DE1089973B - Verfahren zur Herstellung fluorhaltiger Polymerisate - Google Patents
Verfahren zur Herstellung fluorhaltiger PolymerisateInfo
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Description
Polymerisate von Dienen lassen sich, da sie noch Doppelbindungen enthalten, leichter vulkanisieren als
solche, die aus einfach ungesättigten Verbindungen erhalten werden. Jedoch waren bisher keine leicht zu
verarbeitenden Dienpolymerisate bekannt, die bei niedrigen Temperaturen biegsam sind und durch
aromatische und aliphatische Öle und Treibstoffe nicht quellen.
Die nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung hergestellten fluorhaltigen Polymerisate haben eine
bessere Wärmebeständigkeit sowie eine bessere Widerstandsfähigkeit gegen den Angriff starker Chemikalien
als fluorfreie Polymerisate. Sie sind insbesondere für die Herstellung dauerhafter biegsamer Überzüge auf Metalloder
Gewebeflächen, bei denen Mangel an Steifheit kein primäres Erfordernis ist, geeignet. Sie können durch
Aufsprühen, Eintauchen oder Aufstreichen aufgebracht werden. Die so erhaltenen Überzüge haben je nach der
Zusammensetzung des Polymerisats über einen weiten Temperaturbereich gute Harz- und Elastomereneigenschaften.
Die Polymerisate der vorliegenden Erfindung besitzen auch eine hohe Wärmebeständigkeit und können
daher bei Temperaturen zwischen etwa 93 und etwa 2040C zu Folien gepreßt werden. Bei Verwendung als
Schutzüberzüge in Form von Filmen und Folien verschiedener Dicke oder in Form geformter Gegenstände
bleibt die Biegsamkeit der Homopolymerisate der vorliegenden Erfindung über einen relativ weiten
Temperaturbereich erhalten.
Die hergestellten Homopolymerisate und insbesondere die Homopolymerisate von 1,1,3-Trifluorbutadien und
1,1,2-Trifluorbutadien sind gegen Öle und Treibstoffe über einen relativ großen Temperaturbereich korrosionsbeständig,
wodurch sie besonders wertvoll für die Herstellung und das Überziehen von Gegenständen, die
mit Ölen und Treibstoffen in Berührung kommen, sind. Wegen ihrer ausgezeichneten Öl- und Treibstoffestigkeit
und da sie in einem weiten Temperaturbereich nicht spröde werden, werden die Polymerisate der vorliegenden
Erfindung auch für die Herstellung von Dichtungen, Verschlüssen und Ventilen verwendet. Die Biegsamkeit
bei niedriger Temperatur und die Korrosionsfestigkeit gegen Öle und Treibstoffe können durch übliche Vulkanisation
der rohen Homopolymerisate noch verbessert werden.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß man eine Verbindung der Formel
F Yi Y2 Y3
C=C-C=C
C=C-C=C
worin Y1 und Y2 Wasserstoff, Fluor oder Alkylreste mit
Verfahren zur Herstellung
fluorhaltiger Polymerisate
fluorhaltiger Polymerisate
Anmelder:
Minnesota Mining and Manufacturing
Minnesota Mining and Manufacturing
Company,
St. Paul, Minn. (V. St. A.)
St. Paul, Minn. (V. St. A.)
Vertreter: Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. I. Ruch,
Patentanwalt, München 15, Reichenbachstr. 47/49
Patentanwalt, München 15, Reichenbachstr. 47/49
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 13. Januar 1955
V. St. v. Amerika vom 13. Januar 1955
Francis Jerome Honn, Westfile, N. J. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
1 bis 3 Kohlenstoffatomen bedeuten und wobei einer dieser beiden Reste Y1 und Y2 ein anderer Rest als
Wasserstoff ist und worin Y3 und Y4 gleich sind und
Wasserstoff oder Fluor sein können, gewünschtenfalls und bei Verwendung von 1,1,2-Trifluorbutadien notwendig
in Gegenwart einer Peroxyverbindung als Katalysator homopolymerisiert.
