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Strebausbau für steile Lagerung Die Erfindung bezieht sich auf den
Strebausbau in steiler Lagerung. Sie bezweckt, einen wandernden Strebausbau zu schaffen,
der für alle überhaupt in Frage kommenden Gewinnungsmethoden geeignet ist,
d. h. dessen Anwendung nicht wie die bekannter wandernder Strebausbansysteme
an ein bestimmtes, insbesondere ein maschinelles Gewinnungsverfahren mit vorbestimmtem
Abhaufortschritt gebunden ist.
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Es sind bereits Strebausbauverfahren sowohl für die flache wie die
steile Lagerung bekannt, bei denen zwei vorzugsweise hydraulisch setzbare Ausbaurahmen
zu einem »Gespann« vereinigt sind und wechselweise, vorzugsweise rnaschinell, gerückt
"verden. Hierbei führen sioh entweder die beiden Ausbaurahmen unmittelbar aneinander,
oder sie sind gelenkig miteinander verbunden, wobei wechselweise der gelöste der
Rahmen am gesetzt bleibenden Rahmen unter Parallelverschiebung zu sich selbst um
das durch den Schwenkkreis der Lenker bestimmte Maß vorverlegt wird.
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Im Falle der Verwendung von aneinandergeführten Rahmen müssen die
einzelnen Gespanne vergleichsweise dicht gesetzt werden, damit die zwischen den
Gespannen verbleibenden offenen Räume nicht zu breit werden. Das Einbringen von
Verzug zwischen die Rahmen stellt eine in der steilen Lagerung besonders schwierige
und gefährliche Arbeit dar und ist zudem immer mit dem Verlust des Verzugsmaterials
verbunden.
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Dieser Nachteil wird zwar bei Gespannen mit durch Lenker miteinander
verbundenen Rahmen vermieden, hierbei aber der Nachteil, daß die jedesmalige Vorverlegung
des Rahmens um ein vorbestimmtes Maß erfolgen muß, in Kauf genommen, das bedingt,
daß vorwärts des Rahmens jeweils ein verhältnismäßig breiter Raum offen steht.
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Keines der bekannten wandernden Ausbauverfahren eignet sich bei steiler
Stoßstellung für die Gewinnung von Hand bzw. durch Schießarbeit, die auch heute
noch in der steilen Lagerung vorherrschend ist, weil sie es nicht ermöglichen, den
bei diesen Abbauverfahren erforderlichen gesicherten Stand für den am Kohlenstoß
arbeitenden Hauer zu schaffen. Beim Schrägbau ist zwar dieser Nachteil nicht vorhanden,
statt dessen muß aber der Nachteil einer erhöhten Firstensicherung nehmen den an
sich bekannten Nachteilen dieses Aushausysterns, der langen Anlauf- und Auslaufzeit
der einzelnen Streben, in Kauf genommen werden.
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Die Erfindung schafft einen wandernden Strebausbau, der unter Vermeidung
der Nachteile der bisher bekannten Ausbauverfahren den besonderen Verhältnissen,
die in der steilen Lagerung zu berücksichtigen sind, in denkbar günstigster Weise
entspricht. Die Erfindung geht von der Bildung des Ausbaus aus aneinander verschieblichen
Paaren von hydraulischen Ausbaurahmen aus. Sie besteht ihrem Grundgedanken nach
darin, daß der eine der beiden gegenüber dem folgenden Gespann ein selbständiges
Gespann bildenden Rahmen ein ringsum geschlossenes, kastenförmiges Gebilde trägt,
welches sich an dem anderen Rahmen des Gespannes abstützt und führt, während die
einzelnen Gespanne des Ausbaus voneinander durch ihre freie Beweglichkeit nicht
behindernde Abstände getrennt sind.
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Von den beiden in beliebiger Richtung - vorwärts oder rückwärts
- zueinander aneinander verschieblichen Rahmenelementen stützt sich, wie
bei den üb-
lichen Gespannen, während des Verschiebevorganges jeweils der
gelöste an dem gesetzt bleibenden ab.
