen aus folgenden Vergleichversuchen hervor : Bestimmung der Wirksamkeit des Antioxydationsmittels Das Reaktionsprodukt des Beispiels 1 wurde auf seine Wirksamkeit untersucht, indem es einer standardisierten Masse aus natürlichem Kautschuk einverleibt und in einer Dampfpresse vulkanisiert wurde. Die angewendete Vorschrift ist :
    Bestandteile I Gewichtsteile
    Naturkautschuk 100, 0
    Leicht einarbeitbarer Gasruß 50, 0
    Zinkoxyd 5, 0
    Stearinsäure 3, 0
    Schwefel............................. 3, 0
    Katalysator (Benzthiazyldisulfid)...... 1, 0
    Reaktionsprodukt des Beispiels 1...... 1, 0
    Eine Blindprobe ohne Antioxydationsmittel, aber von sonst gleicher Zusammensetzung, und eine Kontrollprobe mit 1 Teil Phenyl-p-naphthylamin an Stelle des Reaktionsprodukts des Beispiels 1 wurden zum Vergleich ebenso verarbeitet und vulkanisiert. Jede Masse wurde in einer Dampfpresse bei 138° C 60 und 80 Minuten vulkanisiert.
  • Die Alterungsprüfungen erfolgten nach dem standardisierten ASTM-Verfahren D 865/48 T (vgl. » ASTM-Standards on Rubber Products «, Ausgabe 1948 ; von der oAmerican Society for Testing Materials «, Philadelphia, Pennsylvania, V. St. v. A., veröffentlicht). Es wurden Probestreifen aus den vulkanisierten Massen geschnitten und in offenen Röhren 24 und 48 Stunden bei 100° C gealtert. Die Biegeprüfungen wurden in einer DeMattia-Biegungsvorrichtung durchgeführt, welche die Zahl der Biegungen aufzeichnet. Es wurden folgende Ergebnisse erzielt : Tabelle I Zug-und Biegefestigkeit des Reaktionsproduktes des Beispiels 1
    °/a der ursprünglichen Zugfestigkeit, die nach Biege-
    Alterung bei 100°C erhalten blieb Biege- festigkeits-
    24stündige 48stündige festigkeit verbesserung
    Alterung bis zu m gegenüber
    60 Minuten 80 Minuten 60 Minuten 80 Minuten Bruch der
    Blindprobe
    vulkanisiert
    Reaktionsprodukt des Beispiels 1...... 81 79 70 581450004, 1
    Blindprobe (ohne Antioxydationsmittel) 61 49 33 29 35 000 1, 0
    Kontrollprobe (Phenyl-, B-naphthylamin).. 81 78 60 56 143 000 4, 1
    Die Eigenschaften des Reaktionsproduktes des Beispiels 1 als Antioxydationsmittel sind denen des Phenylß-naphthylamins, dem meist angewendeten Antioxydationsmittel, gleich bzw. überlegen.
  • Bestimmung der Verfärbung und Färbung Das Reaktionsprodukt des Beispiels 1 wurde auf seine Verfärbungs-und Färbungseigenschaften geprüft, indem es in einen standardisierten, weißen Kautschuk für Seitenwände von Autoreifen eingeschlossen und dieser in einer Dampfpresse vulkanisiert wurde. Es wurde folgende Vorschrift benutzt :
    Bestandteile | Gewichtsteile
    Naturkautschuk 100, 0
    Zinkoxyd 85, 0
    Ultramarinblau 15, 0
    Stearinsäure 1, 0
    Hepteenbase* 0, 3
    Schwefel 3, 0
    Reaktionsprodukt des Beispiels 1....... 1, 0
    * Umsetzungsprodukt eines Heptaldehyds mit Anilin.
  • Zum Vergleich wurde eine Blindprobe ohne Antioxydationsmittel-und eine Kontrollprobe mit Phenyl-ß-naphthylamin an Stelle des Reaktionsproduktes des Beispiels 1 in gleicher Weise verarbeitet und vulkanisiert. Die vulkanisierten Massen wurden dem Licht einer Standard-Sonnenlichtlampe im Abstand von 20 cm 24 Stunden ausgesetzt, um die Verfärbung der Massen zu bestimmen.
  • In der folgenden Tabelle ist die Verfärbung um so größer, je höher der numerische Wert ist.
  • Tabelle II Verfärbung des Reaktionsproduktes des Beispiels 1 Reaktionsprodukt aus Beispiel 1.......... 2 Blindprobe............................. 2 Kontrollprobe (Phenyl-ß-naphthylamin) 8 Dieses zeigt, daß die Masse mit dem Reaktionsprodukt des Beispiels 1 nicht mehr verfärbt wird als die Masse ohne jedes Antioxydationsmittel und daß die standardisierte Kontrollmasse mit Phenyl-ß-naphthylamin mehr verfärbt wird als jede der anderen Massen.
