DE1089606B - Selbsthemmendes Getriebe fuer Absperrschieber und -ventile - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung betrifft ein selbsthemmendes Getriebe für Absperrschieber und -ventile, insbesondere für Cowper, Roh- und Reingasleitungen, welches insbesondere bei Stromunterbrechung kurze Schließzeiten ermöglicht. Insbesondere für Rohgasschieber, die während ihrer Betätigung Gas ins Freie strömen lassen und nur unter Verwendung von Atemschutzgeräten zugänglich sind, ist eine kurze Schließzeit bei Handbetrieb von großer Bedeutung. Von ebenso großer Bedeutung ist es, bei aussetzendem Motor- ίο betrieb ohne Verzögerung den Handantrieb zu bedienen, wobei ein Umkuppeln des Getriebeis, das in unmittelbarer Nähe des Gasausbruches zu erfolgen hätte, entfällt. Auch für Cowper-Schieber ist eine Selbsthemmung der Antriebe sowie gleich kurze Schließzeiten bei Hand- und Motorbetrieb zu erreichen ebenso wichtig wie das Erfordernis, die beiden Antriebe wechselseitig bedienen zu können, ohne kuppeln zu müssen.

Die Erfindung löst die Aufgabe, derartige Schieber und Ventile mit einem Getriebe zu verbinden, welches wechselseitig für Motor- und Handantrieb anwendbar ist, ohne daß ein vorheriges Umkuppeln notwendig ist und wobei in jeder Lage Selbsthemmung gewährleistet ist. .

Es ist bereits bekannt, für die Umstellung von Hand- auf Motorbetrieb das Getriebe mit einem selbsthemmenden Schneckenradgetriebe auszustatten und den einfachen Handantrieb über eine Gewindespindel, zu bewirken, wobei die Selbsthemmung durch eine Klauenkupplung oder eine Konusbremse vorgenommen wird. Hierbei muß aber die Kupplung bzw. die Bremse über einen Hebel an der Handkurbel betätigt werden. Die Selbsthemmung wirkt also> nicht selbsttätig. Bei einem bekannten auskuppelbaren Handantrieb liegen die Hauptmerkmale darin, daß die motorgekuppelte Antriebswelle zuerst entkuppelt werden muß und daß der Handantrieb über eine Rutschkupplung mit der Antriebswelle gekuppelt wird. Hieraus ergibt sich jedoch nicht eine kraftschlüssige Verbindung, sondern eine Verbindungsweise, die immer von einem Reibungskoeffizienten abhängt.

Demgegenüber betrifft die Erfindung ein selbsthemmendes Getriebe für Absperrschieber und -ventile, das mit einer Rutschkupplung für den Motorantrieb ausgerüstet und wechselweise für diesen Antrieb und für einen Handantrieb verwendbar ist, mit dem sich das Schließen des Schiebers bzw. Ventils in der gleichen kurzen Zeit durchführen läßt wie bei motorischem Antrieb. Dies wird durch einen Handantrieb mit selbsttätig aus- und einrückbarer Zahnsperre in Verbindung mit einer Rutschkupplung erreicht, die die Eigenart hat, daß beim öffnen das größere Rutschmoment gegenüber dem Schließen vor-Selbsthemmendes Getriebe
für Absperrschieber und -ventile

Anmelder:

Dinglerwerke Aktiengesellschaft,
Zweibrücken, Dinglersträße

Karl Steiner, Homburg/Saar,
ist als Erfinder genannt worden

handen ist. Durch die Verbindung der die Selbsthemmung bei Handantrieb bewirkenden Zahnsperre mit der Rutschkupplung, die einerseits ein drehmomentabhängiges Schließen eines Schiebers ermöglicht und andererseits beim öffnen ein erhöhtes Losbrechmoment abgibt, wird erreicht, daß beim Versagen der Endschalter -zum Schieber bei wegabhängiger Abschaltung Motor und Getriebe keinen Schaden durch Überlastung erleiden können. Gleichzeitig ist es möglich, bei Verwendung von Endschaltern mit Verzögerung den Antrieb einseitig drehmomentabhängig anzufahren, wobei in der anderen Richtung ein großes Losbrechmoment gegeben ist. Bei Handbetätigung ist die Rutschkupplung ausgerückt, so daß ein beliebig großes, der Handkraft entsprechendes Moment auf den Schieber bzw. das Ventil einzuwirken vermag.