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Die im Einfallen aufeinanderfolgenden Kästen bilden derart in ihrer
Gesamtheit einen durchgehenden Fahrschacht, der den Zugang zu allen Teilen des Strebes
sowohl stoßseitig wie versatzseitig ermöglicht und gleichzeitig einen ständig sicheren
Wetterweg bildet. In diesem Fahrschacht sind ferner die hydraulischen Einrichtungen
zum Setzen der Rahmen und auch zu deren eventuellem maschinellem Verschieben untergebracht.
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Um den Zugang zum Streb und dem Hauer das Arbeiten am Kohlenstoß und
eventuell auch an der Versatzseite zu ermöglichen, sind die kohlenstoß-und die versatzseitige
Wandung der Fahrschachtkästen, die an diesen beiden Seiten mit Fahrten ausgerüstet
sind, öffenbar und gemäß einem besonderen Merkmal der Erfindung die verschließenden
Teile um Scharniere um und auf die Kastenoberseite aufklappbar. In dieser Lage bilden
sie eine Arbeitshühne für den z. B. am Stoß arbeitenden Hauer.
Die
Kästen sind an- den - Stempeln des sie tragenden Rahmens höhenverschieblich,
so daß sich ihre Lage den Unebenheiten des Liegenden anpassen kann.
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Die Kopf- und Sohlkappen des normal ausgebildeten Grundrahmens des
Gespanns sind über dessen stoßseitigen Stempel hinaus vorkragend gegenüber der Länge
des Fahrschachtkastens und auch des diesen tragenden Rahmens verlängert, wodurch
die Breite der Unterstützung des darauf verschobenen Fahrschachtkastenrahmens, dessen
Höhe wesentlich geringer ist als die Flözmächtigkeit, vermehrt und deshalb das Maß
der Verschieblichkeit um ein entsprechendes Maß vergrößert wird. Der Grundrahmen
weist ferner in der Höhe der Oberkante des Fahrschachtkastens eine Zwischenschwelle
auf, auf der sich der Fahrschachtkasten auf dieser Seite führt, wobei die Teile
entweder aufeinander gleiten oder aufeinander abrollen. Der Grundrahmen ist vorzugsweise
an dem Fahrschachtrahmen über Rollenführungen aufgehängt bzw. in anderer Weise so
befestigt, daß er nach seiner Entlastung an dem gesetzten Fahrschachtrahmen hängend
verschoben werden kann. Unter Umständen kann auf diese Aufhängung verzichtet und
statt dessen der Grundrahmen während seiner Vorverlegungsphase von dem nach unten
im Abstand folgenden Fahrschachtkasten durch ein geeignetes Zwischenglied getragen
werden, das während der Verschiebung den Abstand zwischen den beiden Teilen aufrechterhält.
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Die Arheitsweise, die durch die neuartige Ausbildung der Gespanne
bzw. deren Kombination mit den Fahrschachtkästen ermöglicht wird, ist in den
Ab-
bildungen 1 bis 3 dargestellt, die in Aufsicht auf den Streb
die verschiedenen Stellungen der beiden Bestandteile der Gespanne zueinander in
dem beispielsweise angenommenen Falle der Gewinnung durch Schießarbeit veranschaulichen.
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Abb. 1 zeigt die Gesamtanordnung des Ausbaus in einer ersten
Phase, z.B. nach dem Herstellen des Aufhauens, von dem aus der Abbau beginnt. Die
gleiche Anordnung ergibt sich im weiteren Verlauf des Abbaus jeweils vor dem Abtun
der Schüsse. Wie ersichtlich, folgen die je aus einem mit dem ringsum geschlossenen
Fahrschachtkasten kombinierten und einem Grundrahmen bestehenden Gespanne in einfallender
Richtung in den obenerwähnten Abständen aufeinander. Gemäß dem Ausführungsbeispiel
liegen hierbei die Fahrschachtkästen jeweils oberhalb der normalen Rahmen, jedoch
kann die Anordnung auch umgekehrt sein.
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Der Kohlenstoß verläuft in dieser Phase in einem Abstand von etwas
weniger als der halben Fahrschachtkastenbreite von der Stirnseite der Kästen.
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Nunmehr wird, zweckmäßig von der Sohlstrecke an beginnend, jeder zweite
Fahrschachtkasten, auf seinem Grundrahmen gleitend, bis in Stoßnähe vorgeschoben,
wobei das Verschieben der beiden Teile aufeinander durch kufenartige Ausbildung
der den Rahmen anliegenden Teile der Fahrschachtkästen oder dadurch, daß diese mit
Rollen versehen werden, so erleichtert wird, daß es ohne weiteres von Hand erfolgen
kann. Selbstverständlich können für den gleichen Zweck auch hydraulische Drückvorrichtungen,
die sich jeweils an dem gesetzten der beiden Ausbauteile abstützen, verwendet werden.
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Nunmehr werden die stoßseitigen Abschlußbleche der Fahrschachtkästen
bzw. ein Teil derselben um an der oberen vorwärtigen Kante jedes Kastens angeordnete
Scharniere auf die obere Fläche der Kästen aufgeklappt, wo sie derart die Arbeitsbühnen
und gleichzeitig den Kopfschutz für die weiter unten im Streb an der Kohle arbeitenden
Leute bilden.
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Der Mann arbeitet derart geschützt und vollkommeii unbehindert. Gleichzeitig
bleibt dadurch, daß nur jeder zweite Fahrschachtkasten vorgeschoben wird, die durchgehende
Fahrungsmöglichkeit durch sämtliche Fahrschachtkästen abwechselnd im Bereich des
vorgeschobenen und des vorwärtigen Endes des noch rückwärts stehenden Fahrschachtkastens
erhalten, über die auch die Belegschaft an die einzelnen Arbeitsplätze zwischen
den vorgeschobenen Fahrschachtkästen gelangen kann.
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Gleichzeitig können von den rückwärtigen Fahrschachtkästen aus nach
Bilduna derselben Arbeitsbühnen aus den umklappbaren Teilen ihrer Abschlußbleche
die Versatzarbeiten durchgeführt, z. B. im Falle eines Flözes von großer Mächtigkeit
verlorene Stempel geschlagen werden, die, durch eine Matte miteinander verbunden,
die Abgrenzung des Versatzes für das betreffende Feld bilden. Im Falle einer geringeren
Flözmächtigkeit kann gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung an der rückwärtigen
Seite der Grundrahmen eine bei deren Vorverlegung mitgenommene, an sich bekannte
wandernde Versatzwand befestigt sein.
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Nachdem der in Abb. 2 dargestellte Vorgang des Abbohrens und Besetzens
durchgeführt ist, werden die vorverlegten Fahrschachtkästen wieder in die in Abb.
1 dargestellte Lage zurückverschoben und nach Wiederschließen ihrer Stoßseiten
die Schüsse abgetan.
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Die demzufolge herabfallende Kohle füllt den Raum zwischen den Fahrschachtkästen
und dem neuen Kohlenstoß, der gewissermaßen einen ausgebauten Bunker bildet, wie
aus Abb. 3 unten ersichtlich, zum Teil aus.
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Nunmehr erfolgt in der Reihenfolge von oben nach unten zunächst das
Vorverschieben und Wiedersetzen des vorzugsweise durch entsprechende Ausbildung
der Rollenführungen am Fahrschachtkasten aufgehängten obersten Grundrahmens in den
aus Abh. 1
ersichtlichen Abstand vom neuen Stoß, worauf auf ihm der zugeordnete
Fahrschachtkasten in die stoßnahe Stellung und anschließend von oben nach unten
folgend die weiteren Gespanne vorverlegt werden (Abb. 3), so daß sich schließlich
wieder das Bild gemäß Abb. 2 ergibt. Die Reihenfolge dieses Umsetzvorganges von
oben nach unten fortschreitend ermög licht es, ebenso aufeinanderfolgend das Nachreißen
des Stoßes und dessen Sicherung von oben nach unten durchzuführen, wobei die hierbei
anfallende Kohle auf das bereits in dem La-debunker, aus dem inzwischen immer nur
so viel Kohle abgezogen wird, daß die Fallhöhe nicht zu groß wird, befindliche Gut
auffällt. Anschließend beginnt der Zyklus von Arbeitsvorgängen von neuem.
