Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Messen des Durchmessers eines
Zigarettenstrang- oder stabförmigen Erzeugnisses der Tabak
verarbeitenden Industrie, insbesondere eines ungeschnittenen, bereits
getrimmten und mit Umhüllungsmaterial versehenen Tabakstranges, bei
welchem der Durchmesser des strang- oder stabförmigen Erzeugnisses
gemessen und ein entsprechendes Messsignal erzeugt wird, wobei das
strang- oder stabförmige Erzeugnis während der Messung in längsaxialer
Richtung bewegt wird. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung eines strang- oder stabförmigen Erzeugnisses der Tabak
verarbeitenden Industrie, insbesondere eines ungeschnittenen, bereits
getrimmten und mit Umhüllungsmaterial versehenen Tabakstranges, bei
welchem der Durchmesser bei der Bildung des strang- oder stabförmigen
Erzeugnisses auf einen bestimmten Wert eingestellt wird.
Außerdem betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Messen des
Durchmessers eines strang- oder stabförmigen Erzeugnisses der Tabak
verarbeitenden Industrie, insbesondere eines ungeschnittenen, bereits
getrimmten und mit Umhüllungsmaterial versehenen Tabakstranges, mit
einer Messeinrichtung zum Messen des Durchmessers des strang- oder
stabförmigen Erzeugnisses und zur Ausgabe eines entsprechenden
Messsignals und mit einer Führungseinrichtung zur Führung des strangoder
stabförmigen Erzeugnisses in längsaxialer Richtung durch die
Messeinrichtung oder an dieser vorbei. Schließlich betrifft die Erfindung
eine Strangmaschine mit einer solchen Vorrichtung.
Unter "stabförmigen Erzeugnissen" sind im hier vorliegenden
Zusammenhang Zigaretten, Filterstäbe, Filterzigaretten und ähnliche
Gegenstände mit einem vorgegebenen Durchmesser zu verstehen. In
erster Linie befasst sich die vorliegende Erfindung jedoch mit der Messung
des Durchmessers von strangförmigen Erzeugnissen und insbesondere
von ungeschnittenen, bereits getrimmten und mit Umhüllungsmaterial
versehenen Tabaksträngen, die in längsaxialer Richtung kontinuierlich
gefördert und zur Herstellung von Filterzigaretten verwendet werden.
Bei der Herstellung von im Strangverfahren gefertigten Tabaksträngen ist
man bemüht, Durchmesserschwankungen so gering wie möglich zu halten.
Abweichungen im Durchmesser eines Filter- oder Tabakstranges sind
insofern besonders unerwünscht, als bei aus Filter und Tabakstrang
zusammengesetzten Filterzigaretten Filter und Tabakstrang den gleichen
Durchmesser haben müssen, damit ihre Vereinigung, beispielsweise durch
ein Verbindungsblättchen, erfolgen kann, ohne dass Lücken zwischen dem
Blättchen und dem Filter oder dem Tabakstrang verbleiben, durch welche
Nebenluft eindringen könnte und die Raucheigenschaften verschlechtert
würden.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art sind aus
der DE 34 14 247 A1 bekannt, bei welchen zur Messung des
Durchmessers mit als Prüfmittel wirkender Luft unter konstant gehaltenem
Druck gearbeitet wird, wobei die Messung im wesentlichen kontinuierlich an
dem sich entlangbewegenden Tabakstrang stattfindet. Hierzu ist eine
Strangmessdüse vorgesehen, die eine schmale, den Tabakstrang
ringförmig umschließende Prüfkammer aufweist, welche an ein Prüfsystem
angeschlossen ist, das auf einen eine Verformung des Tabakstranges
ausschließenden Prüfdruck eingestellt ist. In die Strangmessdüse ist eine
Strangführung derart integriert, dass zwischen der Prüfkammer und der
Zigarettenstrangführung eine erweiterte, mit der Atmosphäre verbundene
Entspannungskammer vorgesehen ist.
