DE1086310B - Verfahren zum Formieren von insbesondere gepasteten Sammler-platten, bei dem eine Unterbrechung des Formiervorganges stattfindet - Google Patents

Description

• Verfahren zum Formieren von insbesondere gepasteten Sammler platten, bei dem eine Unterbrechung des Formiervorganges stattfindet Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Formieren von Sammlerplatten.
• Der Formiervorgang besteht bekanntlich darin, daß die Platten in Schwefelsäure mit Gleichstrom behandielt werden. Gleichzeitig findet aber im Laufe des Formierens .eine zunehmende Elektrolyse statt, bei der sich das Wasser des Elektrolyten zersetzt und in gasförmigem Zustand entweicht. Die Folge davon ist, daß der zum Formieren bestimmte elektrische Strom zum großen Teil für eine Gasentwicklung verbraucht wird, die unerwünscht und schädlich ist.
• Ein Nachteil der Gasentwicklung beim Formieren von Sammlerplatten liegt darin, daß die Olerflächünschicht der Platten, die nach verhältnismäßig kurzer Zeit formiert ist, durch die Anlagerung von Gasbläschen dem weiteren Formiervorgang der tiefer liegenden Schichten der aktiven Masse einen starken Widerstand entgegensetzt. Wenn die Poren der aktiven Masse mit Gasbläschen verstopft sind, wird der Säureaustausch behindert und die weitere Foriniertuig erschwert.
• Der bekannte Ausweg, die Platten mit einem sehr geringen Strom und über entsprechend längere Zeit zu formieren, bringt fertigungstechnisch erhebliche Nachteile mit sich. Außerdem nimmt auch bei Anwendung dieser Maßnahme der Wirkungsgrad der Formierung ständig ab, weil die störende Gasentwicklung beim Formieren der Platten grundsätzlich nicht zu vermeiden ist.
• Neben der genannten Verschlechterung des Foriniervorganges führt die Gasentwicklung durch (las Mitreißen von Säureteilchen auch zur Bildung voti Säurenebeln, welche das Arbeiten im Formierraum erschweren und dort vorhandene Einrichtungen angreifen.
• Diese Schwierigkeiten beim Formieren von Sammlerplatten lassen sich vermeiden, wenn man gemäß der Erfindung ein Verfahren anwendet, bei dein der Foriniervorgang anschließend an das Einsetzen der Gasentwicklung in regelmäßigen Zeitabständen durch eine Umkehr der Stromrichtung kurzzeitig unterbrochen wird.
• Es ist bekannt, bereits formierte Elektrodenplatten für elektrische Sammler wieder zu entladen und erneut zu formieren. Man will dadurch eine möglichst gleichmäßige Oxydation der positiven Masse erhalten, sei es, um harte und weiße Stellen im Innern der Massefelder zu beseitigen, die sich bisweilen bei besonders weitmaschigen Gitterplatten auch nach dem Formieren zeigen, oder um grundsätzlich das Wachstum der aktiven Masse nach Inbetriebnahme des Sammlers herabzusetzen. Im Gegensatz dazu richtet sich die mit der Erfindung vorgeschlagene mehrfache und jeweils kurzzeitige Stromumkehr auf eine Verbesserung des eigentlichen Formiervorganges, nämlich auf eine Unterdrückung der Gasentwicklung unter gleichzeitiger Senkung des erforderlichen Stromaufwandes.
• Eine besonders wirkungsvolle Beseitigung der störenden Gasentwicklung erhält man, wenn der in der umgekehrten Richtung durch die Platten geleitete Strom die Größe des unterbrochenen Formierstromes mehrfach übersteigt.
• Die Umkehr der Stromrichtung unter gleichzeitiger Vergrößerung der Stromstärke kann beispielsweise mit einem Belastungswiderstand erreicht werden, der nach Art einer -Kuzschlußbrücke über die Plattenanschlüsse gelegt wird. Dabei wird allerdings eine verhältnismäßig große Verlustleistung verbraucht, so daß es vorteilhafter ist, wenn man an Stelle des Belastungswiderstandes die Sammlerplatten in der Weise -anschaltet, daß der in der umgekehrten Richtung geleitete Strom gleichzeitig zur Formierung anderer Platten ausgenützt wird.
• Beispielsweise fließt bei Parallelschaltung zweier getrennter Gruppen von Sammlerplatten ein Ausgleichsstrom, dessen Größe vom Spannungsunterschied der beiden Gruppen abhängt. Dabei wird die Plattengruppe mit der niedrigeren Klemmenspannung aufgeladen, während gleichzeitig die andere Gruppe in der entgegengesetzten Richtung vom Strom durchflossen, also kurzzeitig entladen wird. Diese Gruppe. wird dabei von den in den Poren der aktiven Masse angelagerten Gasbläschen befreit. Bei dieser Umkehr des Stromes wird also keine elektrische Leistung in Form von Widerstandswärme nutzlos verbraucht.
• Bei der Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung können beispielsweise zwanzig parallelgeschaltete positive und einundzwanzig negativ;: Platten einer 75 Ah-Batterie für 6 V Nennspannung 15 Stunden mit 30A formiert und bei Beginn der Gasentwicklung in Abständen von 5 Min. etwa 30 Sek. lang mit einem Entladestrom von 50A belastet werden. Der Gesamtstrombedarf für das Formieren dieser Platten bei 2V Ladespannung beträgt dann an Stelle von 1000Ah nur etwa 750Ah, so daß man bereits ohne Berücksichtigung des wieder verwendbaren Entladestromes gleichbleibend 60A beträgt oder sich Stromes erhält.
• Dabei ist es für die wirksame Entgasung der Platten belanglos, ob die Stärke des kurzzeitig fließenden Entladestromes gleichbleibend 60A beträgt oder sich beispielsweise zwischen den Werten 50 und 70A ändert. Man kann also ohne Schwierigkeit diesen Entladestrom unmittelbar zum Formieren anderer Sammlerplatten verwenden.

Claims (4)

1. PATENTANSPRÜCHE-1. Verfahren zum Formieren von insbesondere gepasteten Sammlerplatten, bei dein eine Unterbrechung des Formiervorganges stattfindet; dadurch gekennzeichnet, daß der Formiervorgang anschließend an das Einsetzen der Gasentwicklung in regelmäßigen Zeitabständen durch eine Umkehr der Stromrichtung kurzzeitig unterbrochen wird.
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der in der umgekehrten Richtung durch die Platten geleitete Strom die Größe des unterbrochenen Formierstromes mehrfach übersteigt.
3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der in der umgekehrten Richtung geleitete Strom gleichzeitig zur Formierung von anderen Platten ausgenützt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 240 202; G. W. Vinal : »Storage Batteries«, 1955,
4. 4. Aufl., S.39.