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Vorrichtung zum Einstellen einer Konusschärmaschine Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Einstellen einer Könusschärmaschine.
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Vorrichtungen zum Einstellen einer Schärma-hine sind an sich bekannt.
Man benutzt, nachdem die Einstellung nur empirisch erfolgte, seit einiger Zeit Berechnungsformeln,
die die Dichte, also die Anzahl der Fäden in einer bestimmten Breitenmaßeinheit,
z. B. pro Zentimeter, und die Feinheitsnummer, also die Stärke des einzelnen Fadens,
berücksichtigen. Beide Faktoren sind nur annähernd bekannte Größen, und demzufolge
wurde ein Apparat geschaffen, der die ziemlich genaue Bestimmung der Dichte gestattet
und folgendermaßen arbeitet: Durch- Aufspulen des zu scharenden Fadens wird ein
Ringraum bestimmten Volumens gefüllt. Hierauf wird das aufgespulte Fadenvolumen
gewogen. Bei Kenntnis des Gewichtes und des Volumens kann man die Dichte berechnen.
Dieses Verfahren ist langwierig und gestattet weder die Berichtigung der von der
Veränderung der Feinheitsnummer des Fadens herrührenden Fehler, die als zweiter
unsicherer Faktor bleibt, noch die Vornahme von Messungen an einer aus verschiedenen
Fäden bestehenden Kette.
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Zur einfacheren und schnellen Lösung dieser Auf-
gabe hat die
Erfindung den Gedanken zum Gegenstand, die Anzahl von Umdrehungen zu bestimmen,
die erforderlich ist, um mit Hilfe eines Kettenabschnittes eine Schicht bestimmter
Dicke zu bilden, um danach mit diesem bestimmten Faktor die nötige Einstellung der
Schärmaschine unmittelbar einer Tabelle zu entnehmen, die einerseits in Abhängigkeit
von dieser vorher ermittelten Umdrehungszahl und andererseits in Abhängigkeit entweder
von der Verschiebung des Schärblattes oder von dem Winkel des von einem Ende der
Aufnahmetrommel- .gebildeten Kegels aufgestellt ist.
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Die Erfindung besteht somit darin, daß zum Bestimmen der Anzahl der
Trommelumdrehungen der Schärmaschine, die erforderlich sind; um mittels eines Kettenabschnittes
eine Schicht bestimmter Dicke zu bilden, sowie zum Bestimmen der Verschiebung des
Schärblattes und der Aufnahmefähigkeit der Trommel bei festem Konus oder des Konuswinkels
bei verstellbarem Konus ein auf der mit einem Umdrehungszähler versehenen Welle
eines Motors abnehmbar angeordnetes Rad vorgesehen ist, dessen Felge eine Nut von
rechteckigem Querschnitt aufweist, in die ein Band von den zu scharenden Kettenfäden,
deren Fadenzahl der gewünschten Schärdichte entspricht, aufwickelbar ist, und daß
ein diese Fäden abtastender Fühler vorgesehen ist, der den Motor stillsetzt, sobald
die Nut des Rades durch die Fäden gefüllt ist.
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Somit ist es möglich, nur mit absolut bestimmten Faktoren zu rechnen
und demzufolge das Schären der Kette absolut präzise durchzuführen. So kann die
Tabelle bei einer Schärmaschine rriit konstantem Kegel und einer regelbaren Verschiebung
des Schärblattes nach folgender Formel aufgestellt werden:
wobei N gleich der Anzahl von Umdrehungen zur Füllung der Trommel ist, n die erforderliche
Zahl von Umdrehungen zur Füllung der Nut des den Gegenstand der Erfindung bildenden
Einstellgerätes, P die Tiefe dieser Nut und E die größte Dicke des von der Trommel
aufzunehmenden Fadenbandes (vgl. Fig. i und 2).
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Aus der obigen Formel kann auch die Verschiebung v' j e Umdrehung,der
Trommel abgeleitet werden, wenn berücksichtigt wind, daß einer Zunahme der Dicke
der Fäden E eine Gesamtverstellung L entspricht, die eine feste Größe ist.
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Die Verschiebung V je Umdrehung der Trommel ist somit gleich:
In dieser Formel sind I_, E und P Konstanten. Die Verschiebung V kann somit automatisch
in Abhängigkeit
von der Zahl der Umdrehungen n erhalten werden.
Es ist daher nicht erforderlich, Berechnungen oder Messungen der Dichte des Fadens
vorzunehmen. Eine einfache Tabelle ergibt automatisch v, d. h. die Verschiebung
pro Trommelumdrehung des Schärblattes; in Abhängigkeit von n, d: h. der Zahl von
Umdrehungen, welche das erfindungsgemäße Rad macht, damit seine Nut von dem Fadenbandabschnitt
ausgefüllt wird.
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Auch die maximale Aufnahmefähigkeit der Trommel in Metern ist durch
derartige Tabellen sofort ablesbar, da nunmehr die Zahl von Umdrehungen n feststeht.