Beispiele für als Ausgangsmaterialien verwendbare Fluor-l,3-diene sind
1,1,2-Trifluorbutadien,
1,1,3-Trifluorbutadien,
1,1,2,4,4-Pentafluorbutadien,
l,l-Difluor-3-methylbutadien,
1,1 ,S-Trifluor^-methylbutadien,
1,1 ^^^Pentafluor-S-methylbutadien
sowie die entsprechenden äthyl- und propylsubstituierten
Butadiene, in denen die Äthyl- und Propylgruppen in der 2- und/oder 3-Stellung stehen. Die aus diesen
Monomeren erhaltenen Polymerisate bestehen aus Makromolekülen, deren Eigenschaften zwischen denen spröder,
harzartiger thermoplastischer Materialien und kautschukartiger Materialien verschiedener Biegsamkeit, Elastizität
und Dehnbarkeit, die leicht vulkanisiert und verarbeitet werden können, variieren. Die Homopolymerisate von
1,1-Difluorbutadien, das in der angegebenen Weise mit Fluor und/oder Alkylresten substituiert ist, haben bessere
Eigenschaften als das Homopolymerisat von 1,1-Difluorbutadien selbst.
009 609/447
Das Verfahren wird bei Verwendung einer Peroxyverbindung als Katalysator in dem Temperaturbereich
von etwa —30 bis etwa 1500C durchgeführt.
Die Polymerisation kann in einer Suspension oder Emulsion oder als Blockpolymerisation durchgeführt
werden. Bei der Durchführung der Polymerisation in wäßriger Suspension wird vorzugsweise ein Redoxkatalysatorsystem
verwendet, das ein Oxydationsmittel und ein Reduktionsmittel enthält. Das Oxydationsmittel
ist vorzugsweise ein anorganisches Persulfat, wie Kaliumpersulfat,
Natriumpersulfat oder Ammoniumpersulfat. Das Reduktionsmittel ist vorzugsweise ein Bisulfit, wie
Kaliumbisulfit, Natriumbisulfit, Kaliummetabisulfit oder Natriummetabisulfit. Das Oxydationsmittel ist in einer
Menge zwischen etwa 0,1 und etwa S Gewichtsteilen und vorzugsweise etwa 0,5 und etwa 2 Gewichtsteilen je
100 Teile der gesamten monomeren Verbindungen anwesend. Das Reduktionsmittel, beispielsweise Natriummetabisulfit,
ist in einer Menge von etwa 0,05 bis etwa 5,0 Gewichtsteilen und vorzugsweise zwischen etwa 0,1
und etwa 2 Gewichtsteilen je 100 Teile der gesamten monomeren Verbindungen anwesend. Bei Verwendung
eines solchen Katalysatorsystems liegt die Polymerisationstemperatur vorzugsweise zwischen 25 und 6O0C.
Der oben beschriebenen Suspension können noch zwischen etwa 0,01 und etwa 1,0 Gewichtsteile je
100 Gewichtsteile der gesamten monomeren Verbindungen eines Salzes eines Metalls mit mehreren Wertigkeiten,
wie Ferrosulfat oder Ferronitrat, zugesetzt werden, wobei dann vorzugsweise niedrigere Temperaturen, wie
beispielsweise Temperaturen zwischen etwa 5 und etwa 25° C, angewandt werden. Die Polymerisation kann aber
auch mit einer wäßrigen Suspension durchgeführt werden, die als Katalysator nur das Oxydationsmittel
und weder ein Reduktionsmittel noch ein Salz eines Metalls mit mehreren Wertigkeiten enthält.
Bei Verwendung einer Emulsion an Stelle einer Suspension wird eine höhere Polymerisatausbeute erzielt.