Ein optisches Messsystem ist in der DE 195 23 273 A1 beschrieben, in
welchem eine bereits im wesentlichen fertig hergestellte Zigarette während
einer kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Förderung gedreht und dabei
einer optischen Strahlung ausgesetzt wird. Die Größe mindestens einer
durch die Zigarette hervorgerufenen Abschattung der Strahlung wird
während eines kurzen Zeitintervalls erfasst und in ein elektrisches
Messsignal umgesetzt, wobei aus mehreren Messsignalen ein Signal für
den Durchmesser der Zigarette gebildet wird.
Aus der DE 38 06 320 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Überwachung des Durchmessers eines mit einem Hüllmaterialstreifen
bereits versehenen Zigaretten- oder Filterstranges bekannt, wobei mittels
eines ersten Messsystems die Streifenbreite des Hüllmaterialstreifens vor
der Umhüllung und mittels eines zweiten Messsystems die
Überlappungsbreite der Strangnaht nach der Umhüllung ermittelt wird.
Mittels einer Auswerteschaltung wird aus den Signalen für die
Streifenbreite und die Nahtbreite ein Differenzsignal als Maß für den
Umfang bzw. Durchmesser des Zigarettenstranges bzw. der aus diesem
hergestellten Zigarette gewonnen.
In der DE 27 17 473 A1 ist eine Steueranordnung für eine Maschinenkombination,
bestehend aus einer Strangmaschine und einer direkt
gekoppelten Filteransetzmaschine zum Herstellen von Filterzigaretten,
offenbart, wobei der Filteransetzmaschine eine Messeinrichtung zum
Erfassen von Durchmesserschwankungen der auf ihr verarbeiteten
Filterstäbe zugeordnet ist, die Strangmaschine eine Steueranordnung zum
Beeinflussen des Durchmessers des hergestellten Zigarettenstranges
aufweist und die Messeinrichtung der Steueranordnung als Sollwertgeber
zugeordnet ist. Durch Anpassen des Durchmessers der hergestellten
Zigaretten während der Produktion an die Durchmesser der Filterstäbe, mit
denen die die Zigaretten verarbeitende Filteransetzmaschine beschickt
wird, werden Fehler an der Verbindungszone zwischen Zigarette und Filter
vermieden.
Gegenüber dem vorgenannten Stand der Technik schlägt die vorliegende
Erfindung gemäß einem ersten Aspekt vor, bei einem Verfahren der
eingangs genannten Art Messsignale zu erzeugen, die den Durchmesser
an definierten, diskreten Messstellen entlang des strang- oder stabförmigen
Erzeugnisses angeben.
Gemäß einem zweiten Aspekt schlägt die Erfindung vor, bei einer
Vorrichtung der eingangs genannten Art eine Steuerungseinrichtung
vorzusehen, die die Messeinrichtung derart ansteuert, dass die
Messeinrichtung Messsignale ausgibt, die den Durchmesser an definierten,
diskreten Messstellen entlang des strang- oder stabförmigen Erzeugnisses
angeben.
Mit Hilfe der Erfindung findet also keine kontinuierliche Messung des
Durchmessers statt, sondern eine Messung an definierten, diskreten
Messstellen. Demnach ermöglicht die Erfindung eine gezielte Messung an
bestimmten Stellen entlang des strang- oder stabförmigen Erzeugnisses.
Auf diese Weise kann erstmals das Messsignal bestimmten diskreten
Stellen zugeordnet werden, ohne dass es hierzu weiterer Maßnahmen
bedarf.