In weiterer Ausbildung der Erfindung wird für ein selbsthemmendes Getriebe mit von einem Schneckenradgetriebe hergeleiteter Selbsthemmung bei Motorantrieb und mit einer Zahnsperre als dem selbsthemmenden Getriebeelement bei Handantrieb vorgeschlagen, zwei Getriebearten derart miteinander zu kombinieren, daß sich das gesamte Getriebe bei motorischem Antrieb als Stirngetriebe, bei Handantrieb als Planetengetriebe verhält.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in drei Abbildungen dargestellt.
Abb. 1 zeigt das Getriebe im Längsschnitt,
Abb. 2 einen Teil in vergrößertem Maßstab und
Abb. 3 einen Schnitt nach a-b der Abb. 2.
Der Motor treibt über das selbsthemmende Schnekkenradgetriebe 1, 2 das mit dem Schneckenrad 2 starr gekuppelte Stirnrad 3, welches in dem auf der Welle 4 exzentrisch gelagerten Topfrad 5 kämmt. Die Welle 4

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ist durch das Zahnrad 6 drehgesichert. Die Drehbewegung des exzentrisch gelagerten Topfrades 5 wird mittels der Mitnehmergleitzapfen 7 auf das zentrisch auf der Welle 4 gelagerte Stirnrad 8 über das Stirnrad 9 auf die Antriebswelle 10 des Schiebers oder Ventils übertragen. Das Zahnrad 6 sowie die Welle 4 bleiben durch das als Rutschkupplung ausgebildete Gegenrad 11 bis zum Erreichen eines bestimmten Drehmomentes blockiert. Das Gegenrad 11 wird über die Scheibe 12 mittels der durch die Unterlagscheiben 13 veränderlich wirkenden Feder 14 gegen den starren Gehäusebund 15 gedrückt. Zwischen Scheibe 12 und Feder 14 ist das als Axiallager ausgebildete Scheibenlager 16 angeordnet, so daß zunächst in der einen Richtung die Scheibe 12 ohne Reibung mit dem Rad 11 rotieren könnte und nur durch das Reibmoment mit dem Gehäusebund 15 gebremst wird. Die einseitig wirkende Sperrklinke 17 verhindert ein freies Drehen der Scheibe 12 in der anderen Drehrichtung, so daß dabei ein größeres Losbrechmoment in der Öffnungsrichtung des Schiebers bzw. Ventils gegeben ist.

Bei Handbetätigung über eine Kurbel oder ein Kettenrad verschiebt sich durch das ausgeübte Drehmoment die kurvenartig ausgesparte Büchse 18 in dem noch gesperrten, auf der Welle 4 sitzenden Bolzen 19 axial, bis die Zahnsperre von Rad 6 sich aus der Verzahnung von Rad 11 entriegelt hat; gleichzeitig kommt die Kurvenaussparung der Büchse 18 am Bolzen 19 zum Anliegen und überträgt das Drehmoment auf die entsperrte Welle 4. Unter der Drehbewegung der Welle 4 wird das exzentrisch gelagerte Topfrad 5 planetenartig auf dem durch Selbsthemmung des Schnekkenradgetriebes drehgesicherten Zahnrad 3 abgewälzt und erfährt eine relative Drehbewegung, die wiederum mittels der Mitnehmergleitzapfen 7 über die Stirnräder 8 und 9 auf die Antriebswelle 10 des Schiebers bzw. Ventils übertragen wird.

Nach Beendigung des Handantriebes drückt die Feder 20 das Zahnrad 6 in die Verzahnung des Rades 11 ein, bis der Bolzen 19 auf dem Scheitel der Kurve zum Anliegen kommt, wobei die Zahnsperre wieder im Eingriff ist. Der Antrieb ist somit wieder selbsthemmend, und zwar motorseitig durch das selbsthemmende Schneckengetriebe und handantriebseitig durch die Zahnsperre.

Claims (2)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Selbsthemmendes Getriebe für Absperrschieber und -ventile, insbesondere für Cowper, Roh- und Reingasanlagen, das mit einer Rutschkupplung für den Motorantrieb ausgerüstet und wechselweise für diesen Antrieb und für einen Handantrieb' verwendbar ist, mit dem sich das Schließen des Schiebers bzw. Ventils in der gleichen kurzen Zeit durchführen läßt wie bei motorischem Antrieb, gekennzeichnet durch einen Handantrieb, dessen selbsthemmendes Getriebeelement eine mit selbsttätiger Ein- und Ausrückvorrichtung versehene, mit der Rutschkupplung (11, 12, 13, 14, 16, 17) verbundene Zahnsperre (6,11) ist, wobei die Werte für die beiden im dem öffnen und dem Schließen entsprechenden Drehsinn wirksam werdenden Rutschmomente der Kupplung, die während des Antriebs von Hand ausgeschaltet ist, so gewählt sind, daß das Moment für das Öffnen größer ist.

2. Selbsthemmendes Getriebe für Absperrschieber und -ventile mit von einem Schneckenradgetriebe hergeleiteter Selbsthemmung bei Motorantrieb und mit einer Zahnsperre als dem selbsthemmenden Getriebeelement bei Handantrieb, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Getriebearten derart miteinander kombiniert sind, daß sich das gesamte Getriebe bei motorischem Antrieb als Stirngetriebe, bei Handantrieb als Planetengetriebe verhält.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschriften Nr. 570 793, 588 459,
799, 724 582;

deutsche Auslegeschriften Nr. 1 002 176, 1 026 148; österreichische Patentschrift Nr. 128 142;

Druckschrift: Siemens Ventilantrieb für 2 mkg Drehmoment.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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