Die verwendeten Emulsionen enthalten Wasser, eine Seife und eine Peroxyverbindung. Beispielsweise wird
eine Emulsion verwendet, die zwischen etwa 0,01 und etwa 1,0 Gewichtsteile je 100 Gewichtsteile der gesamten
monomeren Verbindungen einer Lösung eines organischen Oxydationsmittels und eines Aktivators enthält. Beispiele
für die verwendbaren organischen Oxydationsmittel sind Cumolhydroperoxyd, Diisopropylbenzolhydroperoxyd,
tert.-Butylisopropylbenzolhydroperoxyd, Triisopropylbenzolhydroperoxyd,
Methylcyclohexanhydroperoxyd, tert.-Butylperbenzoat und tert.-Butylhydroperoxyd.
Gut verwendbar ist eine Aktivatorlösung, die zwischen etwa 0,01 und etwa 1,0 Gewichtsteile je 100Teile
an gesamten monomeren Verbindungen eines Salzes eines Metalls mit mehreren Wertigkeiten, wie beispielsweise
Ferrosulfat, zwischen etwa 0,1 und etwa 10,0 Gewichtsteile Natriumpyrophosphat und etwa 0,1 bis
etwa 10,0 Gewichtsteile eines reduzierenden Zuckers, wie Dextrose, Fruktose oder Lävulose, enthält.
Ebenfalls gut geeignet ist eine Emulsion, die zwischen etwa 0,05 und etwa 5,0 Gewichtsteile und vorzugsweise
zwischen etwa 0,1 und etwa 0,5 Gewichtsteile eines der obenerwähnten, für die Polymerisation in wäßriger
Suspension geeigneten Persulfate als Oxydationsmittel enthält. Die Seife, die als Emulgiermittel verwendet
wird, ist vorzugsweise ein Metallsalz, wie das Kaliumoder Natriumsalz gesättigter aliphatischer Säuren, deren
optimale Kettenlänge zwischen etwa 14 und 20 Kohlenstoffatomen liegt, oder von Polyfluorcarbonsäuren oder
Perfluorchlorcarbonsäuren. Die verwendbaren Salze von Polyfluorcarbonsäuren sind in der USA.-Patentschrift
2 559 752 angeführt, und die in dieser Patentschrift als wirksame Dispersionsmittel für Polymerisationen angeführten
nicht sauren Derivate der Säuren können ebenfalls für das Verfahren der vorliegenden Erfindung
verwendet werden.
Bevorzugte Salze von Perfluorcarbonsäuren sind beispielsweise Verbindungen der Formel
X1(CF2CFCl)nCF2COOM
worin X1 Fluor, Chlor oder Brom, η eine ganze Zahl von
ίο 2 bis 9 und M ein metallisches Kation oder die Ammoniumgruppe
ist, oder Verbindungen der allgemeinen Formel
X1(CF2CFCI)^1CF2COOm
worin X1 ein Perhalogenmethylrest, bei dem die Summe
der Atomgewichte nicht größer ist als 146,5, bedeutet und η und M die oben angegebene Bedeutung haben,
sowie Salze von Perfluorcarbonsäuren, die erhalten werden, wenn man perhalogenierte aliphatische Olefine
mit wenigstens 7 Kohlenstoffatomen, die wenigstens zur Hälfte fluoriert sind, in Gegenwart eines starken sauerstaffhaltigen
Oxydationsmittels, wie freiem Sauerstoff in Gegenwart von ultraviolettem Licht, freiem Sauerstoff
in Gegenwart von ultraviolettem Licht und elementarem Chlor oder freiemSauerstoff in Gegenwart von elementarem
Fluor und Permanganaten, in einem flüssigen Medium oxydiert.
Die Seife ist im allgemeinen in einer Menge zwischen etwa 0,5 und etwa 10 Gewichtsteilen je IOD Teile an
gesamten monomeren Verbindungen anwesend. Die Emulsionspolymerisation wird im alkalischen Gebiet
durchgeführt, und der pH-Wert muß zwischen etwa 9 und 11 gehalten werden, um Gelbildung der Seife zu
verhindern. Gewünschtenfalls kann der pH-Wert durch
Zugabe von Puffern, wie Natriumtetraborat, eingestellt werden.
Für eine Blockpolymerisation wird bei Verwendung eines organischen Peroxyds als Katalysator eine Temperatur
zwischen etwa —30 und 60° C bevorzugt. Vorzugsweise werden substituierte Acetylperoxyde, wie Trichloracetylperoxyd,
verwendet. Zur Durchführung der Blockpolymerisation in dem Temperaturbereich zwischen
etwa —30 und etwa 30° C sind auch Trifluoracetylperoxyd, Difluoracetylperoxyd, 2,4-Dichlorbenzoylperoxyd,
Chloracetylperoxyd und Ferfluorpropionylperoxyd geeignet. In dem Temperaturbereich von etwa 60 bis 150°C
kann die Blockpolymerisation unter Verwendung von Acetylperoxyd, Benzoylperoxyd, Lauroylperoxyd oder
Di-tert.-butylperoxyd durchgeführt werden. Berm Arbeiten in dem oberen Teil dieses Temperaturbereiches
wird vorzugsweise Di-tert.-butylperoxyd verwendet.
Die Fluor-l,3-diene der vorliegenden Erfindung können auch in den verschiedensten Lösungsmitteln, wie beispielsweise
Tetrachlorkohlenstoff, Benzol und tert.-Butylalkohol, polymerisiert werden. Die Menge an verwendetem
Lösungsmittel kann zwischen 5 und 95 Gewichtsprozent der gesamten Lösung und vorzugsweise zwischen
etwa 40 und 60 Gewichtsprozent variieren. Diese Durchführung der Polymerisationen erfolgt unter Verwendung
der gleichen Katalysatoren, wie sie für die Blockpolymerisationen angegeben wurden.
Die Homopolymerisate der vorliegenden Erfindung können bei Drücken zwischen Atmosphärendruck und
35 atü hergestellt werden. Zweckmäßig erfolgt die Polymerisation unter autogenem Druck, d. h. bei Drücken
zwischen etwa 0,7 und 3,9 atü. Die Reaktionszeit kann zwischen etwa 0,1 und 100 Stunden liegen und liegt vorzugsweise
zwischen etwa 2 und 75 Stunden.
Die Homopolymerisate der vorliegenden Erfindung können hohe Molekulargewichte über etwa 10 000, vorzugsweise
von etwa 10 000 bis 100 QOO, haben.
Es können aber auch Modifizierungsmittel verwendet werden, um das Molekulargewicht der polymeren Produkte
herabzusetzen und dadurch ihre Löslichkeit und Verarbeitbarkeit zu erhöhen. Beispiele für solche Modifizierungsmittel
sind Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Trichloracetylchlorid, Bromtrichlormethan und Dodecylmercaptan.
Sie werden im allgemeinen in Mengen zwischen etwa 0,1 und 10 Gewichtsteilen je 100 Teile
der gesamten monomeren Verbindungen verwendet. Das bevorzugte Modifizierungsmittel ist Dodecylmercaptan.
Die Erfindung soll im folgenden an Hand von Beispielen näher erläutert werden. Alle Teile sind Gewichtsteile. Die Herstellung der für diese Beispiele als Ausgangsmaterialien
verwendeten Fluorbutadiene ist nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Beispiel 1 Homopolymerisat von l,l-Difluor-3-methylbutadien
l,l-Difluor-3-methylbutadien der Formel
CF2=CH-C(CH3) =CH2
wurde wie folgt hergestellt:
Dibromdifluormethan wurde zu Isobuten hinzugefügt, wobei die Verbindung
CH3
getaucht. Nachdem der Rohrinhalt erstarrt war, wurden 20 Teile einer wäßrigen Lösung, die 0,3 Teile Kaliumpersulfat
enthielt, zugegeben. Der pH-Wert der vereinigten Lösungen von Seife und Katalysator betrug 10,2. Das Rohr
wurde, nachdem sein Inhalt bei der Temperatur von flüssigem Stickstoff ausgefroren war, evakuiert. Dann
wurden 100 Teile l,l-Difluor-3-methylbutadien in das Rohr hineindestilliert. Das Rohr wurde verschlossen,
und die Polymerisation erfolgte 16 Stunden lang bei autogenem Druck unter Schaukeln des Rohres in einem
Wasserthermostaten bei SO0C. Nach dieser Zeit wurde der Druck aus dem Polymerisationsrohr abgelassen und
die Emulsion mit einer Lösung von Natriumchlorid und verdünnter Schwefelsäure koaguliert. Das koagulierte
Polymerisat wurde abfiltriert und gut mit kaltem Wasser gewaschen.
Nach Trocknen des Polymerisates im Vakuum bei 35° C wurde ein zäher, elastischer Kautschuk in fast
100°/0iger Umwandlung erhalten. Dieses Homopolymerisat von l,l-Difluor-3-methylbutadien war unlöslich
in Aceton, Tetrahydrofuran und Toluol.
Eine Probe des rohen Polymerisats wurde bei 1210C
zu einem zähen, biegsamen endlosen Film druckverformt. Die Gehman-Steifheit, ausgedrückt in T5- und T10-Temperaturwerten,
d. h. den Temperaturen, bei denen die Probe 5- bzw. lOmal steifer als bei 25°C ist, waren:
T5 = -21°C und T1n = -25° C.
■ 10
CF2BrCH2CBrCH3
gebildet wurde, von der dann bei etwa 150° C in Gegenwart
von Tri-n-butylamin unter Bildung von
CH3
CF2 = CH-C = CH2
Homopolymerisat von 1,1,2-Trifluorbutadien
1,1,2-Trifluorbutadien der Formel
CF2 = CF-CH = CH2
wurde wie folgt hergestellt:
Dibromdifluormethan wurde zu 1-Fluorpropen zugevom Kp. = 34 bis 35,5°C Bromwasserstoff abgespalten fügt, wobei die Verbindung
Das dickwandige Polymerisationsrohr aus Glas wurde CF2BrCHFCHBrCH3
mit Stickstoff durchspült und dann mit 180 Teilen einer 40 gebildet wurde, die bei Abspalten von Bromwasserstoff
wäßrigen Lösung beschickt, die 5 Teile Kaliumstearat CF2 = CFCH = CH2 vom Kp. =4,8 bis 8,O0C ergab,
und 0,3 Teile Dodecylmercaptan gelöst enthielt. Dann 1-Fluorpropen wurde gemäß den folgenden Umsetzungen
wurde das Rohr in ein Kältebad aus flüssigem Stickstoff gebildet:
CHCl = CHCH3 + Br2
CHClBrCHBrCH3 + HF/HgO
CHClFCHBrCH3 + Zn
15 bis 35° C
verschlossene Bombe 15 bis 35° C, 18 Stunden n-Propanol
15 bis 35° C > CHClBrCHBrCH3
CHCIFCHBrCH3 +
CHF=CHCH3 +
Ein dickwandiges Polymerisationsrohr aus Glas wurde mit Stickstoff durchspült und mit 30 Teilen einer wäßrigen
Lösung, die 0,4 Teile Natriummetabisulfit und 0,5 Teile Natriumtetraborat gelöst enthielt, 150 Teilen
einer wäßrigen Lösung, die 6 Teile Ammoniumcaprylat und 0,1 Teil Dodecylmercaptan gelöst enthielt, und
20 Teilen einer wäßrigen Lösung, die 1,0 Teil Kaliumpersulfat gelöst enthielt, beschickt. Das Rohr wurde
nach Zugabe jeder Lösung in einem Kältebad von flüssigem Stickstoff gehalten, um jeden Bestandteil auszufrieren,
bevor der nächste zugefügt wurde. Das so beschickte Röhr wurde bei der Temperatur von fllüssigem
Stickstoff evakuiert und dann mit 100 Teilen 1,1,2-Trifluorbutadien
beschickt. Die Polymerisation erfolgte unter autogenem Druck, indem man das verschlossene Rohr
insgesamt 14 Stunden in einem Wasserthermostaten bei 50° C schaukelte. Nach dieser Zeit wurde der Druck auf
Atmosphärendruck vermindert und das Rohr in ein Kältebad gegeben, um die Dispersion zu koagulieren.
Das gesammelte koagulierte Polymerisat wurde gut mit heißem und kaltem Wasser gewaschen und im Vakuum
bei 35°C getrocknet. Man erhielt in 85°/oiger Umwandlung
ein harzartiges thermoplastisches Homopolymerisat von 1,1,2-Trifluorbutadien, das 52,3 °/0 Fluor enthielt.
Der theoretische Fluorgehalt von Poly-l,l,2-trifmorbutadien ist 52,8 °/0.
Eine Probe des rohen Polymerisats wurde bei 188° C zu einem klaren und biegsamen Film preßverformt. Die
Gehman-Steifheiten in T5- und T10-Temperaturwerten,
d. h. den Temperaturen, bei denen die Probe 5- bzw. lOmal steifer ist als bei 25° C, waren
und T10 = -22,5° C.
Eine Probe des nach dem obigen Verfahren erhaltenen Homopolymerisate von 1,1,2-Trifluorbutadien zeigte in
ASTM-Typ-II-Öl, das aus 60 Volumprozent Isooctan, 2 Volumprozent Benzol, 20 Volumprozent Toluol und
T5 = -19°C
7 8
55 Volumprozent Xylol besteht, nach 24 Stunden bei Dibromdifluormethan wurde zu 2-Fluorpropen zu-
15°C eine Volumenzunahme von nur 17°/0. gegeben, wobei die Verbindung
Beispiel 3 CF2BrCH2CFBrCH3
• Homopolymerisat von 1,1,3-Trifluorbutadien 5 gebildet wurde, von der dann bei etwa 150° C mit Tri-n-1,1,3-Trifluorbutadien
der Formel butylamin unter Bildung; von CF2 = CH - CF = CH2
rxr _ rw Γι? — rn vom P" = ' 19,5 C Bromwasserstoff abgespalten
Cb2 = LH — Cl? = CM3 wurde. 2-Fluorpropen wurde gemäß den folgenden Umwurde
wie folgt hergestellt: Setzungen hergestellt:
Ch2CICHCICH3 + KOH >
CH2 = CClCH3H
CH2 = CClCH3-I-HF >
CH3CFClCH3
CH3CFClCH KOH:950/0igesÄthanOl;
3CFClCH3
Ein Polymerisationsrohr wurde mit den im Beispiel 2 Kaliumstearat an Stelle von 6,0 Teilen Ammoniumbeschriebenen
Katalysatorlösungen beschickt. Außerdem caprylat und 0,2 Teile Dodecylmercaptan an Stelle von
wurden 100 Teile 1,1,3-Trifiuorbutadien in das Rohr 0,1 Teil enthielten, beschickt. Nach dem im Beispiel 2
gegeben, und die Polymerisation erfolgte unter autogenem 20 beschriebenen Verfahren wurden außerdem 100 Teile
Druck bei einer Temperatur von 500C in einer Zeit von 1,1,2,4,4-Pentafluorbutadien in das Rohr gegeben, und
23 Stunden nach dem im Beispiel 2 beschriebenen Ver- die Polymerisation erfolgte 26 Stunden unter autogenem
fahren. Man erhielt in 97°/0iger Umwandlung ein kau- Druck bei einer Temperatur von 50° C. Man erhielt in
tschukartiges Polymerisat von 1,1,3-Trifluorbutadien, 49°/0iger Umwandlung Poly-1,1,2,4,4-pentafluorbutadien
das 51,0 °/„ Fluor enthielt. 25 in Form eines harzartigen thermoplastischen Materials,
Eine Probe dieses rohen Homopolymerisats ergab beim das 62,0 °/0 Fluor enthielt.
Verformen bei 149° C einen klaren und biegsamen Film. . .
Die Gehman-Steifheiten, ausgedrückt in T5- und ri0-Tem~ Beispiel b
peraturwerten, d.h. den Temperaturen, bei denen die Homopolymerisat von
Probe 5- bzw. lOmal steifer ist als bei 25°C, waren 30 l,l,2,4,4-Pentafluor-3-methylbutadien
T5 = —23,5°C und T10 = —26,5°C. l,l,2,4,4-Pentafluor-3-methylbutadien der Formel
Eine Probe des nach dem obigen Verfahren hergestellten " _
rohen Homopolymerisats von 1,1,3-Trifluorbutadien CJ?2 = Cb-C(CJi3) = Cb2
zeigte in ASTM-Typ-II-Öl, das aus 60 Volumprozent wurde wie folgt hergestellt:
Isooctan, 5 Volumprozent Benzol, 20 Volumprozent 35 l^-Dichlor^-jod-l.l^-trifluoräthan, CF2CICFClJ, das
Toluol und 15 Volumprozent Xylol besteht, nach 24 Stun- durch Zugabe von Chlormonojodid (JCl) zu CF2 = CFCl
den bei 250C eine Volumenzunahme von nur 7°/„. hergestellt war, wurde 1,1-Dufluorpropen zugegeben, wo-
_ . . , . bei die Verbindung
Homopolymerisat von 1,1,2,4,4-Pentafluorbutadien 40
1,1,2,4,4-Pentafluorbutadien der Formel CF2C1CFC1CHCF2J
CF2 = CF — CH = CF2 erhalten wurde, die bei Behandlung mit KOH die Ver
wurde wie folgt hergestellt: bindung
l-Chlor-l^-dibrom-l^^-trifluoräthan, CF2BrCFClBr, 45 CH9
wurde zu Vinylidenfluorid zugegeben, wobei die Ver-
bindun£ Cf2CICFCIC = CF2
CF2BrCFClCH2CF2Br Λ7 . ΛΓ
ergab. Diese Verbindung wurde dann unter Verwendung
gebildet wurde, von der dann unter Verwendung von 50 von Zink in Propanol zu
Kaliumhydroxyd Bromwasserstoff abgespalten und an- CET
Kaliumhydroxyd Bromwasserstoff abgespalten und an- CET
schließend unter Verwendung von Zink Brom und Chlor |
abgespalten und 1,1,2,4,4-Pentafluorbutadien vom p-p p-n- ρ ρ-ρ-
Kp. = 15,0 bis 15,5°C gebildet wurde. 2~ ~ 2
Ein Polymerisationsrohr wurde mit den im Beispiel 2 55 vom Kp. = 370C dechloriert. 1,1-Difiuorpropen wurde
beschriebenen Katalysatorlösungen, die jedoch 6,0 Teile wie folgt hergestellt:
CHCI2CHCICh3 + KOH ^
CH3
CCl2 = CHCH3 + 2HF geschlossenes Rohr CF C1CH CH + ...
3 1500C, 4 Stunden 2 2 3
CF2ClCH2CH3 + KOH (Äthanol) :
> CF2 = CHCH3 + · · ·
Ein Polymerisationsrohr wurde mit den im Beispiel 2 gesamt 41 Stunden unter autogenem Druck bei einer
verwendeten Katalysatorlösungen, jedoch ohne Dodecyl- Temperatur von 50°C nach dem Verfahren von Beispiel 2.
mercaptan beschickt. Außerdem wurden 100 Teile Man erhielt in 12°/0iger Umwandlung Poly-1,1,2,4,4-
l,l,2,4,4-Pentafluor-3-methylbutadien in das Polymerisa- pentafluor-3-methylbutadien in Form eines harzartigen
tionsrohr gegeben, und die Polymerisation erfolgte ins- 70 thermoplastischen Materials, das 59,8% Fluor enthielt.