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Die Abb. 4 und 5 zeigen in größerem Maßstabe in Seitenansicht
und in Aufsicht die Ausbildung der Fahrschachtkästen im einzelnen.
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Wie ersichtlich, bildet jeder Fahrschachtkasten ein ,ringsum geschlossenes
Gehäuse, dessen stoßseitige und versatzseitige Wand durch Klappena geschlos--sen
sind, die um Scharniere b um 270' verschwenkt und derart zwecks Bildung
der Bühnen auf die Oberkante des Fahrschachtkastens aufgeklappt werden können, Stoßseitig
und versatzseitig sind außen an dem Gehäuse Ohren c angebracht, in denen der Kasten
als solcher auf den ihn tragenden hydraulischen, mit den
Kappen
e', e" den Rahmen bildenden Stempelnd', d" so verschieblich ist, daß er sich
jeweils dem Verlauf des Liegenden anpassen-kann.
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Abb. 6 zeigt eine Seitenansicht des Grundrahmens, unter Weglassung
aller für das Verständnis der Erfindung entbehrlichen Teile.
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Er besteht aus den hydraulischen Stempelnf, f" und der Sohl- und der
Hangendkappeg', g" ' die beide über den stoßseitigen Stempel der beiden Stempel
vorkragen. In der Höhe des Fahrschachtkastens entsprechender Höhe ist eine die Stempel
miteinander verbindende und ebenfalls vorkragende Leiste h, die zusammen mit der
Sohlkappe die Führungen für den Fahrschachtkasten bildet, angeordnet.
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Mit i, i" sind die am Fahrschachtkasten angeordneten Rollen bezeichnet,
die in Führungen an der Sohlkappe g' und der Leiste h des Grundrahmens derart
eingreifen, daß der gelöste Grundrahmen an dem gesetzten, den Fahrschachtkasten
bildenden Rahmen 5
verschoben werden kann.
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In keiner der beschriebenen Phasen, in denen sich ein Fahrschachtkasten
in gegenüber dem ihn tragenden Grundrahmen vorverschobener Stellung befindet, ist
bei seinem etwaigen Verschieben über seinen Kippunkt hinaus die Gefahr seines Absturzes
vorhanden, denn in diesem Falle verkippt sich der Fahrschachtkasten lediglich um
das geringe Maß der Spaltbreite bis zu dem Grundrahmen und klemmt sich dann fest.
Er kann dann ohne weiteres wieder in die vorschriftsmäßige Lage verbracht werden.
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Die Gesamtheit der je aus Grundrahmen und Fahrschachtkästen
bestehenden Gespanne kann durch geeignete Sicherungsmittel, wie Seile, Ketten od.
dgl. verbunden werden, an denen die einzelnen Gespanne in ihre Verschieblichkeit
nicht behindernder Weise aufgehängt werden. Bei einem etwaigen Versagen des hydraulischen
Systems, d. h. einem Druckloswerden sämtlicher Rahmen, kann nichts anderes
geschehen, als daß diese sich um die Gesamtsumme der Spalte zwischen den einzelnen
Gespannen setzen.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die vorstehend im einzelnen
beschriebenen und die in den Abbildungen dargestellten Ausführungsformen beschränkt,
sondern es sind demgegenüber zahlreiche Änderungen möglich, ohne von ihrem Grundgedanken
abzuweichen. Insbesondere ist das neue Ausbauverfahren sowohl auf den Abbau mit
Stoßstellung im E, infallen wie den Schrägbau anwendbar.