-
Feuerfester Hängestein sowie Preßform und Verfahren zu seiner Herstellung
Die Erfindung betrifft einen nicht sauren, feuerfesten Hängestein mit Traglasche,
welche ausschließlich der Aufhängung des Steines dient und aus einem in der Steinmasse
eingebetteten Verankerungsteil und aus einem bei aufgehängtem Stein über das Steinprofil
vorragenden Hängeteil besteht.
-
Es sind feuerfeste Hängesteine mit Auf- oder Einlagen aus perforiertem
Metall oder aus Streckmetall bekannt, und es ist schon vorgeschlagen worden, derartige
Metallteile über das Steinprofil vorstehen zu lassen und besonders als Aufhängemittel
zu verwenden. In-diesem Falle bezweckt man durch den Metallteil, der ans Eisen besteht,
den in der magnetischen Steinmasse ungünstig niedrigen Eisengehalt des Ausgangsmaterials
bis zu einem gewissen Grad auszugleichen..
-
Es sind auch schon feuerfeste Hängesteine bekanntgeworden., welche
an der Stirnseite des Steines einen eingebetteten Metalleinsatz, etwa in Form eines
U-förmigen Bügels mit einer Ausnehmung unter dem die Stirnseite bündig umschließenden
Steg, verpreßt haben, in welche nur besonders geformte Hängeeisen eingreifen können.
-
Es gibt auch feuerfeste basische Hängesteine mit Traglasche, bei welchen
ein kurzer, einen Fortsatz der Traglasche bildender Verankerungsteil in das obere
Ende des Steines versenkt ist. In diesem Falle dient die Traglasche ausschließlich
der Steinaufhängung, d. h., es wird durch diesen Metallteil eine chemische oder
physikalische Beeinflussung des Steinsatzes nicht beabsichtigt und auch nicht erzielt.
-
Die Erfindung bezieht sich ausschließlich auf Steine dieser letztgenannten
Art. Bei der Herstellung von Steinen dieser Art wird gegenwärtig so vorgegangen,
daß die aus einem Hängeteil und aus einem winkelig zu diesem Hängeteil abgebogenen
Verankerungsteil bestehende Traglasche bei der Verpressung des Steinsatzes gänzlich
innerhalb der Form liegt. Der Hängeteil der Traglasche liegt an einer Formenwand
an, schließt also im fertigen Stein bündig mit der bezüglichen Steinfläche ab. Die
Herstellung derartiger Steine ist notwendigerweise damit verbunden, d.aß der sehr
beträchtliche, etwa 1000 kg/em2 betragende Preßdruck auch auf die Traglasche einwirkt,
die dadurch einer Stauchung und unerwünschten Deformierung unterworfen wird. Eine
weitere Eigentümlichkeit solcher Steine ist darin gelegen, daß man bei ihrer Vermauerung
die Lasche erst aus dem Steinprofil herausbiegen muß. Da bei der Steinherstellung
große Drücke und ein mit einem Bindemittel versetzter Steinsatz angewendet werden,
ist die Traglasche mechanisch mit der bezüglichen Steinoberfläche verbunden, bisweilen
auch in diese eingebettet, und in jedem Fall nur mit Schwierigkeiten von dieser
Steinfläche zu lösen. Dieses Lösen gelingt nur durch Gewaltanwendung, z. B. unter
Zuhilfenahme eines Meißels, und dieser Vorgang ist zeitraubend und führt nicht selten
zu Beschädigungen der Steinoberfläche.
-
Um diese Nachteile zu vermeiden, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
feuerfeste Hängesteine der beschriebenen Art so herzustellen, daß der Hängeteil
im Abstand von der Steinoberfläche, vorzugsweise parallel zu einer der Zunge gegenüberliegenden
Ausnehmungen des Steinprofils, verläuft. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß
der Hängeteil der Steine einerseits bei der Formgebung so angeordnet werden kann,
daß der Preßdruck von ihm abgehalten wird., so daß die Stauchung und Deformierung
dieses Hängeteiles wegfällt, andererseits mit einem entsprechenden Werkzeug sehr
einfach herausgebogen werden kann, da Hängeteil und Steinmaterial keinen direkten
Kontakt besitzen.