Gewöhnlich weist die Messeinrichtung eine Sensoreinheit, die den
Durchmesser des strang- oder stabförmigen Erzeugnisses erfasst, und
eine Auswerteeinheit auf, die das Messsignal ausgibt. Hierbei kann die
Sensoreinheit der Einfachheit halber den Durchmesser kontinuierlich
erfassen, während die Steuerungseinrichtung die Auswerteeinheit derart
ansteuert, dass die Messeinrichtung Messsignale ausgibt, die den
Durchmesser an den definierten, diskreten Messstellen entlang des strangoder
stabförmigen Erzeugnisses angeben.
Vorzugsweise können in Abhängigkeit von der Bewegungsgeschwindigkeit
des sich in längsaxialer Richtung bewegenden strang- oder stabförmigen
Erzeugnisses getaktete Messsignale erzeugt werden, die den Durchmesser
in definierten konstanten Abständen entlang des strang- oder stabförmigen
Erzeugnisses unabhängig von dessen Bewegungsgeschwindigkeit
angeben.
Eine gegenwärtig besonders bevorzugte Ausführung der Erfindung
zeichnet sich dadurch aus, dass jeweils eine Messstelle im Bereich einer
späteren filterseitigen Kopfverstärkung eines aus dem strang- oder
stabförmigen Erzeugnis geschnittenen Tabakstabes zur Herstellung einer
Filterzigarette liegt. Bei dieser Ausführung kann insbesondere eine an sich
bekannte Durchmesser-Messeinrichtung mit einer Einrichtung zum
Erfassen der späteren Schnittstellen kombiniert werden, um die
Durchmesserwerte im Bereich der später filterseitigen Kopfverstärkung
abzunehmen. Die Messung des Durchmessers im Bereich der später
filterseitigen Kopfverstärkung bildet eine wesentliche Anwendung der
vorliegenden Erfindung.
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgt die zuvor
beschriebene erfindungsgemäße Messung an einem ungeschnittenen und
bereits mit Umhüllungsmaterial versehenen Tabakstrang nach der
Trimmung in einer Strangmaschine.
Weitere bevorzugte Ausführungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- in schematischer perspektivischer Ansicht eine
Zigarettenstrangmaschine, in der die wesentlichen Bauteile
sichtbar dargestellt sind;
- Fig. 2
- in einem im wesentlichen schematischen Blockschaltbild eine in
der Zigarettenstrangmaschine von Fig. 1 enthaltene Mess- und
Regelungseinheit; und
- Fig. 3
- einen Abschnitt eines in der Zigarettenstrangmaschine von Fig.
1 hergestellten Zigarettenstranges (a) und ein Diagramm eines
in der Mess- und Regelungseinheit von Fig. 2 erzeugten
Taktsignales (b).
In Fig. 1 ist in schematischer perspektivischer Ansicht eine
Zigarettenstrangmaschine vom Typ "PROTOS" der Anmelderin gezeigt, in
welcher die wesentlichen Bauteile sichtbar dargestellt sind. Von dieser
Zigarettenstrangmaschine werden nachfolgend der Aufbau und die
Funktion kurz beschrieben.
Von einer Schleuse 1 wird ein Vorverteiler 2 portionsweise mit Tabak
beschickt. Eine Entnahmewalze 3 des Vorverteilers 2 ergänzt gesteuert
einen Vorratsbehälter 4 mit Tabak, aus dem ein Steilförderer 5 Tabak
entnimmt, der einen Stauschacht 6 gesteuert beschickt. Aus dem
Stauschacht 6 entnimmt eine Stiftwalze 7 einen gleichförmigen
Tabakstrom, der von einer Ausschlagwalze 8 aus den Stiften der Stiftwalze
7 herausgeschlagen und auf ein mit konstanter Geschwindigkeit
umlaufendes Streutuch 9 geschleudert wird.
Ein so auf dem Streutuch 9 gebildetes Tabakvlies wird in eine
Sichteinrichtung 11 geschleudert, die im wesentlichen aus einem
Luftvorhang besteht, den größere bzw. schwere Tabakteile passieren,
während alle anderen Tabakteilchen von der Luft in einen von einer
Stiftwalze 12 und einer Wand 13 gebildeten Trichter 14 gelenkt werden.
