DE1084088B

DE1084088B - Schraube und Mutter aus Giessharz mit Fasereinlage

Info

Publication number: DE1084088B
Application number: DEJ15720A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Hans Weber
Original assignee: HANS WEBER DR ING
Current assignee: HANS WEBER DR ING
Priority date: 1958-12-06
Filing date: 1958-12-06
Publication date: 1960-06-23

Description

Schraube und Mutter aus Gießharz mit Fasereinlage Die Erfindung bezieht sich auf eine Schraube und eine Mutter aus Gießharz, insbesondere aus Polyesterharzen mit einer Fasereinlage vorzugsweise aus Glasfasern.
In der chemischen, pharmazeutischen und Lebensmittelindustrie werden in großem Umfang Apparaturen un-d Rohrleitungen aus Keramik oder Glas verwendet. Die Verbindungselemente zum Zusammenschließen der einzelnen Bauteile sind im allgemeinen Schrauben aus Stahl oder Nichteisenmetallen. Diese Schrauben leiden besonders in der chemischen Industrie stark unter Korrosion, so daß es oftmals Schwierigkeiten bereitet, die vollkommen korrodierten Schrauben wieder zu lösen oder im Bedarfsfalle fester anzuziehen. Die für die Rohrverbindung zusätzlich erforderlichen Flanschen oder Schellen werden deshalb aus den genannten Gründen vielfach aus korrosionsbeständigen Kunststoffen angefertigt. Versuche, auch Schrauben aus diesen Kunststoffen zu fertigen, hatten bisher wenig Erfolg, da diese Schrauben nicht verdrehungssteif genug waren und außerdem keine genügende Festigkeit für ein sicheres Anziehen der Rohrflansche besaßen.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, im Schraubenschaft einer Kunststoffschraube einen Kern aus in Achsrichtung eingebetteten Fasersträngen anzuordnen. Es hat sich aber gezeigt, daß diese Armierung nicht ausreicht, um bis in das Gewinde hinein eine genügende Verstärkung zu erzielen.
Durch die Erfindung wird eine Schraube und eine Mutter geschaffen, welche die Nachteile der bekannten Verbindungselemente nicht aufweisen. Die Schraube aus Gießharz besitzt wie die bekannten Schrauben einen in Achsrichtung eingebetteten Kern aus Glasfasersträngen. Erfindungsgemäß ist der Kern im Be--reich der Gewindegänge mit quer zur Belastungsrichtung verlaufenden Fasern oder Fasergewebescheibchen bewehrt, die sich bis in die Gewindegänge erstrecken Die zu der Schraube gehörige Mutter besteht ebenfalls aus Gießharz und ist mit einer festen Einlage versehen, bei welcher die Faserbewehrung aus flach übereinandergeschichteten Ringscheiben aus Fasergewebe besteht, so daß die quer zur Kraftrichtung liegenden Faserenden bis in das Gewinde hineinragen.
Durch die Erfindung werden Schrauben und Muttern geschaffen, welche praktisch keinerlei Korrosion und eine ausreichende Festigkeit auch in dem Gewindeteil aufweisen und daher für die chemische Industrie besonders geeignet sind.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung, in welcher Ausführungsbeispiele schematisch dargestellt sind, näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 eine Schraube gemäß der Erfindung, Fig. 2 eine Mutter gemäß der Erfindung, Fig. 3 eine Glasfasereinlage für eine Schraube nach Fig. 1, Fig. 4 eine Form zur Herstellung einer Schraube nach Fig. 1, Fig. 5 einen Querschnitt einer Form gemäß Fig. 4.
Die Fig. 1 läßt erkennen, daß die dargestellte Schraube aus Gießharz einen in das Gießharz 3 eingebetteten, in Achsrichtung verlaufenden Kern 1 besitzt, der aus Glasfasern und auf diese aufgeschobenen Ringscheibchen 2 aus Glasfasergewebe besteht. Die Ringscheibchen 2 reichen bis in die Gewindegänge hinein, wodurch eine Verstärkung des Gewindes erreicht wird.
Die in Fig. 2 dargestellte Mutter zeigt die Ringscheibchen 4, die ebenfalls in Gießharz eingebettet sind.
Die Herstellung von Schrauben und Muttern gemäß der Erfindung kann beispielsweise wie folgt vorgenommen werden: Zunächst wird ein Glasfaserbündel 1 an einem Ende auseinandergespreizt, so daß die Fasern an dieser Stelle, die als Einlage für den Schraubenkopf bestimmt sind, teilweise rechtwinklig umgelegt sind. Diese Herstellungsphase ist in Fig. 3 dargestellt. Dann werden kleine Lochscheibchen aus Glasfasergewebe ausgestanzt und über das nicht gespreizte Ende des Glasfaserbündels 1 geschoben. Diese Ringscheibchen 2 dienen später zur Armierung des Gewindes. Der Außendurchmesser dieser Scheiben ist gleich dem Außendurchmesser des Gewindes. Durch diese Anordnung ragen die einzelnen Glasfasern des Gewebes in die Gewindegänge hinein und liegen quer zur Belastungsrichtung.
Diese in Fig. 3 dargestellte vorbereitete Armierung wird dann in die in den Fig. 4 und 5 dargestellte, aus den Teilen 5 und 6 bestehende Form eingelegt. Sodann wird die Form 5 von unten mit einem Schraubbolzen7 verschlossen und von oben ein mit einem Härter versehenes Gießharz eingegossen, bis das überschüssige Gießharz am Gewindeende durch das Düsenloch 8 im Schraubbolzen 7 abfließt. Über dem Schraube benkopf befindet sich ein verschiebbarer Kolben 9.
Nach Verschließen der Formteile und Herabdrücken des Kolbens 9 erhärtet die Schraube gegebenenfalls unter kurzer Temperatureinwirkung nach wenigen Minuten, und kann der Form entnommen werden.
Die Herstellung der Muttern erfolgt in ähnlicher Weise; sie ist jedoch einfacher, da keine zweiteilige Form erforderlich ist.
PATENTANSPROCBE: 1. Schraube aus Gießharz, mit einem in den Schraubenbolzen in Achsrichtung eingebetteten Kern aus Glasfasersträngen, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (1) im Bereich der Gewindegänge mit quer zur Belastungsrichtung verlaufenden Fasern oder Fasergewebescheibchen (2) bewehrt ist, die sich bis in die Gewindegänge erstrecken.
2. Mutter aus Gießharz mit Fasereinlage, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserbewehrung aus flach übereinandergeschichteten, quer zur Kraftrichtung liegenden Ringscheiben aus Fasergewebe besteht, die in das Gewinde hineinragen.

Claims

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Gebrauchsmuster Nr. 1 745 858, 1 763 628; USA.-Patentschrift Nr. 2 510 693.