  • Das Reaktionsprodukt des Beispiels I wurde auf Färbwirkung geprüft, indem vulkanisierte Prüfstände aus den oben beschriebenen gehärteten, weißen Massen 96 Stunden zwischen weiße lackierte und weiße emaillierte Kühlschrankkacheln bei 80° C und bei einem konstanten Druck von 0, 073 Atm. gebracht wurden. In der folgenden Tabelle ist die Färbwirkung um so größer, je größer der Wert der Brüche ist.
  • Tabelle III Färbwirkung des Reaktionsproduktes aus Beispiel 1 Reaktionsprodukt des Beispiels 1......... i/8 Blindprobe ............................ 2/8 Kontrollpobe (Pheyl-ß-naphthylamin) ... 4/8 Der niedrige Färbwert der Masse, die das Reaktionsprodukt des Beispiels 1 enthält, zeigt deutlich die Überlegenheit des Reaktionsproduktes gegenüber der Blindprobe und der standardisierten Kontrollprobe mit Phenylß-naphthylamin als Antioxydationsmittel.
  • In der folgenden Tabelle werden die Ergebnisse von Vergleichsversuchen angegeben, in denen die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verbindungen mit » Antioxydant 2246 « verglichen wurden, das eines der besten nicht fleckenden Alterungsschutzmittel des Handels ist (vgl.
  • Calco Technical Bulletin Nr. 815-A).
  • Zugfestigkeit in % der ursprünglichen Zugfestigkeit
    Vulkanisieren bei 138°C
    Biegefestigkeit
    60 Minuten 80 Minuten 60 Minuten 80 Minuten
    Untersuchte Verbindungen bis zum
    Altern bie 100°C
    Bruch
    24 Stunden 24 Stunden 48 Stunden 48 Stunden
    1,1-Bis-(4'hydroxyphenyl)-cyclohexan-Styrol-
    Reaktionsprodukt .............................. 87% 74% 71% 61% 105 000
    1,1-Bis-(4'-hydroxyphenyl)-cyclohexan-Isobutylen-
    reaktionsprodukt .............................. 81% 79% 70% 58% 118 000
    »Antioxydant 2246« ............................ 84% 74% 64% 53% 88 000
    Diese Werte wurden mit compoundiertem Naturkautschuk erhalten. Sie zeigen, daß die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Alterungsschutzmittel in jeder Hinsicht dem » Antioxydant 2246u gleichkommen oder besser sind.
  • Die mit den vorgeschlagenen Antioxydationsmitteln erzielte ausgezeichnete Biegefestigkeit bedeutet eine wesentliche technische Überlegenheit. Die Kautschukmassen behalten jedoch auch nach beschleunigter Alterung bei 100°C und bei verschiedenen Vulkanisierungsdauern bei 138°C eine hohe Zugfestigkeit bei.
  • Diese Eigenschaften der erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen sind für weiße und hellgefärbte Massen sehr wichtig, z. B. für solche, die für Kühlschrankdichtungen, weiße Seitenwände für Bereifungen, hellgefärbte Handschuhe, Badekappen und ähnliche Gegenstände verwendet werden.
  • PATENTANSPROCHE : 1. Verfahren zur Herstellung von als Antioxydationsmittel geeigneten alkylierten 1, 1-Bis- (4-hydroxyphenyl)-cyclohexanen der allgemeinen Formel in der R Wasserstoff oder ein Alkylrest mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen bedeutet und einer bis vier der Reste R ein Alkylrest ist, dadurch gekennzeichnet, daß 1, l-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan der Formel in an sich bekannter Weise mit einem oder mehreren Isoolefinen oder einem aromatisch substituierten Olefin mit je 4 bis 10 Kohlenstoffatomen in Gegenwart eines inerten organischen Verdünnungsmittels und vorzugsweise bei einer Temperatur über 50°C und in Gegenwart eines sauren Kondensationskatalysators umgesetzt wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Alkylrest ein Isobutyl-oder Phenyläthylrest eingeführt wird.
    In Betracht gezogene Druckschriften : Deutsche Patentschrift Nr. 912 862 ; britische Patentschrift Nr. 688 501 ; USA.-Patentschriften Nr. 2 581907, 2 371550, 2 248 827, 2 538 725, 2 636 905, 2 069 560, 2 069 573 ; Calco Technical Bulletin Nr. 815 und 815-A der American Cyanamid Co. über » Antioxydant 246 «.
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