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Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen der Staub-, Faser- oder dergleichen
Ablagerungsstellen in Räumen und an Maschinen Die Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Reinigen der Staub-, Faser- oder dergleichen Ablagerungsstellen
in Räumen- und an Maschinen mit stark verunreinigter Luft, wie vor allem in der
Textilindustrie, mittels eines eine Blas- und Saugvorrichtung in sich vereinigenden
Aggregats mit Filterung.
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Ein bekanntes fahrbaresAggregat dieser Art besitzt ein Gebläse mit
in Fahrrichtung weit auseinandergespreizten Blas- und Saugmundstücken für die umgewälzte
Luft mit im Blasraum eingehängtem Staubsack. Däs Saugmundstück befindet sich am
vorlaufenden Bugende und soll als Staubsauger arbeiten; mit der am nachlaufendenHeckende
angeordnetenAbblaseeinrichtung sollen die nicht abgesaugten Ablagerungsreste entfernt
werden.
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Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß zur wirkungsvollen
Reinigung umgekehrt verfahren werden muß, weil die Saugwirkung nicht ausreicht,
um die an den Ablagerungsstellen zum Teil fest haftenden Verunreinigungen in den
benötigten weiten Bereichen und Ausmaßen zu lösen. Sie schlägt daher vor, daß die
Absaugung aus der Zone erfolgt, in welcher die Verunreinigungen schweben, die durch
die Blasluft abgeblasen sind. Die Wirkungen der in einem gemeinsamen Aggregat vereinigten
Blas- und Saugvorrichtung sollen also gemäß der Erfindung so zur gegenseitigen Zusammenarbeit
gebracht werden, daß der Blasluftstrom die Ablagerungen abbläst, die sodann in ihrem
frei schwebenden Zustand, unter die Saugkraft der Absaugeeinrichtung gelangend,
von dieser erfaßt mit hohem Wirkungsgrad zum Niederschlagen der Verunreinigungen
im Filter gebracht werden.
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Das Abblasen der Ablagerungsstellen durch fahrbare Bläser ist bekannt.
Seine Wirkungsweise beschränkt sich därauf, die Staub-, Faser- oder dergleichen
Ablagerungen auf Rohrleitungen, Klimaanlagen, Deckenteilen, Transmissio.nen und
den die Luftverunreinigungen erzeugenden Maschinen abzublasen, bevor sie sich zu
größeren Batzen, verstärken und nach Erlangen eines Übergewichtes in die Maschinen
fallen, wo sie allenfalls, wie z. B. an einer Spinnmaschine, in das gesponnene Garn
geraten können, was unerwünscht ist, weil dadurch die Qualität des Garnes stark
gemindert wird. Eine absolute Beseitigung der Verunreinigungen der Luft ist mit
den Blasanlagen aber nicht möglich.
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Luftreinigungsanlagen sind an sich bekannt. Sie beschränken sich auf
eine bloße Ansaugung und Filterung der Luft. Eine Luftfilterung findet auch im Zuge
der Klimatisierung der Raumluft statt. Die hierbei erzeugte Luftströmung ist jedoch
viel zu schwach, als daß sie imstande wäre, die Ablagerungen zu verhindern, geschweige
denn von ihren Ablagerungsplätzen zu lösen. Der Filterwirkungsgrad dieser bekannten
Anlagen ist nicht annähernd so groß wie bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
bei welchem hochgradig mit Verunreinigungen angereicherte Luft abgesaugt wird und
zur Filterung kommt.
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Eine hiermit überhaupt nur vergleichbare Wirkung hat man bisher nur
benutzt, um besondere der Verschmutzung ausgesetzte Stellen, z. B. an den Streckwerken
der Spinnmaschinen, rein zu halten, wofür ein umfassendes Rohrleitungssystem innerhalb
einer Spinnmaschine stationär verlegt war, das sich über die ganze Länge dieser
Maschine erstreckte. Demgegenüber soll das erfindungsgemäße Verfahren mit einem
eine Blas- und Saugvorrichtung in sich vereinigenden Aggregat durchgeführt werden,
das an allen besonders einsatzwürdigen Stellen der Maschinenräume zur Anwendung
kommen soll und das daher fahrbar oder stationär oder auf der Stelle drehbar ausgebildet
sein soll. Die räumliche Wirklage kann waagrecht oder lotrecht oder j ede sonstige
gewünschte Lage sein. Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung
kann auch als Gerät transportabel und wahlweise aufstellbar sein. Ein solches Aggregat
oder Gerät ist also unabhängig von einer zu reinigenden Maschine.
