DE1086153B

DE1086153B - Ringfoermiges Kupplungsglied fuer Flugkoerper

Info

Publication number: DE1086153B
Application number: DEB50681A
Authority: DE
Inventors: Erich Planitzer
Original assignee: Boelkow Entwicklungen KG
Current assignee: Boelkow Entwicklungen KG
Priority date: 1958-10-10
Filing date: 1958-10-10
Publication date: 1960-07-28
Also published as: US2979285A

Description

DEUTSCHES

Bei Lenkflugkörpern ist es zweckmäßig, das Vorderteil, welches die Nutzlast trägt, also die Nutzlastspitze, abnehmbar mit dem übrigen Flugkörperrumpf zu verbinden. Dies ist beim Transport des Flugkörpers sowohl zur besseren Unterbringung im Behälter als auch aus Sicherheitsgründen in vielen Fällen erforderlich. Der Zusammenbau vor dem Einsatz muß sehr einfach und schnell erfolgen. Die Nutzlastspitze muß also mit dem übrigen Flugkörperrumpf durch einen Schnellverschluß verbunden werden. Die Nutzlastspitze ist im allgemeinen gewichts- und schwerpunktfest. Dagegen muß der Flugkörperrumpf, der das Triebwerk und die Steuereinrichtung trägt, beim Zusammenbau entsprechend einjustiert werden. Diese Justierung kann mit ähnlichen Mitteln erfolgen wie der Schnellverschluß, so z. B. durch eine Verschraubung. Jedoch ist es wegen der verschiedenen Anforderungen und der daher erforderlichen unterschiedlichen Ausführungsform nicht möglich, mit ein und derselben Schraubverbindung beide Funktionen zu erfüllen.

Es ist die Aufgabe der Erfindung, den Schnellverschluß und die Justierung in einem Bauteil zu vereinen.

Erfindungsgemäß wird ein Kupplungsglied für Flugkörper in der Weise mit zwei verschiedenen Gewinden ausgeführt, daß das eine Gewinde die eine Hälfte eines Schnellverschlusses, das andere ein Feingewinde zur Schwerpunktjustierung ist. Vorzugsweise wird das Schnellverschlußgewinde vorne zur Verbindung mit der Nutzlastspitze und das Justiergewinde hinten zur Verbindung mit dem Flugkörperrumpf angeordnet. Der Schnellverschluß, der zweck-•mäßigerweise ein mehrgängiges Gewinde ist, kann eine geringere Genauigkeit haben. Er besitzt lediglich eine Fixierung, die in der angezogenen Stellung eine eindeutige Lage der beiden Teile zueinander gewährleistet. Ein ungewollt selbsttätiges Lösen dieses Verschlusses wird durch Reibungsschluß verhindert.

Das der Schwerpunktjustierung dienende Gewinde ist erfuidungsgemäß möglichst spielfrei ausgebildet. Eine Arretierungs- und Sicherungsmöglichkeit ist in jeder Stellung vorhanden. Diese Arretierung kann beispielsweise durch einen Sicherungsstift erreicht werden, der nach der Justierung in ein zu diesem Zweck zu bohrendes Loch getrieben wird.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das Kupplungsglied aus Epoxydharz hergestellt. Das Gegenstück des Schnellverschlusses an der Nutzlastspitze besteht aus Leichtmetall, beispielsweise aus einer Elektron-Spritzgußlegierung. Die Nachgiebigkeit des Kunststoffes hat den Vorteil, daß bei festem Anziehen eine elastische Verformung in den Gewindegängen eintritt, so daß ein ungewolltes Lösen mit

Ringförmiges Kupplungsglied
für Flugkörper

Anmelder:

Bölkow-Entwicklungen
Kommanditgesellschaft,
Ottobrunn bei München

Erich Planitzer, Nürtingen,
ist als Erfinder genannt worden

Sicherheit verhindert wird. Auch das Gegenstück des zur Justierung dienenden Gewindes am Flugkörperrumpf besteht aus Leichtmetall. Infolge der guten Gleiteigenschaften zwischen Kunststoff und. Leichtmetall ist auch bei extrem geringem Spiel, sogar bei leichter Pressung, noch ausreichende Beweglichkeit vorhanden. Diese beiden Materialien haben darüber hinaus den Vorteil, daß sie sich gut zum Spritzgußverfahren eignen, so daß eine' billige Massenherstellung bei geringsten Toleranzen im Werkstück ermöglicht wird.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 einen in drei Teile zerlegten Flugkörper,
Fig. 2 die Trennstellen des gleichen Flugkörpers in größerem Maßstab,