-
Bei Steinen, auf welche die Erfindung Bezug hat, kann man den Hängeteil
der Traglasche auch so ausführen, daß aus ihm eine Zunge herausgeschnitten und in
Richtung zum Verankerungsteil zurückgebogen wird, so daß die Verankerung dieses
Teiles in der Steinmasse durch diese zurückgebogene Zunge unterstützt wird. Die
ausgeschnittene Zunge führt dabei zugleich zur Bildung einer Aufhängeöse innerhalb
der Traglasche. Da nun erfindungsgemäß der Hängeteil während der Verformung des
Steinmaterials drucklos bleibt, also nicht deformiert wird,, ist es nunmehr möglich,
die
ebenerwähnte Zunge -derart zu formen, daß der Hängeteil Hakenform erhält, was wegen
der vereinfachten Aufhängungsmöglichkeit solcher Hängesteine erwünscht ist. Es ist
einzusehen, daß die Möglichkeit der Hakenbildung kaum gegeben ist, wenn ein unsymmetrischer
Hängeteil; also ein solcher in Hakenform, unter Druck gesetzt wird, denn ein solcher
Haken wird, gleiche Blechstärke vorausgesetzt, notwendigerweise noch leichter deformiert
werden, als wenn es sich um Hängeteile in ösenform, d. h. um symmetrische Gebilde,
handelt.
-
Die Herstellung der Steine gemäß der Erfindung wird vorteilhafterweise
so ausgeführt, daß der Hängeteil während der unter Preßdruck erfolgenden Verformung
des Steinmaterials von der Einwirkung des Preßdruckes frei gehalten wird. Dieses
Abhalten des Preßdruckes kann durch eine bestimmte Konstruktion der Preßform erreicht
werden.
-
Die Erfindung wird an Hand der vereinfachten Zeichnungen erläutert.
Es zeigt Fig. 1 die Traglasche mit hakenförmigem Hängeteil, Fig.2 einen Teilschnitt
durch eine Preßform, die eine druckabhaltende Trennwand aufweist, und Fig. 3 einen
Schnitt nach Linie III-III in Fig. 2; Fig. 4 ist das Raumbild einer Ausführungsform
des Hängesteines.
-
Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, besteht die Traglasche aus einem
hakenförmig geformten Hängeteil 1 und dem winkelig dazu verlaufenden Verankerungsteil2.
Die das Hakenprofil der Traglasche ergebende Zunge ist ebenfalls in Richtung zum
Verankerungsteil2 zurückgebogen und dient der zusätzlichen Verankerung der Traglasche
in der Steinmasse. 1 b zeigt die Stellung des Hängeteiles 1, in welcher der Stein
eingebaut wird.
-
Gemäß dem bisher üblich gewesenen Herstellungsverfahren nimmt der
Hängeteil die aus Fig. 2 ersichtliche Lage 1' ein. Wenn nun die Druckplatte 4 der
Preßform in Richtung des Pfeiles A zwecks Verdichtung der in die Form eingefüllten
feuerfesten Masse verschoben wird, wobei sie ungefähr in eine mit 4' bezeichnete
Endlage gerät, so bewirkt der beträchtliche, auf die Stirnseite 1" des Hängeteiles
wirkende Preßdruck eine unerwünschte Stauchung des Hängeteiles in seinem unteren
Bereich, mit welchem er in den V erankerungsteil übergeht. Es hat sich gezeigt,
daß diese unerwünschte Stauchung auch nicht dadurch vermieden werden kann, däß man
die Kante 1" keilig ausbildet, weil die Projektion dieser Keilfläche in der Druckrichtung
für die Stauchwirkung maßgebend ist. Ein weiterer Nachteil des Verpressens des Hängeteiles
1' unter Druck liegt darin, daß der Hängeteil, wie schon weiter oben bemerkt, allseitig
vom Preßmaterial umgeben und mit diesem verbunden wird, so daß das nachträgliche
Hinausbiegen des Hängeteiles aus dem Steinprofil unter 90° zwecks Ausbildung des
vom Stein abstehenden Hängeteiles durch diese innige, zwischen diesem und der Steinmasse
bestehende Verbindung außerordentlich erschwert wird.
-
Demgegenüber bewirkt die erfindungsgemäße Verformung des Steinmaterials,
nach welcher der Hängeteil 1 während des Pressens der Steine drucklos bleibt, daß
einerseits unerwünschte Materialstauchungen im Hängeteil nicht eintreten und andererseits
die vorhin genannte Verkittung zwischen dem Hängeteil und der Steinmasse nicht eintritt.
-
Gemäß der in den F ig. 2 und 3 dargestellten Preßform erfolgt die
Abhaltung des Preßdruckes vom Hängeteil 1 dadurch, daß dieser hinter eine Trennwand
5 der Preßform greift. Diese Trennwand ist druckabhaltend und schließt somit aus,
daß der beträchtliche Preßdruck in irgendeiner Weise auf den Hängeteil 1 einwirken
kann. Um eine unzulässige, einseitige Druckbeanspruchung der Trennwand 5 zu vermeiden,
ist ein Keil 6 zwischen eine Wand 7 des Formkörpers und die Außenseite des Hängeteiles
eingesetzt, und zwar so, daß der auf die Trennwand wirkende Druck über den Hängeteil
1 und den Keil 6 auf die Formenaußenwand übertragen wird.
-
Es ist demnach ersichtlich, daß die der Kante 1" entsprechende Kante
des Hängeteiles 1 beim Verpressen der Steinmasse frei von bleibenden Deformationen
gehalten ist, und dies bedeutet, daß der Häng teil 1 (Fig. 1) während des Pressens
nicht verformt wird. Würde man eine Traglasche der in Fig. 1 dargestellten Form
in einer Weise in den Steinsatz einbetten, wie dies für den Steg 1' (Fig. 2) der
Fall ist, so würden ohne Zweifel die starren Kanten 1 a des Traghakens nach Fig.
1 ungefähr die Lage l a' einnehmen, und demgemäß wäre der Haken als Ganzes
einer unerwünschten exzentrischen Deformation ausgesetzt, was die Brauchbarkeit
des so erhaltenen Hängeteiles als zentrierendes Aufhängeorgan des fertigen Steines
merklich herabsetzt.
-
Es ist insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich, daß die druckabhaltende
Trennwand 5 um einen Abstand b in das Steininnere versetzt ist. Dadurch entsteht
im fertigen Stein bereichsweise oder durchgehend eine Nut, in der der Hängeteil
praktisch allseitig zugänglich, also nicht mehr in die Steinmasse eingebettet ragt.
Diese freie Zugänglichkeit erleichtert das Herausbiegen des Hängeteiles in die Gebrauchslage.
-
In Fig.4 erkennt man das kopfseitige Ende eines Steines, wie er unter
Verwendung einer Preßform nach den Fig. 2 und 3 erhalten wird. Die druckhaltende
Trennwand 5 hat an der Stirnseite des Steines eine nutartige Ausnehmung 17 hervorgebracht,
und der Hängeteil 1 der Traglasche verläuft im Abstand vom Boden dieser Nut, wobei
dieser Abstand der Dicke der Trennwand 5 gleich ist. Der Hängeteil 1 ist, wie ersichtlich,
sehr leicht aus dieser Nut um 90° herausbiegbar, in welcher Stellung die Traglasche
verwendungsbereit ist.
-
In den Fig. 1 und 4 ist ersichtlich, daß die vom Auflagerbereich 8
des Hakens zur Steinoberfläche verlaufende Hakenflanke 9 zur Hakenmittellinie geneigt
ist, und zwar so, daß der Traghaken sich in Richtung zu seinem Verankerungsteil,
d. h. also zum Stein hin, verbreitert. Nachdem die Steine zweckmäßig paarweise an
einem gemeinsamen Hänger befestigt werden, bewirkt diese geneigte Flanke 9, wenn
der zweite das Paar ergebende Stein so hinsichtlich des ersten angeordnet ist, daß
die Tragteile unmittelbar einander gegenüberliegen, eine Symmetrierung; es verläuft
alsdann die geneigte Flanke des zweiten Steines nach der Linie 9'. Es ergänzen sich
also die beiden Auf lagerbereiche 8 und die geneigten Flanken 9, 9' zu einem Seitenbewegungen
des Steinpaares ausschließenden Aufhängeloch.
-
In den Fig. 1 und 4 erkennt man ferner, daß der Hängeteil
1 eine zusätzliche Durchbrechung 10 aufweist; diese dient dazu, beim
Einhängen der Steine in die zugeordneten Haken die Steine mit einem hakenförmigen
Hilfsgerät bequem erfassen zu können, und außerdem erleichtert diese Durchbrechung
das Herausbiegen des Hängeteiles aus der in Fig. 4 dargestellten Lage in die Gebrauchslage.
Diese Durchbrechung wurde aber erst durch den hakenförmigen Hängeteil möglich, da
dieser in derNähe der Steinkante
bedeutend breiter ausgebildet
ist als bei der zungenförmigen Ausführung.
-
Es ist einzusehen, daß die Anwendung der Erfindung nicht an irgendeine
bestimmte Zusammensetzung der Steinmasse gebunden ist; es besteht lediglich die
Forderung, daß es sich um eine nicht saure Masse handelt, andernfalls ja die Verwendung
eiserner Hängeglieder aus Gründen chemischer Art bekanntlich nicht möglich ist.
Schließlich ist hervorzuheben, daß die Erfindung auch dann angewendet werden kann,
wenn es sich um die Herstellung von ganz oder teilweise blechummantelten Steinen
handelt. Ein zusätzlicher Vorteil der Preßform ist in der Tatsache gelegen, daß
der für die Aufnahme des Hängegliedes dienende Formenhohlraum die Lagefixierung
der Traglasche innerhalb der Form übernimmt.