Von der Stiftwalze 12 wird der Tabak in einen Tabakkanal 16 gegen einen
Strangförderer 17 geschleudert, an dem der Tabak mittels in eine
Unterdruckkammer 18 gesaugter Luft gehalten und ein Tabakstrang
aufgeschauert wird.
Ein Egalisator 19 entfernt überschüssigen Tabak von dem Tabakstrang,
der dann auf einem im Gleichlauf geführten Zigarettenpapierstreifen 21
gelegt wird. Der Zigarettenpapierstreifen 21 wird von einer Bobine 22
abgezogen, durch ein Druckwerk 23 geführt und auf ein angetriebenes
Formatband 24 gelegt. Das Formatband 24 transportiert den Tabakstrang
und den Zigarettenpapierstreifen 21 durch ein Format 26, in dem der
Zigarettenpapierstreifen 21 um den Tabakstrang gefaltet wird, so dass
noch eine Kante absteht, die von einem nicht dargestellten Leimapparat in
bekannter Weise beleimt wird. Darauf wird die Klebnaht geschlossen und
von einer Tandemnahtplätte 27 getrocknet.
Ein so gebildeter Zigarettenstrang 28 durchläuft eine Mess- und
Regelungseinheit 29, und wird von einem Messeraparat 31 in doppeltlange
Zigaretten 32 geschnitten. Die doppeltlangen Zigaretten 32 werden von
einer gesteuerte Arme 33 aufweisenden Übergabevorrichtung 34 auf eine
Übernahmetrommel 36 in einer Filteransetzmaschine 37 übergeben, auf
deren Schneidtrommel 38 sie mit einem Kreismesser in Einzelzigaretten
geteilt werden.
Förderbänder 39, 41 fördern überschüssigen Tabak in einen unter dem
Vorratsbehälter 4 angeordneten Behälter 42, aus dem der rückgeführte
Tabak von dem Steilförderer 5 wieder entnommen wird.
Die in der Zigarettenstrangmaschine von Fig. 1 enthaltene Mess- und
Regelungseinheit 29 ist in Fig. 2 in einer schematischen Einzelansicht
näher dargestellt. Die Mess- und Regelungseinheit 29 weist eine
Strangmessdüse 51 zur Überwachung des Durchmessers des
Zigarettenstranges 28 auf.
Die Strangmessdüse 51 ist mit einer den Zigarettenstrang 28 ringförmig
umschließenden schmalen Prüfkammer 53 versehen, welche eine
Anschlussbohrung 54 zum Zuführen von Prüfluft und eine
Anschlussbohrung 56 zur Drucküberwachung aufweist. Die Prüfkammer 53
ist beidseitig von Wandungen begrenzt, die in Richtung auf den
Zigarettenstrang 28 zu in eine schneidenförmige Kante 57 auslaufen,
welche den Zigarettenstrang 28 mit Abstand umschließt, so dass zwischen
dem Zigarettenstrang 28 und der Kante 57 ein Prüfspalt 58 gebildet wird.
Der Prüfspalt 58 verbindet die Prüfkammer 53 zu beiden Seiten mit einer
erweiterten Ringkammer 59, die über Entlüftungsbohrungen 61 mit der
Atmosphäre in Verbindung steht. Darüber hinaus weist die
Strangmessdüse 51 beidseitig an den der Prüfkammer 53
gegenüberliegenden Seiten der Ringkammer 59 einen ringförmig um den
Zigarettenstrang 28 verlaufenden Führungsspalt 62 auf, dessen
Durchmesser kleiner ist als der Durchmesser des Prüfspaltes 58 im
Bereich der Prüfkammer 63, so dass sich evtl. Leimreste immer am
Führungsspalt und nicht am Prüfspalt absetzen.
Die Strangmessdüse 51 ist an ein pneumatisches Prüfsystem
angeschlossen, das von einer Druckquelle 63 mit einem Vordruck in der
Größenordnung von etwa 2 bis 5 bar gespeist wird. Das Prüfsystem enthält
beispielsweise ein handelsübliches Gerät 65 und umfasst ein Messmittel in
Form eines Durchflussmengenmessers 64, der über eine Speiseleitung 66
mit der Druckquelle 63 verbunden ist, sowie Mittel zum Konstanthalten des
Prüfdruckes in der Strangmessdüse 51 in Form eines eingangsseitig durch
einen Leitungszweig 67 mit dem Durchflussmengenmesser 64 und
ausgangsseitig durch einen Leitungszweig 68 der Speiseleitung 66 mit
einer Strangmessdüse 51 verbundenen elektrischen Stellventils 69 und
eines elektrischen Reglers 71, welcher ausgangsseitig mit dem Stellventil
69 und eingangsseitig mit einem Sollwertgeber 72 zur Vorgabe eines
Solldruckes sowie mit einem Druckspannungswandler 73 in Verbindung
steht, welcher über eine Prüfleitung 74 den in der Strangmessdüse 51
herrschenden Istwert des Prüfdruckes erhält, in einen entsprechenden
Spannungswert umwandelt und über eine elektrische Leitung 75 dem
Regler 71 zuführt.
Die Wirkungsweise des Prüfsystems ist wie folgt: Ausgehend von einem
bestimmten Standardquerschnitt bzw. Standarddurchmesser durchläuft der
Zigarettenstrang 28 die Strangmessdüse 51, wobei eine diesem
Standardquerschnitt entsprechende Prüfluftmenge der Strangmessdüse 51
von der Druckquelle 63 über den Druchflussmengenmesser 64 und das
Stellventil 69 zugeführt wird, wobei sich in der Prüfkammer 53 ein
konstanter Überdruck - z.B. etwa 10 mbar - einstellt. Die die
Strangmessdüse 51 durchströmende Prüfluft beaufschlagt den
Zigarettenstrang 28 mit diesem konstanten Prüfdruck lediglich auf einem
schmalen, der Breite der Prüfkammer 53 entsprechenden Ringstreifen, so
dass auf diesem schmalen Ringstreifen selbst bei Porositätsänderungen
eines hochporösen Umhüllungsmaterials keine eine einwandfreie
Messsignalbildung störenden Veränderungen der Durchflussmenge der
Prüfluft auftreten. Nach dem Auftreffen auf die Strangoberfläche strömt die
Prüfluft parallel zum Zigarettenstrang aus der Prüfkammer 53 in die
erweiterte Ringkammer 59, wobei sie sich nach Umströmen der
schneidenförmigen Kante 57 schlagartige auf Atmosphärendruck
entspannt. Die Beaufschlagung des Zigarettenstranges 28 bleibt somit bei
konstantgehaltenem Prüfdruck scharf auf die durch die Prüfkammer 53
gebildete schmale Zone der Zigarettenstrangoberfläche begrenzt. Die auf
Atmosphärendruck entspannte Prüfluft strömt aus der Ringkammer 59 über
die Entlüftungsbohrungen 61 ins Freie.
Der in der Prüfkammer 53 konstant gehaltene Prüfdruck wird auch bei sich
änderndem Durchmesser des Zigarettenstranges 28 auf Konstanz geregelt.
Es sei angenommen, dass sich der Querschnitt des Zigarettenstranges 28
verringert, so dass mehr Luft über den Prüfspalt 58 aus der Prüfkammer 53
in die Ringkammer 59 abströmen kann. Der dabei auftretende kurzfristige
Druckabfall wird durch den Druckspannungswandler 73 erfasst und in ein
den Druck angebendes entsprechendes elektrisches Signal umgewandelt,
welches nachfolgend als Drucksignal bezeichnet und über den elektrischen
Leitungszweig 75 auf den Regler 71 gegeben wird. Dieser vergleicht das
Ist-Signal des Prüfdruckes mit dem vom Sollwertgeber 72 anstehenden
Sollsignal des Prüfdruckes, bildet daraus ein Differenzsignal, welches als
Stellsignal auf das Stellventil 69 gegeben wird. Das Stellsignal veranlasst
das Stellventil 69 zu einer größeren Öffnung seines
Durchflussquerschnittes, so dass eine größere Prüfluftmenge in die
Prüfkammer 53 der Strangmessdüse 51 einströmt, bis der Prüfdruck wieder
seine vorgesehene Höhe erreicht.
Der das Drucksignal ausgebende Ausgang des Druckspannungswandlers
73 ist über einen elektrischen Leitungszweig 76 mit einem Eingang einer
Signalverarbeitungseinheit 80 verbunden. Über einen weiteren Anschluss
81 wird in die Signalverarbeitungseinheit 80 die Zigarettenlänge
eingegeben.
Ferner weist die Mess- und Regelungseinheit 29 eine Taktgebereinheit 82
auf, die eine rotierend gelagerte Taktscheibe 84 und einen
Näherungsschalter 86 enthält. Die rotierend gelagerte Taktscheibe 84 wird
synchron zum Messerapparat 31 der in Fig. 1 dargestellten
Zigarettenstrangmaschine angetrieben und weist im dargestellten
Ausführungsbeispiel zwei um 180° zueinander versetzte viertelkreisförmige
Vorsprünge auf, die bei Rotation der Taktscheibe 84 den
Näherungsschalter 86 entsprechend auslösen. Auf diese Weise erzeugt
der Näherungsschalter 86 Taktsignale, die über die Anschlussleitung 87 an
die Signalverarbeitungseinheit 80 übertragen werden.
Da das Drucksignal über den Leitungszweig 76 am Eingang der
Signalverarbeitungseinheit 80 ständig anliegt, repräsentiert es eine
kontinuierliche Messung des Durchmessers, während sich der
Zigarettenstrang 28 durch die Strangmessdüse 51 bewegt. Das über die
Leitung 87 in die Signalverarbeitungseinheit 80 eingegebene Taktsignal
sorgt jedoch dafür, dass ein den Durchmesser angebendes Signal am
Ausgang der Signalverarbeitungseinheit 80 nicht kontinuierlich, sondern
zeitlich getaktet ausgegeben wird. Demnach wird am Ausgang der
Signalverarbeitungseinheit 80 ein Signal ausgegeben, das den
Durchmesser nur während bestimmter Zeitschlitze angibt, die in einem
bestimmten konstanten Abstand voneinander auftreten.
Die Ausgangssignale der Signalverarbeitungseinheit 80 werden über eine
Leitung 88 an eine Anzeigeeinheit 90 sowie an eine Regelungseinheit 92
übertragen, welche ebenfalls Bestandteile der Mess- und Regelungseinheit
29 bilden.
In die Regelungseinheit 92 wird über den Anschluss 94 ein Sollwert für den
Durchmesser eingegeben, während das Ausgangssignal von der
Signalverarbeitungseinheit 80 einen Istwert darstellt. Die Regelungseinheit
92 steuert die Tandemnahtplätte 27 in der in Fig. 1 dargestellten
Zigarettenstrangmaschine, dergestalt an, dass der Abstand der
Tandemnahtplätte 27 zum Strang 28 so geändert wird, daß bei
Abweichungen des Istdurchmessers vom Solldurchmesser wieder der
Solldurchmesser erreicht wird.
Die Anordnung ist derart getroffen bzw. die Signalverarbeitungseinheit 80
ist derart ausgebildet oder programmiert, dass das über den Leitungszweig
76 eintreffende Drucksignal unter Berücksichtigung der über den Anschluss
81 eingegebenen Zigarettenlänge und des Taktsignals von der Leitung 87
zu einem Durchmesser-Messwert für den Bereich der später filterseitigen
Kopfverstärkung verarbeitet und auf der Leitung 88 ausgegeben wird.