Der theoretische Fluorgehalt von Poly-l,l,2,4,4-pentafluor-3-methylbutadien
ist 60,1 °/0.
Homopolymerisat von l,l,3-Trifluor-2-methylbutadien l,l,3-Trifluor-2-methylbutadien der Formel
CF2 = C(CH3) — CF = CH2
CF2 = C(CH3) — CF = CH2
wurde wie folgt hergestellt:
Dibromdifluormethan wurde zu 2-Fluorbuten-(2) zugefügt
unter Bildung der Verbindung
CH,
Polymerisation wurde 18 Stunden unter autogenem Druck bei einer Temperatur von 50° C durchgeführt.
Man erhielt in 58°/0iger Umwandlung ein kautschukartiges
Homopolymerisat von l,l,3-Trifluor-2-methylbutadien.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung fluorhaltiger Polymerisate,
dadurch gekennzeichnet, daß man eine ίο Verbindung der Formel
F Yi Y2 Y3
CH3CFBrCHCF2Br
von der dann bei etwa 150° C in Gegenwart von Tri-nbutylamin unter Bildung von l,l,3-Trifluor-2-methyl-1,3-butadien
vom Kp. = 48 bis 51,5° C Bromwasserstoff abgespalten wurde. ao
Ein dickwandiges Polymerisationsrohr aus Glas wurde mit Stickstoff durchspült und mit 180 Teilen einer wäßrigen
Lösung beschickt, die 3,0 Teile Kahumstearatseife, 3,0 Teile Ammoniurncaprylat, 0,5 Teile Natriumtetraborat
und 0,4 Teile Natriummetabisulfit enthielt. Der pH-Wert dieser Lösung wurde durch Zugabe einer 2,5 °/0 igen
Kaliumhydroxydlösung auf 8 eingestellt. Der Inhalt des Rohres wurde weiterhin mit 20 Teilen einer wäßrigen
Lösung von 1 Teil Kaliumpersulfat mit einem pH-Wert
zwischen 3 und 4 beschickt. Nach dem Verfahren von Beispiel 2 wurden außerdem 100 Teile 1,1,3-Trinuor-2-methyl-l,3-butadien
in das Rohr gegeben, und die C=C-C=C
worin Y1 und Y2 Wasserstoff, Fluor oder Alkylreste
mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen bedeuten und wobei einer dieser beiden Reste Y1 und Y2 ein anderer Rest
als Wasserstoff ist und worin Y3 und Y4 gleich sind
und Wasserstoff oder Fluor sein können, gewünschtenfalls und bei Verwendung von 1,1,2-TrifLuorbutadien
notwendig in Gegenwart einer Peroxyverbindung als Katalysator homopolymerisiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 1,1,3-Trifluorbutadien, 1,1,2,4,4-Pentafluorbutadien,l,i-Difluor-3-methylbutadienoder
l,l,3-Trmuor-2-methylbutadien homopolymerisiert.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation
in einer Suspension oder Emulsion oder als Blockpolymerisation durchgeführt wird.
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3202643A (en) * | 1962-07-02 | 1965-08-24 | Dow Corning | 3, 4, 5, 5, 5-pentafluoropentadiene and a homopolymer thereof |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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IT1276816B1 (it) | 1995-10-04 | 1997-11-03 | Atochem Elf Italia | Emulsione a basso voc |
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1955
- 1955-11-04 GB GB31573/55A patent/GB795514A/en not_active Expired
- 1955-12-14 FR FR1142431D patent/FR1142431A/fr not_active Expired
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1956
- 1956-01-10 DE DEK27826A patent/DE1089973B/de active Pending
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3202643A (en) * | 1962-07-02 | 1965-08-24 | Dow Corning | 3, 4, 5, 5, 5-pentafluoropentadiene and a homopolymer thereof |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB795514A (en) | 1958-05-28 |
FR1142431A (fr) | 1957-09-18 |
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