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Schließlich sind auch mit Blasdüsen kombinierte Staubsauger bekannt.
Das Zusammenwirken ihrer Blas- und Saugluftströme konzentriert sich auf einen räumlich
eng begrenzten Bezirk an dem zu reinigenden Körper, wie z. B. Teppich, an dem ein
Luftstrom in einer Intensität zum Einsatz gebracht werden kann, wie das bei den
diffizilen Vorgarnen einer Spinnmaschine z. B. völlig ausgeschlossen ist, so daß
die Verhältnisse so unterschiedlich sind, daß keine Rückschlüsse
von
der Brauchbarkeit und Einsatzfähigkeit im einen Fall auf den anderen Fall gezogen
werden können.
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Eine zur Durchführung des neuen Verfahrens von der Erfindung bevorzugte
Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Absaug-Abblas-Aggregats
die Luftführung für den Saugluftstrom von derjenigen für den Blasluftstrom getrennt
ist. Damit lassen sich die jeweilige Menge und die Stärke des Luftdruckes nach Wahl
und Wunsch verschieden auslegen und aufeinander abstimmen, um ein Optimum an Wirksamkeit
für die Durchführung des Verfahrens zu erzielen. Das Filter schwächt nicht den Blasluftstrom;
es liegt auch nicht schwer zugänglich im Gebläsekasten einer Luftumwälzung. Vielmehr
ist im Gegenteil durch die Erfindung vorgesehen, daß das Filter von außen frei zugänglich
ist, so daß es bei seiner hohen Wirksamkeit leicht und schnell entleert werden kann.
Ist eine Luftausscheidung des Saugluftstromes außerhalb des behandelten Raumes möglich,
kann dies eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung sein.
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Eine besonders gedrängte Raumform ergibt sich, wenn das Gebläserad
zum Blasen und das zum Saugen mit ihren Schaufelkränzen konzentrisch zueinander
liegen und vorzugsweise unter Zwischenschaltung eines Getriebes mit unterschiedlichen
Drehzahlen laufen, womit die jeweils gewünschten Leistungen unabhängig voneinander
angepaßt werden können. Statt dessen können aber natürlich auch gesonderte Gebläse
verwendet werden.
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Sind nach den gesetzlichen Unfallverhütungsvorschriften Schutzgitter
erforderlich, so dienen hierfür nach der Erfindung vorzugsweise vor den Saugmündungen
Roste aus in Saugrichtung einwärts gewölbten, radial angeordneten Stäben, die zwischen
ihren am weitesten Umfang liegenden Enden und der äußeren Saugkanalwand einen schmalen
Ringspalt lassen. Damit läßt sich ein Verstopfen durch die besonders stark mit Faserflug
angereicherte Saugluft wirkungsvoll und dauerhaft verhindern. Denn der sich auf
den Roststäben allenfalls absetzende Faserflug wird zu dem Ringspalt mit seiner
größten Luftgeschwindigkeit hingezogen, wobei er leicht auf der gewölbten Ebene
rutscht.
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Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
schematisch dargestellt. Es zeigt Fig. 1 ein Gerät mit stehender Drehachse, Fig.
2 ein Gerät mit liegender Drehachse, Fig. 3 eine Stirnansicht zu Fig.2. Fig.4 einen
Ausschnitt mit gesondert laufenden Schaufelkränzen des Gebläses, Fig.5 den Einsatz
zweier Geräte an einer Spinnmaschine unter Verdeutlichung der Wirkungsweise. In
Fig. 1 ist an einer Konsole 1 der Elektromotor 2 angeflanscht, auf dessen Welle
3 die Nabe 4 eines Axialgebläses mit den Schaufelkränzen 5 und 6 sitzt. Letztere
-sind durch einen Trennring 7 und den an den Stegen 8 bzw. 9 befestigten
Zylindermantelteilen 10
bzw. 11 so voneinander getrennt, daß zwischen dem
Motor 2 und dem Mantel 10 von dem Schaufelkranz 5 Luft von oben angesaugt
wird, die aus dem Filtersack 12 gereinigt austritt, während von dem Schaufelkranz,6
Luft nach oben geblasen wird, und zwar zwischen den Mantelteilen 10, 11 einerseits
und dem mittels der Stege 13, 14 gehaltenen Mantel 15. Auf letzterem ist ein kegelförmiges
Leitblech 16 starr befestigt, während das zugehörige kegelförmige Leitblech 17 auf
dem Mantel 10 verschiebbar und verdrehbar sitzt. Die Stege 8 sind an einer Platte
18 befestigt, die an dem Motor 2 angeflanscht ist; die Stege 9 sind durch eine Platte
19 untereinander abgestützt und sind über die Teile 14, 15, 13, 8 gehalten.
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Der Filtersack 12 kann aus einem Drahtgitter mit xewebe, Gaze usw.
bestehen; er ist mittels einer Aufbördelung 20 und einem Federring 21 gehalten und
kann zum Entleeren von Zeit zu Zeit leicht abgenommen werden.
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Vor den Saugmündungen sind Schutzgitter22 bzw. 23 angeordnet, die
an der Konsole l bzw. an dem Mantel 11 befestigt sind. Sie bestehen aus einem Rost
radial liegender Stäbe, die in Saugrichtung einwärts gewölbt sind und zwischen ihren
am weitesten Umfang liegenden Enden und der äußeren Saugkanalwand 10 bzw. 15 einen
schmalen Ringspalt lassen (s. auch Fig. 3).
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Mittels einer vom Motor 2 getriebenen Welle 24 kann ein nicht dargestelltes
Fahrwerk angetrieben werden, an *elchem die Konsole 1 hängt.
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Die Ausführung nach Fig.2 unterscheidet sich von der nach Fig. 1 zunächst
durch die Aufhängung 25 für liegende Motorwelle. 25 kann eine Hängekonsole sein,
die an einem Fahrwerk oder Drehwerk befestigt ist; sie kann auch einen Mauerdurchbruch
bedeuten, wobei der in der Zeichnung rechts davon liegende Teil ins Freie ragt,
der links davon liegende Teil in den Spinnmaschinensaal od. dgl. Das Filter 12 kann
sich dann erübrigen.
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Das Schutzgitter 22' ist ortsfest am Motorgehäuse befestigt. Der Ringspalt
26 zwischen dem kegelförmigen Leitblech 16 und einem weiteren an diesem mittels
einzelner Stege befestigten kegelförmigen Leitblech 27 steht unter einer injektorartigen
Saugwirkung und reißt zusätzliche, durch ein Sieb oder Filter 28 gereinigte Luft
mit, so daß auch hier Faserflug gesammelt werden kann, der von Hand oder mechanisch
abgestreift werden kann.
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Im übrigen entspricht die Ausbildung nach Fig.2 der nach Fig. 1.
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In Fig. 4 sitzt auf der Welle 3 des Motors 2 die Nabe 30 für den Trennring
7 mit dem äußeren Schaufelkranz 6 unter Zwischenschaltung einiger Tragstege 31,
die aerodynamisch so geformt sein können, daß sie einen Vorflügel für den inneren
Schaufelkranz 5 bilden. Ferner sitzt auf der Welle 3 ein Zahnrad 32, mit dem ein
Vorgelegerad 33 kämmt, mit dem eine Welle 34 und ein Zahnrad 35 drehen, mit welchem
ein Zahnrad 36 kämmt, das an der Nabe 37 des inneren Schaufelkranzes 5 befestigt
ist. Die Nabe 37 läuft auf einem Zapfen 38, der auf der Platte 39 befestigt ist,
die über die Teile 9', 15, 8', 18 am Motorgehäuse gehalten ist. An dem Zapfen 38
ist auch eine Konsole 40 für die Welle 34 befestigt.
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Wie die Beispiele zeigen, kann die Vorrichtung so gedrängt gebaut
sein, daß sie auch als Handgerät eingesetzt werden kann.
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Zu den Räumen, in denen sich ähnliche Verhältnisse wie in den vorzugsweise
benannten Spinnereien finden, gehören auch die Webereien, Wirkereien und viele andere
Textilbetriebe. Auch die in diesen Räumen befindlichen und die Luftverunreinigungen
selbst erzeugenden Maschinen und deren Teile gehören natürlich zum bevorzugten Einsatzbereich
der erfindungsgemäßen Vorrichtung.