Demnach repräsentieren im hier beschriebenen und dargestellten
Ausführungsbeispiel die Ausgangssignale der Signalverarbeitungseinheit
80 auf der Leitung 88 diejenigen Durchmesserwerte, die im Bereich der
späteren filterseitigen Kopfverstärkungen gemessen wurden.
Hierzu ist die Taktgebereinheit 82 so mit der Bewegung des
Zigarettenstranges 28 in längsaxialer Richtung synchronisiert, dass das auf
der Leitung 87 ausgegebene Taktsignal Rechteckimpulse aufweist, die
stets dann auftreten, wenn sich der Zigarettenstrang 28 mit einem
Abschnitt der später filterseitigen Kopfverstärkung durch die
Strangmessdüse 51 im Bereich der Prüfkammer 53 bewegt.
Die Kongruenz zwischen dem Taktsignal auf der Leitung 87 und dem
Zigarettenstrang 28 ist schematisch in Fig. 3 dargestellt. Bei den mit "A"
gekennzeichneten Stellen handelt es sich um diejenigen Stellen, an denen
später der Messerapparat 31 der in Fig. 1 dargestellten
Zigarettenstrangmaschine den Zigarettenstrang 28 in doppeltlange
Zigaretten 32 schneidet, deren beide Enden jeweils ein freies Ende einer
späteren Einzelzigarette bilden.
Demgegenüber handelt es sich bei den mit "B" bezeichneten Stellen um
die diejenigen Stellen, an denen die doppeltlangen Zigaretten 32 von einem
Kreismesser auf der Schneidtrommel 38 in der Filteransetzmaschine 37
(Fig. 1) in Einzelzigaretten geteilt und mit den Filterstücken versehen
werden. Demnach repräsentieren die mit "B" gekennzeichneten Stellen den
Bereich der später filterseitigen Kopfverstärkung im Zigarettenstrang 28.
Die Enden des Tabakstranges einer Einzelzigarette weisen gewöhnlich
eine höhere Tabakdichte als der mittlere Teil auf, so dass der in Fig. 3
gezeigte Zigarettenstrang 28 vom Egalisator 19 in der in Fig. 1 gezeigten
Zigarettenstrangmaschine so getrimmt wird, dass der Tabak an den mit "A"
und "B" gekennzeichneten Stellen eine höhere Dichte als im übrigen
Bereich aufweist und demzufolge auch einen größeren Durchmesser
aufweisen kann. Gelegentlich wird die Erhöhung der Dichte in den
Bereichen "A" und "B" unterschiedlich ausgeführt. Damit ist auch der
Einfluß auf den Durchmesser des Strangs unterschiedlich. Aufgrund dieses
Umstandes sowie aufgrund der Tatsache, dass die Durchmesser zwischen
filterseitigem Ende des Tabakstranges und dem Filterstück übereinstimmen
müssen, ist die exakte Erfassung und Regelung des Durchmessers an den
mit "B" gekennzeichneten Stellen besonders wichtig.
Wie Figur 3 erkennen lässt, weisen die mit "A" und "B" gekennzeichneten
Stellen entlang des Zigarettenstranges 28 im dargestellten
Ausführungsbeispiel konstante Abstände voneinander auf, was dadurch
bedingt ist, dass das von der Taktgebereinheit 82 auf der Leitung 87
erzeugte Taktsignal mit der Bewegungsgeschwindigkeit des
Zigarettenstranges 28 synchronisiert ist, wie bereits zuvor ausgeführt
wurde.
Abschließend sei noch darauf hingewiesen, dass anstelle des anhand von
Fig. 2 beschriebenen pneumatischen Messverfahrens auch andere
Messverfahren wie beispielsweise optische Messverfahren verwendet
werden können.