Diese Aufnahmefähigkeit ist gleich
In dieser Formel ist n die einzige Veränderliche, während d den Durchmesser der
Schärtrommel bezeichnet.
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Aber auch bei einer Schärmaschine mit veränderlichem Kegel kann der
somit erfindungsgemäß bestimmbare Faktor n das Einstellen der Konusschärmaschine
wesentlich erleichtern und somit den Schärvorgang präzise durchführen lassen. Bei
derartigen Schärmaschinen ist im allgemeinen die Verschiebung pro Trommelumdrehung
des Schärblattes bestimmt oder wenigstens nur in bestimmten Werten möglich. Man
mißt auch hier zunächst die zur Füllung der Nut des erfindungsgemäßen Rades erforderliche
Anzahl von Umdrehungen und liest mit diesem Ergebnis den Winkel des Kegels aus einer
entsprechenden Tabelle ab.
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Die zur Aufstellung dieser Tabelle erforderlichen Rechnungen gehen
von der Tatsache aus, daß die GesamtverstellungL des Schärblattes gleich ist L=V-
1V, worin lr die Verschiebung je Umdrehung der Trommel und N gleich
ist:- --E und P haben einen bekannten Wert. E durch P ist somit eine Konstante.
n -ist die zur Füllung der Nut des Rades erforderliche Anzahl von Umdrehungen und
somit ebenfalls bekannt.
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Der Konuswinkel a wird somit durch folgende Formel bestimmt:
da ja
-In dieser Formel ist P die Tiefe der Nut des Meßrades und somit eine Konstante;
V ist durch die Maschine bestimmt.
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Eine einfache Tabelle kann daher ohne Fehler den Wert des Winkels
a in Abhängigkeit von der Zahl der Umdrehung ra angegeben, welche die einzige zu
bestimmende Größe ist und gerade mittels des erfindungsgemäßen Rades bestimmt wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung -dargestellt. Es zeigt Fig. 1 ein Schema einer Schärtrommel mit festem
Konus, . Fig. 2 ein Schema einer Schärtrommel mit verstellbarem Konus, Fig. 3 einen
Schnitt durch das Rad des Regelgerätes in schematischer Darstellung, Fig.4 das Regelgerät
in Seitenansicht und Fig.5 das Regelgerät in-Vorderansicht. Die Regelvorrichtung
besteht aus einem Rad 6, das in seiner Felge eine Nut 7 mit rechteckigem
Querschnitt aufweist. Diese Nut 7 muß eine bestimmte Breite z. B. von 1 cm oder
1 Zoll (engl.) haben. Der Innendurchmesser dieser Nut 7 ist zweckmäßig gleich einem
Zehntel des Durchmessers der leeren Trommel der Schärmaschine, für deren Einstellung
das Gerät benutzt wird, und die Tiefe P der Nut 7 ist ebenfalls ein Zehntel der
größten möglichen Dicke des Fadenbandes auf der Trommel der Schärmaschine.
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Das Rad 6 sitzt auf einem Ende einer Welle 8 a eines Elektromotors
8, auf welcher es mittels einer Vorrichtung 9 befestigt werden kann. Auf
dem anderen Ende der Welle 8 a des Motors 8 ist ein Umdrehungszähler 10 angeordnet,
welcher mittels eines kleinen Hebels 12 in an sich bekannter Weise vor jeder Einstellung
der Schärmaschine auf Null zurückgestellt werden kann.
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Ein sehr empfindlicher, durch eine von einem Hebel 14 getragene Rolle
gebildeter Taster 13 betätigt einen Schalter, welcher den Motor 8 stillsetzt, wenn
das Rad 6 voll gelaufen ist.
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Zur Erleichterung der Entleerung des Rades 6 nach einer Messung besitzt
dieses Rad in wenigstens einem Flansch eine radiale Rille 15, die es ermöglicht,
den aufgespulten Faden abzuschneiden und ihn nach Abnahme eines Flansches, der hierfür
entfernbar ausgebildet ist, abzuziehen.
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In den Fig. 1 und 2 sind schematisch die einzelnen Rechenwerte angegeben,
mit denen die Aufstellung einer Tabelle zum Ablesen entweder der Verschiebung V
pro Trommelumdrehung oder der Einstellung des Winkels a des Konus möglich ist, sobald
man die bisher Umbekannte n mit Hilfe des Regelgerätes festgestellt hat. Folgende
Rechenwerte sind in den Figuren dargestellt: d ist der Durchmesser der Aufnahmetrommel
2 bzw. 2a der Schärmaschine, L ist die Höhe, d. h. die Gesamtverstellung, des Konus,
E die größte Dicke des von der Trommel aufzunehmenden Fadenbandes, 3 bzw. 3 a die
theoretischen, auf diese Trommel aufgewickelten Streifen, Tl der Weg der Verschiebung
pro Umdrehung der Trommel, der beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 feststeht.
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Mit Hilfe dieser angegebenen Werte und dem durch das Regelgerät gegebenen
Faktor ia ist die Einstellung einer Konusschärmaschine nach einer Tabelle in kürzester
Zeit ermöglicht.