Fig. 3 einen Schnellverschluß mit Steckgewinde.
Rumpf 1 und Nutzlastspitze 3 des Flugkörpers werden durch das Kupplungsglied 2, wie in Fig. 1 und 2 dargestellt, miteinander verbunden. Die Nutzlastspitze 3 wird mit dem sechsgängigen Gewinde 4 in das Gegengewinde 6 des aus Epoxydharz hergestellten Kupplungsgliedes 2 eingeschraubt. Die durch die Mehrgängigkeit bedingte große Steigung des Gewindes läßt die Ausbildung als Schnellverschluß zu. Nach etwa einer Vierteldrehung ist das Gewinde voll angezogen, so daß Bund 11 auf Bund 12 liegt. Da das Kunstharzgewinde 6 sich fest mit dem Leichtmetallgewinde 4 verklemmt, ist eine eindeutige unyerschiebliche Lage zwischen Kupplungsglied 2 und Nutzlastspitze 3 hergestellt. An das Gewindeteil der Nutzlastspitze 3 ist ein konischer Teil 5 angesetzt, der zur besseren Einführung des Außengewindes 4 an der Nutzlastspitze 3 in das Innengewinde 6 am Kupplungsglied 2 dient. Die dem konischen Teil 5 entspre-

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chende Bohrung des Kupplungsgliedes 2 ist mit etwas größerem Durchmesser zylindrisch ausgebildet, so daß ein Verkanten beim Zusammenfügen der Gewindehälften verhindert wird.

In Fig. 3 ist als SchneHverschluß zwischen dem Kupplungsglied 13 und der Nutzlastspitze 14 ein Steckgewinde 15, 16 vorgesehen.

Die Verbindung zwischen Kupplungsglied 2 und Flugkörperrumpf 1 erfolgt durch eine sehr viel feinere, möglichst eingängige Verschraubung 7, 8. Diese Verschraubung kann in jeder Stellung dadurch fixiert werden, daß eine Bohrung 10 radial durch das Gewinde 7, 8 angebracht wird, in die ein Sicherungsstift 9 hineingetrieben wird. Die Verschraubung 7, 8 ist nahezu spielfrei ausgebildet, so daß in jeder Stellung eine eindeutige Lage gesichert ist.

Beim Zusammenbau des Flugkörpers wird zunächst das Kupplungsglied 2 bzw. 13 mit der Nutzlastspitze 3, 14 verschraubt und von Hand festgezogen. Darauf werden diese beiden Teile mit dem Gewinde 7 in das Gewinde 8 des Rumpfteiles 1 so weit eingeschraubt, bis die vorher errechnete und festgelegte Schwerpunktlage genau' stimmt. In dieser Lage wird die Schraubverbindung 7, 8 verbohrt 10 und verstiftet9. Danach kann der Schnellverschluß 4, 6 bzw. 15, 16 wieder gelöst und die Nutzlastspitze 3, 14 getrennt transportiert werden, während das Kupplungsglied 2, 13 beim Transport fest mit dem Rumpfteil 1 verbunden bleibt.

Claims

Patentansprüche:

1. Ringförmiges Kupplungsglied zum Verbinden der Nutzlastspitze eines Flugkörpers mit dem Rumpfteil, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Gewinde (7) kleiner Steigung zur Verschraubung mit dem einen Teil (1) des Flugkörpers besitzt und mit Erhebungen (15) und/oder Nuten (6) in Form von Schraubenlinien versehen ist, die mit entsprechenden Nuten bzw. Erhebungen (4, 16) am anderen Teil (3) des Flugkörpers zusammenpassen.

2. Kupplungsglied nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung mit dem Rumpfteil (1) durch das zur Schwerpunktjustierung dienende Gewinde (7) kleiner Steigung erfolgt.

3. Kupplungsglied nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung mit der Nutzlastspitze (3) als Schnellverschluß mit einem mehrgängigen Gewinde (6) großer Steigung ausgeführt ist.

4. Kupplungsglied nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Schnellverschlußgewinde (6) ein Trapez- oder Sägengewinde ist.

5. Kupplungsglied nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung mit der Nutzlastspitze (14) als Schnellverschluß mittels Steckgewinde (15) ausgeführt ist.

6. Kupplungsglied nach den Ansprüchen 1 bis 4 oder nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das zur Schwerpunktjustierung dienende Gewinde (7, 8) ein spielfreies Gewinde ist.

7. Kupplungsglied nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das zur Schwerpunkt justierung dienende Gewinde (7, 8) nach der Justierung durch ein Sicherungsglied (9) arretiert wird.

8. Kupplungsglied nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es aus Kunststoff, vorzugsweise Epoxydharz, hergestellt ist.

9. Kupplungsglied nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Nutzlastspitze (3) und der Rumpfteil (1), mit denen das Kupplungsglied verschraubt wird, aus Leichtmetall, vorzugsweise aus einer Elektronlegierung, bestehen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen